Trotzreaktionen bei Erwachsenen

Hallo,

ich frage mich, was dahinter steckt, wenn Erwachsene trotzig reagieren und das nicht bloß ausnahmsweise sondern recht häufig!?

LG Kroko

Vielleicht hilft bei der Beantwortung die Vorstellung, dass Kinder relativ unverstellt und spontan reagieren. Dazu gehört auch der Trotz, wenn etwas nicht nach ihrem Willen geschieht. Der Heranwachsende lernt, seine Gefühle und sein Verhalten entsprechend sozialer Regeln zu „beherrschen“. Wer als Erwachsener mit „kindlichem“ Trotz reagiert, hat die Emotions- und Verhaltenskontrolle entweder nicht ausreichend erlernt (die wahrscheinlichere Variante) oder er verstößt möglicherweise ganz bewusst gegen bestimmte Regeln („das tut man nicht“; die unwahrscheinlichere Variante).

Gruß
Arbeyterson

Hallo Arbeyterson,

ich denke, es wird wohl wirklich ehr die Variante sein, dass er sich nicht anders zu helfen weiß. Es erfolgt offenbar immer dann, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt (es kamen auch schon Vergleiche wie „Pistole auf die Brust gesetzt“, „ins Messer laufen gelassen“). Dann schlägt die Stimmung plötzlich um und er blockt oder steuert regelrecht gegen, teilweise sogar mit Aussage in die Richtung: jetzt erst recht nicht.

Bei Kindern, kann ich mir vorstellen, entsteht Trotz sicher auch, weil sie sich fremdbestimmt fühlen, obwohl sie gerade dabei sind, sich selbst zu definieren und zu behaupten. Wenn man sich dann über ihren Willen als der stärkere Part strikt hinwegsetzt, bleibt ihnen ja im Grunde keine andere Möglichkeit als aufzugeben/nachzugeben oder zu trotzen. Sie haben noch nicht die Möglichkeit einem Konflikt auf Augenhöhe zu begegnen, zu argumentieren und zu überzeugen.
Erwachsene hingegen hätten diese Möglichkeit.

Und wie begegnet man einem Erwachsenen, der trotzig reagiert? Ich will schließlich nix erzwingen, im Gegenteil, mir liegt daran, dass etwas aus eigener Überzeugung gemacht wird. Ich bin auch kein dominanter sondern ein kompromissbereiter Mensch.

LG Kroko

Hi Kroko,

kannst Du das anhand von Beispielen belegen?

Grundsätzlich dürfte Trotz bei Erwachsenen und Kindern den gleichen Hintergrund haben: sie sollen / müssen was tun oder meinen dem wenigstens so, was sie nicht wollen. Und je mehr sie unter Druck gesetzt werden bzw. sich unter Druck gesetzt fühlen, desto trotziger reagieren sie.

Erwachsene könnten aus den Konflikt hier anders angehen, sich nicht fremdbestimmen lassen, doch dazu bedarf es einer Reife, wie sie nicht alle Erwachsene, zumindest nicht in allen Lebenslagen und zu jeder Zeit haben.

Trotzreaktionen könnte ich mir auch bei älteren Menschen vorstellen, die sich nicht mehr so leicht auf Neues einstellen wollen oder auch können und die Angst vor Veränderungen haben. Stichwort: Altersstarsinn.

Allgemein steckt für mich die Fremdbestimmung dahinter ob nun nur gefühlt oder tatsächlich bzw. Angst, z.B. der Situation nicht gewachsen zu sein…

Trotzköpfe finden sich auch vermehrt bei Menschen die festhalten / konservieren wollen. Trotzen ist auch eine Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erregen. Auch passiv-aggressives Verhalten kann mit Trotz einher gehen…

Wenn Du genaueres wissen willst, dann bräuchte es hierfür mehr detaillierte Hintergrundinformationen.

Ciao,
Romana

Hallo Romana,

Es handelt sich dabei um meinen Ex-Freund, der ist jetzt 36 - Altersstarrsinn schließe ich daher mal aus. Er wirkt vordergründig eigentlich sehr selbstsicher, teilweise schon arrogant, aber vieles deutet darauf hin, dass er sehr viel Bestätigung braucht und misst bei sich und anderen auch gerne mit zweierlei Maß.

Als wir kürzlich über unsere Beziehung sprachen und Konflikte Revue passieren ließen, sagte er selbst, dass er öfter mal mit Trotz reagiert hätte.
Das waren zum Teil große Konflikte, z.B. dass er sich über ein Jahr lang weigerte, mich in seine Wohnung zu lassen - da konnte er mir auch nie einen Grund nennen, warum er das nicht wollte, es gäbe keinen, er wolle es bloß nicht. Das hat sich erst geändert, als ich irgendwann am Telefon protestierte und sagte, ich würde jetzt auflegen und zu ihm fahren… da ließ er mich dann auch tatsächlich in die Wohnung und es war fortan auch kein Problem mehr.

Ein anderer Konflikt betraf seine Scheidung. Er sagte selbst, dass er vor hätte, sich scheiden zu lassen, es eigentlich längst schon hätte angehen wollen, zumal sie schon jahrelang getrennt lebten und nur noch auf dem Papier verheiratet wären. Als ich fragte, warum er das dann nicht auch endlich in die Tat umsetzt, konnte er wieder keinen Grund nennen. Er würde es machen, wenn ER das wolle, nicht wenn ich es wolle. Dabei wollte er es ja angeblich selbst. Er versprach mir dann, sich drum zu kümmern, revidierte es aber bei einem Streit wenig später wieder, als ich ihm quasi eine dreimonatige Frist setzte, weil es den Eindruck machte, als würde er es sonst wieder Jahr um Jahr verschieben wie zuvor… Wenn ich ihn unter Druck setzen würde, dann würde er sich erst recht nicht scheiden lassen. Ich ließ das Thema bis zum Ablauf der Frist und sogar noch einen Monat darüber hinaus ruhen. Als es danach - zugegeben dann um so heftiger - wieder aufkam, behauptete er zwar, er habe bereits angefangen, sich drum zu kümmern, vieles deutet aber darauf hin, dass er erst anschließend aktiv wurde - als er wohl das Gefühl hatte, ich verlasse ihn sonst. Kurz danach verließ er mich.

Das waren also zwei Situationen, in denen ihm vorher der „Druck“ meinerseits offenbar nicht passte, wohingegen wirklicher Druck dann quasi doch seine Wirkung zeigte.

In kleinen Dingen wie Verabredungen oder persönlichen Fragen zeigten sich Trotzreaktionen auch immer mal wieder. Es kommt mir im Nachhinein so vor, je wichtiger mir etwas war - womit er mir scheinbar nicht gerecht wurde - desto mehr blockte er oder steuerte er regelrecht gegen. Wobei er insgesamt schon sehr rücksichtsvoll war. Er betonte auch sehr oft, wie wichtig ihm eine harmonische Beziehung wäre. Da er aber ehr dazu neigte, den Kopf in den Sand zu stecken, während ich Konflikte lösen wollte - nicht nur mal drüber sprechen, was ihm oft schon reichte, sondern das Problem angehen wollte - gab es auch öfter Streitereien, bei denen ich recht temperamentvoll und emotional reagierte, und die seinen Wunsch nach Harmonie und schließlich auch seine Gefühle (zu) stark beeinträchtigt haben.
Ich denke, wäre er mir öfter mal entgegen gekommen statt mir zu trotzen, wäre es tatsächlich harmonisch abgelaufen.

Sein trotziges Verhalten zeigt er aber nicht nur mir sondern auch anderen gegegnüber. Ich habe es auch in seinem Umgang mit ihm fremden Personen und einem Freund beobachtet.

LG Kroko

Hi Vorstadtkrokodil,

was bindet Dich (noch) an Deinen Ex-Freund?

Arroganz ist hier wohl auch nur ein Abwehrmechanismus und was Du schreibst, z.B. dass er wohl viel Bestätigung von außen braucht, weist auf eine emotional instabile Persönlichkeit hin.

Wie war bzw. wie ist die Beziehung zu seinem Vater, seiner Mutter? Konnte er altersgerechte selbständige Entscheidungen treffen bei denen er mehr und mehr Selbstverantwortung übernehmen konnte, oder wurde er hauptsächlich fremdbestimmt? Wie wurden im Elternhaus Konflikte gelöst?

Eine harmonische Beziehung ist ein erstrebenswertes Ziel, doch das was Dein Ex-Partner hier lebt, klingt eher nach Scheinharmonie.

„Da er aber ehr dazu neigte, den Kopf in den Sand zu stecken, während ich Konflikte lösen wollte - nicht nur mal drüber sprechen, was ihm oft schon reichte, sondern das Problem angehen wollte - gab es auch öfter Streitereien, bei denen ich recht temperamentvoll und emotional reagierte, und die seinen Wunsch nach Harmonie und schließlich auch seine Gefühle (zu) stark beeinträchtigt haben.“ Konntest Du Konflikte in Deinen bisherigen Beziehungen lösen?

Es hat immer auch mit einem selbst zu tun, wenn man sich einen konfliktscheuen Partner findet. Echte Harmonie kann erst nach gelösten Konflikten entstehe bzw. sobald ein Umgang mit Konflikten gefunden ist der für beide tatsächlich in Ordnung ist. Was Du schreibst, dass er Deinen Gefühlsanstürmen nicht gewachsen ist, trifft wohl auf viele Männer zu. Und nicht gerade weniger Frauen beklagen konfliktscheue Männer. Doch was tragen Frauen selbst dazu bei? Mit großen Emotionen und wenig Sachlichkeit löst man bzw. frau nämlich auch keine Probleme. Also, wenn zwei Menschen zusammen Probleme nicht lösen können, so liegt dies nicht nur an einem Partner.

Hier fällt mir eine schöne Geschichte aus dem Buch „Wohin mit meiner Wut“ von Harriet Goldhor Lerner ein. Die Frau hatte sich immer über ihre Schwiegereltern aufgeregt. Die hatte nicht gefragt ob es dem Paar recht sei dass sie kämen, sie kündigten ihr Kommen lediglich an. Auch behandelte der Vater seinen Sohn immer noch etwas als kleinen Jungen da er nicht so eine große Firma aufgebaut hatte wie er selbst. Die Frau lernte in Therapiestunden ihre Wut zurück zu nehmen. Sie sagte ihren Schwiegereltern, diese wären willkommen, sollten jedoch im Vorfeld anfragen ob der Zeitpunkt auch passt und nicht einfach bestimmen zu kommen. Erst war hier zwar Widerstand der Schwiegereltern zu spüren, doch sie verstanden das und söhnten sich sozusagen mit ihrer Schwiegertochter aus. Fortan musste die Frau nicht mehr wütend sein, doch auf einmal begann dem Mann die Galle hochzukommen, da es ihm stinkte, dass sein Vater ihn immer noch wie einen kleinen Jungen behandelte. Und er begann auch seinem Vater die Stirn zu bieten. So ich das in Erinnerung habe, meinte der Mann, dann später, er habe sich ja nie aufregen müssen, da seine Frau das für ihn schon übernommen hatte. Teils haben Männer vor heftigen Emotionen Angst und wenn sie dann noch ihre eigene Wut drauf packten, fürchten sie möglicherweise eine Eskalation mit der sie nicht umgehen können. Übrigens, die Frau hatte das so beschrieben, sie hat ein Pfund Nähe / Wut auf die Waage gelegt und ihr Mann ein Pfund Distanz, was sie noch wütender machte. Im Grunde hatte sie auch seine Wut mitübernommen, die er so nicht spüren musste oder konnte. Vielleicht geht es Deinem Ex-Partner ähnlich, dass Du eben auch Gefühle für ihn mitübernimmst?

Du schreibst, er wäre besonders trotzig gewesen, wenn er Deiner nicht genügen konnte. Meinst Du damit tatsächlich wenn er Dir nicht genügte oder wenn er dachte, Dir nicht zu genügen? Heißt das, Du wolltest mehr von ihm als er fähig war Dir zu geben und Du wunderst Dich dass er mit Abwehr in Form von z.B. Trotz reagierte? Man kann aus einem VW keinen Porsche machen, nicht mal durch’s Aufkaufen. :smile: Banales Beispiel: angenommen Du hättest Dir gewünscht dass er beim Griechen um die Ecke mal mit Dir auf den Tischen tanzt und er hätte das nicht wollen. Doch da Du es unbedingt wolltest, hättest Du Druck gemacht. Hätte es Dich da tatsächlich verwundert, hätte er z.B. mit Trotz reagiert? Wie würdest Du denn reagieren wenn jemand von Dir was haben möchte, das Du nicht bringen kannst, nicht bringen willst?

Menschen die z.B. in einem autoritärem Elternhaus aufwuchsen und fremdbestimmt wurden, haben möglicherweise gar keinen guten Draht zu dem was sie selbst sich wünschen bzw. wissen möglicherweise auch nicht so genau wie sie das bekommen sollen. Sie sind ja mehr gewohnt, dass ihnen von außen auferlegt wird was zu tun ist. Meidet dann so ein Mensch Konflikte aus dem Gefühl kindlicher Ohnmacht heraus und sucht sie nicht zu lösen, übernimmt er konkret keine Eigenverantwortung zu der er als Erwachsener fähig sein sollte, und reagieren andere Menschen ebenso unreif mit Druck, so wiederholen sich seine wohl schon in der Kindheit erlernten Muster. So ist kein Entkommen aus dem Teufelskreislauf möglich!

Möglicherweise bleibt er bei dem Druck bekommen schon haften und kann gar nicht mehr wahrnehmen was die dahinterliegenden Konflikte sind. Das phantasiere ich mir nun nur zusammen: möglicherweise mag er sich mit seiner Ehe bzw. deren Scheidung nicht auseinander setzen, weil sonst schmerzliche Erinnerungen hochkämen, die er auch so gut es ging verdrängt hat. Vielleicht fühlt er sich schuldig an dem Scheitern der Ehe und „denkt“ solange er nicht geschieden ist, ist er auch kein Versager? Zu dem was die Kernproblematik ist, weshalb er seine Scheidung vor sich herschiebt, wobei das auch z.B. an einer Depression liegen könnte, kommt er gar nicht dran, da er ja schon an der Oberfläche mit in Passivität verharren stecken bleibt.

Zu Deinem Beispiel mit dem Wohnungsverbot mag ich Dir mal eine eigene Erfahrung schildern. Vielleicht entdeckst Du Parallelen. Es verband mich eine langjährige Freundschaft mit einem Mann den ich schon ein paar Jahre kannte als ich ihn eines abends anrief. Das von dem Kammerjänger versprühte Gift sollte ungiftig für Menschen sein, doch ich hatte wohl davon die mit am schlimmsten Kopfschmerzen meines Lebens. Dieser Freund hatte noch nie jemanden - außer seiner Mutter - in die Wohnung gelassen, und das erste was sie tat, war putzen. Als ich ihn anrief, klang er zwar bei meiner Bitte mich bei ihm nächtigen zu lassen nicht gerade begeistert, doch ich war sehr erstaunt wie schnell er sich bereiterklärte mir ein Nachtquartier bei sich einzuräumen.

Als er mich an der U-Bahn abholte, war er etwas verärgert, da ich eine Dreiviertelstunde zu spät kam, konnte mich vor Kopfschmerzen nicht mehr orientieren. In seiner Wohnung angekommen war ich dann erstaunt, dass das Bett schon für mich gemacht war, dachte dies selbst tun zu müssen. Dann fragte er ob ich was wolle und ich wollte nur noch eine Kopfschmerztablette und schlafen. Die Schmerztablette sollte ich auch bekommen. Er fragte dann weiter nach, ob sie schon wirke, ob ich noch ein Glas zu trinken haben wolle. Er entschuldigte sich, dass er nichts richtiges zu trinken zu Hause hätte nur in Wasser aufgelöste Vitamintabletten. Er entschuldigte sich weiter, dass wohl das Getränk nicht die richtige Temperatur für mich hätte. Ja, ich mag sehr gerne Kaltgetränke, doch an dem Tag hatte und hätte ich eh nicht mehr viel mitbekommen, und meine Prioritäten lagen bei den Hammerkopfschmerzen garantiert anders. Ich wollte nur schlafen und meine Kopfschmerzen loswerden und er machte sich den totalen Stress mich zu versorgen. Teils fand ich es rührend, teils war es mir auch unangehm, hatte ich mich ja in seine Wohnung eingeladen und er wollte nie jemanden in seine Wohnung lassen. Doch am meisten bedauerte ich den unnötigen Streß den er sich machte. Ab diesem Tag durfte ich dann öfter kommen bzw. auch andere Freunde.

Mutmaßlich hat ihn seine Mutter desöfteren seiner Wohnung wegen kritisiert, da sie ja - wenn sie ein paar hundert Kilometer zu ihm anreiste - erst jedesmal zu putzen begann. Gut, ich teile auch nicht seine Ansicht, dass ein Fenster das vier Jahre nicht geputzt wurde, nicht dreckiger werden könne. Mir scheint, er hat etwas unterschiedliche Ansprüche an eine sauber geputzte Umgebung wie die meisten anderen Menschen sieh haben. Doch so schlimm war es insgesamt gar nicht wie er es oft darstellte. Da er wohl nicht kritisiert werden wollte, hat er wohl einfach seine Wohnung niemanden zugänglich machen wollen. Erst als ich nicht über ihn verbal hergefallen bin, auch wenn ich mir für meine Wohnung etwas anderes vorstelle, wurde er lockerer und hat auch andere Leute in sein Domizil gelassen. Ich denke, das hat auch mit jemanden etwas recht machen wollen bzw. Angst jemanden etwas nicht recht machen zu können, und deshalb abzublocken, zu tun. Man will sich nicht ändern, also vermeidet man einfach die Situation in dem man niemanden in seine Wohnung lässt. Und eine Lösung wird hier nicht wirklich angestrebt, da man schon als Kind gelernt hat, dass es keine Lösung gibt, man tut was die Eltern wollen.

Druck erzeugt nur Gegendruck und damit wird nichts erreicht, auch wenn ich verstehen kann, dass teils Entscheidungen und Konfliktlösungen nicht nur erwünscht sondern auch gar nötig sind. Vermutlich kann er jedoch gar nicht über dieses Trotz-Verhalten hinaus blicken zumindest nicht wie nötig um selbstverantwortliche Entscheidungen treffen zu können. Hier kannst Du meines Erachtens nur sagen wie Du die Sache siehst, wie Du Dich entscheiden wirst und ihm die Möglichkeit einräumen auch zu sagen was für ihn Sache ist, was er will, um gemeinsam einen Kompromiss zu finden. Ob da was kommt, bezweifle ich allerdings. Ihm hilft meines Erachtens nur eine Therapie in professionellen Händen.

Ciao,
Romana

Hallo Romana,

was bindet Dich (noch) an Deinen Ex-Freund?

Freundschaft und ein Rest Hoffnung auf mehr.

Wie war bzw. wie ist die Beziehung zu seinem Vater, seiner
Mutter? Konnte er altersgerechte selbständige Entscheidungen
treffen bei denen er mehr und mehr Selbstverantwortung
übernehmen konnte, oder wurde er hauptsächlich fremdbestimmt?
Wie wurden im Elternhaus Konflikte gelöst?

Ich weiß nicht viel über seine Kindheit und auch nicht, wie Konflikte im Elternhaus gelöst wurden. Sein Vater ist früh verunglückt und er hat keine Erinnerungen an ihn, aber seine Mutter hat schon lange einen neuen Partner, der selbst auch einen Sohn mit in die Beziehung brachte. Ich habe seine Eltern als sehr herzlich und fürsorglich kennengelernt, dabei aber keineswegs aufdringlich. Seine Mutter ist ehr ruhig und etwas schüchtern, der Stiefvater temperamentvoll und direkt. Seine Tante hat ihn wohl auch häufig betreut und auch sie ist wie die Schwester ehr zurückhaltend in ihrem Wesen.

Doch was
tragen Frauen selbst dazu bei? Mit großen Emotionen und wenig
Sachlichkeit löst man bzw. frau nämlich auch keine Probleme.
Also, wenn zwei Menschen zusammen Probleme nicht lösen können,
so liegt dies nicht nur an einem Partner.

Er hat meine Argumente manchmal als unsachlich empfunden, wenn ich bei einem aktuellen Konflikt, vorhergehende Ereignisse ansprach, da ich sie zu einem Vergleich und zur Verdeutlichung meines Anliegens heran ziehen wollte. Ich hielt das ursprünglich für besser, als unseren Konflikt mit denen anderer Paare zu vergleichen oder abstrakte Vergleiche ohne jeglichen Bezug zu verwenden. Leider hat er das aber so aufgefasst, als würde ich ihm die alten Konflikte immer noch vorhalten. Aber wirklich unsachlich bin ich nicht geworden und suche auch immer nach konstruktiven Lösungen, die beiden gerecht werden.
Aber so weit bin ich ja gar nicht gekommen. Wenn ich z.B. gefragt habe, welche Gründe er dafür hat, dass er mich nicht in seine Wohnung lassen möchte oder sich immer noch nicht Scheiden lässt, bekam ich halt die Antwort, es gäbe keine Gründe, ja im Grunde gäbe es nicht mal ein Problem, denn es hätte mit mir nichts zu tun. Für mich war es aber schon von Bedeutung, nicht in seine Wohnung zu dürfen oder dass er sich nicht scheiden ließ.

Im Grunde
hatte sie auch seine Wut mitübernommen, die er so nicht spüren
musste oder konnte. Vielleicht geht es Deinem Ex-Partner
ähnlich, dass Du eben auch Gefühle für ihn mitübernimmst?

Schwer zu sagen. Ich frage mich, welche Gefühle das sein sollten.

Du schreibst, er wäre besonders trotzig gewesen, wenn er
Deiner nicht genügen konnte. Meinst Du damit tatsächlich wenn
er Dir nicht genügte oder wenn er dachte, Dir nicht zu
genügen?

Ich hatte geschrieben, dass er mir scheinbar nicht genügen würde, zumal er selbst mal sagte, dieses Gefühl bei mir gehabt zu haben… obwohl ich darum bemüht war, ihm dieses Gefühl zu nehmen. Ich habe ja auch nichts von ihm erwartet, was ihn überfordert hätte - denn für ihn war das ja angeblich nie ein Problem. Wenn er zumindest gesagt hätte, ich hab damit ein Problem, kann es aber nicht erklären und kenne die Ursache nicht, dann hätte ich sicher viel mehr Verständnis dafür gehabt. Aber vielleicht wollte er vermeiden, dass ich dann versuchen könnte, dem Problem auf den Grund zu gehen. Dadurch, dass er das Problem als MEIN Problem abtat, denn er hatte ja keins, fühlte ich mich nicht wirklich ernst genommen mit meinen Bedürfnissen.

Wie würdest Du denn reagieren wenn
jemand von Dir was haben möchte, das Du nicht bringen kannst,
nicht bringen willst?

Wenn ich es nicht bringen kann, dann würde ich genau das klären und um Verständnis bitten, mich aber nichtsdestotrotz bemühen, ob ich es nicht doch bringen könnte. Ich würde mich bemühen.
Wenn ich es nicht bringen will, dann versuche ich auch das zu erklären, damit der andere es nachvollziehen kann und es nicht missversteht.
Ich denke, dann kommt man in den meisten Fällen auch gar nicht erst in die Verlegenheit, dass man häufiger dazu aufgefordert wird.

Menschen die z.B. in einem autoritärem Elternhaus aufwuchsen
und fremdbestimmt wurden, haben möglicherweise gar keinen
guten Draht zu dem was sie selbst sich wünschen bzw. wissen
möglicherweise auch nicht so genau wie sie das bekommen
sollen.

Das klingt sehr schlüssig, aber sein Elternhaus schätze ich wie gesagt nicht autoritär ein. Ich kann mir allenfalls noch vorstellen, dass ihn seine Frau vielleicht fremdbestimmt hat und er sich quasi gegen sie sträubt. Allerdings hat er noch ein freundschaftliches Verhältnis zu ihr, obwohl sie ihn ein halbes Jahr lang betrogen und schließlich verlassen hat.

Zu dem was die Kernproblematik ist, weshalb er seine
Scheidung vor sich herschiebt, wobei das auch z.B. an einer
Depression liegen könnte, kommt er gar nicht dran, da er ja
schon an der Oberfläche mit in Passivität verharren stecken
bleibt.

Das kann ich mir sehr gut vorstellen, denn er will sich ja offenbar selbst gar nicht damit auseinander setzen, wo die Gründe für sein widersprüchliches Verhalten liegen. Ich hab sowas mal anklingen lassen, aber das hat er natürlich sofort von sich gewiesen, versuchte dann noch mit wirklich lächerlichen Argumenten abzulenken, wie dem, dass er keine Zeit gefunden hätte. Das zeigte mir, dass ich wohl gar nicht so verlehrt liege, bleibt aber ohne seine Mithilfe eine Spekulation und bringt uns nicht weiter.

Zu Deinem Beispiel mit dem Wohnungsverbot mag ich Dir mal eine
eigene Erfahrung schildern. Vielleicht entdeckst Du
Parallelen.

Wobei eine langjährige Freundschaft oder eine Beziehung für mich dann doch noch einen Unterschied machen, denn natürlich habe ich mir - so wie er selbst angeblich ja auch - seine Nähe gewünscht und über kurz oder lang auch einen gemeinsamen Haushalt. Er sprach sogar selbst schon vom Zusammenziehen, ein halbes Jahr bevor ich in seiner Wohnung war - und wer weiß, wie lange sich das noch hingezogen hätte, hätte ich ihn den Zeitpunkt bestimmen lassen. Ich sagte, das sei paradox, für ihn sei das nicht paradox.

Da er wohl nicht kritisiert werden wollte, hat
er wohl einfach seine Wohnung niemanden zugänglich machen
wollen.

Ja, das kann ich mir bei meinem Exfreund auch vorstellen, wobei er ja selbst sagte, es sei wichtg, dass man sich nicht verbiegt und den Partner so nimmt, wie er ist. Und ich sagte, wenn es wirklich so wäre, dass ich ihn an der Wohung messen würde - weil er öfter mal sagte, ich solle ihn kennenlernen und nicht die Wohnung - dann wäre ich auch nicht die Richtige für ihn und wäre es nur gut, das rechtzeitig festzustellen.

Man will sich nicht
ändern, also vermeidet man einfach die Situation in dem man
niemanden in seine Wohnung lässt. Und eine Lösung wird hier
nicht wirklich angestrebt, da man schon als Kind gelernt hat,
dass es keine Lösung gibt, man tut was die Eltern wollen.

Aber dann würde sich ja auch der Gedanke ausschließen, später mal zusammen zu ziehen!?

Druck erzeugt nur Gegendruck und damit wird nichts erreicht,
auch wenn ich verstehen kann, dass teils Entscheidungen und
Konfliktlösungen nicht nur erwünscht sondern auch gar nötig
sind.

Was ist denn dann damit, dass ich kurzentschlossen vor seiner Tür stand und plötzlich ging es dann?
Danach ging mir natürlich durch den Kopf, dass er so lange einen solchen Aufstand gemacht hat für nichts und wider nichts und wieviel Streit er uns doch hätte ersparen können.

Vermutlich kann er jedoch gar nicht über dieses
Trotz-Verhalten hinaus blicken zumindest nicht wie nötig um
selbstverantwortliche Entscheidungen treffen zu können. Hier
kannst Du meines Erachtens nur sagen wie Du die Sache siehst,
wie Du Dich entscheiden wirst und ihm die Möglichkeit
einräumen auch zu sagen was für ihn Sache ist, was er will, um
gemeinsam einen Kompromiss zu finden.

Gemeinsam einen Kompromiss zu finden, ja, genau das hätte ich mir gewünscht.
Wenn er nun im Nachhinein darüber spricht, dann sagt er oft sehr selbstverständlich, dass ihn das trotzig gemacht hat. Er sieht darin offenbar nicht mal ein unangemessenes Verhalten. Als er einräumte, dass er mir vielleicht mehr Sicherheit gegeben hätte, wenn er nicht so trotzig reagiert hätte, ergänzte er allerdings auch, dass es nun mal so gelaufen sei und er würde sich den Schuh nicht anziehen, dass
die Beziehung daran gescheitert wäre, ebensowenig wie ich mein Verhalten dafür verantwortlich machen solle. So, als wolle er sich davon frei sprechen, für sein Handeln verantwortlich zu sein.

Ob da was kommt,
bezweifle ich allerdings. Ihm hilft meines Erachtens nur eine
Therapie in professionellen Händen.

Ich glaube, würde ich das vorschlagen, dann würde er mich auslachen, denn er hat ja seines Erachtens kein Problem, allenfalls ich.

LG Kroko

Hi Kroko,

er empfindet Dich als unsachlich, Du meinst es nicht zu sein. Er meint Du wirfst ihm immer noch alte Fehler vor und Du, meinst Du es nicht zu tun?

Seine Argumentation, es gäbe keine Gründe etwas zu tun bzw. nicht zu tun bzw. nicht mal ein Problem läge vor, das zeigt doch sehr deutlich wie vehement er Konflikte leugnet. Für mich liest sich das so als würde er Probleme erst gar nicht an sich heranlassen bzw. wenigstens nicht zugeben. Je weniger er sich mit Problemen auseinandersetzen kann, desto größer dürfte der dahinter befindliche Problemberg sein.

Kennst Du das Gefühl, dass es Dich ärgert, wenn ihm scheinbar die Dinge am Arsch vorbei gehen und Du reagierst dann noch emotionaler? Und er nimmt sich dann noch mehr zurück? Beide schaukelt Ihr Euch dann gegenseitig hoch?

Woher willst Du wissen von ihm nichts erwartet zu haben das ihn überfordert hätte? Wieviel von dem das Du annimmst, hast Du auch nachgefragt? Wenn er meint Dir nicht zu genügen, spricht dies doch für seine Selbstwertproblematik. Was Du möglicherweise dazu beiträgst, weiß ich nicht. Doch es wäre an ihm mehr Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl zu entwickeln.

"Wenn er zumindest gesagt hätte, ich hab damit ein

Problem, kann es aber nicht erklären und kenne die Ursache
nicht, dann hätte ich sicher viel mehr Verständnis dafür
gehabt. Aber vielleicht wollte er vermeiden, dass ich dann
versuchen könnte, dem Problem auf den Grund zu gehen. Dadurch,
dass er das Problem als MEIN Problem abtat, denn er hatte ja
keins, fühlte ich mich nicht wirklich ernst genommen mit
meinen Bedürfnissen."

Das scheint doch ein Kernproblem zu sein. Er kann nicht zugeben ein Problem zu haben, gleich aus welchen Gründen dem so sein mag. Vermutlich stecken mehrere Gründe dahinter, z.B. auch Scham, Hilflosigkeit, Angst vor Fremdbestimmung… Wie willst Du mit einem Menschen eine nahe Bindung eingehen, gar eine Partnerschaft, wenn Du Dich von ihm in Deinen Bedürfnissen gar nicht ernst genommen fühlst? Wie stellst Du Dir eine Partnerschaft mit so jemanden vor? Es werden alle Konflikte unter den Teppich gekehrt bis der Teppich von dem darunter begrabenen Müllberg runterrutscht? Wo siehst Du denn hier bitte eine Basis für eine Partnerschaft?

Nun, die Frage was Du tätest, wenn von Dir jemand was wollte, dass Dir nicht entspräche, so meinte ich das, war sehr hypothetisch. Klar, man kann sich bemühen, doch ich finde ein Mensch sollte sich nicht verbiegen. Das hat nichts mit Liebe zu tun.

Das „hatte keine Zeit“-Argument ist ein weit verbreitetes. Doch was willst Du von diesem Mann? Er steckt in seiner Kindrolle fest und er wird offenbar ohne äußere Hilfe Probleme nicht angehen lernen und er wird sich auch weiterhin trotzig verhalten. Das kann er meines Erachtens nicht allein aufarbeiten.

Er sprach einerseits selbst schon von einem gemeinsamen Haushalt und gleichzeitig warst Du noch nicht mal in seiner Wohnung gewesen. Da läuft ganz schön viel unbewußt ab, erstmal den zweiten Schritt vor dem ersten machen… Selbst wenn ihr ein unterschiedliches Tempo habt, und er mehr Zeit braucht Menschen sich nahe kommen zu lassen, doch ein halbes Jahr und dann noch nicht mal die Wohnung gesehen, das schreit nach Hilfemaßnahmen. (Ui, eben bebte mein Fenster… :smile:)

Wie anders siehst Du ihn denn nun nachdem Du seinen Wohnung kennengelernt hast?

für ihn und wäre es nur gut, das rechtzeitig festzustellen.

Er ist wohl ein Trockenschwimmer. Erst kennenlernen wollen, doch nicht wirklich was ausprobieren und wenn man dann nach Jahren enttäuscht oder selbst enttäuscht wird, ist das nur ein Zeichen dafür, dass man sich hätte noch länger Zeit nehmen müssen um sich kennenzulernen?

Aber dann würde sich ja auch der Gedanke ausschließen, später
mal zusammen zu ziehen!?

Nicht unbedingt. Gefühle sind ja nicht logisch. :smile: Doch der Mann, so Du ihn beschreibst, wirst wohl kaum von allein was dran ändern können, dass er sich nicht wirklich bzw. nur sehr bedingt auf Menschen und Situationen einlassen kann.

Was ist denn dann damit, dass ich kurzentschlossen vor seiner
Tür stand und plötzlich ging es dann?
Danach ging mir natürlich durch den Kopf, dass er so lange
einen solchen Aufstand gemacht hat für nichts und wider nichts
und wieviel Streit er uns doch hätte ersparen können.

Wie hast Du auf seine Wohnung reagiert? Angenommen Du hättest Dich negativ auf seine Wohnung geäußert, was ich nun nicht annehme, dann hätte er ja argumentieren können, er habe Dir ja gesagt, Du sollst nicht kommen. Auf diese Weise kann er im Bedarfsfall Verantwortung immer auf Dich abwälzen. Doch vielleicht braucht er auch die Eroberung? Doch das allein ist es sicher nicht, wenn man so liest was Du hier schreibst.

Wenn Du noch auf mehr hoffst, bist Du wohl noch in ihn verliebt. Er meint, er habe kein Problem, Du hättest ein Problem bzw. Probleme. Und damit wird er auch Recht behalten, wenn Du Dich von ihm nicht löst. Das mag nun zwar sehr schmerzhaft klingen, doch was Monate oder gar Jahre darauf zu hoffen, dass sich bei ihm was verändert… vergiss es. Er muss es wollen, und offenbar sieht er bei sich keinen Handlungsbedarf.

Also, frage eher mal Dich, wieso es er sein mußte und Du Dir nicht gleich erlaubt hast einen partnerschaftsfähigen und -willigen Mann kennenzulernen, der auch Konflikte lösen möchte und lösen kann. Wenn Du mit ihm in Kontakt bleiben möchtest, dann sei ehrlich zu Dir und lasse ihn nur so nah an Dich ran wie es Dich selbst nicht verletzt, dass und wenn er mal wieder trotzig ist. Vielleicht kannst Du ihn mit einer Paartherapie ködern, doch versprich Dir nicht allzuviel davon. Werde lieber offen für einen liebevollen, beziehungsfähigen Mann der auch Konflikte angeht und mit Dir löst.

Du hast die Frage nicht beantwortet, ob Dir konfliktscheue Partner schon aus früheren Beziehungen vertraut sind? Falls er nun nicht der erste konfliktscheue Partner ist, wäre vielleicht auch für Dich eine Therapie angezeigt.

Ciao,
Romana

Hallo Romana,

es geht mir wie gesagt nicht darum, ihm alte Fehler vorzuwerfen, habe sie lediglich als Vergleich für meine Gefühle und mein resultierendes Verhalten verwendet. Da der vergangene Konflikt nichts mit der aktuellen Sache zu tun hätte, empfand er meine Argumente als unsachlich.
Im Nachhinein halte ich es aber doch für möglich, dass beinahe alle Konflikte eine gemeinsame Ursache haben. Eben dieses…

Für mich
liest sich das so als würde er Probleme erst gar nicht an sich
heranlassen bzw. wenigstens nicht zugeben. Je weniger er sich
mit Problemen auseinandersetzen kann, desto größer dürfte der
dahinter befindliche Problemberg sein.

Kennst Du das Gefühl, dass es Dich ärgert, wenn ihm scheinbar
die Dinge am Arsch vorbei gehen und Du reagierst dann noch
emotionaler? Und er nimmt sich dann noch mehr zurück? Beide
schaukelt Ihr Euch dann gegenseitig hoch?

Es kam nie so rüber, als würden ihm die Dinge am Arsch vorbei gehen. Dennoch sah ich durch das „Runterspielen“ des Problems für mich kaum noch Handlungsspielraum. Das machte mir dann schon zu schaffen, weil ich eben wirklich ein Problem zeitnah lösen und dann einen Strich drunter machen wollte, um dann wieder nach vorne schauen zu können.

Woher willst Du wissen von ihm nichts erwartet zu haben das
ihn überfordert hätte? Wieviel von dem das Du annimmst, hast
Du auch nachgefragt?

Die großen Konflikte betrafen wie gesagt die Wohnung und die Scheidung. Da habe ich definitiv nachgefragt und er behauptet, es sei für ihn kein Problem, selbst wenn ich das in Frage stellte. Natürlich könnte ich dann von der Spekulation ausgehen, dass es ihn dennoch überfordert (hab ich auch zeitweise), aber wohin führt das auf Dauer?

Kleinere Konflikte hatten ehr damit zu tun, dass er wenig über sich selbst erzählte und ich mich dadurch ausgegrenzt fühlte. Wobei er insgesamt ein sehr gesprächiger Mensch ist, umgekehrt von mir auch gerne „alles“ wissen wollte (ist aufmerksam, wenn ich etwas erzähle, spricht mich oft später noch mal drauf an und fragt auch nach, wenn ihm etwas unklar ist) und sich selbst über „Kleinkram“ gerne stundenlang unterhält. Aber auch das hatte angeblich keine tiefere Ursache, empfand er weitere Infos über sich selbst lediglich für unwichtig. Also wäre auch da ein Entgegenkommen möglich gewesen.
Und wenn wir einen Konflikt hatten, so gab er sich im ersten Moment zwar meist „notorisch“ blockend, aber ein paar Tage später zeigte er dann doch oft, dass er sich von dem, worum ich ihn bat, mehr angenommen hatte, als es ursprünglich schien.

Wenn er meint Dir nicht zu genügen,
spricht dies doch für seine Selbstwertproblematik. Was Du
möglicherweise dazu beiträgst, weiß ich nicht. Doch es wäre an
ihm mehr Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Sein Freund meinte auch, er habe ihn kürzlich so empfunden, als hätte er überhaupt kein Selbstbewußtsein mehr.
Komisch nur, dass mein Ex mein Verhalten gerne mal auf mein mangelndes Selbstbewußtsein zurück führt.

Das scheint doch ein Kernproblem zu sein. Er kann nicht
zugeben ein Problem zu haben, gleich aus welchen Gründen dem
so sein mag. Vermutlich stecken mehrere Gründe dahinter, z.B.
auch Scham, Hilflosigkeit, Angst vor Fremdbestimmung…

Ist es wirklich egal, aus welchem Grund? Ich denke, nur wenn der Grund bekannt ist, kann er auch daran arbeiten. So er das will.

Wie
willst Du mit einem Menschen eine nahe Bindung eingehen, gar
eine Partnerschaft, wenn Du Dich von ihm in Deinen
Bedürfnissen gar nicht ernst genommen fühlst?

Das muss ich wohl etwas korrigieren. Im akuten Moment habe ich mich mitunter nicht ernstgenommen gefühlt, allerdings nicht persönlich und später war dann wie gesagt auch zu erkennen, dass er sich bemühte, auf mich einzugehen. Das empfand ich schon als Basis für eine Partnerschaft.

Klar, man kann sich bemühen, doch ich finde ein
Mensch sollte sich nicht verbiegen. Das hat nichts mit Liebe
zu tun.

Dass sich die Menschen nicht verbiegen sollen oder wollen wird m.E. viel zu schnell als Totschlagargument eingesetzt. Ist ja auch wesentlich einfacher, als an sich bzw. der Beziehung zu arbeiten. In den meisten Fällen geht es aber eben nicht ums Verbiegen sondern um einen Kompromiss, der beiden gerecht wird.
Natürlich kann man jetzt sagen, er weicht Problemen aus und das abzulegen, käme dem Verbiegen seiner Persönlichkeit gleich. Ist das wirklich so? Ich denke, eine Persönlichkeit zeichnet sich durch sehr viel mehr als eine einzelne Komponente aus und wachsen wir schließlich auch gerne über uns selbst hinaus.

Doch was willst Du von diesem Mann? Er steckt in seiner
Kindrolle fest und er wird offenbar ohne äußere Hilfe Probleme
nicht angehen lernen und er wird sich auch weiterhin trotzig
verhalten. Das kann er meines Erachtens nicht allein
aufarbeiten.

Rational betrachtet magst Du Recht haben. Aber so könnte man jedem Menschen begegnen, denn jeder hat irgendwo seine „Problemzonen“.

Da läuft ganz schön viel unbewußt ab, erstmal
den zweiten Schritt vor dem ersten machen… Selbst wenn ihr
ein unterschiedliches Tempo habt, und er mehr Zeit braucht
Menschen sich nahe kommen zu lassen, doch ein halbes Jahr und
dann noch nicht mal die Wohnung gesehen, das schreit nach
Hilfemaßnahmen.

Dass er mehr Zeit braucht als es „normal“ ist, hat er schon sehr früh anklingen lassen. Aber dass das nicht ohne Hilfsmaßnahmen zu bewältigen wäre…? Hattest Du den Eindruck bei Deinem guten Freund, der ein Problem damit hatte, Menschen in seine Wohnung zu lassen, auch?

(Ui, eben bebte mein Fenster… :smile:)

Huch, mitten in der Nacht?

Wie anders siehst Du ihn denn nun nachdem Du seinen Wohnung
kennengelernt hast?

Es war zu Beginn schon ein kleiner Schock, denn es scheint einerseits so, als wäre er eben erst eingezogen, da noch Überreste vom Renovieren und unausgepackte Kartons in den Räumen stehen, andererseits sieht man auch deutlich, dass er schon lange dort „haust“. Ich sagte dann auch, dass ich das Gefühl hätte, für ihn wäre die Zeit beim Einzug stehengeblieben und als hätte er mit der Vergangenheit nicht wirklich abgeschlossen.

Er ist wohl ein Trockenschwimmer. Erst kennenlernen wollen,
doch nicht wirklich was ausprobieren und wenn man dann nach
Jahren enttäuscht oder selbst enttäuscht wird, ist das nur ein
Zeichen dafür, dass man sich hätte noch länger Zeit nehmen
müssen um sich kennenzulernen?

Eigentlich behauptet er ehr, dass ich ihn doch gut genug kennen würde, um zu wissen, wie er etwas meint.

Wie hast Du auf seine Wohnung reagiert? Angenommen Du hättest
Dich negativ auf seine Wohnung geäußert, was ich nun nicht
annehme, dann hätte er ja argumentieren können, er habe Dir ja
gesagt, Du sollst nicht kommen.

Meine Reaktion war schon deutlich und er sagte dann tatsächlich, dass er es hätte kommen sehen oder so ähnlich. Aber er hat ja dann doch gesehen, dass für mich in erster Linie er als Mensch zählt, mit allen Facetten und nicht reduziert auf einen Teil von ihm - was er ja immer betont hatte.

Auf diese Weise kann er im
Bedarfsfall Verantwortung immer auf Dich abwälzen. Doch
vielleicht braucht er auch die Eroberung? Doch das allein ist
es sicher nicht, wenn man so liest was Du hier schreibst.

Er braucht auf jeden Fall sehr viel Bestätigung, denke ich. Aber wie kann man Sicherheit brauchen und sie gleichzeitig selbst nur ganz bedingt geben?

Wenn Du noch auf mehr hoffst, bist Du wohl noch in ihn
verliebt. Er meint, er habe kein Problem, Du hättest ein
Problem bzw. Probleme. Und damit wird er auch Recht behalten,
wenn Du Dich von ihm nicht löst.

Ja, bin ich und ich weiß, was Du meinst. Er kann sich im Gegensatz zu mir rausziehen bzw. hat es längst getan. So scheint es zumindest. Denn dass es nicht so ist, hat er mir kürzlich auch gesagt.

Das mag nun zwar sehr
schmerzhaft klingen, doch was Monate oder gar Jahre darauf zu
hoffen, dass sich bei ihm was verändert… vergiss es. Er muss
es wollen, und offenbar sieht er bei sich keinen
Handlungsbedarf.

Eben da bin ich mir nicht sicher. Er sagte zwar, dass er sich den Schuh nicht anzieht, aber vieles arbeitet dann eben offenbar doch später in ihm.

Also, frage eher mal Dich, wieso es er sein mußte und Du Dir
nicht gleich erlaubt hast einen partnerschaftsfähigen und
-willigen Mann kennenzulernen, der auch Konflikte lösen möchte
und lösen kann.

Weil ich nicht vorher geklärt habe, wie er im Einzelnen gestrickt ist, als ich mich in ihn verliebt habe und mit ihm zusammen gekommen bin. Vieles zeigt sich eben erst, wenn man beriets eine Beziehung eingegangen ist, z.B. wie nah einen jemand dann tatsächlich an sich heran lässt.

Wenn Du mit ihm in Kontakt bleiben möchtest,
dann sei ehrlich zu Dir und lasse ihn nur so nah an Dich ran
wie es Dich selbst nicht verletzt, dass und wenn er mal wieder
trotzig ist.

Immerhin ist mir inzwischen der Zusammenhang klar und wirklich bewußt, dass er häufig trotzig reagiert. Das war ja anfangs nicht abzusehen und in der Wiederholung auch erst noch nicht so offensichtlich. Aber kürzlich hat er eben selbst gesagt, dass er bzgl. der Wohnung trotzig reagiert hat oder auch als er sagte, dass er sich nun doch nicht mehr um die Scheidung kümmern wolle, nachdem ich von der Frist gesprochen hatte.

Vielleicht kannst Du ihn mit einer Paartherapie
ködern, doch versprich Dir nicht allzuviel davon.

Dafür ist es zu spät, da wir kein Paar mehr sind.

Du hast die Frage nicht beantwortet, ob Dir konfliktscheue
Partner schon aus früheren Beziehungen vertraut sind? Falls er
nun nicht der erste konfliktscheue Partner ist, wäre
vielleicht auch für Dich eine Therapie angezeigt.

Davor hatte ich eine kurze Beziehung und längeren Kontakt zu einem Mann, der noch sehr viel heftiger auf Kritik an seiner Person reagierte. Aber ich glaube, damit haben die meisten Leute ein großes Problem. Das hab ich nicht nur in meinem näheren Umfeld beobachtet, sondern auch in diversen Foren und auch dann, wenn ich selbst an den Konflikten nicht beteiligt war. Viele empfinden Kritik - egal wie sie formuliert wird - leider als Angriff.
Vor diesen beiden Beziehungen war ich 12 Jahre in einer Partnerschaft, in der es nur ganz selten und höchstens mal kurz zu Konflikten kam, die aber spätestens nach einem Tag auch wieder geschlichtet waren.

LG Kroko

Ciao,
Romana

Hallo Romana,

Hi Vorstadtkrokodil,

es geht mir wie gesagt nicht darum, ihm alte Fehler
vorzuwerfen, habe sie lediglich als Vergleich für meine
Gefühle und mein resultierendes Verhalten verwendet. Da der
vergangene Konflikt nichts mit der aktuellen Sache zu tun
hätte, empfand er meine Argumente als unsachlich.
Im Nachhinein halte ich es aber doch für möglich, dass beinahe
alle Konflikte eine gemeinsame Ursache haben. Eben dieses…

Wo ist hier das Gemeinsame? Konflikte haben nie nur mit einer Person zu tun. Selbst ein Opfer hat seinen Anteil, nämlich den, dass es sich zum Opfer machen lässt, dass es aus welchen Gründen auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort ist.

Für mich
liest sich das so als würde er Probleme erst gar nicht an sich
heranlassen bzw. wenigstens nicht zugeben. Je weniger er sich
mit Problemen auseinandersetzen kann, desto größer dürfte der
dahinter befindliche Problemberg sein.

Kennst Du das Gefühl, dass es Dich ärgert, wenn ihm scheinbar
die Dinge am Arsch vorbei gehen und Du reagierst dann noch
emotionaler? Und er nimmt sich dann noch mehr zurück? Beide
schaukelt Ihr Euch dann gegenseitig hoch?

Es kam nie so rüber, als würden ihm die Dinge am Arsch vorbei
gehen. Dennoch sah ich durch das „Runterspielen“ des Problems
für mich kaum noch Handlungsspielraum. Das machte mir dann
schon zu schaffen, weil ich eben wirklich ein Problem zeitnah
lösen und dann einen Strich drunter machen wollte, um dann
wieder nach vorne schauen zu können.

Wie gut bzw. auch wie oft ist Dir das Lösen von Problemen denn bislang in zwischenmenschlichen Beziehungen geglückt? Falls weniger, würde ich auch Dir mal eine Therapie empfehlen mögen.

Woher willst Du wissen von ihm nichts erwartet zu haben das
ihn überfordert hätte? Wieviel von dem das Du annimmst, hast
Du auch nachgefragt?

Die großen Konflikte betrafen wie gesagt die Wohnung und die
Scheidung. Da habe ich definitiv nachgefragt und er behauptet,
es sei für ihn kein Problem, selbst wenn ich das in Frage
stellte. Natürlich könnte ich dann von der Spekulation
ausgehen, dass es ihn dennoch überfordert (hab ich auch
zeitweise), aber wohin führt das auf Dauer?

Er blendet offenbar aus Probleme spielt Probleme soweit runter, dass sie für ihn keinen spürbaren Konflikt mehr darstellen. Was willst Du mit so einem Menschen? Er will oder er kann sich nicht mit Problemen auseinander setzen. Der Mann ist 36! Denkst Du es wird morgen ein Wunder geschehen und er wird ab sofort Probleme angehen wollen? Vergiss es! Du wirst Dir damit nur selbst weh tun. Natürlich können Menschen sich ändern, doch dass müssen sie erstmal wollen. Und davon lese ich nichts. Du kannst Dich natürlich weiter an ihn hängen und hoffen, dass er sich ändert, dass etwas sich ändert, doch die Wahrscheinlichkeit, dass Du hier auf Sand baust, ist sehr sehr groß.

Kleinere Konflikte hatten ehr damit zu tun, dass er wenig über
sich selbst erzählte und ich mich dadurch ausgegrenzt fühlte.
Wobei er insgesamt ein sehr gesprächiger Mensch ist, umgekehrt
von mir auch gerne „alles“ wissen wollte (ist aufmerksam, wenn
ich etwas erzähle, spricht mich oft später noch mal drauf an
und fragt auch nach, wenn ihm etwas unklar ist) und sich
selbst über „Kleinkram“ gerne stundenlang unterhält. Aber auch
das hatte angeblich keine tiefere Ursache, empfand er weitere
Infos über sich selbst lediglich für unwichtig. Also wäre auch
da ein Entgegenkommen möglich gewesen.
Und wenn wir einen Konflikt hatten, so gab er sich im ersten
Moment zwar meist „notorisch“ blockend, aber ein paar Tage
später zeigte er dann doch oft, dass er sich von dem, worum
ich ihn bat, mehr angenommen hatte, als es ursprünglich
schien.

Nun, vielleicht findet er sich wirklich nicht so interessant, vielleicht hält er sich nicht für gut genug… Doch oft erlebe ich bei Menschen die von sich selbst nicht viel preisgeben wollen Menschen, die sich genau just durch dieses Verhalten interessant zu machen suchen. Teils wurden sie von ihren Eltern nicht so angenommen wie sie waren und lebten ihr Leben bzw. das was es ausmacht, eher versteckt. Und das führen sie dann als Erwachsene teils weiter, sprich machen Dinge eher im Geheimen, damit man mit ihnen nicht schimpft, damit sie nicht Strafe zu fürchten haben. Und der eben beschriebene Nebeneffekt ist, dass sie durch das Geheimnisvolle interessant wirken. Manchen Menschen brauchen so einen Partner auch, bei dem sie immer was Neues erforschen und entdecken können. Wäre ein Partner einfach gestrickt bzw. leicht zu durchschauen, wäre er für manche Menschen auch uninteressant da langweilig.

Wenn er meint Dir nicht zu genügen,
spricht dies doch für seine Selbstwertproblematik. Was Du
möglicherweise dazu beiträgst, weiß ich nicht. Doch es wäre an
ihm mehr Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Sein Freund meinte auch, er habe ihn kürzlich so empfunden,
als hätte er überhaupt kein Selbstbewußtsein mehr.
Komisch nur, dass mein Ex mein Verhalten gerne mal auf mein
mangelndes Selbstbewußtsein zurück führt.

Wieso könnt’ Ihr beide keine Selbstwertproblematik haben?

Das scheint doch ein Kernproblem zu sein. Er kann nicht
zugeben ein Problem zu haben, gleich aus welchen Gründen dem
so sein mag. Vermutlich stecken mehrere Gründe dahinter, z.B.
auch Scham, Hilflosigkeit, Angst vor Fremdbestimmung…

Ist es wirklich egal, aus welchem Grund? Ich denke, nur wenn
der Grund bekannt ist, kann er auch daran arbeiten. So er das
will.

Ja, doch genau das will er doch gar nicht. Willst Du das nicht sehen? Er sagt Dir doch immer wieder er hat kein Problem. Sieh ihn doch mal so wie er ist und nicht wie Du ihn haben möchtest.

Wie
willst Du mit einem Menschen eine nahe Bindung eingehen, gar
eine Partnerschaft, wenn Du Dich von ihm in Deinen
Bedürfnissen gar nicht ernst genommen fühlst?

Das muss ich wohl etwas korrigieren. Im akuten Moment habe ich
mich mitunter nicht ernstgenommen gefühlt, allerdings nicht
persönlich und später war dann wie gesagt auch zu erkennen,
dass er sich bemühte, auf mich einzugehen. Das empfand ich
schon als Basis für eine Partnerschaft.

Er baut einen Ziegelstein einer Mauer und Du siehst schon das ganze Haus stehen. Bei Dir lese ich sehr viel Sehnsucht nach z.B. konkret einer Partnerschaft raus. Doch wie realistisch siehst Du Dich und den potenziellen Partner dazu, ob solch eine Partnerschaft überhaupt möglich ist, vor allem wenn sie für beide Partner auch gut sein soll? Vielleicht blockt er erstmal ab, weil er es kennt überfordert zu werden, und gibt dann in seinem Tempo nach, weil das tatsächlich will oder weil er Dich nicht verlieren will… Doch das reicht doch hinten und vorne nicht für eine tragfähige Partnerschaft!

Klar, man kann sich bemühen, doch ich finde ein
Mensch sollte sich nicht verbiegen. Das hat nichts mit Liebe
zu tun.

Dass sich die Menschen nicht verbiegen sollen oder wollen wird
m.E. viel zu schnell als Totschlagargument eingesetzt. Ist ja
auch wesentlich einfacher, als an sich bzw. der Beziehung zu
arbeiten. In den meisten Fällen geht es aber eben nicht ums
Verbiegen sondern um einen Kompromiss, der beiden gerecht
wird.
Natürlich kann man jetzt sagen, er weicht Problemen aus und
das abzulegen, käme dem Verbiegen seiner Persönlichkeit
gleich. Ist das wirklich so? Ich denke, eine Persönlichkeit
zeichnet sich durch sehr viel mehr als eine einzelne
Komponente aus und wachsen wir schließlich auch gerne über uns
selbst hinaus.

Nein, das Ausweichen vor Problemen hat nichts mit dem Verbiegen einer Persönlichkeit zu tun. Würde er anfangen nicht mehr auszuweichen und sich zu stellen, müsste er sich eher weniger verbiegen. Doch das will oder kann er nicht!

Doch was willst Du von diesem Mann? Er steckt in seiner
Kindrolle fest und er wird offenbar ohne äußere Hilfe Probleme
nicht angehen lernen und er wird sich auch weiterhin trotzig
verhalten. Das kann er meines Erachtens nicht allein
aufarbeiten.

Rational betrachtet magst Du Recht haben. Aber so könnte man
jedem Menschen begegnen, denn jeder hat irgendwo seine
„Problemzonen“.

Natürlich hat jeder Mensch Probleme und ein Teil der Menschen kann sie lösen bzw. mit ihnen umgehen und ein Teil nicht. Offenbar hat er ja soziale Kontakte, er hatte Dich zur Partnerin, war schon verheiratet, hat einen Freund… (oder auch mehrere). Also, das spricht ja auch für ihn, dass an ihm was Liebenswertes und Interessantes dran ist. Doch offenbar ist am Anfang der Beziehungen auch schon das Ende vorprogrammiert, sonst wäre er vielleicht heute noch nicht geschieden oder wenigstens mit Dir noch zusammen. Mit den von Dir beschriebenen Problemen lässt sich keine gesunde Partnerschaft aufbauen und an sich arbeiten will er offenbar nicht. Dh. bei solch einer von vornherein kränkelnden Beziehung ist das Ende absehbar, vor allem wenn beide Partner nicht - jeder für sich und gemeinsam - an der Partnerschaft arbeiten wollen. Schlimmer noch, meistens tragen die Menschen so arge Wunden davon, dass sie noch „kaputter“ in die nächste Beziehung gehen falls sie es nicht gleich ganz aufgeben einen Partner, eine Partnerin zu finden.

Da läuft ganz schön viel unbewußt ab, erstmal
den zweiten Schritt vor dem ersten machen… Selbst wenn ihr
ein unterschiedliches Tempo habt, und er mehr Zeit braucht
Menschen sich nahe kommen zu lassen, doch ein halbes Jahr und
dann noch nicht mal die Wohnung gesehen, das schreit nach
Hilfemaßnahmen.

Dass er mehr Zeit braucht als es „normal“ ist, hat er schon
sehr früh anklingen lassen. Aber dass das nicht ohne
Hilfsmaßnahmen zu bewältigen wäre…? Hattest Du den Eindruck
bei Deinem guten Freund, der ein Problem damit hatte, Menschen
in seine Wohnung zu lassen, auch?

Der von mir beschriebene Freund wußte dass er Hilfe benötigt, doch er wollte keine in Anspruch nehmen. Er war der Meinung er habe sich sein Leben so eingerichtet und wenn ihn tatsächlich etwas stören würde, würde er etwas ändern. Da er nichts ändern wolle, störe ihn offenbar nicht genug.

Noch zwei Beispiele: nachdem ich bei einem anderen Mann sehr empfindlich auf die Ausrede „keine Zeit“ reagierte, erklärte ER mir das wie das gemeint sei und dass er das sehr gut verstehen könne. Wenn er z.B. seine Steuererklärung machen müsste und schon angemahnt wurde, dann sieht er beispielsweise fern. Und wenn er Fernsehen guckt, hat er keine Zeit zum Erledigen der Steuererklärung. Ich war etwas baff und meinte, natürlich habe er Zeit, es wäre ja an ihm wofür er seine Zeit aufbrächte. Nein, meinte dieser Freund, er habe keine Zeit für die Steuererklärung, da er fernsehen müsse. Er war total fixiert auf Fernsehen und blendete die Steuererklärung aus. Vage konnte ich es verstehen, scheinbar wird dann das um was es geht, die Pflicht, komplett ausgeblendet. Im Grunde ist es immer wieder das Thema, zu wenig oder keine Selbstverantwortung für sich zu übernehmen.

Mit diesem Mann verband mich eine 10jährige Freundschaft und als ich feststellen musste, dass er bei anderen Menschen etwas machen kann, was er bei mir nicht bringt, verletzte mich das. Ich thematisierte es und er meinte, er habe bei mir gar nicht die Gelegenheit dieses zu tun. Die sollte er in den folgenden zwei Jahren bekommen, doch von ihm kam nichts. Bei unserem letzten Treffen sprach ich das Thema an und er meinte, dass immer wenn er daran dächte ES machen zu sollen, reiche es ihm auch schon wieder. Ich war erstaunt und meinte, ich würde ihn doch zu nichts zwingen, was er auch bestätigte, er würde sich selbst unter Druck setzen und dann habe er keine Lust mehr. Und genau das war für mich der Knackpunkt, er konnte nicht von sich aus aktiv werden, da er diese Forderung an ihn als unter Druck setzen empfand - gleich wieviel Zeit er dazu hatte. Ich war der Meinung wenn ihm die Freundschaft mit mir was wert wäre, würde von ihm auch was kommen, wenn er das Bedürfnis danach hat, doch das Bedürfnis hatte er offenbar nie… Der Kontakt brach ab. Ich war mir sicher würde ich ihn anrufen und mit ihm was vereinbaren, wäre alles wieder wie beim Alten. Doch das wollte ich nicht, ich brauche Menschen die auch Freundschaftspflege betreiben und nicht nur machen lassen. Jahrelang mag es für mich okay gewesen sein hier die Aktive zu sein, da er mir gesagt hatte, passiv zu sein und dass er es schon sagen würde wenn er was nicht wolle. So arrangierten wir uns. Doch als ich dann mitbekommen hatte, dass er bei einem Menschen durchaus recht aktiv werden konnte, konnte ich mit dieser Passivität nicht mehr umgehen. Gut, das mag nun meine Geschichte sein.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass er ein Kämpfer ist, dass er sich um etwas oder jemanden wirklich bemüht. Sicherlich, wenn es mal eine Frau in seinem Leben gab, richtete er sich schon sehr nach ihr aus, viel zu sehr. Doch wenn es an Probleme ging, dann hat er sehr schnell sich zurückgezogen bzw. Menschen wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Eine echte nahe Ver-Bindung war auf partnerschaftlicher Ebene nicht möglich.

(Ui, eben bebte mein Fenster… :smile:)

Huch, mitten in der Nacht?

Unwetter.

Wie anders siehst Du ihn denn nun nachdem Du seinen Wohnung
kennengelernt hast?

Es war zu Beginn schon ein kleiner Schock, denn es scheint
einerseits so, als wäre er eben erst eingezogen, da noch
Überreste vom Renovieren und unausgepackte Kartons in den
Räumen stehen, andererseits sieht man auch deutlich, dass er
schon lange dort „haust“. Ich sagte dann auch, dass ich das
Gefühl hätte, für ihn wäre die Zeit beim Einzug
stehengeblieben und als hätte er mit der Vergangenheit nicht
wirklich abgeschlossen.

Naja, da hast Du seinen Grund, der kein Grund für ihn ist. Vielleicht hat er sich das in seinem Kopf so verdreht, dass er sagt, er lässt keinen in seine Wohnung, die kein Problem für ihn ist, doch oder nur für die anderen. :smile: Was Du beschreibst klingt nicht nach Wohlfühlen zu Hause bzw. einen Ort zu haben an dem er angekommen ist, an der er wirklich wohnt. Ist er in dieser Wohnung nur auf Durchreise? :smile:

Er ist wohl ein Trockenschwimmer. Erst kennenlernen wollen,
doch nicht wirklich was ausprobieren und wenn man dann nach
Jahren enttäuscht oder selbst enttäuscht wird, ist das nur ein
Zeichen dafür, dass man sich hätte noch länger Zeit nehmen
müssen um sich kennenzulernen?

Eigentlich behauptet er ehr, dass ich ihn doch gut genug
kennen würde, um zu wissen, wie er etwas meint.

Das sagt nicht wirklich was aus.

Wie hast Du auf seine Wohnung reagiert? Angenommen Du hättest
Dich negativ auf seine Wohnung geäußert, was ich nun nicht
annehme, dann hätte er ja argumentieren können, er habe Dir ja
gesagt, Du sollst nicht kommen.

Meine Reaktion war schon deutlich und er sagte dann
tatsächlich, dass er es hätte kommen sehen oder so ähnlich.
Aber er hat ja dann doch gesehen, dass für mich in erster
Linie er als Mensch zählt, mit allen Facetten und nicht
reduziert auf einen Teil von ihm - was er ja immer betont
hatte.

Welche Antwort hätte er denn an Deinerstelle gegeben? :smile: Im Grunde wußte er doch die Antwort, sonst hätte er Dich schon früher in seine Wohnung gelassen. Und er wußte die Antwort, weil die meisten Menschen über eine nicht wirklich wohnlich eingerichtete Wohnung denken. Vermutlich denkt er das selbst ja auch, auch wenn er es sich nicht eingestehen kann.

Auf diese Weise kann er im
Bedarfsfall Verantwortung immer auf Dich abwälzen. Doch
vielleicht braucht er auch die Eroberung? Doch das allein ist
es sicher nicht, wenn man so liest was Du hier schreibst.

Er braucht auf jeden Fall sehr viel Bestätigung, denke ich.
Aber wie kann man Sicherheit brauchen und sie gleichzeitig
selbst nur ganz bedingt geben?

Tja, wenn zwei Abhängige aufeinander treffen… Menschen können nur Sicherheit in sich selbst finden, wenn man von außen eine Bestätigung bekommt, fein. Wenn nicht, auch okay. Du bist nicht auf der Welt um ihn zu bestätigen und umgekehrt ist er auch nicht dazu da, Dein Selbstwertgefühl aufzubauen. Selbst würde das klappen, würde sich das sehr schnell gegenseitig bedingen und die entstehenden Abhängigkeiten würden die Beziehung noch sehr viel mehr verkomplizieren. Wie soll man frei sein, z.B. im Treffen von Entscheidungen, wenn man abhängig von der Zuwendung, Sicherheit, Fürsorge… anderer ist?

Wenn Du noch auf mehr hoffst, bist Du wohl noch in ihn
verliebt. Er meint, er habe kein Problem, Du hättest ein
Problem bzw. Probleme. Und damit wird er auch Recht behalten,
wenn Du Dich von ihm nicht löst.

Ja, bin ich und ich weiß, was Du meinst. Er kann sich im
Gegensatz zu mir rausziehen bzw. hat es längst getan. So
scheint es zumindest. Denn dass es nicht so ist, hat er mir
kürzlich auch gesagt.

Tja, willst Du nun sinnlos weiter leiden oder willst Du mal Dir auf die Spur kommen und künftig gesündere Partner kennenlernen mit denen auch funktionierende Partnerschaften lebbar sind?

Das mag nun zwar sehr
schmerzhaft klingen, doch was Monate oder gar Jahre darauf zu
hoffen, dass sich bei ihm was verändert… vergiss es. Er muss
es wollen, und offenbar sieht er bei sich keinen
Handlungsbedarf.

Eben da bin ich mir nicht sicher. Er sagte zwar, dass er sich
den Schuh nicht anzieht, aber vieles arbeitet dann eben
offenbar doch später in ihm.

Und die Hoffnung stirbt zuletzt. Du findest sehr viel an ihm und er vielleicht auch an Dir. Er bekommt ja offenbar mit, dass Du an ihm hängst und wenn er Dich auch mag bzw. ihm das nur schmeichelt oder er meint, er dürfe Dich nicht verletzen, müsse Dir zu Gefallen sein, wird das Band dieser unsäglichen Beziehung auch weiter so gehen. Doch - und das ist der Punkt - ich sehe keinerlei Besserung. Es reicht nicht sich nach Liebe und allem was man damit verbindet zu sehnen, wenn die Basis auf Treibsand gebaut wird. Und das ist hier leider der Fall. Du hat bzw. Ihr habt nur eine Chance wenn Ihr Euch professionelle Hilfe sucht - und zwar beide. Das mag Dir nun nicht gefallen, doch es ist wichtig erstmal für Dich selbst sorgen zu lernen, dass Du Dein eigenen Selbstwertgefühl aufbaust und lernst Dich selbst zu bestätigen. Wenn dann von anderen was kommt, ist es okay, wenn nicht, dann hast Du immer noch Dich, das nimmt Dir keiner.

Also, frage eher mal Dich, wieso es er sein mußte und Du Dir
nicht gleich erlaubt hast einen partnerschaftsfähigen und
-willigen Mann kennenzulernen, der auch Konflikte lösen möchte
und lösen kann.

Weil ich nicht vorher geklärt habe, wie er im Einzelnen
gestrickt ist, als ich mich in ihn verliebt habe und mit ihm
zusammen gekommen bin. Vieles zeigt sich eben erst, wenn man
beriets eine Beziehung eingegangen ist, z.B. wie nah einen
jemand dann tatsächlich an sich heran lässt.

Naja, wenn Menschen sich auf den z.B. ersten Blick verlieben, läuft j auch alles erstmal unbewußt ab. Im Grunde finden sich immer Muster die zusammen passen, die voneinander oder miteinander was lernen können.

Wenn Du mit ihm in Kontakt bleiben möchtest,
dann sei ehrlich zu Dir und lasse ihn nur so nah an Dich ran
wie es Dich selbst nicht verletzt, dass und wenn er mal wieder
trotzig ist.

Immerhin ist mir inzwischen der Zusammenhang klar und wirklich
bewußt, dass er häufig trotzig reagiert. Das war ja anfangs
nicht abzusehen und in der Wiederholung auch erst noch nicht
so offensichtlich. Aber kürzlich hat er eben selbst gesagt,
dass er bzgl. der Wohnung trotzig reagiert hat oder auch als
er sagte, dass er sich nun doch nicht mehr um die Scheidung
kümmern wolle, nachdem ich von der Frist gesprochen hatte.

Du klammerst Dich hier an einen Srohhalm, und Du kannst damit nur untergehen. Arbeite erstmal an Dir selbst, auch wenn Dir das sehr schwer fällt. Um eine Partnerschaft leben zu können, muss man auch mit sich selbst erstmal gut umgehen können.

Vielleicht kannst Du ihn mit einer Paartherapie
ködern, doch versprich Dir nicht allzuviel davon.

Dafür ist es zu spät, da wir kein Paar mehr sind.

Ja, ich weiß, Du schriebst jedoch von der Hoffnung…

Du hast die Frage nicht beantwortet, ob Dir konfliktscheue
Partner schon aus früheren Beziehungen vertraut sind? Falls er
nun nicht der erste konfliktscheue Partner ist, wäre
vielleicht auch für Dich eine Therapie angezeigt.

Davor hatte ich eine kurze Beziehung und längeren Kontakt zu
einem Mann, der noch sehr viel heftiger auf Kritik an seiner
Person reagierte. Aber ich glaube, damit haben die meisten
Leute ein großes Problem. Das hab ich nicht nur in meinem
näheren Umfeld beobachtet, sondern auch in diversen Foren und
auch dann, wenn ich selbst an den Konflikten nicht beteiligt
war. Viele empfinden Kritik - egal wie sie formuliert wird -
leider als Angriff.
Vor diesen beiden Beziehungen war ich 12 Jahre in einer
Partnerschaft, in der es nur ganz selten und höchstens mal
kurz zu Konflikten kam, die aber spätestens nach einem Tag
auch wieder geschlichtet waren.

Kann es sein, dass Du selbst harmoniebedürftig bist und die Konfliktscheue nur bei den Partnern siehst? Auch wenn viele Menschen Probleme haben Probleme zu lösen, so hast auc Du Deinen Anteil, wenn Du mit so einem Menschen zusammen kommst und kein Lösungsansatz sich zeigt. Hast Du in Deiner langjährigen Beziehung im Nachhinein nicht das Gefühl, dass vieles unter den Teppich gekehrt wurde? Offenbar bist Du auch harmoniebedürftig bzw. harmoniesüchtig. Es mag ja Menschen geben bei denen es viele Übereinstimmungen gibt, die in steter Harmonie miteinander leben, doch wo wenig Reibung ist, ist auch wenig Wachstum. Das kommt mir etwas lau bzw. langweilig vor.

Du möchtest sicherlich eine andere Antwort bekommen und vielleicht ziehst Du auch aus diesen Worten nur das wieder für Dich raus das Du Dir passend machen kannst, damit Du weiter an ihm festhalten kannst. Ich kann Dir nur empfehlen, auf soviel Abstand zu gehen, dass es Dich nicht verletzt, eventuell auch den Kontakt ganz abzubrechen, und dann erstmal an Dir selbst zu arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass Du nach einer Therapie ihn sehr viel anders wahrnehmen würdest.

LG Kroko

Ciao,
Romana

Ciao,
Romana

Hi Romana,

Wo ist hier das Gemeinsame?

Dass er ein Problem mit Problemen hat.

Konflikte haben nie nur mit einer
Person zu tun. Selbst ein Opfer hat seinen Anteil, nämlich
den, dass es sich zum Opfer machen lässt, dass es aus welchen
Gründen auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort ist.

Jo. Soll ich nun auch den Problemen aus dem Weg gehen?
Natürlich werde ich auch meinen Teil dazu beitragen, deswegen habe ich diesen Thread eröffnet.

Wie gut bzw. auch wie oft ist Dir das Lösen von Problemen denn
bislang in zwischenmenschlichen Beziehungen geglückt? Falls
weniger, würde ich auch Dir mal eine Therapie empfehlen mögen.

Woran lässt sich das messen? Ich denke schon, dass mir das überwiegend gelingt.

Er blendet offenbar aus Probleme spielt Probleme soweit
runter, dass sie für ihn keinen spürbaren Konflikt mehr
darstellen. Was willst Du mit so einem Menschen?

Diese Formulierung hast Du schon mal gebraucht… es handelt sich nicht um ein Auto, das man mit der Abwrackprämie entsorgt.
Sollte sich zwischen uns kein zweiter Anlauf für eine Beziehung entwickeln (bei dem wir durch den Abstand und die Betrachtung von außen künftig beide anders mit Konflikten umgehen könnten), so möchte ich zumindest die Freundschaft erhalten, denn er besteht schließlich nicht nur aus dem Charakterzug, Problemen (erst mal) auszuweichen.

Er will oder
er kann sich nicht mit Problemen auseinander setzen. Der Mann
ist 36! Denkst Du es wird morgen ein Wunder geschehen und er
wird ab sofort Probleme angehen wollen? Vergiss es! Du wirst
Dir damit nur selbst weh tun. Natürlich können Menschen sich
ändern, doch dass müssen sie erstmal wollen. Und davon lese
ich nichts.

Vielleicht, weil Du es nicht lesen möchtest… Wäre er nur stur und uneinsichtig, würde ich sicher nicht auf eine Besserung hoffen. Dass es anders ist und Bemühungen immer wieder erkennbar sind, habe ich aber auch vorher schon geschildert.

Du kannst Dich natürlich weiter an ihn hängen und
hoffen, dass er sich ändert, dass etwas sich ändert, doch die
Wahrscheinlichkeit, dass Du hier auf Sand baust, ist sehr sehr
groß.

Ich habe eben nicht vor, mich an ihn zu hängen, sondern das aufzuarbeiten, was schief gelaufen ist, um daraus zu lernen. Was ich oder ggf. wir dann daraus machen, steht auf einem anderen Blatt. So weit bin ich noch nicht.

Nun, vielleicht findet er sich wirklich nicht so interessant,
vielleicht hält er sich nicht für gut genug… Doch oft erlebe
ich bei Menschen die von sich selbst nicht viel preisgeben
wollen Menschen, die sich genau just durch dieses Verhalten
interessant zu machen suchen.

Ich denke, von beidem etwas. Es wird ihm manchmal peinlich sein, dass er gar nicht viel zu erzählen hat und schmeichelt ihm sicher gleichzeitig, wenn das Interesse an ihm nicht verloren geht.

Wieso könnt’ Ihr beide keine Selbstwertproblematik haben?

Können schon, aber er schiebt es bei mir schon mal gerne aufs Selbstbewußtsein, auch wenn es damit gar nichts zu tun hat. Als er z.B. ein Telefonat mit seiner Ex geführt hat, bei dem ich nur Bruchstücke mitbekommen habe, aus denen hervor ging, dass gerade Holland in Not war und ich anschließend gerne wissen wollte, worum es ging und er sich dann alles aus der Nase ziehen lässt, ärgert es mich einfach, dass er sich so bitten lässt und hat das nichts mit Eifersucht oder mangelndem Selbstbewußtsein zu tun. Aber auch hier lenkt er offenbar gerne wieder von sich selbst ab.
Andere haben Probleme, nicht er.

Ja, doch genau das will er doch gar nicht. Willst Du das nicht
sehen? Er sagt Dir doch immer wieder er hat kein Problem. Sieh
ihn doch mal so wie er ist und nicht wie Du ihn haben
möchtest.

Er ist eben NICHT IMMER uneinsichtig! Ich glaub eigentlich nicht an Sternzeichen, aber hier scheint es doch zu passen… er ist Zwilling.

Er baut einen Ziegelstein einer Mauer und Du siehst schon das
ganze Haus stehen.

Nö, aber es ist ein Anfang, auf den man aufbauen könnte.

Doch das reicht doch hinten
und vorne nicht für eine tragfähige Partnerschaft!

Ob es irgendwann dazu reicht, kann ich wie gesgat jetzt nicht einschätzen, das müsste sich erst entwickeln. Aber es geht mir so oder so auch um die Freundschaft.

Nein, das Ausweichen vor Problemen hat nichts mit dem
Verbiegen einer Persönlichkeit zu tun. Würde er anfangen nicht
mehr auszuweichen und sich zu stellen, müsste er sich eher
weniger verbiegen. Doch das will oder kann er nicht!

Das zu beurteilen, möchte ich mir nicht anmaßen.

Natürlich hat jeder Mensch Probleme und ein Teil der Menschen
kann sie lösen bzw. mit ihnen umgehen und ein Teil nicht.
Offenbar hat er ja soziale Kontakte, er hatte Dich zur
Partnerin, war schon verheiratet, hat einen Freund… (oder
auch mehrere). Also, das spricht ja auch für ihn, dass an ihm
was Liebenswertes und Interessantes dran ist. Doch offenbar
ist am Anfang der Beziehungen auch schon das Ende
vorprogrammiert, sonst wäre er vielleicht heute noch nicht
geschieden oder wenigstens mit Dir noch zusammen.

Daraus kann man doch nicht ableiten, dass jede seiner Beziehung schon zu Beginn zum Scheitern verurteilt ist. Träfe dann ja auf mich auch zu, weil ich nun wieder Single bin und auf jeden anderen Single, der mindestens zwei Beziehungen hatte.

Mit den von
Dir beschriebenen Problemen lässt sich keine gesunde
Partnerschaft aufbauen und an sich arbeiten will er offenbar
nicht.

Sicher nicht, wenn man ihm die Piostole auf die Brust setzt und wieder das Gefühl gibt, ihn damit zu überfordern… dann würde das voraussichtl. wieder dazu führen, dass er den Kopf in den Sand steckt.

Der von mir beschriebene Freund wußte dass er Hilfe benötigt,
doch er wollte keine in Anspruch nehmen.

Und hat schließlich von sich aus eine Ausfahrt aus dem Kreisverkehr gefunden.

Vage konnte ich es verstehen, scheinbar wird dann das um was
es geht, die Pflicht, komplett ausgeblendet. Im Grunde ist es
immer wieder das Thema, zu wenig oder keine
Selbstverantwortung für sich zu übernehmen.

Sag ich ja, es ist eben immer leichter, Problemen auszuweichen, sie vor sich herzuschieben und darauf zu hoffen, dass sie sich von alleine lösen oder andere das für einen übernehmen, als sich ihnen zu stellen.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass er ein Kämpfer ist, dass er
sich um etwas oder jemanden wirklich bemüht. Sicherlich, wenn
es mal eine Frau in seinem Leben gab, richtete er sich schon
sehr nach ihr aus, viel zu sehr. Doch wenn es an Probleme
ging, dann hat er sehr schnell sich zurückgezogen bzw.
Menschen wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Eine echte
nahe Ver-Bindung war auf partnerschaftlicher Ebene nicht
möglich.

Und worauf führst Du das bei ihm zurück?

Naja, da hast Du seinen Grund, der kein Grund für ihn ist.
Vielleicht hat er sich das in seinem Kopf so verdreht, dass er
sagt, er lässt keinen in seine Wohnung, die kein Problem für
ihn ist, doch oder nur für die anderen. :smile: Was Du beschreibst
klingt nicht nach Wohlfühlen zu Hause bzw. einen Ort zu haben
an dem er angekommen ist, an der er wirklich wohnt. Ist er in
dieser Wohnung nur auf Durchreise? :smile:

So kam es mir vor, wobei er dafür eigentlich schon zu lange dort wohnt. Er meint, er fühle sich wohl dort. Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte, denn er sprach ja wie gesagt auch vom Zusammenziehen. Er hat sich wahrscheinlich mit der Wohnung, so wie er sie bezogen hat, auf unbestimmte Zeit arrangiert, so lange bis er dann wieder einen gemeinsamen Haushalt mit einer Partnerin hat.

Welche Antwort hätte er denn an Deinerstelle gegeben? :smile: Im
Grunde wußte er doch die Antwort, sonst hätte er Dich schon
früher in seine Wohnung gelassen. Und er wußte die Antwort,
weil die meisten Menschen über eine nicht wirklich wohnlich
eingerichtete Wohnung denken. Vermutlich denkt er das selbst
ja auch, auch wenn er es sich nicht eingestehen kann.

Gut möglich.

Tja, wenn zwei Abhängige aufeinander treffen… Menschen
können nur Sicherheit in sich selbst finden, wenn man von
außen eine Bestätigung bekommt, fein. Wenn nicht, auch okay.
Du bist nicht auf der Welt um ihn zu bestätigen und umgekehrt
ist er auch nicht dazu da, Dein Selbstwertgefühl aufzubauen.
Selbst würde das klappen, würde sich das sehr schnell
gegenseitig bedingen und die entstehenden Abhängigkeiten
würden die Beziehung noch sehr viel mehr verkomplizieren. Wie
soll man frei sein, z.B. im Treffen von Entscheidungen, wenn
man abhängig von der Zuwendung, Sicherheit, Fürsorge…
anderer ist?

Woraus schließt Du, dass hier zwei abhängige aufeinandertreffen?
Ich habe auch nicht von meinem Selbstwertgefühl gesprochen.

Tja, willst Du nun sinnlos weiter leiden oder willst Du mal
Dir auf die Spur kommen und künftig gesündere Partner
kennenlernen mit denen auch funktionierende Partnerschaften
lebbar sind?

Steht es einem „gesunden“ Partner auf die Stirn tätowiert? Als ich mich in ihn verliebt habe, habe ich wie gesagt vorher nicht abgescheckt, ob er durch und durch tauglich ist. Und ich habe schon etliche Männer kennen gelernt, bei denen es stattdessen in ganz anderen Bereichen hapern würde. Mr. Perfect gibt es nicht.
Sind wir nich alle ein bisschen bluna…

Doch - und das ist der Punkt -
ich sehe keinerlei Besserung. Es reicht nicht sich nach Liebe
und allem was man damit verbindet zu sehnen, wenn die Basis
auf Treibsand gebaut wird. Und das ist hier leider der Fall.

Wenn Du keinerlei Besserung (weder von seiner noch von meiner Seite aus) aus meinen Zeilen entnimmst und glaubst, dass ich lediglich einer Sehnsucht hinterher renne, dann kommen wir hier wohl leider nicht weiter. Denn mir ist wie gesagt an einer konstruktiven Herangehensweise gelegen.

Du hat bzw. Ihr habt nur eine Chance wenn Ihr Euch
professionelle Hilfe sucht - und zwar beide. Das mag Dir nun
nicht gefallen, doch es ist wichtig erstmal für Dich selbst
sorgen zu lernen, dass Du Dein eigenen Selbstwertgefühl
aufbaust und lernst Dich selbst zu bestätigen. Wenn dann von
anderen was kommt, ist es okay, wenn nicht, dann hast Du immer
noch Dich, das nimmt Dir keiner.

Kann ich nicht für mich selbst sorgen? Und woran misst Du mein Selbstwertgefühl? Professionelle Hilfe?
Aber aus der Nummer komme ich jetzt wohl nicht mehr heraus… Sage ich, dass ich einen Anteil daran habe, wie er sich mir gegenüber verhält, dann muss ich mit professioneller Hilfe an mir arbeiten, weil es von mangelndem Selbstwertgefühl zeugt und wenn ich sage, dass es nicht an mir liegt, wohl sowieso, weil ich dann auch nicht konfliktfähig bin. :wink:

Also, frage eher mal Dich, wieso es er sein mußte und Du Dir
nicht gleich erlaubt hast einen partnerschaftsfähigen und
-willigen Mann kennenzulernen, der auch Konflikte lösen möchte
und lösen kann.

Weil ich nicht vorher geklärt habe, wie er im Einzelnen
gestrickt ist, als ich mich in ihn verliebt habe und mit ihm
zusammen gekommen bin. Vieles zeigt sich eben erst, wenn man
beriets eine Beziehung eingegangen ist, z.B. wie nah einen
jemand dann tatsächlich an sich heran lässt.

Naja, wenn Menschen sich auf den z.B. ersten Blick verlieben,
läuft j auch alles erstmal unbewußt ab. Im Grunde finden sich
immer Muster die zusammen passen, die voneinander oder
miteinander was lernen können.

Ja, die finden sich immer oder lassen sich immer finden. Ungesund zu ungesund, gesund zu gesund… oder auch groß zu klein, dick zu dünn…

Du klammerst Dich hier an einen Srohhalm, und Du kannst damit
nur untergehen. Arbeite erstmal an Dir selbst, auch wenn Dir
das sehr schwer fällt. Um eine Partnerschaft leben zu können,
muss man auch mit sich selbst erstmal gut umgehen können.

Ich habe nie bestritten, an mir selbst zu arbeiten und weiter arbeiten zu wollen. Wird mir daraus jetzt auch wieder ein Strick gedreht? :wink:

Dafür ist es zu spät, da wir kein Paar mehr sind.

Ja, ich weiß, Du schriebst jedoch von der Hoffnung…

Ich weiß schon, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir sind freundschaftlich verblieben und da ich ihn noch liebe trotz seiner Fehler, würde ich es mir schon wünschen, dass wir aus der Erfahrung lernen und eine zweite Chance über die Freundschaft hinaus für eine Partnerschaft besteht. Ich kann und will aber nichts erzwingen und kann es mir eben auch nur dann vorstellen, WENN wir wirklich daraus lernen und die Beziehung dann anders laufen würde als bisher. Ich für meinen Teil möchte tatsächlich an mir arbeiten, und so wie ich ihn kenne, arbeitet ES zumindest in ihm - was er letztendlich daraus macht, ist offen. Eine Entwicklungsmöglichkeit möchte ich ihm jedenfalls nicht absprechen.

Kann es sein, dass Du selbst harmoniebedürftig bist und die
Konfliktscheue nur bei den Partnern siehst?

Nein, wie kommst Du darauf?

Auch wenn viele
Menschen Probleme haben Probleme zu lösen, so hast auc Du
Deinen Anteil, wenn Du mit so einem Menschen zusammen kommst
und kein Lösungsansatz sich zeigt. Hast Du in Deiner
langjährigen Beziehung im Nachhinein nicht das Gefühl, dass
vieles unter den Teppich gekehrt wurde? Offenbar bist Du auch
harmoniebedürftig bzw. harmoniesüchtig. Es mag ja Menschen
geben bei denen es viele Übereinstimmungen gibt, die in steter
Harmonie miteinander leben, doch wo wenig Reibung ist, ist
auch wenig Wachstum. Das kommt mir etwas lau bzw. langweilig
vor.

Sag ich ja, aus der Nummer komme ich nicht mehr raus… wenn ich Konflikte mit einem Partner habe, liegt’s an mir und wenn nicht stimmt auch etwas nicht mit mir…
Nein, in meiner langjährigen Beziehung wurden keine Probleme unter den Teppich gekehrt. Wir haben sie angesprochen und besprochen und gemeinsam Lösungen gefunden, ohne dass sie zu Streiterein führten. Heißt nicht, dass stete Harmonie herrschte oder es langweilig war und es kein Wachstum gegeben hat.
Sicher bin ich ein Rad im Gefüge. Das liegt bei zwischenmenschlichen Beziehungen in der Natur der Sache. Du setzt Dich gerade recht intensiv mit mir auseinander - danke dafür! Nun könnte ich allerdings sagen, das kommt nicht von ungefähr, Du solltest mal bei Dir selbst anfangen und Dir professionelle Hilfe suchen. :wink:

Du möchtest sicherlich eine andere Antwort bekommen und
vielleicht ziehst Du auch aus diesen Worten nur das wieder für
Dich raus das Du Dir passend machen kannst, damit Du weiter an
ihm festhalten kannst.

Was möchtest Du denn jetzt von mir hören, dass ich sage, ok, alles klar, ich geh in Therapie?

Ich kann Dir nur empfehlen, auf soviel
Abstand zu gehen, dass es Dich nicht verletzt, eventuell auch
den Kontakt ganz abzubrechen, und dann erstmal an Dir selbst
zu arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass Du nach einer
Therapie ihn sehr viel anders wahrnehmen würdest.

Ja, ich denke, dass man nach einer Therapie grundsätzlich die Dinge anders wahrnimmt.
Sorry, wenn ich da skeptisch bleibe, denn ich hab mich schon privat mit Psychologen unterhalten - bevor ich mit meinem jetzigen Ex zusammen kam - und sie finden meiner Erfahung nach in jeder Situation ein Problem. Mir reichen die Probleme aber schon und ich muss es mir nicht schwerer machen, als es ist. :wink:

LG Kroko

Hi Romana,

Hi Vorstadtkrokodil,

Wo ist hier das Gemeinsame?

Dass er ein Problem mit Problemen hat.

Das Gemeinsame zwischen ihm und Dir ist, dass er Probleme mit Problemen hat?

Konflikte haben nie nur mit einer
Person zu tun. Selbst ein Opfer hat seinen Anteil, nämlich
den, dass es sich zum Opfer machen lässt, dass es aus welchen
Gründen auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort ist.

Jo. Soll ich nun auch den Problemen aus dem Weg gehen?
Natürlich werde ich auch meinen Teil dazu beitragen, deswegen
habe ich diesen Thread eröffnet.

Ja, doch hier läuft vieles unbewußt ab und offenbar hast Du selbst auch Deine eigenen Probleme. Und deshalb wäre es eine Überlegung selbst mal Therapie zu machen.

Wie gut bzw. auch wie oft ist Dir das Lösen von Problemen denn
bislang in zwischenmenschlichen Beziehungen geglückt? Falls
weniger, würde ich auch Dir mal eine Therapie empfehlen mögen.

Woran lässt sich das messen? Ich denke schon, dass mir das
überwiegend gelingt.

Du hängst Dich an einen Mann der gar nicht in der Lage ist ein selbstverantwortlicher Partner zu sein. Verletzungen sind hier vorprogrammiert.

Er blendet offenbar aus Probleme spielt Probleme soweit
runter, dass sie für ihn keinen spürbaren Konflikt mehr
darstellen. Was willst Du mit so einem Menschen?

Diese Formulierung hast Du schon mal gebraucht… es handelt
sich nicht um ein Auto, das man mit der Abwrackprämie
entsorgt.
Sollte sich zwischen uns kein zweiter Anlauf für eine
Beziehung entwickeln (bei dem wir durch den Abstand und die
Betrachtung von außen künftig beide anders mit Konflikten
umgehen könnten), so möchte ich zumindest die Freundschaft
erhalten, denn er besteht schließlich nicht nur aus dem
Charakterzug, Problemen (erst mal) auszuweichen.

Nein, natürlich soll man einen Menschen nicht abschreiben nur weil er Probleme hat. Doch wenn die Probleme des anderen einen selbst so beeinträchtigen, dass das Leid größer denn die Freude ist bzw. wenn man auch unter der Beziehung leidet, dann sollte man sie besser (erstmal) lassen. Dh. ein Partner oder gar beide sollten eine Therapie machen und sich dann neu kennenlernen. Vielleicht magst, kannst Du ihm mit gutem Beispiel vorangehen. Und wenn er nicht mitzieht, wirst Du Dich weiterentwickeln und ihn nicht mehr interessant finden. Außer natürlich Du stehst auf Leiden…

Er will oder
er kann sich nicht mit Problemen auseinander setzen. Der Mann
ist 36! Denkst Du es wird morgen ein Wunder geschehen und er
wird ab sofort Probleme angehen wollen? Vergiss es! Du wirst
Dir damit nur selbst weh tun. Natürlich können Menschen sich
ändern, doch dass müssen sie erstmal wollen. Und davon lese
ich nichts.

Vielleicht, weil Du es nicht lesen möchtest… Wäre er nur
stur und uneinsichtig, würde ich sicher nicht auf eine
Besserung hoffen. Dass es anders ist und Bemühungen immer
wieder erkennbar sind, habe ich aber auch vorher schon
geschildert.

Ja, nur ich wäre so gerne… doch ich kann nicht. Wie lange willst Du Dir das anhören? Wie gesagt, vielleicht hast Du eine große Leidensbereitschaft und vielleicht brauchst Du das sogar auch. Doch zu welchem Preis? Wo hat er denn nun konkret gesagt, dieses oder jenes in Angriff zu nehmen, das er auch tatsächlich getan hat? Von Worten allein wird man nicht satt. An den Taten sollt Ihr sie erkennen! Wenn Dir „leere Worte“ reichen, bitte. Doch selbst wenn er manches vorhat, er tut es nicht. Und er wird wohl auch nicht aktiv werden können so Du ihn beschreibst. Für mich braucht der Mann professionelle Hilfe. Und wenn er die ablehnt, wird es so weitergehen.

Du kannst Dich natürlich weiter an ihn hängen und
hoffen, dass er sich ändert, dass etwas sich ändert, doch die
Wahrscheinlichkeit, dass Du hier auf Sand baust, ist sehr sehr
groß.

Ich habe eben nicht vor, mich an ihn zu hängen, sondern das
aufzuarbeiten, was schief gelaufen ist, um daraus zu lernen.
Was ich oder ggf. wir dann daraus machen, steht auf einem
anderen Blatt. So weit bin ich noch nicht.

Okay, will das mal so stehen lassen, wenn Du der Meinung bist. Vielleicht liest Du Dir das mal in ein paar Wochen, Monaten nochmal durch?

Nun, vielleicht findet er sich wirklich nicht so interessant,
vielleicht hält er sich nicht für gut genug… Doch oft erlebe
ich bei Menschen die von sich selbst nicht viel preisgeben
wollen Menschen, die sich genau just durch dieses Verhalten
interessant zu machen suchen.

Ich denke, von beidem etwas. Es wird ihm manchmal peinlich
sein, dass er gar nicht viel zu erzählen hat und schmeichelt
ihm sicher gleichzeitig, wenn das Interesse an ihm nicht
verloren geht.

Lerne doch ihn und Dich doch erst selbst mal besser kennen und dann z.B. ihn.

Wieso könnt’ Ihr beide keine Selbstwertproblematik haben?

Können schon, aber er schiebt es bei mir schon mal gerne aufs
Selbstbewußtsein, auch wenn es damit gar nichts zu tun hat.
Als er z.B. ein Telefonat mit seiner Ex geführt hat, bei dem
ich nur Bruchstücke mitbekommen habe, aus denen hervor ging,
dass gerade Holland in Not war und ich anschließend gerne
wissen wollte, worum es ging und er sich dann alles aus der
Nase ziehen lässt, ärgert es mich einfach, dass er sich so
bitten lässt und hat das nichts mit Eifersucht oder mangelndem
Selbstbewußtsein zu tun. Aber auch hier lenkt er offenbar
gerne wieder von sich selbst ab.
Andere haben Probleme, nicht er.

Und was geht es Dich an was er mit seiner Ex zu besprechen hat? Wenn er es Dir sagen mag, ist es okay. Doch wenn er es nicht sagen mag, sollte das auch für Dich okay sein. Und das ist es offenbar leider nicht. Ich finde jeder Mensch hat das Recht auf sein Eigenleben und seine Geheimnisse solange sie nicht auch die Partnerschaft betreffen. Also, für mich klang das schon nach möglicher Eifersucht, jedenfalls nach Neugier und Kontrolle.

Ja, doch genau das will er doch gar nicht. Willst Du das nicht
sehen? Er sagt Dir doch immer wieder er hat kein Problem. Sieh
ihn doch mal so wie er ist und nicht wie Du ihn haben
möchtest.

Er ist eben NICHT IMMER uneinsichtig! Ich glaub eigentlich
nicht an Sternzeichen, aber hier scheint es doch zu passen…
er ist Zwilling.

Was hat sich denn schon konkret positiv verändert? Nun, Du hast Deine Meinung und die kann ich nicht bestätigen. Doch bleibe dabei. Du wirst ja selbst erleben wie es mit ihm weiter läuft. Vielleicht musst Du diese Erfahrung machen.

Er baut einen Ziegelstein einer Mauer und Du siehst schon das
ganze Haus stehen.

Nö, aber es ist ein Anfang, auf den man aufbauen könnte.

Tja, das klingt nach einem sehr ausgehungerten Menschen der in den kleinsten Dingen die größten Hoffnungen hineinlegt. Wieoft bist Du in Deinem Leben schon enttäuscht worden?

Doch das reicht doch hinten
und vorne nicht für eine tragfähige Partnerschaft!

Ob es irgendwann dazu reicht, kann ich wie gesgat jetzt nicht
einschätzen, das müsste sich erst entwickeln. Aber es geht mir
so oder so auch um die Freundschaft.

Was will er von bzw. mit Dir?

Nein, das Ausweichen vor Problemen hat nichts mit dem
Verbiegen einer Persönlichkeit zu tun. Würde er anfangen nicht
mehr auszuweichen und sich zu stellen, müsste er sich eher
weniger verbiegen. Doch das will oder kann er nicht!

Das zu beurteilen, möchte ich mir nicht anmaßen.

Natürlich hat jeder Mensch Probleme und ein Teil der Menschen
kann sie lösen bzw. mit ihnen umgehen und ein Teil nicht.
Offenbar hat er ja soziale Kontakte, er hatte Dich zur
Partnerin, war schon verheiratet, hat einen Freund… (oder
auch mehrere). Also, das spricht ja auch für ihn, dass an ihm
was Liebenswertes und Interessantes dran ist. Doch offenbar
ist am Anfang der Beziehungen auch schon das Ende
vorprogrammiert, sonst wäre er vielleicht heute noch nicht
geschieden oder wenigstens mit Dir noch zusammen.

Daraus kann man doch nicht ableiten, dass jede seiner
Beziehung schon zu Beginn zum Scheitern verurteilt ist. Träfe
dann ja auf mich auch zu, weil ich nun wieder Single bin und
auf jeden anderen Single, der mindestens zwei Beziehungen
hatte.

Nein, das nicht zwingend, nur wenn man nicht bereit ist an sich und an der Beziehung zu arbeiten. Nicht umsonst gibt es den Begriff „Beziehungsarbeit“ und nicht umsonst trennen sich soviele Paare wieder. Das mag sicherlich auch an anderen Kriterien liegen, doch Konflikte miteinander lösen zu wollen und auch zu können, liegt für mich mit ganz vorne dabei, weshalb soviele Beziehungen scheitern.

Mit den von
Dir beschriebenen Problemen lässt sich keine gesunde
Partnerschaft aufbauen und an sich arbeiten will er offenbar
nicht.

Sicher nicht, wenn man ihm die Piostole auf die Brust setzt
und wieder das Gefühl gibt, ihn damit zu überfordern… dann
würde das voraussichtl. wieder dazu führen, dass er den Kopf
in den Sand steckt.

Wie lange kennst Du ihn schon? Okay, Du hast Deine Entscheidung getroffen, dann mach’s auch. Doch achte auf Dich und Deine Grenzen, sprich passe auf Verletzungen auf.

Der von mir beschriebene Freund wußte dass er Hilfe benötigt,
doch er wollte keine in Anspruch nehmen.

Und hat schließlich von sich aus eine Ausfahrt aus dem
Kreisverkehr gefunden.

Welche denn? Dass er allein lebt? Und dass wenn sich mal eine Frau in seine Nähe verirrt (zumindest früher erlebte ich das so) er am Rotieren ist und sich total reinhängt. Doch sobald es ans Eingemachte geht, weil Konflikte auftauchen, er wieder in seine Passivität verfällt und mit seinem Leben „zufrieden“ ist?

Vage konnte ich es verstehen, scheinbar wird dann das um was
es geht, die Pflicht, komplett ausgeblendet. Im Grunde ist es
immer wieder das Thema, zu wenig oder keine
Selbstverantwortung für sich zu übernehmen.

Sag ich ja, es ist eben immer leichter, Problemen
auszuweichen, sie vor sich herzuschieben und darauf zu hoffen,
dass sie sich von alleine lösen oder andere das für einen
übernehmen, als sich ihnen zu stellen.

Nö, es scheint nur leichter zu sein. Denn man kann seinen Problemen nicht wirklich ausweichen, auf die eine oder andere Weise wirken sie sich aus. Nagut, manche können sehr gut verdrängen, doch das hat nichts mit dem Leben zu tun, das sie insgeheim gerne führen würden.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass er ein Kämpfer ist, dass er
sich um etwas oder jemanden wirklich bemüht. Sicherlich, wenn
es mal eine Frau in seinem Leben gab, richtete er sich schon
sehr nach ihr aus, viel zu sehr. Doch wenn es an Probleme
ging, dann hat er sehr schnell sich zurückgezogen bzw.
Menschen wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Eine echte
nahe Ver-Bindung war auf partnerschaftlicher Ebene nicht
möglich.

Und worauf führst Du das bei ihm zurück?

Vordergründig meinte er aufgrund einer Krankheit später theoretisch ein Pflegefall zu werden und dass er das nicht wolle, sprich er würde sich wenn es soweit wäre, dass er abhängig von anderen würde, sich suizidieren. Das ist schon der erste Unsinn, denn viele Menschen haben auch seine Krankheit und sind kein Pflegefall. Er wollte halt sein Leben „genießen“ ohne sich groß um seine Gesundheit zu sorgen bzw. für die etwas zu tun. Ich mochte viel an ihm als Mensch, und auch eine Freundin von uns, meinte, dass er ihr zu passiv, zu lahmarschig wäre. Tja, die meisten Frauen wollen erorbert werden und er ist ein Mann den man wohl erobern muss. Und es kommt auch nicht gut, wenn man dann gleich gesagt bekommt, dass sich der etwaige Partner beabsichtigt später mal umzubringen. Ich spürte sein Verharren in seiner Trotzhaltung in der er sich sein Leben eingerichtet hat und ab und an blitzte seine Sehnsucht nach Leben und Liebe durch, und die war verdammt groß. Früher hätte ich argumentiert, seine Angst vorm Leben war zu groß, doch ein Mensch muss für das was er will auch eintreten und dran arbeiten. Letztendlich wollte er jedoch nicht die Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen. Er hätte sich ja sonst mal sich selbst stellen müssen und das wäre wohl eine sehr schmerzliche Erfahrung für ihn gewesen.

Naja, da hast Du seinen Grund, der kein Grund für ihn ist.
Vielleicht hat er sich das in seinem Kopf so verdreht, dass er
sagt, er lässt keinen in seine Wohnung, die kein Problem für
ihn ist, doch oder nur für die anderen. :smile: Was Du beschreibst
klingt nicht nach Wohlfühlen zu Hause bzw. einen Ort zu haben
an dem er angekommen ist, an der er wirklich wohnt. Ist er in
dieser Wohnung nur auf Durchreise? :smile:

So kam es mir vor, wobei er dafür eigentlich schon zu lange
dort wohnt. Er meint, er fühle sich wohl dort. Die Wahrheit
liegt vermutlich in der Mitte, denn er sprach ja wie gesagt
auch vom Zusammenziehen. Er hat sich wahrscheinlich mit der
Wohnung, so wie er sie bezogen hat, auf unbestimmte Zeit
arrangiert, so lange bis er dann wieder einen gemeinsamen
Haushalt mit einer Partnerin hat.

Klingt plausibel. Doch der Mann hat mehr Probleme an der Backe als eine Partnerschaft tragen kann, zumindest nicht wenn sie gesund bleiben will. Wenn Du es schaffst ihn mit in Therapie zu bekommen, habt Ihr vielleicht eine Chance, sonst denke ich, wird das recht schmerzlich für Dich enden.

Welche Antwort hätte er denn an Deinerstelle gegeben? :smile: Im
Grunde wußte er doch die Antwort, sonst hätte er Dich schon
früher in seine Wohnung gelassen. Und er wußte die Antwort,
weil die meisten Menschen über eine nicht wirklich wohnlich
eingerichtete Wohnung denken. Vermutlich denkt er das selbst
ja auch, auch wenn er es sich nicht eingestehen kann.

Gut möglich.

Tja, wenn zwei Abhängige aufeinander treffen… Menschen
können nur Sicherheit in sich selbst finden, wenn man von
außen eine Bestätigung bekommt, fein. Wenn nicht, auch okay.
Du bist nicht auf der Welt um ihn zu bestätigen und umgekehrt
ist er auch nicht dazu da, Dein Selbstwertgefühl aufzubauen.
Selbst würde das klappen, würde sich das sehr schnell
gegenseitig bedingen und die entstehenden Abhängigkeiten
würden die Beziehung noch sehr viel mehr verkomplizieren. Wie
soll man frei sein, z.B. im Treffen von Entscheidungen, wenn
man abhängig von der Zuwendung, Sicherheit, Fürsorge…
anderer ist?

Woraus schließt Du, dass hier zwei abhängige
aufeinandertreffen?
Ich habe auch nicht von meinem Selbstwertgefühl gesprochen.

Wieso ist es so wichtig für Dich dass er sich scheiden lässt? Okay, kann ich bedingt noch verstehen. Doch was geht es Dich an was er mit seiner Ex zu bequatschen hat? Da scheint ganz schön Druck dahinter zu stehen, nicht nur den Du ihm hier vielleicht machst, sondern auch den unter dem Du selbst stehst. Du willst scheinbar alles wissen um die Situation bzw. ihn zu kontrollieren. Du klammerst Dich an einen Strohhalm und siehst das was eventuell möglich sein könnte, so man denn dran arbeite, als real an, so als ob es ja schon in greifbarer Nähe wäre, doch dem ist bei weitem nicht so. Du klammerst Dich an Deine Hoffnungen und Wünsche und blendest die Realität auch ganz schön aus.

Tja, willst Du nun sinnlos weiter leiden oder willst Du mal
Dir auf die Spur kommen und künftig gesündere Partner
kennenlernen mit denen auch funktionierende Partnerschaften
lebbar sind?

Steht es einem „gesunden“ Partner auf die Stirn tätowiert? Als
ich mich in ihn verliebt habe, habe ich wie gesagt vorher
nicht abgescheckt, ob er durch und durch tauglich ist. Und ich
habe schon etliche Männer kennen gelernt, bei denen es
stattdessen in ganz anderen Bereichen hapern würde. Mr.
Perfect gibt es nicht.
Sind wir nich alle ein bisschen bluna…

Bluna schmeckt nicht. :smile: Natürlich gibt es nicht den perfekten Partner. Ich gehe lediglich danach was Du schreibst. Gut, mit einem „Waschlappen“, der befehligt werden muss und gleichzeitig dagegen trotzig rebelliert, ist auch nicht jeder Frau’s Sache. Vielleicht willst Du ja sogar so einen Partner. Das musst Du für Dich herausfinden. Jeder Mensch kann / will mit unteschiedlichen Schwächen umgehen und das finde ich schon starken Tobak.

Doch - und das ist der Punkt -
ich sehe keinerlei Besserung. Es reicht nicht sich nach Liebe
und allem was man damit verbindet zu sehnen, wenn die Basis
auf Treibsand gebaut wird. Und das ist hier leider der Fall.

Wenn Du keinerlei Besserung (weder von seiner noch von meiner
Seite aus) aus meinen Zeilen entnimmst und glaubst, dass ich
lediglich einer Sehnsucht hinterher renne, dann kommen wir
hier wohl leider nicht weiter. Denn mir ist wie gesagt an
einer konstruktiven Herangehensweise gelegen.

Was hat sich denn in Fakten konkret verbessert seit Du ihn kennst? Was will er von bzw. mit Dir?

Du hat bzw. Ihr habt nur eine Chance wenn Ihr Euch
professionelle Hilfe sucht - und zwar beide. Das mag Dir nun
nicht gefallen, doch es ist wichtig erstmal für Dich selbst
sorgen zu lernen, dass Du Dein eigenen Selbstwertgefühl
aufbaust und lernst Dich selbst zu bestätigen. Wenn dann von
anderen was kommt, ist es okay, wenn nicht, dann hast Du immer
noch Dich, das nimmt Dir keiner.

Kann ich nicht für mich selbst sorgen? Und woran misst Du mein
Selbstwertgefühl? Professionelle Hilfe?
Aber aus der Nummer komme ich jetzt wohl nicht mehr heraus…
Sage ich, dass ich einen Anteil daran habe, wie er sich mir
gegenüber verhält, dann muss ich mit professioneller Hilfe an
mir arbeiten, weil es von mangelndem Selbstwertgefühl zeugt
und wenn ich sage, dass es nicht an mir liegt, wohl sowieso,
weil ich dann auch nicht konfliktfähig bin. :wink:

Es ist an Dir was Du machst. Ich kann Dir nur sagen was ich Dir empfehlen würde. Wenn ich mich täusche und Du das alleine wuppst, bitte, gerne. Dann habe ich mich getäuscht. Sorry. Doch wenn nicht, vielleicht überlegst Du es Dir dann (später) mal in Therapie zu gehen. Auch wenn man das nicht merkt, ich habe den ganzen August schon einen grippalen Infekt; mein Hirn ist wie Rührei und ich kann nicht klar denken. Doch mein „Gefühl“ funktioniert. Und ich habe meine Zweifel, dass das zwischen Euch ohne Hilfe von außen gut werden kann. Wenn ich mich täusche, gerne. Ich würde mich freuen, wenn Du nach einer Zeit X Dich nochmal hier oder auch per E-Mail melden würdest. Ich würde gerne wissen, wie es - sozusagen - ausgegangen ist.

Also, frage eher mal Dich, wieso es er sein mußte und Du Dir
nicht gleich erlaubt hast einen partnerschaftsfähigen und
-willigen Mann kennenzulernen, der auch Konflikte lösen möchte
und lösen kann.

Weil ich nicht vorher geklärt habe, wie er im Einzelnen
gestrickt ist, als ich mich in ihn verliebt habe und mit ihm
zusammen gekommen bin. Vieles zeigt sich eben erst, wenn man
beriets eine Beziehung eingegangen ist, z.B. wie nah einen
jemand dann tatsächlich an sich heran lässt.

Naja, wenn Menschen sich auf den z.B. ersten Blick verlieben,
läuft j auch alles erstmal unbewußt ab. Im Grunde finden sich
immer Muster die zusammen passen, die voneinander oder
miteinander was lernen können.

Ja, die finden sich immer oder lassen sich immer finden.
Ungesund zu ungesund, gesund zu gesund… oder auch groß zu
klein, dick zu dünn…

Das wären Äußerlichkeiten, nö, das meinte ich nicht. Eine Frau deren Vater Alkoholiker war, kann in ein Stadion gehen und sie wird sich vermutlich genau wieder einen Alkoholiker aussuchen, wenn sie das Muster dazu hat und es noch nicht aufgearbeitet hat. Oder ein anderer früherer Freund meinte mal, sein Vater wäre Alkoholiker gewesen und seine Mutter habe so darunter gelitten. Da er ihr das nicht antun wollte, hat er Heroin genommen. Klasse, Lösung. :smile:

Du klammerst Dich hier an einen Srohhalm, und Du kannst damit
nur untergehen. Arbeite erstmal an Dir selbst, auch wenn Dir
das sehr schwer fällt. Um eine Partnerschaft leben zu können,
muss man auch mit sich selbst erstmal gut umgehen können.

Ich habe nie bestritten, an mir selbst zu arbeiten und weiter
arbeiten zu wollen. Wird mir daraus jetzt auch wieder ein
Strick gedreht? :wink:

Nein, nur wieso willst Du Dir nicht helfen lassen? Natürlich kann jeder Mensch auch selbst an sich arbeiten und letztendlich kannst ohnehin nur Du selbst die Arbeit leisten, doch jeder Mensch hat auch seine blinden Flecken an die er selbst nicht oder nicht ohne weiteres rankommt. Auch wenn möglicherweise schmerzvolle Erlebnisse hochkommen, ist es gut und mitunter auch nötig, wenn ein Mensch da ist, der einen nicht nur tröstet sondern auch einen schützenden Rahmen gibt.

Dafür ist es zu spät, da wir kein Paar mehr sind.

Ja, ich weiß, Du schriebst jedoch von der Hoffnung…

Ich weiß schon, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir sind freundschaftlich verblieben und da ich ihn noch liebe
trotz seiner Fehler, würde ich es mir schon wünschen, dass wir
aus der Erfahrung lernen und eine zweite Chance über die
Freundschaft hinaus für eine Partnerschaft besteht. Ich kann
und will aber nichts erzwingen und kann es mir eben auch nur
dann vorstellen, WENN wir wirklich daraus lernen und die
Beziehung dann anders laufen würde als bisher. Ich für meinen
Teil möchte tatsächlich an mir arbeiten, und so wie ich ihn
kenne, arbeitet ES zumindest in ihm - was er letztendlich
daraus macht, ist offen. Eine Entwicklungsmöglichkeit möchte
ich ihm jedenfalls nicht absprechen.

Entwicklungsmöglichkeiten möche ich Menschen auch nie absprechen. Okay, dann arbeite Du erstmal an Dir selbst und es wird sich dann ja zeigen, ob er sich mit entwickeln will oder ob sich für Dich einfach ein anderer Mann auftut. Sei einfach offen.

Kann es sein, dass Du selbst harmoniebedürftig bist und die
Konfliktscheue nur bei den Partnern siehst?

Nein, wie kommst Du darauf?

Weil ich an Spiegelgesetze glaube, und Menschen die konfliktscheue Partner anziehen, haben selbst auch ein Problem damit. Eine frühere Bekannte sprach von ihrem Ex-Partner, dem Waschlappen, mit dem sie noch die Kinder hatte, auch in sehr unschöner Weise. Sie ließ sich recht negativ über dessen Feigheit sich Konflikten zu stellen aus. Im Laufe der Gespräche kamen wir dann drauf, dass er ihr z.B. verbal unterlegen ist, dass er sich sprachlich gar nicht so gut ausdrücken kann wie sie es kann. Und dass sie ihn dann jedesmal in Streitsituationen verbal nieder gemacht hat, sodass ihm nichts mehr einfiel. Im Laufe der Zeit sah sie ein, dass sie dadurch, dass sie bei Konflikten sehr theatralisch wurde, selbst auch einen Beitrag dazu geleistet hat, dass die Konflikte nicht gelöst wurden, und dass nicht nur ihr Partner schuld ist. Vordergründig wollte sie Konflikte lösen, doch sie wollte sich vielen Punkten nicht stellen. Dinge die sie störten, blendete sie aus oder negierte diese bis sie ganz klein waren. Die positiven Dinge an ihrem Partner überbewertete sie und daran hing sie ihre ganze Sehnsucht. Doch zwischenzeitlich erlebte sie immer wieder die traurige Realität, was sie sehr ärgerlich machte. Und diesen Ärger hat sie dann in den Streitereien auch immer wieder an ihrem Partner ausgelassen. Doch er konnte ja nichts dafür, dass er im Grunde nicht gut genug für sie war. Das gab sie zwar nicht zu, es lief mehr nach dem Motto: „Ich liebe Dich und das, das und das… musst du noch an dir ändern.“. Wer macht das schon mit? Außerdem hätte er vieles - so ich das von außen mitbekam - gar nicht ihren Wünschen entsprechend ändern können, weil es einfach gänzlich unmöglich gewesen wäre, selbst wenn er sich hätte verbiegen wollen. Banales Beispiel: sie wollte dass er gut Geld verdient, doch er war arbeitslos und hatte mit einer anderen Frau auch noch ein paar Kinder. Ein Mann der nicht viel vom Arbeiten hält, was ja zwischendurch immer wieder anklang, wie soll der dann die große Kohle ranschaffen? Gut, er könnte zu DSDS gehen, doch dafür war er schon zu alt. :smile: Klar, Wunder geschehen immer wieder, doch da passte zuviel nicht zusammen, was sie sich jedoch immer wieder wunderschön ausmalte, nur zu dumm, dass die Realität immer wieder frustrierend in ihre Traumwelt einbrach.

Auch wenn viele
Menschen Probleme haben Probleme zu lösen, so hast auc Du
Deinen Anteil, wenn Du mit so einem Menschen zusammen kommst
und kein Lösungsansatz sich zeigt. Hast Du in Deiner
langjährigen Beziehung im Nachhinein nicht das Gefühl, dass
vieles unter den Teppich gekehrt wurde? Offenbar bist Du auch
harmoniebedürftig bzw. harmoniesüchtig. Es mag ja Menschen
geben bei denen es viele Übereinstimmungen gibt, die in steter
Harmonie miteinander leben, doch wo wenig Reibung ist, ist
auch wenig Wachstum. Das kommt mir etwas lau bzw. langweilig
vor.

Sag ich ja, aus der Nummer komme ich nicht mehr raus… wenn
ich Konflikte mit einem Partner habe, liegt’s an mir und wenn
nicht stimmt auch etwas nicht mit mir…
Nein, in meiner langjährigen Beziehung wurden keine Probleme
unter den Teppich gekehrt. Wir haben sie angesprochen und
besprochen und gemeinsam Lösungen gefunden, ohne dass sie zu
Streiterein führten. Heißt nicht, dass stete Harmonie
herrschte oder es langweilig war und es kein Wachstum gegeben
hat.
Sicher bin ich ein Rad im Gefüge. Das liegt bei
zwischenmenschlichen Beziehungen in der Natur der Sache. Du
setzt Dich gerade recht intensiv mit mir auseinander - danke
dafür! Nun könnte ich allerdings sagen, das kommt nicht von
ungefähr, Du solltest mal bei Dir selbst anfangen und Dir
professionelle Hilfe suchen. :wink:

Du liest Dinge die ich nicht geschrieben habe. Schon mehrfach schrieb ich, dass Konflikte beide Partner beträfen und nicht nur eine Einbahnstraße sind. Wie gesagt, ich verlasse mich auf mein Gefühl. Wenn Du magst, teile doch einfach mit, was aus Dir bzw. Euch geworden ist. Ich erlebe es halt so, dass bei Deinem Ex-Partner Elementares fehlt um darauf eine gleichwertige und gleichberechtigte Parnterchaft aufbauen zu können. Klar, jeder Mensch kann was dazu oder nachlernen. Doch scheinbar will er das nicht bzw. redet bislang nur halbherzig davon ohne Taten sprechen zu lassen. Also, was tun? Danke, ich habe Hilfe für die Dinge die ich brauche. :smile:

Du möchtest sicherlich eine andere Antwort bekommen und
vielleicht ziehst Du auch aus diesen Worten nur das wieder für
Dich raus das Du Dir passend machen kannst, damit Du weiter an
ihm festhalten kannst.

Was möchtest Du denn jetzt von mir hören, dass ich sage, ok,
alles klar, ich geh in Therapie?

Ich möchte dass Du meine Worte ernst nimmst und drüber nachdenkst und dann für Dich entscheidest. Selbst wenn Du Dich im Moment dagegen entscheidest, vielleicht ist ja ein Saatkorn gelegt, dass Du es später mal tust oder auch nicht. Du kannst und sollst das tun, was für Dich richtig ist. Doch das gilt es erstmal - eventuell mit professioneller Hilfe - herauszufinden.

Ich kann Dir nur empfehlen, auf soviel
Abstand zu gehen, dass es Dich nicht verletzt, eventuell auch
den Kontakt ganz abzubrechen, und dann erstmal an Dir selbst
zu arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass Du nach einer
Therapie ihn sehr viel anders wahrnehmen würdest.

Ja, ich denke, dass man nach einer Therapie grundsätzlich die
Dinge anders wahrnimmt.
Sorry, wenn ich da skeptisch bleibe, denn ich hab mich schon
privat mit Psychologen unterhalten - bevor ich mit meinem
jetzigen Ex zusammen kam - und sie finden meiner Erfahung nach
in jeder Situation ein Problem. Mir reichen die Probleme aber
schon und ich muss es mir nicht schwerer machen, als es ist.
:wink:

LG Kroko

Therapie ist nicht sich Dinge schwerer zu machen sondern einen gesunden Umgang zu finden, um heil zu werden, gesund zu werden. Wie gesagt, Du hast offenbar Deine Meinung, also, lebe das was Du für richtig hältst. Und falls Du feststellst nicht weiter zu kommen, vielleicht probierst Du es ja doch nochmal mit Therapie. Und wenn Dir die Psychologen mehr Probleme aufwerfen denn Du ertragen kannst, wie wäre es mit statt Gesprächstherapie mit einer körperorientierten Therapie? Es kann ja nicht schaden z.B. ruhiger und gelassener zu werden, Stress abzubauen usw. usf. Eine Möglichkeit wäre auch in eine Selbsthilfegruppe erstmal zu gehen.

Du bist mit der aktuellen Situation unzufrieden und magst etwas ändern. Wenn Du meinst es allein zu schaffen, probiere es. Doch wenn nicht, vielleicht schaffst Du es über Deinen Schatten zu springen und Hilfe im Außen zu suchen und anzunehmen.

Ciao,
Romana

Hi Romana,

Das Gemeinsame zwischen ihm und Dir ist, dass er Probleme mit
Problemen hat?

Deine Frage leitete sich hiervon ab…

Im Nachhinein halte ich es aber doch für möglich, dass beinahe alle Konflikte eine gemeinsame Ursache haben. Eben dieses…

Ja, doch hier läuft vieles unbewußt ab und offenbar hast Du
selbst auch Deine eigenen Probleme. Und deshalb wäre es eine
Überlegung selbst mal Therapie zu machen.

Jeder hat auch eigene Probleme. Ob die nun alle therapiebedrüftig sind, möchte ich mal dahingestellt lassen.

Du hängst Dich an einen Mann der gar nicht in der Lage ist ein
selbstverantwortlicher Partner zu sein. Verletzungen sind hier
vorprogrammiert.

Ich hänge mich nicht an ihn. Und wieso sollte er nicht dazu in der Lage sein ein selbstverantwortlicher Partner zu sein?

Nein, natürlich soll man einen Menschen nicht abschreiben nur
weil er Probleme hat. Doch wenn die Probleme des anderen einen
selbst so beeinträchtigen, dass das Leid größer denn die
Freude ist bzw. wenn man auch unter der Beziehung leidet, dann
sollte man sie besser (erstmal) lassen.

Genau das ist doch der Fall. Wir haben keine Beziehung mehr. Allerdings nicht, weil das Leid zu groß war. Nichtsdestotrotz bietet es nun eine Chance, auch die Probleme, die wir miteinander hatten und die uns in der akuten Situation selbst sicher beiden nicht immer bewußt waren, aufzuarbeiten. Dafür reicht m.E. oft schon ein Schritt aus der Situation raus und die Betrachtung von außen.

Dh. ein Partner oder
gar beide sollten eine Therapie machen und sich dann neu
kennenlernen. Vielleicht magst, kannst Du ihm mit gutem
Beispiel vorangehen. Und wenn er nicht mitzieht, wirst Du Dich
weiterentwickeln und ihn nicht mehr interessant finden. Außer
natürlich Du stehst auf Leiden…

Mal überlegen… ich mag den ein oder anderen melancholischen Film. :wink:

Ja, nur ich wäre so gerne… doch ich kann nicht.

Sowas hat er nie gesagt. Ehr andersrum, ich kann, aber ich will nicht.

Wie lange
willst Du Dir das anhören? Wie gesagt, vielleicht hast Du eine
große Leidensbereitschaft und vielleicht brauchst Du das sogar
auch. Doch zu welchem Preis? Wo hat er denn nun konkret
gesagt, dieses oder jenes in Angriff zu nehmen, das er auch
tatsächlich getan hat? Von Worten allein wird man nicht satt.

Die Scheidung z.B. und in kleinen Bereichen ist er auch auf mich eingegangen, nachdem wohl bei ihm angekommen ist, worum es mir dabei geht, auch wenn es erst nicht so aussah, als hätte er ein Einsehen. Ich fände es allerdings konstruktiver und für beide angenehmer, diese vorausgehende Phase des Blockens gar nicht erst aufkommen zu lassen.

An den Taten sollt Ihr sie erkennen! Wenn Dir „leere Worte“
reichen, bitte. Doch selbst wenn er manches vorhat, er tut es
nicht. Und er wird wohl auch nicht aktiv werden können so Du
ihn beschreibst. Für mich braucht der Mann professionelle
Hilfe. Und wenn er die ablehnt, wird es so weitergehen.

Eben das spricht für ihn, dass er nicht so wie der Mann, mit dem ich vorher kurz zusammen war, uneinsichtig bleibt, sondern sehr viel mehr zu ihm durchringt, als ich im ersten moment manchmal dachte.

Okay, will das mal so stehen lassen, wenn Du der Meinung bist.
Vielleicht liest Du Dir das mal in ein paar Wochen, Monaten
nochmal durch?

Kann ja nicht schaden.

Ich denke, von beidem etwas. Es wird ihm manchmal peinlich
sein, dass er gar nicht viel zu erzählen hat und schmeichelt
ihm sicher gleichzeitig, wenn das Interesse an ihm nicht
verloren geht.

Lerne doch ihn und Dich doch erst selbst mal besser kennen und
dann z.B. ihn.

??? Kann da grad nicht folgen.

Und was geht es Dich an was er mit seiner Ex zu besprechen
hat? Wenn er es Dir sagen mag, ist es okay. Doch wenn er es
nicht sagen mag, sollte das auch für Dich okay sein. Und das
ist es offenbar leider nicht. Ich finde jeder Mensch hat das
Recht auf sein Eigenleben und seine Geheimnisse solange sie
nicht auch die Partnerschaft betreffen. Also, für mich klang
das schon nach möglicher Eifersucht, jedenfalls nach Neugier
und Kontrolle.

Siehst Du, Du liest auch heraus, was Du heraus lesen möchtest. :wink:
Liegt sicher an der fehlenden empathischen Ebene.
Ich hab nachgefragt, weil das, was ich vom Gespräch mitbekommen habe besorgniserregend klang - Holland in Not halt. Sowas wird normalerweise als Interesse bezeichnet und kann im besten Fall auch dazu führen, dass jemandem geholfen wird. :wink: Wenn mir dann entgegnet wird, ich sei aber neugierig, macht es allerdings schon den Eindruck, als habe er was zu verheimlichen und/oder will sich damit interessanter machen oder sogar Eifersucht provozieren. Ich denke, sowas muss nicht sein. Ich erzähle sicher nicht alles unaufgefordert, was ich mache und wenn mir etwas anvertraut wird, dann behalte ich das auch für mich, dennoch kann man anderen das Gefühl vermitteln, dass man nicht grundsätzlich Geheimnisse hat, um die Vertrauensbasis nicht zu stören. Und wie gesagt, möchte er ja von mir auch wissen, mit wem ich telefoniert oder mich getroffen habe und worüber gesprochen wurde.
Das hat aber weder etwas mit Neugier, noch mit Eifersucht oder gar mit Kontrolle zu tun. Wobei ich nebenbei bemerkt, Neugier für eine positive Eigenschaft halte, ebenso wie er.

Was hat sich denn schon konkret positiv verändert? Nun, Du
hast Deine Meinung und die kann ich nicht bestätigen. Doch
bleibe dabei. Du wirst ja selbst erleben wie es mit ihm weiter
läuft. Vielleicht musst Du diese Erfahrung machen.

Das klingt jetzt aber auch recht trotzig. :wink:

Nö, aber es ist ein Anfang, auf den man aufbauen könnte.

Tja, das klingt nach einem sehr ausgehungerten Menschen der in
den kleinsten Dingen die größten Hoffnungen hineinlegt. Wieoft
bist Du in Deinem Leben schon enttäuscht worden?

Schon öfter. Liegt aber auch daran, dass ich Menschen nah an mich heran lasse. So weit lassen es viele ja gar nicht erst kommen.
Ich finde es schon wichtig, dass man auch anerkennt, wenn auf eine Kritik eine Verbesserung erfolgt. Mir geht’s schließlich nicht darum zu sagen, er hat was falsch gemacht - Punkt.

Was will er von bzw. mit Dir?

Derzeit eine Freundschaft.

Nein, das nicht zwingend, nur wenn man nicht bereit ist an
sich und an der Beziehung zu arbeiten. Nicht umsonst gibt es
den Begriff „Beziehungsarbeit“ und nicht umsonst trennen sich
soviele Paare wieder. Das mag sicherlich auch an anderen
Kriterien liegen, doch Konflikte miteinander lösen zu wollen
und auch zu können, liegt für mich mit ganz vorne dabei,
weshalb soviele Beziehungen scheitern.

Ganz meiner Meinung. Viele trennen sich m.E. heutzutage zu schnell, weil sie eben meinen, es würde beim nächsten Partner anders. Ist aber oft gar nicht der Fall, weil es eben nicht (allein) am (falschen) Partner liegt. Früher hatte man vielleicht weniger Möglichkeiten aus einer Partnerschaft „auszubrechen“ als heute, aber man war zumindest dazu angehalten, sich mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen, statt sofort wegzulaufen.
Der Begriff ist durch das Wort Arbeit in unserer Gesellschaft nur leider schon negativ behaftet, auch wenn viele klagen, dass sie keine Arbeit haben, denn es gibt wohl zu wenige, die wirklich gerne arbeiten.

Wie lange kennst Du ihn schon? Okay, Du hast Deine
Entscheidung getroffen, dann mach’s auch. Doch achte auf Dich
und Deine Grenzen, sprich passe auf Verletzungen auf.

Ich kenne ihn etwa 5 oder 6 Jahre, davon 2 Jahre auf Beziehungsebene.
Welche Entscheidung habe ich denn getroffen?

Welche denn? Dass er allein lebt? Und dass wenn sich mal eine
Frau in seine Nähe verirrt (zumindest früher erlebte ich das
so) er am Rotieren ist und sich total reinhängt. Doch sobald
es ans Eingemachte geht, weil Konflikte auftauchen, er wieder
in seine Passivität verfällt und mit seinem Leben „zufrieden“
ist?

Es ging um die Geschichte mit der Wohnung. Du hast geschrieben, dass er danach dann auch andere Leute ganz selbstverständlich in seine Wohnung gelassen hat.

Nö, es scheint nur leichter zu sein. Denn man kann seinen
Problemen nicht wirklich ausweichen, auf die eine oder andere
Weise wirken sie sich aus. Nagut, manche können sehr gut
verdrängen, doch das hat nichts mit dem Leben zu tun, das sie
insgeheim gerne führen würden.

Dass es leichter IST, war ironisch gemeint, sonst würde ich kaum versuchen, sie zu lösen. :wink:

Vordergründig meinte er aufgrund einer Krankheit später
theoretisch ein Pflegefall zu werden und dass er das nicht
wolle, sprich er würde sich wenn es soweit wäre, dass er
abhängig von anderen würde, sich suizidieren. Das ist schon
der erste Unsinn, denn viele Menschen haben auch seine
Krankheit und sind kein Pflegefall.

Als Unsinn würde ich das aber dennoch nicht bezeichnen, denn unwahrscheinlich ist es offenbar nicht und ein Pflegefall zu sein, raubt einem die Würde. Und die Vorstellung einen geliebten Menschen mit hineinzuziehen ist einfach grausam. Wahrscheinlich weniger für den, der hineingezogen wird, als für den, der dafür „verantwortlich“ ist. Eine solche Entscheidung würde ich auch nicht aktiv treffen wollen.

Er wollte halt sein Leben
„genießen“ ohne sich groß um seine Gesundheit zu sorgen bzw.
für die etwas zu tun. Ich mochte viel an ihm als Mensch, und
auch eine Freundin von uns, meinte, dass er ihr zu passiv, zu
lahmarschig wäre. Tja, die meisten Frauen wollen erorbert
werden und er ist ein Mann den man wohl erobern muss. Und es
kommt auch nicht gut, wenn man dann gleich gesagt bekommt,
dass sich der etwaige Partner beabsichtigt später mal
umzubringen.

Sicher, das schreckt natürlich ab. Aber wäre es besser, sie glauben zu lassen, dass sie eine lange Partnerschaft auf ähnlicher Ebene wie der derzeitigen mit ihm erwartet, wenn er selbst nicht daran glauben kann? Vielleicht wollte er aber auch nur, dass ihm jemand diesen Glauben zurück gibt - egal wie es ausgeht.

Ich spürte sein Verharren in seiner Trotzhaltung
in der er sich sein Leben eingerichtet hat und ab und an
blitzte seine Sehnsucht nach Leben und Liebe durch, und die
war verdammt groß. Früher hätte ich argumentiert, seine Angst
vorm Leben war zu groß, doch ein Mensch muss für das was er
will auch eintreten und dran arbeiten. Letztendlich wollte er
jedoch nicht die Verantwortung für sich und sein Leben
übernehmen. Er hätte sich ja sonst mal sich selbst stellen
müssen und das wäre wohl eine sehr schmerzliche Erfahrung für
ihn gewesen.

Ich glaube das ist genau das, was die meisten davon abhält, an einer Beziehung oder eben auch an sich selbst zu arbeiten.
Man bekommt ja in unserer Gesellschaft auch immer wieder suggeriert, dass man „perfekt sein muss“. Wer bei einer Olympiade nur Silber oder Bronze holt, der hat verloren, und die anderen werden meist gar nicht erst erwähnt, auch wenn sie im entscheidenden Moment nur Bruchteile von Sekunden „schlechter“ waren… Wer weiß denn noch zu schätzen, wenn jemand Ecken und Kanten hat. Natürlich fällt es den Leuten damit immer schwerer, sich selbst anzunehmen und setzen viele stattdessen auf Statussymbole, um sich über die zu definieren…

Klingt plausibel. Doch der Mann hat mehr Probleme an der Backe
als eine Partnerschaft tragen kann, zumindest nicht wenn sie
gesund bleiben will. Wenn Du es schaffst ihn mit in Therapie
zu bekommen, habt Ihr vielleicht eine Chance, sonst denke ich,
wird das recht schmerzlich für Dich enden.

Es ist doch bereits zu ende. :wink:

Wieso ist es so wichtig für Dich dass er sich scheiden lässt?
Okay, kann ich bedingt noch verstehen. Doch was geht es Dich
an was er mit seiner Ex zu bequatschen hat? Da scheint ganz
schön Druck dahinter zu stehen, nicht nur den Du ihm hier
vielleicht machst, sondern auch den unter dem Du selbst
stehst. Du willst scheinbar alles wissen um die Situation bzw.
ihn zu kontrollieren. Du klammerst Dich an einen Strohhalm und
siehst das was eventuell möglich sein könnte, so man denn dran
arbeite, als real an, so als ob es ja schon in greifbarer Nähe
wäre, doch dem ist bei weitem nicht so. Du klammerst Dich an
Deine Hoffnungen und Wünsche und blendest die Realität auch
ganz schön aus.

Hoppala, was hab ich denn geschrieben, dass Du das entnimmst?
Dass er sich scheiden lässt, kannst Du bedingt noch verstehen. Inwiefern?
Was das Telefonat mit seiner Ex betraf, hab ich ja bereits erklärt.
Und daraus entnimmst Du nun, dass ich scheinbar alles wissen und die Situation bzw. ihn kontrollieren will? Dass ich klammere, weil ich wollte, dass er seine selbst gefällte Entscheidung, sich scheiden zu lassen, endlich in die Tat umsetzt?!
Welche Realität blende ich aus?

Bluna schmeckt nicht. :smile: Natürlich gibt es nicht den
perfekten Partner. Ich gehe lediglich danach was Du schreibst.
Gut, mit einem „Waschlappen“, der befehligt werden muss und
gleichzeitig dagegen trotzig rebelliert, ist auch nicht jeder
Frau’s Sache. Vielleicht willst Du ja sogar so einen Partner.
Das musst Du für Dich herausfinden. Jeder Mensch kann / will
mit unteschiedlichen Schwächen umgehen und das finde ich schon
starken Tobak.

Was Du zu dem Waschlappen geschrieben hast, hab ich weiter unten gelesen. Nein, so einen Partner wünsche ich mir sicher nicht. Aber es ist bei Deiner Freundin sicher auch keine rationale Entscheidung gewesen, sich einen solchen Mann ausgesucht zu haben.
Wenn ich mich in meinem Umfeld umsehe, so hat jeder in seiner Partnerschaft Probleme oder einen Berg unterm Teppich, mit dem ich nicht würde tauschen wollen. Vielleicht, weil mir der Mensch, um den es dabei geht, nichts oder zumindest viel zu wenig bedeutet. Wie gesagt, man besteht halt nicht nur aus dem Tobak und mein Ex hat eine Reihe von Eigenschaften, die ihn für mich liebenswert machen, sogar ganz rational betrachtet, und weswegen ich ihn nach wie vor als Freund schätze.

Was hat sich denn in Fakten konkret verbessert seit Du ihn
kennst? Was will er von bzw. mit Dir?

Hab ich ja inzwischen schon erklärt.

Es ist an Dir was Du machst. Ich kann Dir nur sagen was ich
Dir empfehlen würde. Wenn ich mich täusche und Du das alleine
wuppst, bitte, gerne. Dann habe ich mich getäuscht. Sorry.
Doch wenn nicht, vielleicht überlegst Du es Dir dann (später)
mal in Therapie zu gehen. Auch wenn man das nicht merkt, ich
habe den ganzen August schon einen grippalen Infekt; mein Hirn
ist wie Rührei und ich kann nicht klar denken. Doch mein
„Gefühl“ funktioniert. Und ich habe meine Zweifel, dass das
zwischen Euch ohne Hilfe von außen gut werden kann. Wenn ich
mich täusche, gerne. Ich würde mich freuen, wenn Du nach einer
Zeit X Dich nochmal hier oder auch per E-Mail melden würdest.
Ich würde gerne wissen, wie es - sozusagen - ausgegangen ist.

Ja, das werde ich gerne machen.
Ich weiß nicht, ob Du Recht behältst, weiß nicht, ob es noch mal für eine Beziehung reichen wird. Wir bleiben ja beide nicht stehen. Und mit einer Therapie lässt sie sich eben auch nicht erzwingen.
Gute Besserung für Deinen Infekt!

Das wären Äußerlichkeiten, nö, das meinte ich nicht. Eine Frau
deren Vater Alkoholiker war, kann in ein Stadion gehen und sie
wird sich vermutlich genau wieder einen Alkoholiker aussuchen,
wenn sie das Muster dazu hat und es noch nicht aufgearbeitet
hat. Oder ein anderer früherer Freund meinte mal, sein Vater
wäre Alkoholiker gewesen und seine Mutter habe so darunter
gelitten. Da er ihr das nicht antun wollte, hat er Heroin
genommen. Klasse, Lösung. :smile:

Ich meinte auch keine Äußerlichkeiten, denn eine dicke Frau möchte vielleicht mit einem dünnen Mann etwas kompensieren… Gleich und gleich gesellt sich gern… Gegensätze ziehen sich an… Es gibt eben auch solche Leute, die sich über die Alkoholiker im Elternhaus hinwegsetzen und in der Drogentherapie arbeiten… Sicher werden wir durch unsere Erfahrungen geprägt und ist es schwer, Verhaltensmustern, die wir womöglich über Jahre hinweg erlernt haben, zu durchbrechen. Erstrecht, wenn wir sie nicht mal als Verhaltensmuster erkennen. Ist halt auch so, dass einem das vertraut ist und damit auch ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, was man kennt - und seien es Prügel und Misshandlungen. Ich weiß schon, was Du meinst… Mein Vater ist ein Sturkopf, war der Mann meiner langjährigen Beziehung aber ganz und gar nicht und ist mein Ex auch nicht - trotzig ja, aber nicht stur.

Nein, nur wieso willst Du Dir nicht helfen lassen? Natürlich
kann jeder Mensch auch selbst an sich arbeiten und
letztendlich kannst ohnehin nur Du selbst die Arbeit leisten,
doch jeder Mensch hat auch seine blinden Flecken an die er
selbst nicht oder nicht ohne weiteres rankommt. Auch wenn
möglicherweise schmerzvolle Erlebnisse hochkommen, ist es gut
und mitunter auch nötig, wenn ein Mensch da ist, der einen
nicht nur tröstet sondern auch einen schützenden Rahmen gibt.

Es ist aber ein besseres Gefühl, etwas selbst zu bewältigen und ich habe derzeit nicht die Befürchtung, daran zu scheitern. Und für die Zukunft könnte sich leicht das Gefühl einstellen, dass ich alleine nicht klar komme.

Entwicklungsmöglichkeiten möche ich Menschen auch nie
absprechen. Okay, dann arbeite Du erstmal an Dir selbst und es
wird sich dann ja zeigen, ob er sich mit entwickeln will oder
ob sich für Dich einfach ein anderer Mann auftut. Sei einfach
offen.

Genau so sehe ich das auch. Ich sehe es als Chance, dass wir getrennt sind. Natürlich bin ich manchmal traurig über den Verlust und wenn ich derzeit andere Männer kennen lerne, dann fallen mir vor allem die Kontraste auf - sowohl positive als auch negative, ohne dass ich jetzt gezielt vergleiche. Ich denke, das ist aber ganz normal.
In der Freundschaft werden sich aber sicher auch wieder Situationen mit Trotzreaktionen ergeben, die ich dann gerne abfangen würde.

Weil ich an Spiegelgesetze glaube, und Menschen die
konfliktscheue Partner anziehen, haben selbst auch ein Problem
damit.

Aber man weiß das vorher wie gesagt doch oft gar nicht. Bis sich der erste Konflikt ergibt, können ja bereits Monate ins Land gehen.
Ich scheue keinen Konflikt. Ich provoziere ihn nicht, weiche ihm aber auch nicht aus. Ich sehe auch einen Konflikt als eine Chance. Man kann ihn angehen und hinter sich lassen, anders als wenn man ihn verdrängt, und man kann sogar gestärkt aus ihm hervorgehen. Nur wenn sich jemand gegen die Auseinandersetzung sperrt, macht mir das Angst.

Eine frühere Bekannte sprach von ihrem Ex-Partner, dem
Waschlappen, mit dem sie noch die Kinder hatte, auch in sehr
unschöner Weise. Sie ließ sich recht negativ über dessen
Feigheit sich Konflikten zu stellen aus. Im Laufe der
Gespräche kamen wir dann drauf, dass er ihr z.B. verbal
unterlegen ist, dass er sich sprachlich gar nicht so gut
ausdrücken kann wie sie es kann. Und dass sie ihn dann
jedesmal in Streitsituationen verbal nieder gemacht hat,
sodass ihm nichts mehr einfiel. Im Laufe der Zeit sah sie ein,
dass sie dadurch, dass sie bei Konflikten sehr theatralisch
wurde, selbst auch einen Beitrag dazu geleistet hat, dass die
Konflikte nicht gelöst wurden, und dass nicht nur ihr Partner
schuld ist. Vordergründig wollte sie Konflikte lösen, doch sie
wollte sich vielen Punkten nicht stellen. Dinge die sie
störten, blendete sie aus oder negierte diese bis sie ganz
klein waren. Die positiven Dinge an ihrem Partner
überbewertete sie und daran hing sie ihre ganze Sehnsucht.
Doch zwischenzeitlich erlebte sie immer wieder die traurige
Realität, was sie sehr ärgerlich machte. Und diesen Ärger hat
sie dann in den Streitereien auch immer wieder an ihrem
Partner ausgelassen. Doch er konnte ja nichts dafür, dass er
im Grunde nicht gut genug für sie war. Das gab sie zwar nicht
zu, es lief mehr nach dem Motto: „Ich liebe Dich und das, das
und das… musst du noch an dir ändern.“. Wer macht das schon
mit? Außerdem hätte er vieles - so ich das von außen mitbekam

  • gar nicht ihren Wünschen entsprechend ändern können, weil es
    einfach gänzlich unmöglich gewesen wäre, selbst wenn er sich
    hätte verbiegen wollen. Banales Beispiel: sie wollte dass er
    gut Geld verdient, doch er war arbeitslos und hatte mit einer
    anderen Frau auch noch ein paar Kinder. Ein Mann der nicht
    viel vom Arbeiten hält, was ja zwischendurch immer wieder
    anklang, wie soll der dann die große Kohle ranschaffen? Gut,
    er könnte zu DSDS gehen, doch dafür war er schon zu alt. :smile:
    Klar, Wunder geschehen immer wieder, doch da passte zuviel
    nicht zusammen, was sie sich jedoch immer wieder wunderschön
    ausmalte, nur zu dumm, dass die Realität immer wieder
    frustrierend in ihre Traumwelt einbrach.

Jetzt weiß ich, wie Du zu manchen Rückschlüssen auf mich kommst. :smile:
Liegt ja auch nahe. Ist aber doch etwas anders geartet bei mir bzw. uns. Wobei es natürlich ein Zusammenwirken gibt, das hab ich ja nie bestritten und natürlich habe ich durch meine Reaktion seine verstärkt und umgekehrt und möchte das auch künftig berücksichtigen. Aber auch die Ursache für sein Verhalten wäre interessant, denn wenn man es nachvollziehen kann, sich hineinversetzen kann, dann wird es greifbarer und bekommt eine andere Präsenz. Das kann er nur selbst beantworten, oder vielleicht nicht mal das, wenn es ihm selbst nicht bewußt ist. Aber ich glaube schon, dass man sie auch als nicht-Therapeut ins Bewußtsein rücken kann, wenn man weiß, wo man ansetzen kann.
Ist es nicht immer so, dass man positive Dinge anders bewertet als die negativen, insbesondere beim eigenen Partner? Das wird uns ja von Natur aus schon mitgegeben, so wie wir uns an negative Ereignisse schlechter erinnern als an positive. Und würde man die negativen Eigenschaften den Positiven immer in gleichem Maß gegenüberstellen, befände man sich ja selbst im ständigen Konflikt…
Klar, es sollte natürlich weder dazu führen, dass man Negatives tabuisiert noch dazu, dass man Positives glorifiziert.
Ja, wenn ein Mensch definitiv nicht leisten kann oder will, was man von ihm fordert, dann kann das nur nach hinten los gehen, sehe bei uns aber nichts, was nicht möglich wäre.

Du liest Dinge die ich nicht geschrieben habe. Schon mehrfach
schrieb ich, dass Konflikte beide Partner beträfen und nicht
nur eine Einbahnstraße sind.

Nein, ich hab nur gesagt, dass das zwangsläufig auch das nächste Argument begünstigt, nämlich das, dass ich an mir arbeiten muss - möglichst mit professioneller Hilfe.
Stimme ich Dir zu, landen wir dort. Stimme ich Dir nicht zu, landen wir auch dort. :wink:

Wie gesagt, ich verlasse mich auf
mein Gefühl. Wenn Du magst, teile doch einfach mit, was aus
Dir bzw. Euch geworden ist.

Wird sich aber nicht von heute auf morgen abzeichnen und sicher eine lange Zeit brauchen.

Ich erlebe es halt so, dass bei
Deinem Ex-Partner Elementares fehlt um darauf eine
gleichwertige und gleichberechtigte Parnterchaft aufbauen zu
können. Klar, jeder Mensch kann was dazu oder nachlernen. Doch
scheinbar will er das nicht bzw. redet bislang nur halbherzig
davon ohne Taten sprechen zu lassen. Also, was tun? Danke, ich
habe Hilfe für die Dinge die ich brauche. :smile:

Na dann… :smile:

Ich möchte dass Du meine Worte ernst nimmst und drüber
nachdenkst und dann für Dich entscheidest. Selbst wenn Du Dich
im Moment dagegen entscheidest, vielleicht ist ja ein Saatkorn
gelegt, dass Du es später mal tust oder auch nicht. Du kannst
und sollst das tun, was für Dich richtig ist. Doch das gilt es
erstmal - eventuell mit professioneller Hilfe -
herauszufinden.

Ich nehme Deine Worte ernst und bin auch dankbar für jede Anregung! Ich werde auch ganz sicher versuchen, sie für mich zu verwerten! Ist also ganz sicher keine vergebene Mühe gewesen, was Du mir geraten hast!

Therapie ist nicht sich Dinge schwerer zu machen sondern einen
gesunden Umgang zu finden, um heil zu werden, gesund zu
werden. Wie gesagt, Du hast offenbar Deine Meinung, also, lebe
das was Du für richtig hältst. Und falls Du feststellst nicht
weiter zu kommen, vielleicht probierst Du es ja doch nochmal
mit Therapie. Und wenn Dir die Psychologen mehr Probleme
aufwerfen denn Du ertragen kannst, wie wäre es mit statt
Gesprächstherapie mit einer körperorientierten Therapie? Es
kann ja nicht schaden z.B. ruhiger und gelassener zu werden,
Stress abzubauen usw. usf. Eine Möglichkeit wäre auch in eine
Selbsthilfegruppe erstmal zu gehen.

Das klingt fast so, als würde ich total rotieren. Ich denke, so krass ist es nicht. :smile:
Ich hatte z.B. mal ein Gespräch mit einem Psychologen, der versuchte mich schon nach den ersten zwei Sätzen in eine Schublade zu stecken und mir zu sagen, wie ich ticke. Später stellte sich raus, dass das genau sein Fachgebiet war und er wahrscheinlich immer nach einem Abgleich seines Muster suchte… Ich denke, gerade sowas sollte einem Psychologen nicht passieren. Andere haben den Beruf ergriffen, weil sie in der Kindheit selbst Probleme hatten und eigentlich immer noch dabei sind, diese über ihre Patienten aufzuarbeiten…
Ich will jetzt aber auch nicht verallgemeinern. Sicher gibt es auch unter Therapeuten welche, die ihren Job wirklich gut machen.

Du bist mit der aktuellen Situation unzufrieden und magst
etwas ändern. Wenn Du meinst es allein zu schaffen, probiere
es. Doch wenn nicht, vielleicht schaffst Du es über Deinen
Schatten zu springen und Hilfe im Außen zu suchen und
anzunehmen.

Bin ich doch gerade bei. :wink: Meinst Du wirklich, dass nur „Fachleute“ helfen können.
Liebe Grüße
Kroko

Hi Vorstadtkrokodil,

ich hätte Dir gar nicht antworten dürfen, entschuldige bitte dafür. Zwar nehme ich teilweise Dinge wahr, doch im Großen und Ganzen ist mein Hirn wie Rührei. Auch nächste Woche bin ich noch krank geschrieben. Klasse. :frowning:

Doch wenn ich auch nicht klar denken kann, so stimmt mein Gefühl meistens.

Du hattest hier gefragt, ich unter anderem habe geantwortet. Mach’ wie Du es für richtig hältst. Wenn Du nicht weiter kommen solltest, Du weißt vielleicht, dass es auch kompetente Therapeuten gibt, so man sie ihren Job machen lässt.

Ciao,
Romana