Tsunami/Java

Hallo Gemeinde,

das o.g. Thema stimmt mich nachdenklich. Nicht nur, dass die Gefahr von Tsunamis mir nun doch den Spaß daran verderben, Urlaub in Asien zu planen (ich weiß, die Gefahr war auch schon vorher da, aber sie hat’s mir jetzt halt wieder vor Augen geführt), so finde ich doch auch das Verhalten der Verantwortlichen wie z.B. jetzt auf Java mehr als fragwürdig…

Sie informieren die Bevölkerung und die Touristen NICHT, um Panik zu vermeiden??? Bitte? Was soll der Blödsinn?

Dann kommen halt lieber ein paar hundert Leute um, was soll’s. Was ist das für eine Logik?

Auch finde ich verwunderlich (bzw. ich kann mir kein echtes Urteil bilden, da ich die Kosten nicht kenne, aber wundern tu ich mich trotzdem), warum diese Warnbojen nicht gekauft und „installiert“ werden vor den Küsten. Zur Not auch gesponsort von Hilfsorganisationen bzw. wohlhabenderen Ländern.

Nein - da unterstützen alle lieber immer wieder den Aufbau ganzer Dörfer, Städte, Landstriche. Tote kann man auch mit dem größten Sponsor nicht wieder zum Leben erwecken…

Ist das alles nicht ein wenig unökonomisch und kurz gedacht??

Heute früh beim Hören der Nachrichten, hatte ich den Gedanken, man müsste Reisen in Länder „boykottieren“, die bekannte Warnungen nicht weitergeben. Was nützen denn all die Forschungsgruppen und gesponsorten Aktionen, wenn vor Ort dann nicht mal ein Katastrophenplan eingehalten wird…?

Nachdenkliche Grüße
Demenzia

hallo demenzia,

es ist noch nicht fertig:

Herr Dr. Lauterjung, Sie koordinieren am Potsdamer Geoforschungszentrum (GFZ) den Aufbau des Tsunami-Warnsystems für den Indischen Ozean. Von der Welle am Montag wurden in Indonesien viele Menschen überrascht. Hat Ihr System versagt?

Es hat nicht versagt, denn es ist noch gar nicht in Betrieb. Wir bauen es ja erst auf, und das dauert nach unserer Planung bis Ende des Jahres 2008.

Der Unesco-Generalsekretär hatte doch erst vor drei Wochen verkündet: Das Warnsystem für den Indik ist einsatzbereit. War das falsch?

Koichiro Matsuura hat gesagt, dass jetzt 26 von den 28 geplanten nationalen Informationszentren arbeitsbereit sind. Das ist ein wichtiger Bestandteil des Warnsystems, und diese Zentren gab es vor der Katastrophe im Dezember 2004 noch nicht. Aber die ganze Messtechnik fehlt noch.

Dennoch wurde diesmal vor dem Tsunami gewarnt. Warum hat es Ihrer Meinung nach trotzdem so viele Opfer gegeben?

Die Warnungen kamen von den Tsunami-Warnzentren für den Pazifik in Japan und auf Hawaii. Aber Indonesien ist ein Schwellenland. Die Verhältnisse dort darf man nicht mit europäischen Maßstäben messen. In vielen Orten wurden die Warnungen nicht oder nicht schnell genug weitergegeben, weil die Kommunikationstechnik fehlt. Viele Menschen in Indonesien wissen auch noch nicht, wie man sich bei Tsunami-Alarm verhalten muss.

Wie ändert man das?

Für den Ausbau der Kommunikation braucht man viel Geld und Zeit. Die deutsche Seite beteiligt sich an der Ausstattung der Warnzentrale in Jakarta. Diesem Zentrum stellen wir auch die Software für die Simulationsdatenbank zur Verfügung, die wir derzeit am GFZ in Potsdam entwickeln. Damit kann man aus den eintreffenden Daten die tatsächliche Gefahr für die einzelnen Landesteile berechnen.

Beteiligen Sie sich auch an der Aufklärung der Bevölkerung?

Wir haben damit begonnen. Vor Ort und auch in Potsdam schulen wir Wissenschaftler und Techniker, die das System bedienen und warten sollen. Und wir bilden zum Teil auch indonesische Kollegen aus, die dann die Tsunami-Aufklärung ihrer Landsleute koordinieren. In den Schulen Indonesiens läuft schon seit einiger Zeit eine Informationskampagne.

Und wie kommen Sie mit der Installation Ihrer Technik voran?

Im Frühjahr haben wir vor Sumatra vier Monate lang zwei Messbojen getestet. Die werden jetzt an Land optimiert und in den nächsten Wochen wieder ausgesetzt. Insgesamt 10 Bojen installieren die Deutschen vor den indonesischen Küsten. An Land haben wir bisher fünf Seismometer aufgestellt, fünf folgen in diesem Sommer. Wir platzieren insgesamt 25 dieser Erdbebenmesser; dazu kommen weitere von Indonesien, China und Japan. Dieses Netz soll etwa 150 Geräte umfassen. In zweieinhalb Jahren ist die technische Seite des Systems perfekt.

hilft das weiter?

strubbel
t:open_mouth:)

Hallo.

Auch finde ich verwunderlich (bzw. ich kann mir kein echtes
Urteil bilden, da ich die Kosten nicht kenne, aber wundern tu
ich mich trotzdem), warum diese Warnbojen nicht gekauft und
„installiert“ werden vor den Küsten.

Man ist zurzeit dabei ein entsprechendes Frühwarnsystem zu installieren, mehr darüber hier:
http://www.bmbf.de/de/2402.php oder
http://www.gitews.de/

Aber wie du schon richtig erkannt hast: Was nützt soetwas, wenn davon auszugehen ist, dass auch in Zukunft ausgegebene Warnungen nicht weitergeleitet werden?

mfG Dirk

Hi -

Man ist zurzeit dabei ein entsprechendes Frühwarnsystem zu
installieren, mehr darüber hier:
http://www.bmbf.de/de/2402.php oder
http://www.gitews.de/

jaja - das war mir wohl bekannt.

Aber wie du schon richtig erkannt hast: Was nützt soetwas,
wenn davon auszugehen ist, dass auch in Zukunft ausgegebene
Warnungen nicht weitergeleitet werden?

DAS meine ich ja. Wie kann die Bevölkerung und auch potenzielle Besucher solcher gefährdeten Gebiete davon ausgehen, dass man rechtzeitig gewarnt wird? Ich kann mir einfach auch nicht vorstellen, dass es ausschließlich an mangehaften Kommunikationsmöglichkeiten liegt. Es war ja die offizielle Begründung der Regierung, dass man die Warnung nicht weiter gegeben hat, um eine Panik zu verhindern. Das halte ich für krank.

Grüße
Demenzia

nicht wirklich

hilft das weiter?

Siehe auch Gespräch mit Dirk.

Gruß
Demenzia

wer ist dirk, welches gespräch, was willst du damit sagen?

strubbel
=:open_mouth:I

wer ist dirk, welches gespräch, was willst du damit sagen?

liest du nur deine eigenen Postings? Dirk = Saruman…

du bist ulkig, du schimpfst mit mir, weil ich den artikel nicht beachtet habe, welcher nach meinem posting entstand.
den konnte ich gar nicht kennen!also auch keinen dirk.
trotzdem bist du auf meinen beitrag nicht eingegangen. wie soll das warnsystem funktionieren, wenn es noch nicht fertig ist?
auch stand dort, daß informationen nicht so fließen, wie in anderen ländern. d.h. also, slebst wenn gewarnt wird, reicht die zeit nicht.

strubbel
=:open_mouth:(

Hallo

Sie informieren die Bevölkerung und die Touristen NICHT, um
Panik zu vermeiden??? Bitte? Was soll der Blödsinn?

Dann kommen halt lieber ein paar hundert Leute um, was soll’s.
Was ist das für eine Logik?

Sie das mal so: Indonesien ist sowieso hoffnungslos übervölkert, die 200.000 vom letzten Tsunami merkt man da auch nicht „Ironie aus“

LG
Mikesch

Hallo,

nehmen wir mal an, es gäbe eine Tsunami-Warnung für die deutsche Nordseeküste. Wie würdest Du sicherstellen, daß innerhalb kürzester Zeit die Anrainer gewarnt werden würden?

Interessiert,
Christian

ach was…

du bist ulkig

ich bin weder ulkig, noch schimpfe ich mit dir…

ich habe mich schwerpunktmäßig über die Aussage „man hat die Bevölkerung nicht informiert, um eine Panik zu vermeiden“ geäußert… (ob diese wahr ist oder nicht, kann ich nicht kontrollieren, ich nehme sie einfach mal so an, wie sie gesendet wird).

Und darauf hat Dirk etwas sehr richtiges gesagt (wie ich finde, das mag ja auf andere nicht zutreffen…), nämlich: was nützt das beste Vorwarnsystem, wenn die Warnung nicht weitergegeben wird…

So.

Das ist die Frage, die ich mir stelle und ob ich in so ein Land reisen möchte, deren Verantwortliche so mit Menschenleben umgeht.

Das war zumindest meine Kernintention, dieser Frage nachzugehen und für mich eine Antwort zu finden.

Gruß
Demenzia

Hallo!

Heute früh beim Hören der Nachrichten, hatte ich den Gedanken,
man müsste Reisen in Länder „boykottieren“, die bekannte
Warnungen nicht weitergeben.

Gute Idee! Gilt das auch für die Entwicklungsländer, deren gefährdete Küsten gar keine Warnsysteme haben?
Also meines Wissens: Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland, Türkei, Spanien, Portugal,…
…Das ist eine sehr lange Liste!

Viele Grüsse!
Denis