Tresor sicherer machen?

Mein Vater hat sich einen Tresor gekauft, um verschiedene Wertsachen zu verwahren. Es ist ein neues Modell mit VdS-Klasse 1 (privat versicherbar bis 65.000 €) und wiegt knapp 120 kg.

Ich hab jetzt ein bischen Bauchschmerzen, weil der Safe nicht verankert werden kann und die Wände (außer der Tür) hohl sind. Das Gewicht gestattet leider auch ein Wegtragen durch Einbrecher.

Meine Idee war jetzt, dass man evtl. selber die Zwischenwände (Löcher sind innen vorhanden) mit Beton oder Kieselsteinen auffüllen könnte, um das Gewicht zu erhöhen und das „Loch-rein-flexen“ zu erschweren.

Gute Idee? Ein Austausch kommt aus Kostengründen aktuell nicht in Frage.

Danke für Tipps und Meinungen!

Paddy

Hallo,

keine normalen Einbrecher tragen dir einen 120 kg Tresor aus dem Haus.

Das Konzept eines Einbruchs ist. schnell rein, schnell raus und nehmen was tragbar und wertvoll ist. Der Tresor verträgt sich mit diesen Zielen nicht.

Du könntest das Gewicht natürlich erhöhen, indem du bspw. Sportgewichte in das unterste Fach legst. Das ist aber eher für deine Nerven als für alles andere.

Gruß,
Steve

Hallo!

Ich kann kaum glauben ein solcher Tresor (VdS 1) hat keine Montagemöglichkeit am Boden oder Rückwand.

Man könnte das sicherlich immer nachholen . Frage einen Metallbaubetrieb/Schlosserei ob sie da Löcher bohren können. Und ob das in deinen Kostenrahmen passt.

Das Gewicht ist schon ein hohes Maß an Sicherheit. Aber wenn man will und Zeit hat, kann man den auch wegschaffen. Eine Verankerung an stabilem Beton oder Mauerwerk kann den Schutz nochmals verstärken.

MfG
duck313

Hallo!
120kg entsprechen schon 50l Beton, oder 15l Eisen.

Du sagst nichts über die Größe, aber wäre es möglich, daß schon Beton drin ist? Und, wenn nicht, wieviel Beton möchtest du in die Löcher kippen, um das Gewicht maßgeblich zu erhöhen?

Eine Füllung aus Beton oder ähnlichem Material dient dazu, den Tresor schwerer zu machen und den Inhalt besser vor Feuer zu schützen, aber gegen das Öffnen mit Gewalt kann er so kaum was ausrichten. Denn wenn Einbrecher es schon schaffen, die äußere Stahlhülle aufzubrechen öffnen, dann bietet der Beton einem Meißel oder Vorschlaghammer eigentlich gar keinen Schutz.

Wenn die Wände des Raums aus Pappe sind, der Boden ist es wohl nicht, da lässt er sich bestimmt verankern.

Hallo,
ich dachte, Beton könnte verhindern, dass der Einbrecher ein Loch in die Seitenwand flext. Es hilft ja schon, wenn es dadurch deutlich länger dauert.

Den Tipp mit den Gewchten in das unterste Fach finde ich gut. Nachdem was ich gehört habe (Polizei), sind über 90% der Einbrecher Amateure, die weder einen Safe knacken noch ihn wegschaffen können. Und die Profis brechen sicher lieber in schicke Einfamilienhäuser ein als in eine Obergeschosswohnung im OG 3 ohne Fahrstuhl in einem mäßig attraktiven Stadtteil.

Also Ihr meint, eine Kiesfüllung würde einen Winkelschleifer nicht aufhalten? Dann erkundige ich mich zumindest mal über die Verankerung.

Danke!

Mit dem zusätzlichen Gewicht würde ich erst handeln wenn sichergestellt ist, dass das dann auch die Tragfähigkeit auf, der geringen Fläche, des Fußbodens aushält. ramses90

Nee, nicht wirklich. Mit nem Winkelschleifer kann man prima Schlitze in Wände machen, wenn man Kabel verlegen will.
Ist nur sehr laut, und am besten bestellt man die Feuerwehr, um mit nem B-Rohr den Staub aus dem Haus zu spülen. Beton ist etwas härter als Mauerwerk, geht aber auch.

Grundsätzlich kann man in den Beton noch Hartmetall oder Korund geben, um das Werkzeug schnell abzunutzen, das wird auch ab Werk gemacht. Das hilft aber eher gegen das Aufbohren. Wenn man vorsichtig ist, kann man die Eisenplatten aufflexen, ohne tief in den Beton zu gehen. Und gegen den Vorschlaghammer, der gegenüber der Flex eher leise ist, hat einfach rein gegossener Beton keine Chance, der müßte dann schon armiert sein, um etwas Widerstand zu leisten.

Jetzt schreibst du was von 3. OG, da ist das Mitnehmen des Tresors sicherlich keine Option, und der Lärm beim Aufbrechen vor Ort auch nicht. Für mein Empfinden besteht da keine Gefahr, wenn du nicht grade Bill Gates heißt, deine Milliarden in Form von Diamanten in dem Tresor lagerst, und öffentlich in der Zeitung schreibst, daß du das tust.

3 Like

Hallo!

Kies bringt nur Masse. Wenn jemand ungestört mit genug Zeit agieren kann, um per Schleifer einen Tresor zu öffnen, kannst Du die Wertsachen lieber gleich offen auf den Tisch legen. Dann richten die Bösewichte weniger Schaden an. Auch z. B. 50 mm Beton bringt nichts. Mit Schleifmaschine und Trennblatt erledigt man solchen witzlosen „Schutz“ fast wie durch Butter, nur mit mehr Staub. Um ein Gefühl für die Problematik zu bekommen, setze einen Trennschleifer mit nur 1 mm dicker Trennscheibe auf eine Gehwegplatte an. Schneidet sich fast wie Tomate. Hinterher bist Du bestimmt nicht mehr der Meinung, einen Tresor mit Beton vor dem Öffnen schützen zu können. Eine Betonschicht schützt etwas länger vor Wärme als ein nackter Stahltresor, aber gar nicht vor Tätern mit genügend Zeit.

Wer einer modernen Trennscheibe Wirksames entgegen setzen möchte, versucht es jedenfalls nicht mit Beton. Entweder Stahl, sehr zäh und sehr dick (nichts im einstelligen mm-Bereich und zu schwer für die Decke eines Einfamilienhauses) oder Stahlwandungen mit Hohlraum - darin ein zähes Material, das anschmilzt, die Poren des Trennblatts zusetzt und es stumpf macht. Mit schlitzohriger Kreativität kann man etwas reißen oder mit massivem Materialeinsatz.

Zumeist stehen Einbrecher unter Zeitdruck und Angst vor Entdeckung. Sachen, die man nicht wegtragen kann oder zu viel (Zeit-) Aufwand erfordern, bleiben unberührt oder der Versuch wird nach kurzer Zeit aufgegeben. Wenn es aber für eine berechenbare Zeit keine Gefahr der Entdeckung gibt und von elektrischen Werkzeugen, über Seilwinden bis zum Gabelhubwagen alles ungestört eingesetzt werden kann, baust Du entweder mindestens einen Banktresor oder verfährst wie mein Lehrherr vor einem halben Jahrhundert: Wenn jemand die mechanischen Sperren (gewöhnliche Türen) und elektronischen Sicherungen (damals selbst gebaute Lichtschranken an Schaufenstern sowie quer durchs Geschäft) überwunden hat, kann es nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Also ließ man die Registrierkassen (die Dingen waren früher richtig teuer) offen, damit sich der Einbrecher am Wechselgeld bedienen konnte, ohne die Kassen aufzuhebeln.

Gruß
Wolfgang

Vielen Dank für die ausführlichen und sehr hilfreichen Antworten!

Ich habe verstanden, dass das Blödsinn ist. Habe in der Tat keine Ahnung, was ein Winkelschleifer leistet. Dachte nur, etwas tun ist besser, als nichts!

Super Forum hier! :blush:

Paddy

Ich würde die Wertsachen lieber in einem Banksafe verwahren, wenn man als Geisel genommen wird… Außerdem sollten Sie solchen Fragen auch nicht im Internet posten. Wenn Sie jemand hackt oder der gleichen, das ist viel zu gefährlich.