Tresor "beschädigungsfrei" aufbrechen ... geht das?

Ich habe vor einigen Tagen ein Foto von einem Büroeinbruch zu sehen bekommen. Aufgebrochen wurde ein kleinerer Tresor, ein Geldbetrag wurde erbeutet. Der Tresor wurde aus einem Wandschrank herausgerissen, „auf den Rücken gelegt“, und dann die Tür geöffnet.

Der Tresor ist ein Schlüsselmodell und sieht etwa so aus:

http://www.ebay.de/itm/blaugelb-Mobeltresor-Tresor-S…

Als ich das Bild vom geöffneten Tresor betrachtet habe ist mir aufgefallen, dass die Sperrbolzen ausgefahren sind. Der Tresorrahmen, wo die Bolzen einrasten, hatte aber keinerlei Beschädigung.  Mir ist das nicht ganz klar, wie dieser Tresor aufgebrochen wurde.

Szenario 1: der Täter hat irgendein raffiniertes Voodoo Werkzeug, um diese Art Schloss nachzusperren. Aus irgendeinem Grund reißt er dazu zuerst den Tresor aus dem Schrank, öffnet ihn, und dreht dann aber artig das Schloss wieder in seine geschlossene Position? Hm. Oder ist es nötig, das Schloss in die „Schließen“ Position zu drehen, damit man das „Voodoo“ Nachsperrwerkzeug, aus dem Schloss ziehen kann? Das würde erklären, warum die Sperrbolzen ausgefahren waren. Und das Werkzeug lässt sich am besten benützen, wenn der Tresor auf dem Rücken liegt, drum hat man sich die Mühe gemacht, das 50kg Teil aus dem Schrank zu wuchten?

Szenario 2: es war ein Insider, eventuell ein Mitarbeiter, der einen Schlüssel hat. Damit das möglichst nicht bemerkt wird, hat er den Tresor betont dramatisch im Raum drapiert, aber nicht daran gedacht, dass er die Sperrbolzen in der „offen“ Position stehen lassen muss um die fehlenden Aufbruchspuren zu erklären

Wer weiss was? Was ist plausibel?

Gruss Armin.

Der abgebidlete Tresor muss an Wand oder Boden fest verankert werden,um die Sicherheitsstufe B zu gewährleisten.

Da dies nicht erfolgte und nach deiner Angabe auf dem Foto auch keine weiteren Spuren am Tresor zu sehen sind,liegt hier der Verdacht des Versicherungsbetruges nahe.

Ansonsten wären Spuren am Tresor,da die heutigen Ganoven mehr der Typ
„Ka-Bumm“ sind.

„Tresorexperten“ wie sie noch in den 1950er-und 1960er-Jahren der Schrecken bei Geschäftsleuten waren,dürfte man heute höchstens noch bei den Geheimdiensten finden.

Hi,

„Tresorexperten“ wie sie noch in den 1950er-und 1960er-Jahren
der Schrecken bei Geschäftsleuten waren,dürfte man heute
höchstens noch bei den Geheimdiensten finden.

Ja, der gute Schränker Ede. Mit Stethoskop, viel Wissen und Gefühl (das ist wirklich ernst gemeint)

Gruß vom Raben

‚Insider oder nicht‘, das ist die Frage
Hätte mich - bevor die Diskussion endgültig nach OT abgleitet, genauer ausdrücken sollen:

ist es wahrscheinlich, dass dieser Tresor von einem bösen, unbekannten, aus- oder inländischen Tresorknacker geöffnet wurde, oder würde man sich unter diesen Umständen auf die Suche nach einem Insider machen, der entweder über einen Schlüssel verfügt, oder der die Möglichkeit hatte, einen Abdruck des Originalschlüssels zu machen?

Für mich hängts davon ab, wie eine Frage beantwortet werden müssen:

  • gibt es einen ganz logischen Grund, warum die Sperrbolzen des aufgebrochenen Tresors nicht in der „offen“ Position waren?

Es müsste plausibel erklärbar sein, warum das Einbrechergenie, das übrigens die Bürotüre höchst unelegant mit einem Brechwerkzeug aufgebrochen hat (Totalschaden), um den Tresor mit irgendeinem Nachsperrwerkzeug aufzumachen, das schwere Teil aus dem Schrank wuchten, und hätte er einen Grund, das Schloss bei offenem Tresor wieder in seine „geschlossen“ Position zu drehen?

Gruss nochmal, Armin

Hallo Rabe,

du kannst nur Emil von der Olson Bande meinen.

Bin sein langjähriger Fan.

Gruß
MissSophie

Ja, der gute Schränker Ede. Mit Stethoskop, viel Wissen und
Gefühl (das ist wirklich ernst gemeint)

Das waren dänische Spezialisten für Tresore von Franz Jäger, Berlin. :wink:

http://de.wikipedia.org/wiki/Olsenbande

Hallo Nimral,

ich weiß nicht, ob ich das überhaupt schreiben soll, weil ich mich nur nebulös erinnere. Aber da sonst niemand besseres beizutragen hat …

In einer Fernsehsendung wurden verschiedene Tresore und die Möglichkeiten ihrer Öffnung getestet. Von den ganz billigen Baumarktteilen bis zu recht teuren Modellen war es erschreckend einfach, sie unbefugt zu öffnen. Teils genügte es, sie zu schütteln.
Wie dabei die Bolzen standen weiß ich nicht.

Kann die Kripo nichts dazu sagen? Da gibt es doch sicher Spezialisten.
Oder es gibt Clubs/Vereine, die sich als Hobby oder Sport mit dem Öffnen von Schlössern aller Art befassen. Vielleicht können die die Stellung der Bolzen erklären oder wie der Tresor so „spurlos“ geöffnet werden konnte

Tut mir leid, daß ich nichts Konkreteres dazu sagen kann.

Gruß
MissSophie

nüscht

50kilo schütteln?

Hallo

  • gibt es einen ganz logischen Grund, warum die Sperrbolzen
    des aufgebrochenen Tresors nicht in der „offen“ Position
    waren?

Nicht dass ich das hier für wahrscheinlich halte, aber es gibt Öffnungs-/Aufbruchsmethoden bei denen die innere Verriegelung zerstört wird, sich also anschliessed der Reigel frei und ohne Schlüssel drehen lässt. Man müsste sich also den Mechanismus von innen anschauen um sowas auszuschliessen (ok, dabei würden ziemlich sicher auch äussere Spuren sichtbar sein :smile: ).

Grüße,
.L

Grundsätzlich gibt es diese Möglichkeiten,einen Tresor zu öffnen:

a)Schlüssel /Nachschlüssel /Nachsperrwerkzeug

b)Verriegelung ausschalten ( Anbohren an einer bestimmten Stelle,das Bohrloch sieht man)

c)rohe Gewalt (diese Methode ist heuzutage bei Ganoven üblich siehe hier

http://www1.wdr.de/themen/panorama/tresor-stausee-10…

Methode a) das Nachsperrwerkzeug erfordert gute Handwerkliche Fähigkeiten und Kenntnisse der Herstellerspezifischen Schloßkonstruktionen.
Während bis in die 1970er-Jahre noch jede Menge Tresore in Firmen,Behörden und Banken vorhanden waren und somit noch viele Fachbetriebe für die Wartung und auch Notöffnungen vorhanden waren,ist diese Zahl heute heutzutage drastisch geschrumpft und damit auch die Anzahl der Fachleute die sowas können.