Tröpfchenbewässerung mit Regentonne

Hallo Leute,

Erstmal hoffe ich, das ich hier das richtige Forum erwischt habe :wink:.

Ich wohne in einem 100 Jährigen 1Familen Haus. Der alte Brunnen wurde vor langer Zeit an die Regenkanalisation angeschlossen und sammelt seit dem kein Regenwasser mehr sondern führt das Wasser direkt an die Abwasserwerke ab. Nun habe ich mir eine kleine Regentonne (~280l) gekauft und diese in dem Brunnen versenkt und so hingestellt daß das Regenwasser direkt in die Tonne und wenn voll halt in den Abfluß fließt.
Nun würde ich gern das gesammelte Wasser nutzen um ein paar auserwählte - schlecht von Regen erreichte - Pflanzen zu wässern. Am liebsten wäre mir hierfür eine Tröpfchenlösung.
Nun frage ich mich jedoch wie weit ich mit den 280l komme. Ich würde den Bewässerungsschlauch gern unterm Rindenmulch verlegen so das die Pflanzen das Wasser auch direkt bekommen ohne das es sich erst durch den Rindenmulch „arbeiten“ muß.
Versorgt werden sollen 5 Rosen und eine kleine Buchsbaumhecke (3m lang).
Der Wasserbedarf bei regelmäßiger Wässerung wäre hier ja nicht soo hoch, denke ich.

Meine Frage an euch ist nun, kann ich hier eine einfache Tauchpumpe in das Fass stellen und damit direkt z.b. auf ein Gardena Tröpfchensystem gehen … wie lange könnte der Wasservorrat dann reichen ?

Ich bräuchte ja nur eine Pumpe mit sehr geringer Pumpleistung (Fass steht 1m unter der Erde :wink:) da ich das Wasser ja nur fürTröpfchenbewässerung brauche.

Kann mir hier jemand ne Pumpe empfehlen ? Gibt es Lösungen mit Solar ?
Übersehe ich bei der Planung irgendwas ?

Danke schonmal für Eure Zeit …

Hallo,

Ich bräuchte ja nur eine Pumpe mit sehr geringer Pumpleistung

Was verstehst du unter geringer Pumpleistung.

Kann mir hier jemand ne Pumpe empfehlen ? Gibt es Lösungen mit
Solar ?
Übersehe ich bei der Planung irgendwas ?

Eine Pumpe hat zwei wichtige Eigenschaften. Die Wassermenge die sie fördern kann, die wäre bei deinem Anwendungsfall eher gering, und der erzeugte Druck.
Der muß nämlich bei der Tröpfchenbewässerung eine Mindesthöhe haben um das Wasser in einer genügenden Menge durch die feinen Düsen zu drücken.

Gruß
Bernd

Hallo Fragewurm,

Übersehe ich bei der Planung irgendwas ?

Das macht so keinen Sinn.

Wie schon geschrieben wurde, braucht das Tröpfchensystem einen konstanten Druck, da muss also die Pumpe dauernd laufen. Da müsstest du ein Hauswasserwerk einbauen.

Ohne Steuerung geht das nicht wirklich.

Man könnte aber Schläuche bis zu den Wurzeln legen und die Pumpe, über eine Schaltuhr, z.B. jede Stunde ein paar Minuten laufen lassen.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Übersehe ich bei der Planung irgendwas ?

Was kosten dich die 280 Liter aus der Wasserleitung? 1 Euro? Wieviel Aufwand an Investition und Energie willst du dafür einsetzen?

Wenn es unbedingt Regenwasser sein muss, würde ich eine Tonne oberirdisch - ggfs. etwas erhöht - aufstellen und mit einer Tauchpumpe befüllen. Dann hast du ein bisschen Druck, einigermaßen konstant, durch den Höhenunterschied, und die Tauchpumpe schaltet sich mit ihrem Schwimmer automatisch ab.

Cheers, Felix

Moin!

Doch, es geht, aber die Kritik ist berechtigt.
Ein Hauswasserwerk braucht für kleine Mengen oft zu viel Strom oder pulst sich tot. Bei ausreichend großem Druckausgleichsgefäß (meist ein Kugel-Tank mit einer Membran in der Hälfte und dem Luftvorrat dahinter) mag es gehen.

Ob es sich lohnt, sagt eine Messung €/m^3, und die geht einfach… Man braucht:

Energiekostenmessgerät
für 14EUR tut es, oder bei zero-energy.de über Bibo eines leihen.
Wasserzähler:
Kaufen oder abgelaufenen abgreifen.

Damit EUR / m^3 getropftes Wasser bestimmen.

Die Idee mit dem hochliegenden Fass finde ich gut.
Beim Hauswasserwerk: Klospülkasten-Ventil mit Gartenwasseruhr 1min. oder so. Bei mehr Wasserbedarf das ganze n Mal. So reicht auch ein kleinen „Hoch-Fass“, Eimer mit Deckel. Wichtig ist nur: Licht-Dicht…
Bei der Tauchpumpe bräuchte man im hochliegenden Fass einen Sensor zum Abschalten.
Bisschen Elketronik (Wassermelder, kann jeder Transistor) und ein Relais von 5V auf 230V (USB-Master-Slave-Steckdose oder eines für die Hutschiene oder…)
Fertig gibt es das für 40 EUR zum Beispiel spontan gesucht bei elv und Pollin etc:
Wasserpegelschalter H-TRONIC WPS 1000
Sollte sich mit einer normalen elektronischen Schaltuhr kombinieren lassen.

Das Wesentliche ist aber eine ausreichende Filtration des algenverseuchten Tonnenwassers:

  1. feiner Filter mit Abwasser für den Dreck, Maschenweite 1/10mm
    Da gibt es welche, Regenwasserdieb fürs Fallrohr, wo das Wasser über den Filter rutscht, und was drüberrutscht, kommt in den Abwasser/Überlaufanschluss. So landen Pollen etc. vom Beginn des Regens im Kanal. Im Idealfall Selbstreinigend.

  2. Damenstrumpf als beruhigter Einlauf ins Fass

  3. schwimmende Entnahme >10cm über Grund oder Tauchpumpe auf einem Edelstahldrahtgestell o.ä. in >15cm über Grund fixieren. Eigentlich macht eine Tauchpumpe Wirbel nach unten, man bräuchte 2 Lagen Sieb oder so was dazwischen, damit die nicht auf den Schmotz am Grund des Fasses reichen.

Niedrigdruckbewässerung fix und fertig:
Ein Starterpack mit passendem Filter und Tropfsystem von Netafim gibt es da:
biogartenversand.de/product_info.php?products_id=3602

Ich selber habe von Microdrip die druckregulierenden Döschen die können aber erst ab so >1/2bar auch regeln. Tropfen können sie auch mit ein paar dm Wassersäule.
Deren Ausgang kann auch einen selbstgemachten Bewässerungsspieß treiben, einfach mit Draht oder Kabelbinder oder Schlauch außendrüber über den Microdripschlauch etwas vorm Abrutschen bewahren.

Es lohnt ich, die Tropfanlage ab und an mit Leitungswasser und ordentlich Druck zu spülen. Netafim hat Strukturen an den Tropfern, die Dreck gerade durch lassen, Wasser aber zig mal um die Kurve schicken. Mit Regenfassdruck tut die Selbstreinigung eher nicht.

Zu den Tropfbewässerungsschläuchen:
der dünne von Gardena darf nicht vergraben werden , der dicke 1/2" schon. Denke, der hat dann auch so eine Selbstreinigungsfunktion.

Vorsicht bei Niedrigdruck und Gartenwasseruhren:
Die meisten benötigen eine ordentliche Druckdifferenz zwischen Hahnanschluss und Auslauf, damit ein kleines Ventil eine Art Turbine mit dem Wasserdruck startet, die dann das große Ventil aufmacht. Das tut mit Fass nicht.
Manche 9V oder 25V Wasseruhren mit Magnetventilen tun da vielleicht.

Good Luck!

Andi

[Beitrag editiert - www Team]

Sorry, die Pumpenfrage:
Beim Hochfass kann man eigentlich alles nehmen. Doch ob es effizient ist?

Mit effizient wäre bescheiden der Zustand gemeint, wo die Stromkosten im Vergleich zum Kubikmeterpreis Wasser der Stadtwerke verschwindend klein bleibt. Nicht immer einfach.

In der Pumpenkennlinie steckt alles drin, wie viel Watt bei welchem Punkt der Kennlinie, und wie schnell ist das Fass dann voll ist, kann man ja auch mit der Stoppuhr messen.

Spontan geschätzt ist eine Pumpe effizient, wenn man nur die Hälfte des Maximaldrucks ausschöpft, wenn man sich die Pumpe aussuchen kann.
Die Hocheffizienzprofis (Grundfos, Wilo, …) haben so Pumpenfiebeln, wo man das nachlesen kann. Da ist die Empfehlung, eine Pumpe im mittleren Drittel der Kennlinie zu betreiben.

Eine dicke Leitung ist sehr empfehlenswert, wenn man eine einfache einstufige, zum Beispiel eine Schmutzwassertauchpumpe, nehmen möchte. Die haben viele qm/h, aber nur „ungebremst“. Ein normaler 1/2 oder 3/4" Garten-Schlauch macht ab ein paar Metern zu viel Druckverlust, und dann steigt wieder die Energie pro Kubikmeter gefördertem Wasser.

Habe mal zwei Ansaugschlauch-Sets vom Supermarkt geholt, die waren bezahlbar und mit 1 Zoll von akzeptabelem Querschnitt.
Oder preiswerten Schwimmbad- oder Teichschlauch, 1,5 Zoll.
Ist halt eine Frage der Länge, wer 50m überbrücken muss, braucht schon einen spitzen Bleistift, und muss wissen, wie viel länger die Pumpe läuft, wenn er den Schlauch eine Nummer dünner nimmt, und wie viel die Pumpe dann im Jahr mehr Strom kostet.

Am Besten wäre es, man bekommt eine hocheffizienzte Heizungsumwälzpumpe mit 0,8bar (das ist schon was größeres, -80 am Ende) vom Schrott gerettet, die mal noch fürs Regenfass taugt. Dann könnte man von Zisterne bis Hoch-Fass 4m überbrücken, und säße auf der Hälfte der Kennlinie.

Viel Glück und berichtet mal!

Andi