Tropfender Wasserhahn am russischen Samowar

Hallo, seit einiger Zeit habe ich bei meinem elektrischen Samowar (eines der zwei russischen „Standard-Modelle“ :wink: das Problem, dass der Wasserhahn unten am Wasserbehälter nicht mehr richtig dicht ist.

Wer die Teile kennt, weiss, worum es sich handelt: im Prinzip ein Ausfluss-Rohr aus dem Wassertank, das in der Mitte durch eine runde Öffnung, von oben nach unten, durchbrochen ist. In dieser ist der Hahn eingesteckt: ein simpler Metallzapfen (ohne jedwede Dichtungen) mit einem Bohrloch - ist das Bohrloch parallel zur Richtung des Ausflussrohrs gedreht, läuft Wasser durch; ist der Hahn ( = das Bohrloch im Metallzapfen) um 90° gedreht, eben nicht.

Eigentlich kein Wunder, dass das irgendwann mal an Dichtigkeit verliert. Unten, an der Stelle wo der Zapfen aus dem Ausflussrohr austritt, bildet sich ein Tropfen - und irgendwann tropft es immer schneller… auf den Tisch, auf das Metall-Tablett oder was immer grade unter dem Samowar drunter steht.

Einen Samowar habe ich deswegen bereits ausgemustert und mir deswegen bei eBay einen neuen geschossen. Nun fängt der auch langsam an.

Mein erster Samowar hat 12 Jahre prima seinen Dienst getan, ehe dieses Problem aufgetreten ist.

Ich habe mir den Kopf zerbrochen, was man da machen kann - habe nach „Samowar + Hahn + undicht“ (und ähnlichen Suchnanfragen) gegoogelt - aber die allwissende Müllhalde scheint für dieses Problem keinerlei Lösung bereit zu halten.

Gibt es hier evt. irgendeinen „Diplom-Klempner“, Physiker oder gar Russen :wink: , der eine Idee bzw. Erfahrung hat, wie man dieses lästige Tropfen evt. wieder los wird?

Eigentlich kann man da ja nicht viel machen; es gibt keine Möglichkeit, in die Fassung eine Dichtung zu integrieren… Alle Teile gründlich reinigen / entkalken bringt nix, den Hahn fester in den Abfluss drücken behebt das Problem nur kurzfristig, irgendwann tritt es dann wieder auf und man muss den Hahn noch fester reindrücken, bis er irgendwann nicht mehr operabel ist.

Interessenten an dem Problem schicke ich gerne Fotos.

Für Tips und Anregungen äusserst dankbar wäre

—> Der Lederpirat

Hallo Lederpirat,

Vielleicht kannst Du den Hahn einschleifen?
Was ich meine, ist, den Einsatz, das bewegliche Teil, ausbauen, anfeuchten und in möglichst feinen Sand getaucht mit drehenden Bewegungen einsetzen; sehr gut wäre dazu auch sehr feiner Schmirgel. So würden die beiden Teile des Hahnes zueinander passend abgeschliffen und wieder dicht.

Gruss von Julius

Hallo zusammen,

die Frage ist zwar schon etwas älter, hat mich aber auch schon lange beschäftigt, und da ich die Lösung jetzt endlich gefunden habe, möchte ich sie auch gern teilen.

Die Kurzfassung lautet: lebensmittelechtes Multi-Silikonfett OKS 1110 (gibt es von mehreren Herstellern), das auch zum Abdichten von Brühgruppen in Kaffeevollautomaten verwendet wird. Einfach den Zapfen in dem Ablasshahn, der im Prinzip ein einfaches Kugelventil ist, damit dünn einfetten, und das Ventil hält bombendicht. Unser Tula-Samowar hat vorher pro Tag eine große Tasse Wasser verloren, und seit dem Fetten heute Morgen in 14 Stunden nicht einen einzigen Tropfen!

Die Langfassung: Laut russischer Originalanleitung soll man den Zapfen zum Abdichten mit Speiseöl einreiben, aber weder Oliven- noch russisches Sonnenblumenöl haben bei uns wirklich geholfen. Daher habe ich ein wenig im Internet recherchiert und bin auf lebensmittelechtes Hahnfett gestoßen - gleich bestellt, das Ventil eingefettet, und jetzt ist es dicht! :slight_smile:

Ich hoffe, das hilft auch anderen echten Samowar-Liebhabern weiter.

LG aus Moskau,
Joachim

P.S. Ich bin weder Klempner oder Physiker noch Russe, aber schon seit vielen Jahren zwischen Berlin und Russland (vor allem, aber nicht nur Moskau) unterwegs und Samowar-Liebhaber geworden (jetzt haben wir schon drei in Berlin und zwei in Russland, einen in Moskau und unseren ganzen Stolz - ein älteres Modell mit Original-Stanzung „Made in USSR“ - auf der Datscha. Letzterer bekommt die Abdichtung am kommenden Samstag!