Haltet Ihr an Straßen- oder S-Bahnen die Türen auf, wenn Ihr noch Leute rennen seht?
Falls ja, wie lange oder wie oft maximal?Da wo sich Linien kreuzen, kommt ja manchmal im 5-sek-Takt immer wieder jemand angerannt.
(Triggert die Frage irgendwen? Dann haut irgendeinen ironischen Vergleich raus)
Ja, das gibt es besonders kurz nach eins, wenn die Schule aus ist. Dann kommen immer wieder Schüler angetrudelt, obwohl die Abfahrtszeit längst gekommen ist. Aber das macht nichts: Mit Zwangsschließen kann man die Türen schließen, auch wenn noch Leute ihre Pfoten in die Lichtschranke halten.
Das heißt aber nicht, daß ich nie warte, wenn ich mal jemanden rennen sehe. Das ist eine Frage des Augenmaßes – und auch, ob ich schon Verspätung habe. Dann kann ich natürlich nicht mehr lange warten, ne?
Das kommt darauf an, wer da rennt und wie - wenn mein Weichherzfaktor hoch genug ist (Alte, Gehbehinderte, Schwangere, etc.) halte ich die Tür offen, wenn nicht dann nicht
Ja, ich werfe mich sogar vor die Bahn auf die Schienen.
Wie kommt man nur auf solch blöde Fragen.
Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es zu einem Unfall kommt?
Der einzige, der das dürfte, ist der Fahrzeugführer.
Es gibt zumindest im VVS einen Knopf, der das auch Fahrgästen erlaubt, wenn sie in Türnähe sind - das Signal kann aber von „weiter oben“ unterbunden werden. Solange der Knopf grün leuchtet geht es.
Nicht wirklich, außer es ginge um alte lokbespannte Züge, bei denen die Türen noch mit 10 Bar HLB-Druck geschlossen wurden. Da ist z. B. mal bei der Nürnberger S-Bahn in Feucht einer eingklemmt und zu Tode geschliffen worden.
Heutige Triebzugpiloten können gar keine Leistung auf die Motoren schalten, solange Türen offen sind.
Kommt auf die konkrete Situation an (wie meistens im Leben). Wenn die Taktung größer ist und/oder wer mit Rollator o. ä. ankommt oder die Haltestelle (abends/nachts) wenig frequentiert ist, halte ich die Tür auf.
Anders handle ich bei der DB. Bei den chaotischen Zuständen „muss man“ auf User-helfen-User setzen.
Am nervigsten finde ich es wenn bei irgendwelchen Gruppen einer davon für die Anderen die Tür aufhält. Das dauert oft ewig, weil mindest einer davon sich nicht beeilt
Die Türen aufhalten ist den Fahrgästen gegenüber die es geschafft haben pünktlich da zu sein, asozial und Moralisch durch nichts zu rechtfertigen. Wer es nicht rechtzeitig zum Zug schafft, muss selbst sehen wo er bleibt, und darf nicht noch erwarten, daß sich alle anderen an sein Verhalten anpassen.
Die Entscheidung ob noch auf jemanden gewartet wird, der später angelaufen kommt, obliegt allein dem Zugpersonal.
Im übrigen ist das Aufhalten von Türen und damit verhindern der Abfahrt des Zuges ein Eingriff in den Bahnbetrieb und damit strafbar. Nicht zu verwechseln mit gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr, das ist was anderes.
Warum wird das immer wieder falsch geschrieben? Kann das noch als Dialekt durchgehen?
Ein Diamant wird geschliffen, oder das Messer.
Ein Gegenstand oder ein Mensch wird über den Boden geschleift.
neugierhalber: Bist Du schon mal beim Bahnfahren umgestiegen? Und falls ja: Hast Du schon gemerkt, dass die Fahrpläne der Deutschen Bahn nicht an ihren derzeitigen technischen Zustand angepasst wurden?
Regelmäßiger als Du denkst.
Und dafür gibt es die Möglichkeit sich beim Zugpersonal zu melden, und zu sagen daß man diesen oder jenen Anschluss braucht. er meldet das dann weiter,. letztlich entscheidet dann die Transportleitung ob der Anschlusszug wartet oder nicht.
Aber auf irgendwelchen Dorfbahnhöfen kommt das eher selten vor, daß jemand umsteigen will. Wenn da einer zu spät kommt, dann hat er das selbst verschuldet.
Hast Du das mal in letzter Zeit versucht? Ich schon! Und wenn ich die Reaktionen des Zugpersonals so resümiere, klingt dein Hinweis eher wie eine Verhöhnung.
ja, so war das zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn.
1994 wurde aber die Deutsche Bahn AG gegründet. Zunächst sah das ganz harmlos aus, aber inzwischen ist daraus ein Monster geworden, das die Eisenbahn in Deutschland - einst eine der besten der Welt - zu dem traurigen Schatten ihrer selbst gemacht hat, den man heute sehen kann.
Bei der Bundesbahn gab es in den Fahrplantabellen ein extra Symbol „wartet nicht auf verspätete Anschlusszüge“, und die Zugführer hatten Anweisung, immer darauf zu achten, ob etwa noch „Zulauf“ zu berücksichtigen wäre, bevor sie dem Tf den Abfahrauftrag gaben.
Aber heute ist es Sache der Reisenden geworden, den betrieblichen Ablauf beim Halt so zu organisieren, dass er möglichst vielen nutzt, ohne dabei andere im Zweifelsfall zu sehr zu benachteiligen. Für DB Regio ist die Sache recht einfach: Die Landesregierung bezahlt dafür, dass Züge fahren, und nicht dafür, dass eine im Sinn der Nutzer gute Leistung erbracht wird. Und danach richtet man sich und lässt die blöden Fahrgäste halt maulen - von deren paar Cents kann kein Unternehmen leben, und Verträge wie die, die seinerzeit in der Ära des Eisenbahnfäns Martin Brüderle vom Land RHP mit der DB Regio gemacht wurden und die insgesamt dem Prinzip „bezahlt wird erbrachte Leistung“ folgten, sind leider einigermaßen selten geworden - mit solchen Werken kann man keinen billigsten Bieter anlocken.
Bei uns (nichtbundeseigene Eisenbahn) versucht man, den Anschluß zu sichern, ohne daß jemand verhöhnt wird. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Grad, weil auch die Leute im wartenden Zug ankommen/Anschlüsse erreichen wollen.
Oft hat man auch Glück, weil der Anschlußzug auch Verspätung hat