Tuchhandel, Spezialitäten

Hallo!
Tuchhandel im 16./17. Jahrhundert - Ich weiß, dass „flandrisches Tuch“ begehrt war, angeblich wegen der besonders guten Färberkunst, sagte das Netz. Hatten auch andere Länder Spezialitäten, Frankreich (feines Wolltuch?), Ägypten, Portugal? War irgendeine Gegend berühmt für ihren Brokat, Samt, Brokatsamt?

Freue mich über Infos!

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

ein Zentrum der Barchentweberei ab 14. Jahrhundert bis ins 18. (und Quelle des sagenhaften Reichtums der Familie Fugger aus Augsburg) war Schwaben südlich der Donau.

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts war Lyon Hauptstadt der Seidenweberei in Europa und lief damit Florenz den Rang ab, wo die zwei Jahrhunderte vorher Seide „made in Europe“ herkam.

Brügge, Gent, Antwerpen verarbeiteten Baumwolle - in England spielte diese erst ab etwa 1600 eine Rolle.

Leinen- (insbesondere der feine Batist) und Hanftuche kamen aus den nördlichen Gegenden Frankreichs.

Samt kam seit dem Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert hinein aus Venedig, Florenz, Genua, Mailand. Ab ungefähr 1600 gewann auch an diesem Markt Lyon die Oberhand, ab ungefähr 1650 Manchester (vgl. Cordsamt = „Manchestersamt“) und ab ungefähr 1700 traten die Samtweber vom Niederrhein und aus Sachsen auf die Bühne.

Schöne Grüße

MM

Etwa aus Krefeld ?

Ja, aber auch Xanten, Goch, Moers, Wesel und andere Orte. Krefeld hat dabei noch lange ins XX. Jahrhundert standgehalten.

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