Treibhauseffekt

Ab wie viel % CO^2 in der Atmosphäre wäre kein Leben auf der Erde wegen des Treibhauseffektes mehr möglich?
Gruß an die Runde, Alexander

Hallo, Alexander!

Ab wie viel % CO^2 in der Atmosphäre wäre kein Leben auf der
Erde wegen des Treibhauseffektes mehr möglich?

Zum Treibhauseffekt tragen noch mehr Gase, als nur CO2 mit bei. Ab welcher Temperatur wäre wohl kein Leben mehr möglich?
Es könnte sein, daß die Grenze der Ohnmacht durch die CO2-Konz. (so ungefähr 10 Vol.-%) ehr erreicht ist.

Viele Grüße,

Robin

Hallo,

da es in Tiefseequellen Mikroorganismen gibt, die durchaus bei Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes von Wasser leben können, ist das Leben an sich durch den Treibhauseffekt wohl nicht gefährdet.

Und solange noch Organismen existieren könnnen, die Photosynthese treiben, werden auch nicht die gesamten globalen C-Vorräte als CO2 in die Atmosphäre gelangen können.

Machen wir mal 'ne Milchmädchenrechnung auf
Alle C-Angaben in Gigatonnen:

Momentan in der Atmosphäre: 750
Gespeichert in fossilen Brennstoffen: 5000
Gespeichert als organische Substanz in Böden: 1500
Gespeichert in lebender Biomasse: 550

Also insgesamt verfügbar: ca. 7000, d.h. die zehnfache Menge des aktuell in der Atmosphäre vorhandenen C. Würde also in einem Gehalt von max. 0.5 % CO2 in der Atmosphäre resultieren.

Die im Meerwasser gespeicherten Mengen von ca. 40.000 Gt habe ich jetzt nicht mitgerechnet. Werden bisher meist vernachlässigt, da angeblich kaum in die Atmosphäre emittierbar.
Würden wir worst-case mäßig das auch noch berücksichtigen hätten wir also ca. 47.000 Gt, die wir in die Atm pusten könnten.
Wäre das 63-fache der aktuellen C-Menge als CO2 in der Atm, also ca. 3% CO2. Entspricht ungefähr dem CO2-Gehalt in der Luft, die du ausatmest.

Ich fürchte, kein Klimamodell der Welt kann Dir eine sinnvolle Auskunft darüber geben, was für eine Temperaturveränderung ein atmosphärischer CO2-Gehalt von 3% zur Folge hätte. Insbesondere ist völlig unklar, mit was für Rückkopplungseffekten die einzelnen globalen C-Speicher reagieren würden (z.B. veränderte Photosyntheserate durch steigende Temperaturen etc…).
Ziemlich klar ist, dass sowohl pflanzliches als auch tierisches (u. menschliches) Leben unter diesen Bedingungen noch möglich ist. Allerdings dürfte es sich in vielen Aspekten von unserem heutigen Leben und unseren heutigen Klimazonen unterscheiden. Es geht also weniger um die Existenz von Leben als vielmehr um die Lebensqualität.

Hoffe, zur allgemeinen Verwirrung etwas beigetragen zu haben,
Grüße,

Hasta Lavista

Ab wie viel % CO^2 in der Atmosphäre wäre kein Leben auf der
Erde wegen des Treibhauseffektes mehr möglich?

Um sämtliches leben auszulöschen bedarf es schon etwas mehr als ein erhöhter CO-Gehalt der Atmosphäre. Zu einem gallipoierenden Treibhauseffekt (wie auf der venus) wird es bei uns vermutlich sowieso nicht kommen. Sowohl neueste Klimamodelle, als auch die Klimageschichte der Erde deuten eher darauf hin, daß eine zu starke Erwärmung zu einer Eiszeit führt und so wie es aussieht kann das verdammt schnell (innerhalb eines Jahrzehnts) passieren. Eine Eiszeit wiederum iat zwar für unsere Breiten nicht besonders erbaulich, aber für das Leben (und auch die Menscheit) an sich stellt sie keine exzistentielle Bedrohung dar.

Eiszeit durch Klimaerwärmung

…daß eine zu starke Erwärmung zu einer Eiszeit führt

Das klingt ja paradox. Aber laß mich nachdenken. Ein warmes Klima führt zu einer erhöhten Verdunstung. Eine erhöhte Verdunstung bringt mehr Niederschlähe. An den Polen wird es mehr schneien. Dadurch kommt es zu einer Vergrößerung der Eiskalotten. Hence more albedo. Der Anteil der wieder zurückgestrahlten Einstrahlung führt zu einer verminderten Einstrahlung auf der Erde. Der Point of no return wird erreicht, und voila, wir haben eine neue Eiszeit. Oder wird die thermohaline Zirkulation des Golfstromes durch den erwärmten Atlantik verändert. I really would like to know. Tell me please.
Alexander

Hi,

An den Polen wird es
mehr schneien. Dadurch kommt es zu einer Vergrößerung der
Eiskalotten. Hence more albedo.

Oder mehr Albedo durch verstärkte Wolkenbildung.

Oder wird
die thermohaline Zirkulation des Golfstromes durch den
erwärmten Atlantik verändert.

Das eine schließt das andere nicht aus.

Eine sinnvolle Diskussion ist nur dann möglich, wenn man klar definiert, über welchen Zeitraum man eine Aussage/Prognose treffen möchte.
Das Eintreten einer anthropogenen „Superwarmzeit“ ist ziemlich wahrscheinlich, allerdings wird sie nicht ewig, sondern vermutlich „nur“ mehrere Jahrhunderte bis maximal wenige Jahrtausende dauern.

Für die weitere Klimaentwicklung der Erde sind dann auch Langzeitschwankungen der Erdbahnparameter (Exzentrizität, Neigung, Präzession) sowie die Änderungen im solaren Strahlungsfluss entscheidend.

Eine auch für den interessierten Laien gut lesbare Übersichtsdarstellung von Atmosphärenchemie und klimarelevanten Prozessen ist übrigens das von P. J. Crutzen (1995 Nobelpreis Chemie für seine Arbeiten zur Chemie der Atmosphäre) und T. E. Graedel herausgegebene „Atmosphäre im Wandel“, Spektrum Akademischer Verlag 1996.
Das Buch wird im Augenblick bei www.jokers.de als Mängelexemplar für 4,90 Euro verrammscht.
(Fester Einband, Fadenheftung, früherer Verlagspreis um die DM 68,-)

http://www.jokers.de/tabelle_ar3.asp?Publica_ID=WBD-…

Grüße,

Hasta Lavista

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