Trump goes live

Delegitimationsrassel.

Musst du jetzt schon Wörter erfinden um deinen Standpunkt verteidigen zu können? Das sollte eigentlich zu denken geben…

Ach ja, noch etwas dazu, wie gut Trumps Äußerungen ankommen:

Trumps Inaugaration: 250.000

Women’s March: 500.000

:paw_prints:

Hi,

daran habe ich Nichts auszusetzen, gehört zu den ureigensten Aufgaben einer nationalen Regierung, für die Interessen des eigenen Landes und der eigenen Bevölkerung einzutreten. Wenn wir diesen Anspruch aufgeben wollen, können wir die nationalen Regierungen abschaffen und uns direkt von Managern multinationaler Kapitalgesellschaften regieren lassen.

Im Übrigen kömmt es mir so für, als hätte es in unaufgeregteren Zeiten mal die Sitte gegeben, einer neu gewählten Regierung erst einmal 100 Tage im Amt zu geben und sich solange mit Urteil, Lob und Tadel zurückzuhalten. Aber vielleicht täusche ich mich auch, und die Zeiten waren nie unaufgeregt.

Weniger als die Worte zählen die Taten der Menschen und bei Politikern in repräsentativen Demokratien gegebenenfalls eine Diskrepanz zwischen beiden.

FG myrtillus

Dass er keine vier Jahre lang, Präsident sein wird.

Das homoerotisc gute Verhältnis zu ‚Vlad‘ wird bald schon „Geschichte“ sein (ich weiß das; ich bin ein "Modem „Medium“; frag’ @vdmaster, der kann das bestätigen!). Außerdem war es frapierend, dass er nach dem Gespräch mit Obama, wie ein „geläuterter“ Schuljunge wirkte. Dann diese Stimmungsschwankungen :unamused: … Das alles ist eine Nummer zu groß, für diesen Schwätzer.

Gruß Oberberger

Er hat sehr viel Macht, viele „Freunde“, ich würde ihn nicht unterschätzen. Das bedeutet dennoch nicht, dass er ein (globales) Chaos auslösen wird. Aber er wird Veränderungen bewirken, die für manch Beteiligte unangenehm sein werden.

Franz

Nein, er wird ausschließlich Chaos auslösen. Aber nicht so sehr lange…

Gruß Oberberger

Wir sollten es nicht so sehr aus der nationalistischen Brille betrachten und gleich weinen, wenn beispielsweise Waffenexporte nach Nahost zukünftig aus amerikanischen Produktionen bedient werden. Oder britische Bomber künftig für die USA fliegen.
Das kleine interne Chaos müssen wir selbstverständlich ausbaden.

Franz

Franz

So meine ich das nicht. Kannst Du Dich an diese (zugegebenermaßen unfaire) Darstellung von G.-W. Bushs Gesichtsausdruck, im Kindergarten, am 11. Sep. 2001, in M. Moores Film erinnern?

Das wird der zukünftige Gesichtsausdruck Trumps sein, wenn sich die Probleme, welche aus seinen Entscheidungen resultieren, gewaltig potenzieren. Eine Zeit lang wird das gutgehen, aber irgendwann machen seine Berater Fehler (Ursache: Burn-Out-Syndrom).

Gruß Oberberger

Stimmt. Nur gehen die Einschätzungen darüber auseinander, was gut für ein Land und seine Bürger ist. Zum Glück werden wir das in den nächsten Jahren herausfinden, wenn die Briten und US-Amerikaner ihre kurzfristige Volksbeglückungsstrategie fahren und die restlichen Europäer idealerweise weiter daran arbeiten, möglichst geeint und gemeinsam in einer für die westlichen Länder immer schwieriger werdenden Welt zu agieren.

Oder um es verständlicher auszudrücken: natürlich macht es ein 6 Jahre altes Kind glücklich, wenn es abends um halb sechs ein Kilo Zuckerwatte essen darf. Spätestens zwei Stunden später werden alle Beteiligten aber wissen, daß das vielleicht doch so keine gute Idee ist war. Deswegen haben Kinder Eltern, die ihnen manchen Stellen sagen (müssen), daß das, was sie (die Kinder, nicht die Eltern) wollen, nicht unbedingt gut für sie ist.

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Prognosen sind zwecklos, weil der Mann erratisch und nicht fakten- oder vernunftbasiert handelt. Da aber Verläßlichkeit sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft zu den wichtigsten Eigenschaften gehören, wird das ganze über kurz oder lang zu den größten Verwicklungen führen, von denen im Zweifel keiner profitiert. Oder der Mann wird aus dem verkehr gezogen.

Lesenswert:


Ich lese dich hier seit vielen Jahren, und ja, es ist deine Antwort. Wir betrachten eine einzelne Person, die es bis in die höchste Position gebracht hat, die ein sehr großes Vermögen an Land gezogen hat, und dies stets auf seine Art und Weise.

Dein zweiter Link jedenfalls ist nicht lesenswert, weil er mithilfe einer aus der Distanz vermuteten Persönlichkeitsstörung, zahlreichen Konjunktiven und Wenn und Abers und nicht zuletzt mit „sachgerecht“ und „rational“ versucht, eine wissenschaftliche Basis für die eigenwillige Diagnose zu vermitteln. Und zu beschwichtigen. In allen Punkten daneben gegriffen.

Trump hat zwei wesentliche Charakterzüge, die ihm den Erfolg beschert haben:

Transparenz

Offene (motivierende) Ansagen

Die Hoffnung, dass er großartig taktieren müsste (man nennt es dann diplomatisch, abwägen, fälschlicherweise gar rational und vernünftig), sollte man einfach aufgeben und das, was erhofft wird, win-win, mit entsprechenden Mitteln durchsetzen (wenn ich unsere Frau von der Leyen oder Frau Merkel höre, ihre Werte, ihr Pflichtbewusstsein zu seit Jahren „versäumten“ Vertragseinhaltung, dann wird das wohl nichts werden).

Der Mann ist höchst clever, geht Risiken ein, sucht und nutzt jede Chance. Das ist nicht krank. Nur nicht so beliebt und etabliert. Seine Art und Weise. Wird sich ändern. Und sehr viele werden nach ihm tanzen, weil er eben entsprechend Macht hat.

Letztendlich zählt nur, wen er mitnimmt.

Franz

PS: Welch großartigen Erfolge können wir denn so verbuchen? Beispiele:

Türkei, Deal, Menschenrechte?
Maghrebstaaten?
Befriedung von Afghanistan?
Assad?
Handelsabkommen?
EU, BREXIT, Südstaatenschuldner?
Ukraine?

Es ist Zeit, die kleinen Brötchen zu backen, wenn ein Trump jetzt da ist…

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Also bist Du erstens Fachmann für psychische Erkrankungen und zweitens in Ferndiagnosen, die Du ja kritisierst, als der fragliche Fachmann.

Na gut, das lasse ich dann mal so stehen.

Ich nehme an, daß das ein Witz sein soll, denn daß der Mann Transparenz mehr scheut als alles andere, beweisen ja schon sein Umgang mit den Medien, mit seinen Geschäftspartnern und nicht zuletzt mit seiner Steuererklärung.

Na, dann ist ja gut, daß Du bei den geschäftlichen Besprechungen dabei warst, die ihm seinen geschäftlichen Erfolg brachten. Ich hingegen habe nur davon gehört, daß er mit eher zweifelhaften Methoden arbeitet, zu denen auch Drohungen, Ausnutzen von Zwangslagen und geringem Einsatz bei maximalen Gewinnchancen.

Und wenn Du mit offenen, motivierenden Ansagen nachweisliche Lügen, undurchsetzbare Versprechungen und schwachsinnige Logik meinst, ja, dann gründet sein politischer Erfolg auch darauf.

Krank nicht, nein, aber skrupellos trifft es ganz gut. Mit den Eigenschaften gehört er aber nicht ins Weiße Haus, sondern in den Kreml, nach Nordkorea oder meinetwegen in einen Palast im Mittleren Osten.

Und Deinen Whataboutism kannst Du Dir in die Haare schmieren.

Schrub ich doch schon gleich eingangs: Deine Antwort. Wirtschaftswissenschaftlich geprägt. Theorie. Weitgehend alles ausblenden inklusive Realität, aber rationale Erwartungen und Handlungen voraussetzen, Schlüsse daraus ziehend.

Das einzig positive war die Erwähnung von „skrupellos“. Selbstverständlich erneut isolierend nur Trump betreffend.

Franz

Quatsch mit Sauce. Ich behaupte ja auch nicht, Deine Sicht entspränge den typischen Gedankenstrukturen eines Klempners.

Der erste ist es ebenfalls nicht. Aber es ist die typische Masche mit der SPON derzeit Stimmung gegen Trump macht, so wie er es bereits weit vor den Wahlen machte und auf absehbare Zeit weiterhin machen wird.

Wir haben es hier mit der Vermischung von zwei Vorgängen zu tun. Erstens die Kritik Spicers an Fotos und die getwittere Behauptung über die Menge an Besuchern vor Ort. Zweitens die Aussage, dass der Inauguration soviele Menschen beiwohnten wie noch niemals zuvor. SPON zitiert hierzu folgendes:

Spicer, wenige Minuten zuvor: „Das war das größte Publikum, das je einer Amtseinführung beigewohnt hat, Punkt!“

Tatsächlich bezog sich Spicer aber m.E. nicht auf die Personen, die vor Ort waren, sondern die Zuschauerzahlen incl. TV und Internet.

Seriöse Medien hätten dem ganzen Hickhack IMHO einen Absatz am Rande gewidmet und dann über Vorgänge mit Substanz und von Bedeutung berichtet.

Mittlerweile komme ich mir vor wie auf einem überfüllten Basar voll religiöser Fanatiker, die jeden Furz zur Blasphemie des Jahrhunderts hochschreiben, anstatt mal wieder über Politik zu berichten. Allerdings muss ich einräumen, dass heute die Mehrheit der Artikel über die neuen US-Administration dies zu tun scheint.

Schon aus den Umfragen vor den Wahlen und auch aus den viel intensiver durchgeführten Nachwahlbefragungen geht hervor, dass Clinton und Trump jeweils extrem unbeliebt waren. Bzgl. der Präsidentschaft Trumps ist zu vermuten, dass er aufgrund seiner sehr niedrigen Popularitätswerte und als bisheriger Aussenseiter in der Politik oft vom Kongress ausgebremst werden wird.

Bereits in 2018 stehen wieder US-(Halbzeit)Wahlen an und je nach Situation in den betroffenen Staaten wird es für manchen Republikaner individuell besser sein, sich thematisch von Trump abzuheben, da seine Unpopularität sonst zu sehr abfärbt. Rubio und McCain sind erklärte Trumpgegner, die schon aus Prinzip oft „abtrünnig“ werden dürften.

Die nächsten vier Jahre werden also sicher keine One-Man-Show werden.

Gruß
vdmaster

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Das Zitat lautet:
This was the largest audience to ever witness an inauguration - period - both in person and around the globe.

Spicer bezog sich also sehr wohl auf die Personen vor Ort und das ist nun mal schlicht gelogen. Als ‚Beweis‘ führt er ja die DC Metro an:
We know that 420,000 people used the D.C. Metro public transit yesterday, which actually compares to 317,000 that used it for President Obama’s last inaugural.

Beide Zahlen sind laut DC Metro ebenfalls gelogen:
By 11 a.m., Metro said 193,000 trips had been taken on Metro on Inauguration Day. By contrast, ridership for President Obama’s 2009 inauguration was nearly three times that: 513,000 trips by 11 a.m.

Außerdem behauptet er Folgendes:
This was the first time in our nation’s history that floor coverings have been used to protect the grass on the Mall.

Mal ganz davon abgesehen, dass auch trotz der Bedeckung deutlich zu sehen ist, dass bei Obama 2009 deutlich mehr Menschen vor Ort waren, ist auch das eine Lüge:
Workers put down mats to protect the grass on the Mall for President Obama’s second inauguration, in January 2013.

Kommen wir zur Behauptung, dass auch abseits der Leute vor Ort ein Rekord aufgestellt wurde:
The tally for Trump - 30.6 million viewers on 12 broadcast and cable networks that aired live coverage from about 10 a.m. to 6 p.m.

The 2009 inauguration of Obama, who became the nation’s first African-American president that year, was watched by nearly 38 million viewers

Only Reagan drew a bigger U.S. TV inauguration audience, with nearly 42 million viewers tuning in to see the California Republican sworn in for his first term in 1981.

Nixon, a Republican, was the only two-term president since Nielsen began compiling such records to draw a bigger audience in his second inauguration than his first, rising from 27 million in 1969 to nearly 33 million in 1973.

The only Democrat besides Obama to ever score more inauguration viewers than Trump was Jimmy Carter, with 34.1 million viewers watching his 1977 swearing-in, according to Nielsen.

Erneut kann diese Behauptung nicht mit Fakten belegt werden. Natürlich gibt es für das Internet keine Zahlen, aber die hat Spicer auch nicht.

Da stellt sich also der Pressesprecher des US Präsidenten hin und hat bei seiner ersten Amtshandlung nichts besseres zu tun, als eine Lüge nach der anderen zu servieren, da das Ego seines Chefs es nicht erträgt mal nicht der Beste in etwas gewesen zu sein. Um dem ganzen dann noch die Krone aufzusetzen, unterstellt er den Medien, dass diese lügen würden. Alles in allem also genau das, was man von Präsident Trump erwarten konnte.