Hallo und guten Abend. Meine Frage bezieht sich auf das Mischverhältnis von Trockenfarbe zu weisser Farbe. Schüttet man das Pulfer einfach in die weisse Farbe,rührt um und dann kann es schon losgehen? Könnte man die Farbe auch in Wasser auflösen und erhiehlte dann eine Art Lasur? Es wäre super wenn mir jemand antworten würde der sich mit sowas auskennt. Schon im Vorraus ein herzliches Dankeschön. Baumrinde
Hallo Baumrinde,
Meine Frage bezieht sich auf das
Mischverhältnis von Trockenfarbe zu weisser Farbe.
Schüttet
man das Pulver einfach in die weiße Farbe, rührt um und dann
kann es schon losgehen?
Weiße Farbe zum Anrühren einer Trockenfarbe???
Das gibt dann aber immer Pastellfarben (rosa, hellblau, hellgrün, etc. pp.), da weiße Farbe eben schon weiße Pigmente enthält.
Ich würde dir raten beim Hersteller deiner Trockenfarbe mal nachzufragen wie diese verwendet wird und für was sie geeignet ist (z.B. für Leimfarben, Kalkfarben, Acrylbindemittel, Gouache, Aquarellfarben, Ei-Tempera,…).
Grüßle,
Tinchen
Eine Farbe besteht aus den Hauptkomponenten
- Füllstoffe (damit die Farbe Volumen bekommt)
- Pigmente (damit die Farbe bunt bzw. farbig wird)
- Bindemittel (damit die Teile zusammenhalten)
Je nach Art der Farbe (Lack, Lasur, Wandfabe u.s.w.) und Einsatzzweck/Ort gibt es in geringeren Anteilen noch diverse Zusatzstoffe.
Wiederum können sich alle Bestandteile herkunfts- und verarbeitungsmäßig unterscheiden (Naturfarben oder synthetische Farben).
Da es sehr unterschiedliche Arten weißer Farben gibt (Lack, Lasur, Wandfarbe) und diese sich wiederum unterscheiden können (lösemittelfrei, wasserlöslich, auf Ölbasis, auf Dispersionsbasis, auf Kalkbasis …) kann man natürlich nicht einfach ein beliebiges farbiges Pulver dazukippen, sondern es muss schon zum Produkt passen. Dies steht entweder auf der Dose, in der Artikelbeschreibung, im Technischen Merkblatt zum Artikel, oder Sie erfahren es vom Lieferanten.
Wie sich die Menge des dazugebenen farbigen Pulvers, also der Farbpigmente, auf die endgültige Farbe auswirkt, also welcher Farbton sich ergibt, erfahren Sie entweder nach dem Umrühren, deutlicher nach dem Streichen (hängt auch vom Untergrund bzw. der Grundierung ab), oft sogar erst nach 24 Stunden, also nach dem Trocknen. Besser ist natürlich, man hat schon ne Ahnung vor dem Streiche und besorgt sich deshalb eine Farbtonkarte mit den entspr. Mischungsverhältnissen. Da steht dann z.B. drauf, wie das volumenmäßige Mischungsverhltnis von Grundfarbe (Ihr Weiß) zu den Pigmenten sein muss, damit Sie eine bestimmte Wunschfarbe erhalten.
Das Pulver / die Pigmente einfach in Wasser auflösen funktioniert zwar, wenn es sich um entspr. wasserlösliche Pigmente handelt. Aber Sie erhalten dann noch lange keine Lasur, weil die Füllstoffe und die Bindemittel fehlen. Sie könnten damit vielleicht eine farblose oder eine weiße Tischdecke einfärben, aber Sie könnten damit nicht wie mit einer Holzlasur Holz schützen. Bestenfalls einfärben, aber es wäre dadurch in keinster Weise wetterfester als vorher. Auch zur Wandlasur würde es wohl nicht taugen, zuminest würde es nicht die Funktion wie z.B. ein Wandlasur-Wachs erfüllen.
Hallo Baumrinde,
der einfachere Weg ist eine Abtön- und Volltonfarbe zu verwenden…
Wie bereits in einer anderen Antwort hast du eine WEISSE Farbe, d.h. du wirst keinen dunklen Farbton mit dieser Technik erreichen (auch nicht mit Volltonfarbe). Oder hast du eine Lösung, wie du aus Milchkaffee wieder einen schwarzen Kaffee servieren kannst???
Mache Versuche mit einer kleinen Menge, aber bringe auch nicht zu viel Pigment in die Farbe, sonst ist sie auf Dauer nicht gebunden und färbt ab oder wird ausgewaschen (im Außenbereich). Empfohlen sind ca. 5% evt. bis max. 10%, aber das ist dann schon viel.
Ein Tipp noch: Pulver mit wenig Farbe ‚anteigen‘, dann erst dieses Gemisch in den großen Eimer. Sonst rührst du dich dumm und dusselig
Viele Grüße
Carsten
Wow - eine ausführliche Antwort von ‚meine Meinung‘
Und fast zeitgleich…