Treppenstufen matt lackieren?

Hallo, wir haben die Stufen einer 10 Jahre alter Buchenholzwendeltreppe auf Stahlgerüst abgeschliffen. letzter schliff 120er, sieht alles sehr gut jetzt aus

vorher waren die Stufen hochglänzend klarlackiert.
wir hätten sie am liebsten so, so wie sie gerade sind, aber das verträgt das Holz wohl nich?

Ölen scheidet aus, da ich gelesen habe, das da oft Flecken entstehen, wenn man nur minimale Lackreste vergessen hat

  1. Gibt es gute Klarlacke, bei denen das Holz schön matt aussieht?
  2. Kann man die aus dem baumarkt nehmen?
  3. Wie muss man beim Lackieren vorgehen?

Vielen dank Ihr!!!

Hallo Biene,

wir haben unsere Treppe mit Öl eingelassen nach der Sanierung und das hat super geklappt, danach kann man ggf mit Hartwachs versiegeln - das wird nach ein paar Tritten auch matt. Der Vorteil gegenüber einer Lackierung ist die einfache Erneuerung - einfach überwachsen mit derm Hartwachsöl oder einem klassischen Bohnerwachs und fertig. Gerade für beanspruchte Treppen bei Tier und Kind super. Aber achtung die Treppe ist nach der Wachsbehandlung erst mal glatt - sehr glatt.

Für das lackieren kann man einen strapazierfähigen Klarlack nehmen, welcher natürlich auch in matt gehandelt wird. Das haben Freunde von uns gemacht - hat aber den Nachteil, dass man schneller und mit wesentlich mehr Aufwand nachbessern muss, wenn die Treppe viel genutzt wird. Welcher Lack hier am besten geeignet ist, kann Dir vielleicht ein Tischler, Maler, Bodenrestaurateur oder der Fachmann im Handel sagen. Auf die Aussagen im Baumarkt würde ich mich nicht so verlassen, zumal es 1000 andere Profilacke gibt.
Was wohl sehr gut gehen soll ist auch Bootslack. Im historischen Bereich soll es noch entsprechend „alte Lacke“ geben, die man auch verwenden kann. Hier gibt Dir vielleicht der Denkmalschutz eine Idee mit auf den Weg.

Gruß,
Alexandra

Hei Biene!

  1. Gibt es gute Klarlacke, bei denen das Holz schön matt aussieht?

Ja.

  1. Kann man die aus dem baumarkt nehmen?

Nein!
Nicht, wenn das auch noch in ein paar Jahren gut aussehen soll. Seitdem „echter“ Parkettlack verboten wurde, kann man eigentlich nur noch das Analogon aus dem Bootsbau benutzen:

Zwei Komponenten Boots- bzw. DD-Lack. Beim Verarbeiten nicht zu tief einatmen . . . :wink:

Das Zeug kann richtig was ab, die Treppe bei den Eltern meines besten Kumpels hat jetzt nach 20 Jahren eine neue Schicht bekommen.

  1. Wie muss man beim Lackieren vorgehen?

Öhm. Den Pinsel langsam in einer strechelnden Bewegung von links nach rechts schwenken?

lg, mabuse

Hallo Biene,

Hallo, wir haben die Stufen einer 10 Jahre alter
Buchenholzwendeltreppe auf Stahlgerüst abgeschliffen. letzter
schliff 120er, sieht alles sehr gut jetzt aus
vorher waren die Stufen hochglänzend klarlackiert.
wir hätten sie am liebsten so, so wie sie gerade sind, aber
das verträgt das Holz wohl nich?

Sieh mal im Internet unter www.clou.de nach, speziell Bereich Industrie und Handwerk. Da gibt es eine Produktreihe Clou WL-Treppen-und Parkettlack. Wasserverdünnbar, schnelltrocknend und super in der Verarbeitung. Wichtig: Spezielle Acrylpinsel verwenden, die sehen an den Borstenenden aus, als wenn kleine Kinder die Borsten permanent angeknabbert hätten. Damit bekommt man einen sauberen feinen Verlauf. Für die glatten Trittflächen würde ich eher eine ganz kurzfloorige Walze, ebenfalls für Acryllacke, empfehlen.

Wichtig: Nach dem ersten Auftrag austrocknen lassen, dann mit noch feinerem Sandpapier zwischenschleifen. Die feinen Holzfasern, die sich durch den wasserverdünnbaren Lack aufgerichtet haben und nach der Trocknung dafür sorgen, dass sich die Fläche wie ein Scheuerschwamm anfühlt, werden so entfernt. Nach dem 2. und max. 3. Lackauftrag hat man dann ein super schönes Ergebnis. Sollte der Laie das selbst versuchen, würde ich persönlich seidenmatten bzw. seidenglänzenden Lack empfehlen. Eine tuchmatte Oberfläche bekommt auch der Profi nur mit Mühe hin, da bereits minimale Schichtstärkenveränderungen eine unterschiedliche Oberflächenoptik ergeben können.

Hartwachsöl wäre eine Alternative, Alexandra hat bereits die Vorzüge erläutert. Aber: Einmal gewachst/geölt, kommt keine andere Vorgehensweise mehr in Frage, da beide Oberflächenbehandlungen in die Oberschicht eindringen und dann eine trennende Oberfläche ergeben, auf der evtl. später geplanter Lack nicht mehr halten würde.

Anders herum würde es gehen: Wenn Du irgend wann den Lack nicht mehr sehen möchtest, abschleifen, wachsen/ölen und gut ist es.

Viel Erfolg wünscht Lari