Hallo.
Ich schreibe hier mal meine Gedanken zu meinem Freund auf und hoffe auf ein paar hilfreiche Ratschläge.
Ich fange mal wirklich mit dem Urschleim an. Im Oktober 2010 habe ich geheiratet. Ich wollte mit diesem Mann mein Leben verbringen und Kinder haben. Allerdings war er gegen Kinder und ich war seinetwegen auch (fast) bereit darauf zu verzichten. Nachdem er 2014 aus seiner Firma “gehen” musste, wurde er anders. Nichts, was ich tat, war richtig. Ich versuchte ihm einen Job zu organisieren, aber er pfiff mich dabei an, was ich mir dabei denken würde. Er war der Meinung, dass ein weniger besser bezahlter Beruf ihn nicht mehr zu einem besseren entlohnten Job bringen würde. Seine Worte waren: “Wenn die einmal mitbekommen, dass ich für weniger Lohn arbeiten gehe, dann werden die anderen auch nicht mehr bezahlen.” Ich war sehr verletzt über diese und andere Worte. Dennoch versuchte ich weiter zu helfen, da ich diese Aussagen auf seine Depressionen und auf seinen leichten Autismus schob. Im Endeffekt waren seine Ausreden dann auch meine geworden. Obwohl er bald einen neuen und sogar besser bezahlten Job als seinen Alten hatte, wurde es nicht besser. Er sagte kaum noch ein liebes Wort zu mir und fasste mich immer weniger an. Ich zog mich dementsprechend auch zurück und verbrachte mehr Zeit bei meinen Pferden. Im Februar 2017 schrieb ich meinem Mann einen Brief, da ich es nicht mehr aushielt. Ich bat ihn mit mir bis zu meinem Geburtstag im Oktober zu reden und Lösungen zu finden. Ich schrieb nichts anklagendes rein, nur, dass ich mich sehr unglücklich fühle und reden möchte. Es kam wie erwartet keine Reaktion. Als ich Anfang September jemanden kennenlernte und mich unglücklicherweise auch etwas in ihn verliebte, hielt ich es nicht mehr aus und redete zwei Wochen später am Frühstückstisch mit meinem Mann. Leider kam ich gar nicht dazu ihm alles zu sagen. Er nahm seine Hand aus meiner und meinte nur, dass er unsere Ehe schon seit über zwei Jahren als beendet sah. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Es gab aber auch keinen Weg ihn irgendwie zu einem ausführlichen Gespräch zu bewegen und eventuell unsere Ehe zu retten. Es kam wie es kommen musste, ich zog aus und nahm alle meine Tiere mit. Danach fiel ich in eine Art Depression. Ich versuchte krampfhaft noch einmal ein Gespräch mit ihm zu führen, aber es war immer vergeblich. Als dann meine Schwester im März 2018 ihren Sohn zur Welt brachte, war für mich klar, dass ich irgendwie unter Leute muss, ansonsten wäre es um mich geschehen.
Ich entschied mich dafür in einen Volleyballverein zu gehen. Ich wurde gleich herzlich aufgenommen und fühlte mich wohl. Als ich das zweite Mal dort war, lernte ich jemanden kennen. Er war sehr offen und herzlich. Er erzählte mir, dass er Taekwondo mache und bei seinem Onkel die Pferde ab und zu reite. Dies war für mich natürlich total faszinierend. Ich selbst trainierte bis zu meinem Auszug bei meinem Mann Karate. Und nun traf ich jemanden, der sogar ein Pferd von A nach B steuern konnte. Es kam, wie es kommen musste. Er ging mir nicht aus dem Kopf und Ende März waren wir zusammen. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Er konnte reiten und vertrat sonst auch ähnliche Hobbys, er wünschte sich eine Familie mit Kindern und er wollte ebenfalls einen kleinen Hof mit Tieren haben. Ideal also sollte man meinen.
Er wohnte bei unserem Kennenlernen noch bei seinen Eltern im Haus. Er war der Meinung, dass es ausreicht, wenn er mal drei Tage hier schläft und mal vier Tage dort. Für mich war es aber ein Gefühl, als wenn wir noch Teenager seien und das wollte ich nicht. Schließlich habe ich neun Jahre mit meinem Mann zusammengelebt und wollte eigentlich auch so schnell wie möglich so eine Beziehung, wo der Mann oder die Frau direkt nach Hause kommt und nicht vorher einen Umweg bei Mutti macht. Nach zwei Monaten hatte ich ihn davon überzeugt, dass wir wenigstens die Nächte miteinader verbringen und zwar in immer ein und derselben Wohnung. Das ist bis jetzt so geblieben. Allerdings ist er noch auf der Adresse seiner Eltern gemeldet. Mein Freund nahm mich von Anfang mit auf Konzerte und andere Veranstaltungen. Ich kannte dies bisher nicht. In meiner Ehe sind wir maximal ins Kino gegangen oder haben mal Billard gespielt. Sehr selten sind wir zu irgendwelchen Feiern gegangen. Deshalb fand ich es anfangs auch nicht schlecht unter Leute zu kommen. Allerdings merkte ich mit der Zeit, dass es mir immer mehr zu laut wurde und es von mir jedes Mal mehr Kraft abverlangte. Ich überlegte, ob ich vielleicht selbst eine kleine autistische Ader besäße und es mir von mal zu mal weniger gefiel. Inzwischen finde ich selbst Familienbesuche sehr anstrengend, ich bekomme jedes Mal Kopfschmerzen oder es geht mir im Bauch um.
Ich sagte meinem Freund beim Kennenlernen, dass ich keine Pille mehr nehme. Ich hatte mit meinem Mann ja auch über ein Jahr lang keinen Verkehr mehr gehabt und da ich sowieso irgendwann ein Kind haben wollte, verzichtete ich sozusagen darauf. Er empfand dies auch nicht als Problem. Schließlich wollte er ja auch irgendwann mal eine Familie haben. Also maß ich meine Temperatur und führte einen Eisprungkalender. In der “heißen” Phase verwendeten wir ein Kondom. Soweit alles gut. Nur einmal fragte mich mein Freund, warum er jedes Mal verhüten müsse, ob es denn schon wieder soweit ist. Das verdutzte mich schon etwas, da ich der Meinung war, dass man(n) schon wissen sollte, dass der Zyklus einer Frau ca. 28 Tage geht. Er wusste darüber überhaupt nichts und ließ sich von mir im wahrsten Sinne des Wortes aufklären. Im Mai wurde ich krank und hatte Fieber. Ich nahm ein paar Medikamente dagegen ein. Dies passierte genau in der fruchtbaren Phase. Nun kann ich leider nicht sagen, ob der Eisprung verzögert kam oder die Temperatur durch die Medizin soweit gesenkt wurde, dass ich dachte, dass der Eisprung schon vorbei sei. Ich wurde schwanger. Da ich es ja nicht sofort bemerkte und es mir körperlich unverändert gut ging, machte ich einen Schwangerschaftstest erst gegen Mitte/Ende Juni. Da mein Freund Anfang Juli Geburtstag hat, hatte ich mir gedacht, dass ich ihm ein kleines Geschenk mit dieser Nachricht überbringen werde. Leider bekam ich eine Woche vorher starke Blutungen und musste ins Krankenhaus. Das Ende vom Lied war, dass der Fötus abgegangen war. Da mein Freund mich ins Krankenhaus gefahren hatte, war natürlich auch die geplante Überraschung dahin. Ich versuchte danach wieder stark zu sein, aber es fiel mir in den ersten Wochen verdammt schwer. Meine Gedanken kreisten um den Abort. Wie bei meinem Eheaus fragte ich mich die ganze Zeit, was ich schon wieder falsch gemacht hätte. Nach dem Krankenhausaufenthalt war mir mein Eisprungkalender und der Rest ziemlich egal. Mein Freund versuchte mich zu beruhigen, in dem er sagte, dass ich irgendwann wieder schwanger werden würde. Er selbst wünsche sich ja auch ein Kind. Also versuchte ich mich wieder dem Alltag zu widmen, ging weiter meiner Arbeit und meinem Hobby nach. Trotzdem merkte ich langsam, dass ich mir meine Beziehung anders wünschte. Ich stand früh um vier auf, da ich über eine Stunde Fahrzeit hatte, um auf Arbeit zu kommen. Dann arbeitete ich gewöhnlich von 6:30 Uhr bis 15 Uhr, danach wieder eineinhalb Stunden auf der Autobahn um nach Hause zu kommen. Dann bin ich direkt in den Stall gefahren und habe dort mitgeholfen bzw. meine Pferde versorgt und bewegt. Danach ging es erst in meine Wohnung, wo ich noch geputzt und meine Katzen versorgt habe. Auch an den Wochenenden hatte ich oft Dienst und war oft mehr als zwölf Stunden auf Arbeit. Mein Freund braucht(e) erst um fünf aufstehen, da er einen Arbeitsweg von nur einer viertel Stunde hat(te). Um 6 Uhr fing/fängt seine Arbeit an und endet(e) 15:15, außer Freitag, da ging/geht es nur bis 12:15 Uhr, das Wochenende war/ist für ihn frei. Nach der Arbeit fuhr er zu seinen Eltern und trank mit ihnen Kaffee und Kuchen, oder er ließ/lässt sich von seiner Oma Mittagessen kochen. Danach wurde sich auf das Sofa gelegt und geschlafen. Manchmal half er auch seinen Eltern am Haus oder er organisiert(e) Dinge für den Sportverein bzw. gab/gibt Training. Bei mir angekommen, ließ er seine Sachen fallen und setzte sich vor den Fernseher. Ganz selten nahm er mal den Staubsauger in die Hand oder machte den Abwasch. Das Einzige, worum er sich kümmerte bzw. sich auch jetzt noch kümmert, ist das Besorgen von Essen. Hauptsächlich kauft(e) er schon fertiges Essen ein, wie Pizza oder Döner. Manchmal macht(e) er auch einen Salat oder schmiert(e) Brötchen. Selber kochen fiel aus. Entweder ich oder seine Mutter. Aber er hat bisher nur Nudeln oder Kartoffeln gekocht und das auch immer nur unter meiner Anleitung. Er versuchte noch nicht einmal was neues auszuprobieren. Ständig fragte er mich, wann und was es denn zu essen gibt. Irgendwann bin ich resistent geworden und sagte dann zu ihm, dass ich schon gegessen hätte, oder dass ich mir etwas koche, von dem ich wusste, dass es ihm nicht schmeckt. Ich wollte eigentlich damit erreichen, dass er mal was zustande bringt. Aber es brachte mich nicht zum gewünschten Erfolg. Außerdem ließ er seine Wäsche auch noch weiter bei Mutti waschen. Ich bekam dann auch den Spruch zu hören: “Ich lass meine Wäsche von meiner Mutter waschen. Da ist sie dann wenigstens gleich gebügelt und aufgeräumt. Oder willst du meine Wäsche bügeln?” Solche und ähnliche Sprüche kamen immer häufiger. Sie sollten lustig gemeint sein (wie er es mir mal sagte). Aber ich fand es immer weniger zum lachen. Als ich dann doch seine Wäsche mit wusch, war er nicht in der Lage, die gewaschene Wäsche mal aufzuhängen, geschweige denn abzuhängen und zusammenzulegen. Ich wusch dann mal eine Weile seine Socken und Unterhosen nicht mit, weil ich damit erreichen wollte, dass er auch mal die Waschmaschine bedient. Ist ja im Grunde keine Arbeit und ich hatte ihm auch angeboten ihm die Bedienung der Waschmaschine zu erklären. Er registrierte zwar, dass er irgendwann mal keine frischen Unterhosen mehr hatte, machte dagegen aber auch nichts, außer mich daran zu erinnern, dass ich mal wieder Wäsche waschen müsste. Irgendwann ließ er dann seine Mutter die Unterhosen mit waschen. Nach drei Wochen hat es mich dann so sehr angestunken, dass ich seine Sachen wieder mitgewaschen habe. Auch Körperpflege schien ihn nicht sehr zu interessieren. Stellenweise roch er so streng, dass ich mich umdrehen musste und mich zwingen musste nicht wegzurennen. Täglich Duschen, was ist das? Die Sachen blieben manchmal für eine Woche oder länger an, auch dann, wenn er mit ihnen verschwitzt vom Training kam oder mal im Stall war. Wechselklamotten? Fehl am Platz. Trotzdem habe ich an einer gemeinsamen Zukunft festgehalten. Ich wollte nicht schon wieder ein Scheitern von einer Beziehung. Und ich wollte meinen Freund nicht das Gefühl geben, dass er nur ein Ersatz für mein Mann ist. Ich habe daran geglaubt, dass ich ihn noch dazu bringen kann, besser auf sich zu achten und selbstständiger zu werden. Im September letzten Jahres wurde ich wieder schwanger. Dieses Mal habe ich ihm gleich davon erzählt, als ich eine wage Vermutung hatte. Allerdings war ich wieder über eine naive Frage von ihm so sehr schockiert, dass ich echt ins Grübeln gekommen bin, wovon er eigentlich überhaupt Ahnung habe. Er wollte von mir wissen, ob meine Schwangerschaft von dem gestrigen Geschlechtsverkehr komme. Er wollte ja eigentlich vor ein paar Tagen Kondome kaufen. Und solche naiven Fragen häuften sich immer mehr. Stellenweise habe ich mich richtig fremdgeschämt, wenn wir irgendwo waren und er solche naiven Sprüche anderen entgegen gebracht hatte. Die anderen belächeln/belächelten ihn dann nur immer kurz. Doch das bekommt/bekam er nicht mit. Obwohl er irgendwann mal sein Abitur gemacht hat, hat er augenscheinlich kein Wissen. Mein Mann hingegen war immer gut informiert. Wenn er etwas nicht wusste, hat er seine Klappe gehalten und sich anderweitig informiert. Mein Freund hingegen trägt diese Unkenntnis zu jedem hin. Ich würde dann immer am liebsten im Erdboden verschwinden. Mit dem Beginn meiner Schwangerschaft ging es für mich immer mehr bergab. Mir ging es am Anfang schlecht, hatte Übelkeit und Bauchschmerzen. Dennoch war ich ja seiner Aussage nach zu Hause und könnte mich ja nun ganz dem Haushalt widmen. Er müsste ja arbeiten gehen und hätte einen harten Tag. Im Februar diesen Jahres gipfelte es. Er kam von Arbeit, trank einen Kaffee und legte sich auf das Sofa zum schlafen nieder. Es interessierte ihn nicht, wenn die Katzen kein Wasser oder Futter hatten, dass überall Staub und Dreck lag und der Abwasch nicht gemacht war. Ich versuchte in dieser Zeit vormittags für ein Fernstudium zu lernen, begab mich in den Stall zu meinen Pferden, damit die gefüttert und gemistet waren. Danach kam ich nach Hause und hatte den Haushalt zu machen. Doch meist schrie mein Körper nach Erholung und Schlaf. Ich war stellenweise so fertig, als hätte ich zwei Tage durch gemacht. Hinzu kamen noch Rückenschmerzen und ein Reizdarm. Außerdem fühlte ich mich bzw. fühle mich auch immer(noch so) gestresst und unter Druck gesetzt. Ich wollte für ihn da sein, wenn er nach Hause kommt. Dennoch habe ich erwartet, dass er mir im Haushalt hilft. Ich habe immermal was gesagt, aber dennoch hat es keine Früchte getragen. Auch im Sportverein wurde immer wieder gesagt, dass er endlich mal erwachsen werden müsse. Auch da wurde er stellenweise nur belächelt. Anfang des Jahres hatte ich ein Gespräch mit ihm. Ich dachte eigentlich, dass es eindeutig war, da es anfangs so schien, als wenn er was verändert. Doch das hielt zwei Wochen an und danach war es schon wieder vorbei. Als wir vom Volleyballverein unsere Weihnachtsfeier nachgeholt hatten, wurde ihm gegenüber eine Spitze verlautet, ob das Kind wirklich von ihm sei. (hierzu komme ich später noch einmal zu sprechen) Er lachte und verlautete: “Ich besame meine Säue immer noch selber!” Angeblich sollte auch das nur scherzhaft gemeint sein. Aber für mich war es ein großer Tritt in die Magengegend. Dann saßen wir beim Essen und er schlang das Essen nur so runter. Dies ist nach wie vor der Fall. Ich habe ihn schon oft darauf hingewiesen, dass er bitte mit mehr bedacht essen soll. Seine Antwort: “Ich genieße eben schneller.” Ich habe nun große Bauchschmerzen, dass er unserem Kind ein schlechtes Beispiel sein wird. Auch so hielt sich die Begeisterung für unser Kind recht in Grenzen. Wichtiger waren ihm eine Weinverkostung, die am nächsten Tag mit übergeben beendet wurde, sowie ein Barbesuch, der in einer Schlägerei geendet hat. Angeblich wäre er da einfach angegriffen worden. Komischerweise konnte er aber vorher seine Brille noch abnehmen, bevor er eine auf´s linke Auge bekam. Seine Erklärung dafür war, dass er noch so jung aussehen würde und ihn die anderen deshalb eine reinhauen wollten. Ja, er ist ca. zwei Jahre jünger als ich, aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass es daran liegen sollte. Wahrscheinlicher ist wohl eher sein Benehmen gewesen, die eines pubertierenden Jungen. Genauso fühle ich mich in der Beziehung nun; ich bin mit einem 16-jährigen zusammen. Es ist ja nicht so, dass ein 16jähriger nicht ein guter Kerl sein kann, aber der Verstand ist nicht wirklich ausgereift. Ich fühle mich eher wie seine Mutter oder große Schwester. Natürlich gibt es an ihm auch weiterhin positive Sachen. Ich danke meinem Freund sehr dafür, dass er mich finanziell unterstützt. Da kann ich nichts auf ihn kommen lassen, aber bei dem Rest bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher. Vor drei Wochen habe ich ihn unter Tränen gesagt, was ich gerade alles aufgeschrieben habe. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich momentan nur mit ihm zusammen bin, weil ich ein schlechtes Gewissen gegenüber ihn, seiner Familie und seinen Freunden habe, dass ich aktuell nur Mitleid mit ihm habe und dass ich mich wie seine Mutter fühle, aber nicht mehr wie seine Freundin. Ich wollte eine Woche mal meine Ruhe haben, doch das ging wegen des gemeinsamen Geburtsvorbereitungskurs und der Vaterschaftanerkennung nicht wirklich. Ich habe ihn trotzdem viermal gesehen. Nun “wohnt” er wieder bei mir. Er hilft mir nun zwar mehr im Haushalt und zeigt etwas mehr Interesse an unserem Kind, aber ich fühle mich dennoch nicht besser. Manchmal übertreibt er es mit der Fürsorge, manchmal übersieht er wieder alles. Und das kindhafte Benehmen woanders, sowie sein Essverhalten sind auch nicht besser geworden. Ich habe mit meiner besten Freundin schon oft über das Problem geredet. Die ist von Anfang an nicht sehr angetan gewesen von ihm, hauptsächlich dieses naive Verhalten geht ihr sehr auf die Nerven. Auch meine Mutter und meine Tante meinen, dass ich mich noch vor der Geburt (die ist in ca. 5 bis 6 Wochen) dafür oder dagegen entscheiden sollte. Sie äußerten, dass sie ihre Zweifel daran haben, dass es nach der Geburt besser werden wird. Meine Tante sagte zu mir, dass ich mir sehr wohl überlegen sollte, ob ich zwei Kinder zu Hause haben möchte. Und nun weiß ich nicht so richtig, was ich machen soll. Wenn ich ihn “vor die Tür” setze, dann hätte ich schon irgendwie das Gefühl, zu schnell aufgegeben zu haben. Aber ich weiß auch durch meine Vorgeschichte mit meinem Mann, dass ich da auch über drei Jahre lang hinweg gelitten habe und am Ende ist es dennoch nicht positiv ausgegangen und ich hatte drei Jahre verschenkt. Nun kommt es hinzu, dass ich noch jemanden aus dem Volleyballverein kennengelernt habe, kurz nachdem ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin. Er ist genauso groß wie er, dafür hatte er fast das doppelte an Gewicht. Eines Tages schüttete er mir sein Herz aus; er machte sich Sorgen um seinen Vater, da dieser sehr krank wäre; er hätte jahrelang keine Beziehung gehabt, weil die Mädels keinen fetten Freund haben wollen usw. Er tat mir leid und ich habe ihm das Angebot gemacht, dass wir gemeinsam joggen gehen können. Ja, ich habe ihn in vielen Dingen Mut gemacht und wir verstanden uns immer besser. Das haben natürlich auch die anderen vom Volleyball mitbekommen und man begann über uns zu erzählen. Deshalb gab es den Spruch zur Weihnachtsfeier. Irgendwann im Oktober gestand mir dieser auch, dass er sich in mich verliebt hätte und das eine Welt für ihn zusammengebrochen sei, als er erfuhr, dass ich schwanger bin. Ich habe ihn dennoch nicht fallen gelassen, sondern habe mich weiterhin mit ihm abgegeben. Ich konnte mit ihm über das Baby sprechen, was ich mit meinem Freund nicht so konnte. Er tat für mich ebenfalls viele Dinge, fuhr mich auch mal zum Arzt oder machte den Abwasch, wenn er mal zu joggen vorbei kam. Nun sagte er mir vor kurzem, dass er sich wünschte, dass ich mich für ihn entscheiden würde. Er möchte für mich und mein Kind da sein und alles geben, auch wenn das Kind nicht von ihm ist. Meine Freundin und meine Familie sind auch sehr angetan von ihm und auch ich fühle mich in seiner Nähe wohl. Dennoch wollte ich eine Trennung nicht von einem anderen Kerl abhängig machen.
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt zu lesen, dann frage ich euch, wer hat schon mal so ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr reagiert? Wie habt ihr es rüber gebracht? Positives als auch negatives. Ich kann nur sagen, dass mein Freund sehr emotional ist. Ich oft auch. Aber er begreift viele Dinge einfach nicht und wundert sich im Anschluss darüber. Deshalb muss ich es ihm bei einer Trennung lückenlos erklären können, wenn ich ein “Warum?” bekomme. Falls ihr der Meinung seid, ich sollte weiterhin um ihn bemüht sein, dann gebt mir bitte mal einen Tipp, wie ich in Zukunft mit ihm umgehen könnte, damit es für mich auch gefühlsmäßig wieder besser wird.