Hallo,
auf welchen Wert reduziert Calciumchlorid (aus dem Baumarkt) die Relative Luftfeuchtigkeit in einem geschlossenen Gefäß? Kriege ich damit 0% oder Werte knapp darüber hin? Das Granulat ist nach Lagerung über Nacht in dem Gefäß nicht feucht geworden.
Freundliche Grüße
myrtillus
Hallo!
Der Begriff, nach dem du suchst, lautet Deliqueszenzfeuchte. Das ist die Luftfeuchtigkeit, die sich einstellt, wenn ein hygroskopischer Feststoff in einen Raum mit höherer Feuchtigkeit gebracht wird.
Für Calciumchlorid liegt der Wert bei 20°C bei 33%, bei 10°C bei 40%. Wirklich trocken bekommt man die Luft also damit nicht.
Jetzt kommt es darauf an, welche Bedingungen in deinem Raum tatsächlich herrschen. Vermutlich schon über 40%, aber vielleicht nicht so sehr, daß das Salz all zu viel zieht. Zudem muß die ganze Luft erstmal an dem Salz vorbei strömen. Und das Salz steht hoffentlich nicht auf der Heizung?
Hallo,
es geht noch mal um die Kontrolle bzw. Kalibrierung eines analogen Haar-Synthetik-Hygrometers, die ich kürzlich im Physikbrett zur Diskussion gestellt habe.
Der Plan war, in dem geschlossenen Plastikbehälter über dem eingestreuten CaCl2 (wasserfrei) eine relative Luftfeuchtigkeit von 0% zu messen oder einzustellen und anschließend die Steigung so zu justieren, dass über gesättigter NaCl-Lösung 75% angezeigt werden. Jetzt zeigt das Gerät aber nach mehrstündiger Lagerung in der Trockenkammer ca. 38% an, vorher im Wohnzimmer ca. 50%.
Wenn ich den verlinkten Artikel richtig verstehe, geht es da um Salze, die nicht hydratisiert werden. CaCl2 bildet aber Hydrate.
Ich suche eigentlich eine Möglichkeit, mit einfachen Mitteln, eine definierte möglichst niedrige Luftfeuchtigkeit einzustellen, damit ich zwei weit voneinander entfernte Messpunkte zum Einstellen des Gerätes habe.
FG myrtillus
… ich sehe grade: da sind noch mehr hilfreiche Artikel auf der verlinkten Seite, dafür schon mal vielen Dank!
Hallo
Kriege ich damit 0% oder Werte knapp darüber hin?
Ich hab letztens jemanden getroffen, der so einzelne Pilze zu Dokumentationszwecken in Tupperdosen trocknet. Um die komplette Feuchtigkeit zu entziehen, braucht er mehrere Monate und mehrfachen Granulataustausch.
Grüße
Hallo,
über (viel) wasserfreiem CaCl2 stellt sich mit der Zeit in einem (kleinen) abgeschlossenen Raum bei 25 °C eine Luft ein, die 0,14 bis 0,25 mg Wasser pro Liter enthält.
Sehr weit kommt man mit Phosphorpentoxid herunter. Da sind es < 0,000025 mg Wasserrückstand pro Liter Luft bei 25 °C.
Auf % relative Luftfeuchtigkeit kann ich es nicht umrechnen.
Grüße
hucklebeeri
ja danke; meiner Tabelle entnehme ich, dass die Wasserdampf-Sättigungsdichte bei 25°C 23 g/Liter beträgt; das wären dann 0,6 bis 1,1 % Relative Luftfeuchtigkeit. Das reicht für meine Zwecke vollständig. Hast du Erfahrung damit, wie lange die Gleichgewichtseinstellung dauert? Die Plastikdose hat ein Volumen von etwa einem halben Liter und die eingestreute Granulatschicht ist etwa 1 cm hoch.
FG myrtillus
Hallo myrtillus,
das dauert bestimmt einige Stunden, da - je mehr Wasser aus der Synthetik-Faser entfernt wird - es um so fester von der trocknenden Faser festgehalten wird.
Ich nehme aber an, daß das vergebene Liebesmühe sein wird.
So wie du es am 13.12. unter „Physik“ beschrieben hast, ist das Gerät tatsächlich kaputt.
Die laut Gebrauchsanweisung angegebene Kalibrierung würde ich nochmals durchführen. Die Kalibrierung mit dem feuchten Tuch wird auch zur Regeneration der Faser verwendet. Aus einem älteren Prospekt über Rund-Hygrometer: „Es ist daher etwa alle 2 Wochen in der vorstehend beschriebenen Weise eine Regeneration des Meßelements vorzunehmen.“
Danach über einer gesättigten CaCl2-Lösung mit viel kristallinem Bodensatz messen und auch über der gesättigten NaCl-Lösung ebenfalls mit viel kristallinem Bodensatz messen.
Bei CaCl2 sollte ca. 35 % rel. Luftfeuchte und bei NaCl sollte ca. 76 % rel. Luftfeuchte, jeweils bei 25 °C, abgelesen werden.
Viele Grüße
hucklebeeri
jetzt ist es jedenfalls kaputt. Die Verankerung der Synthetikfaser am Zeiger hat sich gelöst; kriege ich mit meinen Mitteln nicht wieder fest.
FG myrtillus