Ich kann mich erinnern, dass ich früher Lambrusco sehr lecker fand. Irgendwie scheint er in der Zwischenzeit ziemlich in Verruf geraten zu sein. Zumindest bezeichnen die meisten, die ich kenne, Lambrusco als „Plörre“ Gibt es denn noch „guten“ Lambrusco? Kann man den überhaupt noch anbieten, oder rennen einem dann die Gäse weg?
Liebe Grüße
der Freddy
Nach dem, was ich gelesen habe, liegen wohl deutsche und sog. Naturweine (‚Naturweine sind gefragt. Die mit weitgehendem Verzicht auf moderne Vinifikationsverfahren ausgebauten Spezialitäten gelten in Pariser oder Berliner Weinbars als letzter Schrei. Doch welchen Sinn es macht, Weissweine mit extremer Maischegärung oder ohne Zugabe von Schwefel zu vinifizieren, wird heftig diskutiert. Zumal kaum jemand genau sagen kann, was noch normaler Wein ist und was schon als Naturwein gelten darf.‘) im Trend. Da würde ich zur Zeit nicht unbedingt Lambrusco anbieten. Ich selber stehe auf afrikanische Weine, da lasse ich mich gar nicht von Trends beeinflussen
Servus,
das Pennerglück aus der Zweilitergranate hieß schon 1970 Lambrusco - die andere Massenvernichtungswaffe aus Italien namens „Kalterer See“ war damals eher in Literflaschen zu kriegen.
Es gibt durchaus höher angesiedelten Lambrusco (und hat es damals und seither auch gegeben). Perlend, fruchtig, meistens süß und mit dem typischen „Fuß“ der Lambrusco-Rebe ist aber auch Lambrusco höherer Qualität nicht jedermanns Sache. Wer halbtrocken oder lieblich ausgebauten Portugieser mag, kommt normalerweise auch mit (gehobenem) Lambrusco zurecht.
Lambrusco di Sorbara wird eher trocken ausgebaut, versuche Dich daran zu orientieren. Generell habe ich allerdings Mühe, mir Lambrusco kurz vor Winteranfang vorzustellen - zum Abend eines Julitages, der mittags deutlich über 30 °C erreichte, passt er besser, finde ich.
Schöne Grüße
MM
Servus,
was man im Keller macht, hängt nicht von der Gegend ab, sondern vom Winzer.
Schöne Grüße
MM
Vielleicht wenn man aus Baden-Württemberg stammt?? Oder einer anderen Weingegend… Welchen Winzer bevorzugst du?
Servus,
auch in der Emilia-Romagna gibt es außer den Massenkellereien Winzer mit sehr guter Kellerwirtschaft.
Kein „Winzerwein“, sondern aus der Kellerei, aber dennoch ein Probiererle wert und in D leichter zu kriegen als Wein von „kleinen“ lokalen Adressen, sind die verschiedenen Lambrusco-Typen von Chiarli / Modena.
Schöne Grüße
MM
Ich bin noch skeptisch aber werde testen. Danke für die Info
ein Bekannter von mir, der nur Lambrusco sonst aber keinen Wein trinkt, missbraucht oder veredelt (je nach Sichtweise) diesen auch, um im Winter daraus Glühwein zu machen…
Gruß
HH
Wieder. Aber diesmal den, die die Emilianer schon immer getrunken haben: Lambrusco Rosso Frizzante Secco (= max 15g/l Zucker), mindestens 11% Alk.
Die 7/8% Alk Versionen wurden ausschliesslich fuer den US Markt entwickelt und dann leider auf der ganzen Welt als Lambrusco verkauft.
Es gibt circa 150-200 Produzenten aber der Markt wird von einer ganz kleinen Gruppe von Abfuellern und Genossenschaften kontroliert.
Echten Lambrusco kauft man beim Namen der Lambruscorebsorte ein: Maestri (besonders von Parma), Salamino (besonders von Reggio), Grasparossa (besonders von Castelvetro), Sorbara (besonders von Sorbara/Bomporto), Ruberti (besonders von Mantova/LOM), Viadanese (besonders von Viadana/LOM). Es gibt circa 15-20 indigenous Lambruscorebsorten.
Die wirklich erstklassigen Lambruscos kommen von sehr kleinen Winzern wie z. B., Podere Il Saliceto, Lusvardi (hat sich einen Namen mit Lambrusco Spumante gemacht), Cinque Campi (alle seine Lambruscos machen die zweite Gaerung in der Flasche, so wie alle Lambruscos vor der Einfiuehrung von Autoclaven), Camillo Donati (ebenfalls Flaschengaerung), Luciano Saetti (DOC: Lambrusco Salamino di Santa Croce, FG), Vittorio Graziano (DOC: Grasparossa di Castelvetro, FG) und viele andere mehr.
Die einfachste Metode echten Lambrusco zu kaufen (guten und schlechten) ist auf den Alkohol zu schauen: Mindestens 11%, nicht 10,5%, oder 10%. Egal ob DOC oder IGT und nach dem Wort ‚secco‘ zu suchen.
Uebrigens, Lambrusco Secco ist nicht wirklich trocken. Fasst alle haben 9-11 g/l Restzucker. Wenn sie 12-15g/l haben, schmecken sie bereits wirklich suess. Aber diese Suesse kommt nicht von Konzentraten oder Syrup, wie bei industriellen Versionen, sondern ist Restzucker.
In diesem Sinne: Cheers to #RealLambrusco!
Beste Temperatur vor dem Oeffnen: 5 Grad Celsius. Flaschen immer stehend aufbewahren und kuehlen. Dies verhindert, dass Wein beim Oeffnen aus der Flasche schiesst.
Hallo L.,
schönen Dank für die Einzelheiten.
Jetzt bin ich doch neugierig: Wie bist Du eigentlich auf die Frage von FreddyOhlings aufmerksam geworden?
Schöne Grüße
MM
Morgen (oder Mahlzeit, je wie man möchte),
meine Vorredner haben das Thema ja schon gut und ausführlich erklärt. Tatsächlich hat Lambrusco eine ziemlich lange Tradition und war nicht immer als (wie @Aprilfisch sch das so schön beschrieben hat) „Pennerglück“ verrufen. Der schlechte Ruf kam meines Wissens nach irgendwann in den achtzigern auf, als Lambrusco zur Massenware wurde. Wie gerade schon erklärt, stellen auch heute noch ein paar Winzer den Lambrusco auf alte Weise her, das Ergebnis ist dann zum Beispiel dieser Lambrusco DOC Sorbara und da rennen dir wahrscheinlich auch die Gäste nicht schreiend weg Das Zeug, was es für ein paar Euro im Supermarkt gibt, kannst du hingegen echt vergessen, das wird dem schlechten Ruf von Lambrusco echt gerecht und ist echter Kopfschmerzwein.
Autsch, das kann ich mir ja garnicht vorstellen
Der Anfang vom Ende began mit dieser Meldung in 1985: http://www.nytimes.com/1985/11/01/us/popular-wines-found-to-hold-toxic-chemical.html | IndustrieLambrusco: unter 10.5% Alkohol, Kommerzieller Lambrusco: 10.5%, Echter: mindestens 11%
Hallo Freddy,
ilLambrusco behauptet, er sei auf Deine Frage hier im Forum in seinem Twitter aufmerksam geworden. Was kannst Du dazu und zum Hintergrund und Kontext Deiner Frage erklären?
Schöne Grüße
MM
Es gibt hunderte mehr echte Winzerlambruscos als industrielle Kellereilambruscos. Unglaublich, aber wahr. Es zeit die Macht der Multis.
Servus,
die Cantine Cooperative Riunite als multinationalen Konzern zu bezeichnen, ist glaube ich ein bissle arg hoch gegriffen, so von der Hutnummer her…
Schöne Grüße
MM
Es gibt etliche biologische and sogar Demeter Lambruscos.