Trockenbau: Rigips Anbindung an Dreiecksfenster

Hallo zusammen,

ich bin dabei unseren Dachboden auszubauen.
Mein Problem ist nun das große Dreiecksfenster.

Ich habe seinerzeit einige Dachlatten vom Raum aus bis zu dem Fenster stoßen lassen
und diese dann mit einer Schraube im Kunststoffrahmen verankert.
Das ganze dann gedämmt und mit Rigips verschlossen. Als ich nun (ca. 5 Jahre später)
mit dem Endausbau begonnen habe ist mir Feuchtigkeit aufgefallen, weswegen ich die
ersten Platten vom Fenster alle wieder abgenommen habe. Im Bereich des Fensters war alles nass.
Daher habe ich den Fensterrahmen und die Dampfsperre mit Dichtmasse und entsprechendem Klebeband versiegelt.

Nun zu meinem eigentlichen Problem. Ich habe Sorge, dass auch die Verschraubungen
die ich in den Kunststoffrahmen eingebracht habe zu einer Feuchtigkeitsbildung beigetragen haben.
Leider ist mein Fenster schief nach innen eingebaut worden, was bewirkt, dass immer ein bisschen
Wasser im Rahmen steht.
Daher würde ich die Löcher gerne verschließen und die Befestigung der Unterkonstruktion am Rahmen
irgendwie anders lösen.
Zwischen zwei Sparren kann ich leider keinen Querträger setzen, da der äußere vom Fenster verdeckt wird.
Zusätzlich habe ich leider zwischen fertiger Rigips Platte und Fenster nur ca 5mm Luft…

Wie wird eine Unterkonstruktion üblicherweise an einem Dreiecksfenster befestigt?
Leider konnte ich hierzu nirgends etwas finden. Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Anbei auch 2 Fotos.

Gruß
Jonas

Hallo der Fensterrahmen ist in diesem Fall eine Kältebrücke und sollte nicht im abgeschlossenen Dachbereich liegen . Daher kommt mit der Zeit die Feuchtigkeit. ( Die Rigips Platten sollen den Rahmen nicht verdecken ).
viele Grüße noro

hi,

Nachfrage: man sieht sehr viel Dämmung unterhalb der Dampfsperre. Was soll die da?

Ich würde umlaufend um das Fenster einen 10-20 cm Bereich komplett dämmen und nochmals mit einer Dampfsperre überziehen.
Genaugenommen die hintere in dem Bereich öffnen, damit eindringendes Wasser auch wieder weg kann.

Möglich wäre auch, dass der Rahmen nicht luftdicht angeschlossen war und die Kältebrücke nicht am Rahmen selbst lag.
Eine Schattenfuge könnte den Bereich, den man nicht von der Raumluft trennen kann, auf wenige Millimeter Reduzieren.
Einfassprofile würden aber sicher auch weitaus weniger Luft durchlassen, als etwas stumpf gestoßenes.

grüße
lipi

M.a.W. die Fenster sind viel zu groß, weil sie in den gedämmten Bereich ragen?

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Hallo!

So ein Murks.

Wer hat die Fenster ausgemessen und bestellt ?

Man musste doch absehen können wie stark die Verkleidung auftragen wird und ob man deswegen einen breiteren Blendrahmen( also etwas kleinere Flügel und Scheiben) haben muss .

Kommt es denn nun hin, das die Rigipsplatten noch Platz haben und man den Dreiecksflügel noch öffnen kann und an den Griff rankommt ?
Passt da die Platte noch gerade so dazwischen ?

Man schraubt niemals Latten der Unterkonstruktion in den Blendrahmen hinein ! Das ist auch unnötig ! das letzte Stück der Latten schwebt lose über dem Rahmen. Man muss eine neue senkrechte Latte einziehen und dort verschrauben damit das kurze freie Ende der Latten nicht federt.

Was wichtiges, was man auf dem Bild nicht sieht.
Wo ist denn die Dampfsperrfolie am Fenster angeschlossen ?
Die müsste auf den Blendrahmen vorgezogen und angeklebt sein, wird danach von der Verkleidung unsichtbar überdeckt.

MfG
duck313

Hi,

tja was soll ich sagen. Ein „Fachunternehmen“ aus Südlohn. Die haben sich mittlerweile umbenannt, bestimmt weil viele Leute so positive Erfahrungen gemacht haben… Die waren auch einmal hier, anstatt mir zu helfen und ggf. auch Tipps zu geben, nur Zurückweisungen. Man will eine Reklamation abwenden, wobei die nach der langen Zeit eh zwecklos wäre…
Aber gut, hilft ja nichts.

Die Platten bekomme ich so gerade wahrscheinlich dahinter, nur einen zusätzlichen Träger einzuziehen gestaltet sich schwierig. Es ist ja alles schon fertig mit der Dampfsperre verklebt. Ich nehme jetzt ersteinmal die angrenzenden Platte alle wieder ab. Vielleicht kann ich ja ein Stahl Vkt-Rohr quer dahinter legen. Die Folie komplett einzuschneiden würde ich gerne vermeiden.

Den Anschluss der Folie am Fenster könnte ich nicht sehen, da es vom Fenster verdeckt wird. Ich bin jetzt hingegangen und habe zwischen Fensterrahmen und Folie tubenweise Silikon gepresst. Zusätzlich dann noch mit Klebeband verklebt. Ich denke das ist nun dicht.

Was mich nich stutzig gemacht hat: Meint ihr wirklich das der Rahmen das Problem sein könnte? Ich dürfte also nicht die Rigips Platte direkt anschließen und versiegeln? Ich habe ein bisschen Sorgen, dass eine Hinterlüftung immer neue warme Luft zum Fenster bringt, was dann dort kondensiert, so dass Immer neues Wasser entsteht.
Außerdem sähe das natürlich auch besch… aus.

Vielen Dank!

hi,

unklar bleibt: kann zwischen Fenster und Holzbalken bzw. Mauerwerk kalte Luft eindringen? Sieht man von außen etwas? Schaum, Kompriband, irgendwas?

Was macht die Dämmung zwischen Gips und Dampfsperre? Der Taupunkt ist doch unmöglich so genau berechnet, dass er immer außerhalb der Dampfsperre liegt.

Lass jegliches Metall bleiben, wenn du schon nicht weißt, wo die Kältebrücke her kommt. Holz dämmt zumindest zusätzlich und lässt sich halbwegs abdichten.

zusammenbauen und hoffen ist auch eine Option.
Aber wenn man von Einbaufehlern ausgeht, macht man lieber einen gezielten Schnitt und schaut nach. Der ist schnell wieder verklebt.

grüße
lipi

Von außen ist die Traufenschale, da komme ich nicht mehr ran… leider… hilft ja nichts, dann muss ich das auch noch einmal auseinander nehmen.
Ich meine das ich ein Abschlussklebeband am Fenster gesehen hätte, aber das prüfe ich lieber noch einmal.
Wie würdest Du das Fenster sonst zu der Dampfsperre abdichten?

Der Dachaufbau ist generell folgender:
Dachpfanne/Dachdeckerfolie/Dämmung 200mm im Holzbalken/Dampfsperre von innen, darauf Querverlattung 40mm, darin die 40mm Dämmung/ Rigips.
Das ist überall so und macht auch keine Probleme, bis an der Stelle am Fenster. Aber du hast recht, ich schneide auch noch einmal die Dampfsperre an und prüfe, ob die 200mm Dämmung nass ist…

hi,

ich glaube, du hast die Ursache noch nicht ganz erkannt und auch nicht, wozu die Dampfsperre da ist.

Im Winter ist es außen kalt und innen warm.
Wenn innen und außen 50% rel. Luftfeuchte herrschen (nur mal als Beispiel) befindet sich innen jedoch mehr Wasser in der Luft, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann.

Beispiel:
20°C und 50% macht 8,6 Gramm Wasser je m³
0°C und 50% macht 2,4 Gramm je m³
Es bleiben also 6,2 Gramm übrig, die zu reinem Wasser werden.

Ebenso wie ein kaltes Glas die Luft um sich herum abkühlt und nur deswegen am Glas das Wasser kondensiert, weil die kalte Luft (in dieser winzigen Luftschicht am Glas) das Wasser nicht mehr halten kann.

Da dir nun vor der Dampfsperre Wasser kondensiert (und nur da) besteht der Verdacht, es gibt eine Kältebrücke.

Das kann nun einerseits der Fensterrahmen selbst sein, oder eben ein nicht winddichter Anschluss des Fensters zum Gebäude hin. Beides führt dazu, dass es einen kalten Bereich gibt, in dem das Wasser der Raumluft noch vor der Dampfsperre kondensiert.

Dann wäre dies ein neues Problem.

Daran, dass die Luft kälter wird, je weiter man in der Dämmung nach außen kommt, kann man nix machen.
Aber: man kann das Wasser zurück halten. Daher die Dampfsperre. Ddie sperrt das Wasser (den Wasserdampf in der Luft) im warmen Innenraum ein wo er in der Luft gelöst bleibt und nicht zu Tropfen kondensiert.

Wäre die Dämmung dahinter nass, ist die Dampfsperre undicht gewesen.

Die Dämmung zwischen Gips und Dampfsperre erzeugt daher das Problem, dass die Luft bis zur Dampfsperre bereits weit genug abkühlen könnte, um den Taupunkt zu erreichen. Eventuell erst bei -20° außen. Aber wenn es passiert, bildet sich in der Dämmung flüssiges Wasser.
Eine Dampfsperre sollte daher vor die Dämmung und nicht irgendwo dazwischen.

Zudem stoppt die Sperre eben nur den Wasserdampf, sie beeinflusst nicht die Wärme. Ist sie selbst kalt (etwa durch eindringende Außenluft) oder ist der Fensterrahmen zu kalt, dann kondensiert eben schon an diesem Punkt das Wasser.

Nur wenn, wie früher, der komplette Bau so mit Löcher übersät ist, dass dieses Wasser problemlos abtrocknen kann, bleibt es halbwegs ohne Schäden.

Dämmung, die sich vollsaugen kann, hinter einer Gipsplatte und einer Folie eingesperrt zählt nicht dazu.
Der Wasserdampf kommt gut in diese Schichten, das kondensierte Wasser aber erst im Sommer wieder heraus.

dann hast du Glück.
Rechnerisch wäre ab 20°C und 60% rel. Luftfeuchte innen und -20°C außen ein Problem denkbar, hier sinkt die Temperatur im Bereich der Dampfsperre auf 12°C und das Wasser kondensiert.
Das könnte man wohl als akzeptabel einstufen. Aber nicht als sicher. Je nach Dampfsperre oder -bremse geht hier ein gewisser Teil auch in die äußere Dämmung über.

Hauptproblem bleibt jedoch deine Kältebrücke irgendwo am Fenster, welche dazu führt, dass die kritischen 12°C bereits deutlich früher erreicht werden.
Ich halte es für denkbar, dass hinter der Dampfsperre kalte Außenluft eindringt und damit den Bereich sofort abkühlt.

Die 40mm Dämmung verhindert jedoch auch, dass sich der Fensterrahmen erwärmen kann. Somit wird er schneller kalt als üblich.
Daher die Idee, die Dampfsperre vom Fensterrahmen unmittelbar unterhalb der Gipsplatten neu anzusetzen (dafür gibt es Klebebänder) und 20 oder 30 cm im Raum wieder einzubinden. Dann kann der Rahmen kalt sein, denn es kommt kein Wasserdampf hin.

Um jedoch zu verhindern, dass man so Wasser einschließt (geringe Undichtigkeiten, verschieden starke Sperrwirkung der Schichten) würde ich den Bereich nach außen hin öffnen (es ist ja kein öffnen in dem Sinne, da man eine neue Sperrschicht eingebaut hat, welche die Alte ersetzt).

Zwar würde man damit auch etwas einem generell offenem seitlichem Anschluss des Fensters entgegenwirken, hätte aber nur die 40mm Dämmung.
Hier würde ich auf jeden Fall prüfen, ob die Fuge zwischen Mauerwerk oder Balken und Fenster verschlossen ist.
Die äußere Dampfbremse wäre vermutlich nicht mal so tragisch, da sich die komplette Fuge ‚außen‘ befindet. Die Fuge sollte aber winddicht verschlossen sein. Optimal natürlich auch mit einem dämmenden Material, da der Fensterrahmen sonst an 2 seiten Wärme abgibt und auskühlt.

Eine insgesamt etwas seltsame Konstruktion.

grüße
lipi

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Ich danke dir für deine großartige Hilfe!