hi,
ich glaube, du hast die Ursache noch nicht ganz erkannt und auch nicht, wozu die Dampfsperre da ist.
Im Winter ist es außen kalt und innen warm.
Wenn innen und außen 50% rel. Luftfeuchte herrschen (nur mal als Beispiel) befindet sich innen jedoch mehr Wasser in der Luft, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann.
Beispiel:
20°C und 50% macht 8,6 Gramm Wasser je m³
0°C und 50% macht 2,4 Gramm je m³
Es bleiben also 6,2 Gramm übrig, die zu reinem Wasser werden.
Ebenso wie ein kaltes Glas die Luft um sich herum abkühlt und nur deswegen am Glas das Wasser kondensiert, weil die kalte Luft (in dieser winzigen Luftschicht am Glas) das Wasser nicht mehr halten kann.
Da dir nun vor der Dampfsperre Wasser kondensiert (und nur da) besteht der Verdacht, es gibt eine Kältebrücke.
Das kann nun einerseits der Fensterrahmen selbst sein, oder eben ein nicht winddichter Anschluss des Fensters zum Gebäude hin. Beides führt dazu, dass es einen kalten Bereich gibt, in dem das Wasser der Raumluft noch vor der Dampfsperre kondensiert.
Dann wäre dies ein neues Problem.
Daran, dass die Luft kälter wird, je weiter man in der Dämmung nach außen kommt, kann man nix machen.
Aber: man kann das Wasser zurück halten. Daher die Dampfsperre. Ddie sperrt das Wasser (den Wasserdampf in der Luft) im warmen Innenraum ein wo er in der Luft gelöst bleibt und nicht zu Tropfen kondensiert.
Wäre die Dämmung dahinter nass, ist die Dampfsperre undicht gewesen.
Die Dämmung zwischen Gips und Dampfsperre erzeugt daher das Problem, dass die Luft bis zur Dampfsperre bereits weit genug abkühlen könnte, um den Taupunkt zu erreichen. Eventuell erst bei -20° außen. Aber wenn es passiert, bildet sich in der Dämmung flüssiges Wasser.
Eine Dampfsperre sollte daher vor die Dämmung und nicht irgendwo dazwischen.
Zudem stoppt die Sperre eben nur den Wasserdampf, sie beeinflusst nicht die Wärme. Ist sie selbst kalt (etwa durch eindringende Außenluft) oder ist der Fensterrahmen zu kalt, dann kondensiert eben schon an diesem Punkt das Wasser.
Nur wenn, wie früher, der komplette Bau so mit Löcher übersät ist, dass dieses Wasser problemlos abtrocknen kann, bleibt es halbwegs ohne Schäden.
Dämmung, die sich vollsaugen kann, hinter einer Gipsplatte und einer Folie eingesperrt zählt nicht dazu.
Der Wasserdampf kommt gut in diese Schichten, das kondensierte Wasser aber erst im Sommer wieder heraus.
dann hast du Glück.
Rechnerisch wäre ab 20°C und 60% rel. Luftfeuchte innen und -20°C außen ein Problem denkbar, hier sinkt die Temperatur im Bereich der Dampfsperre auf 12°C und das Wasser kondensiert.
Das könnte man wohl als akzeptabel einstufen. Aber nicht als sicher. Je nach Dampfsperre oder -bremse geht hier ein gewisser Teil auch in die äußere Dämmung über.
Hauptproblem bleibt jedoch deine Kältebrücke irgendwo am Fenster, welche dazu führt, dass die kritischen 12°C bereits deutlich früher erreicht werden.
Ich halte es für denkbar, dass hinter der Dampfsperre kalte Außenluft eindringt und damit den Bereich sofort abkühlt.
Die 40mm Dämmung verhindert jedoch auch, dass sich der Fensterrahmen erwärmen kann. Somit wird er schneller kalt als üblich.
Daher die Idee, die Dampfsperre vom Fensterrahmen unmittelbar unterhalb der Gipsplatten neu anzusetzen (dafür gibt es Klebebänder) und 20 oder 30 cm im Raum wieder einzubinden. Dann kann der Rahmen kalt sein, denn es kommt kein Wasserdampf hin.
Um jedoch zu verhindern, dass man so Wasser einschließt (geringe Undichtigkeiten, verschieden starke Sperrwirkung der Schichten) würde ich den Bereich nach außen hin öffnen (es ist ja kein öffnen in dem Sinne, da man eine neue Sperrschicht eingebaut hat, welche die Alte ersetzt).
Zwar würde man damit auch etwas einem generell offenem seitlichem Anschluss des Fensters entgegenwirken, hätte aber nur die 40mm Dämmung.
Hier würde ich auf jeden Fall prüfen, ob die Fuge zwischen Mauerwerk oder Balken und Fenster verschlossen ist.
Die äußere Dampfbremse wäre vermutlich nicht mal so tragisch, da sich die komplette Fuge ‚außen‘ befindet. Die Fuge sollte aber winddicht verschlossen sein. Optimal natürlich auch mit einem dämmenden Material, da der Fensterrahmen sonst an 2 seiten Wärme abgibt und auskühlt.
Eine insgesamt etwas seltsame Konstruktion.
grüße
lipi