Tuberculum majus

Hallo!
Mein Mann ist vor ein paar Tagen gestürzt (Zuhauseunfall) und nun besteht ein Riss zwischen Oberarmkopf und TM. Man denkt, im Gilchrist-Verband könnte die Verletzung ohne OP heilen.

Er ist sechs Wochen krankgeschrieben, nach vier Wochen soll der Verband ab und die Schulter mobilisiert werden (vom Arzt mehr oder weniger nur Gemurmel, aus dem, was die Nachsorge angeht, kaum etwas zu entnehmen war). Zwischendurch röntgen, um zu sehen, wie sich die Sache entwickelt. Dann könne er vermutlich wieder arbeiten.

Hm.

Mein Mann ist Fertighausmonteur, d.h. es werden bei Wind und Wetter im Akkord Häuser gebaut. Wenn die am Kran im Wind, manchmal Sturm, pendelnden Wände ankommen, werden die schon mal mit der Schulter abgefangen, davon abgesehen ist die Arbeit harte körperliche Schinderei.

Wie sind die Aussichten, dass die Schulter/der Arm überhaupt wieder so belastbar wird? Muss er in den vier Wochen schwere Arbeiten auch mit dem gesunden Arm vermeiden? Er kann es nicht leiden, untätig herumzusitzen und nimmt sich schon mal das ein oder andere in Haus & Garten vor, das mit einer Hand zu erledigen ist, aber ich stelle mir vor, dass die Belastung sich durch die Muskulatur und Körperhaltung auch auf die verletzte Schulter auswirkt?

Grfuß,
Eva

Hallo Eva !
Mach dir keine Sorgen - nur ein Riss , kein Abriss - selbst der würde unproblematisch verlaufen.
Aus krankengymnastischer Sicht wäre die vom Arzt verordnete Ruhigstellung zu lang - hier ein Beispiel , wie sonst damit umgegangen wird:
http://www.slk-kliniken.de/Tuberculum-majus-Abriss.3…
Die Kapsel um das Schultergelenk neigt zur „Verklebung“ , d.h.:
Zur Vermeidung langfristiger Bewegungseinschränkung muss frühzeitig mit geführten Bewegungsübungen angefangen werden:die Therapeutin nimmt praktisch das Eigengewicht des Armes ab .
Holt euch einfach eine zweite Meinung ein , du scheinst mit dem Arzt nicht sehr zufrieden zu sein und er konnte wohl auch kein Vertrauen erwecken.

Hallo,

ich kann Dir nur meine Erfahrungen mitteilen:

im Oktober 2009 zog ich mir durch einen Unfall einen Trümmerbruch desselbigen zu. Mag sein, dass das Ausmaß schlimmer als bei Deinem Mann ist… aber wenn kein MRT bei ihm gemacht wurde, kann ich mir eh nicht vorstellen, wie eine gute Diagnostik durchgeführt werden konnte…

Ich hatte keine Fixierung, sondern im Grunde umgehend Physiotherapie (nachdem die Schwellung abgeklungen war) und war drei Wochen krank geschrieben.

Danach arbeitete ich wieder normal - allerdings nicht im Häuserbau. Tatsache ist: in drei Wochen unterziehe ich mich weiterer Diagnostik per MRT, da ich nach wie vor Schmerzen habe und die Rotation des Arms/Schultergelenk noch immer nicht ohne große Schmerzen möglich ist.

Der Orthopäde hatte mir allerdings im Oktober gesagt, in sechs Wochen sei alles wieder super…

Ich denke, er sollte unbedingt ein MRT machen lassen, um das Ausmaß der Verletzung unterhaupt deutlich zu machen…

Gute Besserung
Aquilegia A.

Danke -

  • für eure Antworten.
    Ich nehme an die Ruhigstellung wurde verordnet, weil das abgerissene Stück sich überhaupt nicht verschoben hat und man nicht riskieren will, dass es das doch noch tut.

Freitag wird geröntgt. Vermutlich wird danach entschieden, wie es weitergeht.

Da mein Mann schwer körperlich arbeitet, hat er auch einen stolzen Bizeps :wink:und der ist schon jetzt, nach einer Woche Ruhigstellung erheblich geschrumpft, sozusagen kaum noch vorhanden.

Mir, als Laien, erscheint daher die Aussage, vier Wochen Gilchrist, dann zwei Wochen Bewegung und ab zurück auf die Baustelle, etwas verwegen. Aber vielleicht geht es ja wirklich so reibungslos. Wäre zu wünschen, dass das Malheur folgenlos ausheilt.

Nochmals Danke und noch schöne Pfingstage!
Gruß,
Eva

MOin,

noch mal: wurde ein MRT gemacht? Auf dem Röntgenbild war bei mir nichts zu sehen und man hätte am liebsten eine Prellung bei mir behandelt… 8-\

Erst nach dem MRT war klar, dass es sich um einen Trümmerbruch (bei dem sich nichts verschoben hatte, das war die Begründung der Ärzte, dass KEINE Fixierung und auch keine lange Ruhigstellung und keine OP veranlasst wurde, sondern schnellstmögliche Mobilisierung) handelte…

Mit einem Röntgenbild - habe ich mir von mehreren Fachleuten sagen lassen - kann man nicht wirklich was anfangen! Es soll alternativ zum MRT wohl noch spezielle Ultraschallgeräte geben.

Im eigenen Interesse, gerade wenn Dein Mann wieder voll einsatzfähig sein muss, würde ich auf jeden Fall ein MRT machen lassen (wenn nicht geschehen bisher).

Gute Besserung
Aquilegia A.