Tubenkatarrh und perforiertes Trommelfell

hallo Leute,

welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Tubenkatarrh ? Bei einem Tubenkatarrh funktioniert der Belüftungsmechanismus in der Eustachschen Röhre nicht mehr. Ich habe auf beiden Ohren immer einen sehr starken Druck. Es ist so als wenn das Trommelfell ganz stark nach innen gezogen wird. Der Arzt sagte, man kann mit schleimhautabschwellendem Nasentropfen den Tubenkatarrh behandeln, das nutzt aber garnichts. Ausserdem ist das Trommelfell perforiert. Was heisst denn das ? Danke für Antworten.

viele Grüsse

chatboy

Hallo chatboy,

„perforiertes Trommelfell“ heißt, dass aus dem Tubenkatarrh mit der Zeit eine Mittelohrentzündung entstanden ist. Da Sekret und Eiter durch die verklebten und zugeschwollenen Tuben/Eustach’schen Röhren nicht abfließen können, steigert sich der Druck von innen auf das Trommelfell äußerst schmerzhaft.
Ohne zeitige Antibiotikagabe (manche lehnen sie ab) ist dies in der Regel der übliche Weg: durch den Überdruck von innen durchbricht/perforiert der Eiter/entzündliches Sekret von innen das Trommelfell. Druck und Schmerz lassen langsam nach. Die Infektion heilt langsam aus. Meistens wächst das Trommelfell wieder zu, mit für den Arzt vom Ohr aus sichtbarer Narbenbildung.

Wenn ein Tubenkatarrh existiert, ist es wichtig die verklebten Tuben wieder zu belüften, weil sich unweigerlich nach ca. 2 Wochen die Mittelohrentzündung gebildet hat.

Die bleibende Belüftung erreicht man auf lange Sicht mit dem täglichen Gebrauch einer Nasenspülkanne http://www.nasespuelen.de/index.php?src=historie.html, die manchmal sogar von der Krankenkasse an die Patienten verschenkt werden. Nasenspülen geht schneller als Zähneputzen und ist sehr angenehm und einfach durchzuführen.

Weiterhin, wenn der Tubenkatarrh akut vorherrscht, benutzt man mehrmals täglich abschwellende Nasentropfen (maximal über 2 Wochen), indem man den Kopf 90° nach hinten auf die Sesselrücklehne legt, eine halbe bis ganze Pipettenfüllung z. B. in das linke Nasenloch gibt, und wenn die Flüssigkeit beginnen will, den Rachen hinunterzulaufen, wird der Kopf nun von hinten auf die linke Seite gedreht (Ohr liegt waagerecht auf der Unterlage). So verharrt man eine Weile.

Nach wiederholtem Gebrauch schwellen die Tubenschleimhäute von innen her ab und das aufgestaute Sekret kann über Hals, Nase und Rachen abfließen.

Wichtig sind zusätzlich: jetzt regelmäßig viel trinken und 3x täglich ein Mucolyticum, z. B. Mucosolvan, Gelomyrtol, etc. einnehmen!

Wenn man dies alles beachtet, kommt es nicht zu einer Mittelohrentzündung.

Gruß, Renate

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hallo Renate,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich nehme schon fast 3 Monate Antibiotika ein, weil ich auch eine andere Krankheit habe, die Lyme- Borreliose. Ich nehme Amoxicilin 1000 ein. Von Sekret und Eiter habe ich nichts gemerkt, auch keinen Ausfluss in den Ohren. Ich denke, wenn es eine Mittelohrentzündung ist, müsste das Amoxi angeschlagen haben. Diese Mucolytika sind die verschreibungspflichtig ? Ich habe morgen einen Termin bei einem HNO, mal sehen was der sagt. Ich war schon mal bei dem gewesen, wegen dem Druck auf den Ohren und dem Ohrensausen, da hat er mir ein durchblutungsförderndes Mittel verschrieben, es hiess Pentoxyfyllin, das ist mir aber nicht bekommen. Beim Schluckem knackt das Trommelfell und am Abend gehen immer die Ohren zu undsie drücken.

viele Grüsse

chatboy

Hallo chatboy,

„perforiertes Trommelfell“ heißt, dass aus dem Tubenkatarrh
mit der Zeit eine Mittelohrentzündung entstanden ist. Da
Sekret und Eiter durch die verklebten und zugeschwollenen
Tuben/Eustach’schen Röhren nicht abfließen können, steigert
sich der Druck von innen auf das Trommelfell äußerst
schmerzhaft.
Ohne zeitige Antibiotikagabe (manche lehnen sie ab) ist dies
in der Regel der übliche Weg: durch den Überdruck von innen
durchbricht/perforiert der Eiter/entzündliches Sekret von
innen das Trommelfell. Druck und Schmerz lassen langsam nach.
Die Infektion heilt langsam aus. Meistens wächst das
Trommelfell wieder zu, mit für den Arzt vom Ohr aus sichtbarer
Narbenbildung.

Wenn ein Tubenkatarrh existiert, ist es wichtig die verklebten
Tuben wieder zu belüften, weil sich unweigerlich nach ca. 2
Wochen die Mittelohrentzündung gebildet hat.

Die bleibende Belüftung erreicht man auf lange Sicht mit dem
täglichen Gebrauch einer Nasenspülkanne
http://www.nasespuelen.de/index.php?src=historie.html, die
manchmal sogar von der Krankenkasse an die Patienten
verschenkt werden. Nasenspülen geht schneller als Zähneputzen
und ist sehr angenehm und einfach durchzuführen.

Weiterhin, wenn der Tubenkatarrh akut vorherrscht, benutzt man
mehrmals täglich abschwellende Nasentropfen (maximal über 2
Wochen), indem man den Kopf 90° nach hinten auf die
Sesselrücklehne legt, eine halbe bis ganze Pipettenfüllung z.
B. in das linke Nasenloch gibt, und wenn die Flüssigkeit
beginnen will, den Rachen hinunterzulaufen, wird der Kopf nun
von hinten auf die linke Seite gedreht (Ohr liegt waagerecht
auf der Unterlage). So verharrt man eine Weile.

Nach wiederholtem Gebrauch schwellen die Tubenschleimhäute von
innen her ab und das aufgestaute Sekret kann über Hals, Nase
und Rachen abfließen.

Wichtig sind zusätzlich: jetzt regelmäßig viel trinken und 3x
täglich ein Mucolyticum, z. B. Mucosolvan, Gelomyrtol, etc.
einnehmen!

Wenn man dies alles beachtet, kommt es nicht zu einer
Mittelohrentzündung.

Gruß, Renate

Hallo chatboy,

eine Borreliose verkompliziert die Lage.
Denn auch im Zusammenhang mit Borreliose kann es zu Ohrenproblemen kommen, wie z. B. Tinnitus, Ohrdruck, Schwindel, Otalgie (Ohrenschmerz), usw.

Borreliose ist ein weites Feld, Ohrenprobleme ebenfalls. Der häufigste Auslöser von Tinnitus ist negativer Stress, den Du zweifellos haben wirst. Man diskutiert aber auch im Zusammenhang mit Borreliose, dass die Borrelien, bzw. deren Toxine für diese Innenohrproblematik verantwortlich sein sollen oder können. Hoffentlich hat Dein HNO-Arzt aktuelle Infos.

Selbsthilfegruppen haben häufig ein größeres spezielles Wissen, als ein einzelner Arzt es haben kann:
http://www.borrelioseforum.de/cms/html/modules.php?n…
http://www.borreliose-berlin.de/symptome/symptome.html
http://www.zeckenbiss-borreliose.de/
http://www.borreliose-bund.de/bund/beratung.htm
http://www.bzk-online.de/

Eine bestehende Trommelfellperforation kann auch von einer früher durchgemachten Mittelohrentzündung herrühren, nicht immer wächst die Stelle wieder komplett zu. Dann wäre aber die Paukenhöhe belüftet, oder meinte der Doc evt. eine ehemalige Perforation…

Mucolytica (Schleimlöser) bekommt man ohne Rezept in Apotheken. Aber frage in Deinem speziellen Falle, ob sie tatsächlich angezeigt sind. Ansonsten sind diese Medikamente das A und O, um Verklebungen durch entzündliche Schleimproduktion zu beseitigen, aber immer im Zusammenhang mit optimaler Flüssigkeitsaufnahme.

Bevor Du den HNO-Arzt aufsuchst, mach Dir eine kleine Stichwort-Frageliste. Man vergisst zu leicht etwas.

Viel Erfolgt wünscht

Renate

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vielen Dank
Hallo Renate,

vielen herzlichen Dank auch für Deine 2te Antwort. Ich gebe Dir noch ein Sternchen …

viele Grüsse

chatboy

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