hallo, Christian
Und weil die Gesellschaft Menschen zu etwas zwingt, ist es
besser, den Menschen per Gesetz vorzuschreiben, was sie im zu
tun und was sie zu lassen haben? Das mag ja in Belangen der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung vernünftig sein („Du
sollst nicht betrunken Auto fahren“, „Du sollst nicht sinnlos
(oder eigentlich gar nicht) andere Menschen verdreschen“, „Du
sollst nicht den Nationalsozialismus verherrlichen“),
Eingriffe in die privaten Freiheit eines Menschen sind aber
sehr sparsam zu dosieren.
Schon richtig… nur geht es hier um die Abschaffung von Symbolen der Versklavung der Hälfte der Bevölkerung. (sämtliche Freiheiten für die Männer, absolute Reglementierung der Frauen) Attatürk hatte schon recht, als er den Schleier verbot. Das hat nur oberflächlich betrachtet mit Gestzen zu tun, die Vorschreiben, was der einzelne zu tun hat. Es ist vielmehr eine Erziehung zur Gleichberechtigung.
Ich spinne den Faden mal weiter. Das Koopftuch ist eine (wenn
auch m.E. relativ unsinnige) Vorschrift des Islam.
wenn meine Informationen richtig sind, so steht im Koran nirgends, dass die Frau eine Kopftuch zu tragen hat. Es steht vielmehr drin, dass sie (frei übersetzt) anständig angezogen in die Öffentlichkeit gehen soll. Mohammed hatte eine sehr selbtbewuste Frau, die sich Einschränkungen wohl nicht hätte gefallen lassen. Und sein Schwiegersohn Ali (ein wilder Krieger) wurde sogar regelmäßig von seiner Angetrauten vertrimmt. Vielleicht war er deswegen ein so wilder Krieger.
Sie dient
dazu, (insbesondere verheiratete) Frauen vor Zugriffen der
Männer zu schützen. Sollte ich das falsch in Erinnerung haben,
diesen Teil bitte streichen, letztlich spielt es nämlich keine
Rolle. Nun weiter im Text: Die Türkei behindert damit die
freie Religionsausübung eines nicht unwesentlichen Teils
seiner Bevölkerung (mal ganz abgesehen von denen, die ein
Kopftuch aus modischen Gründen tragen).
So viel ich weiß, hat die Türkei freie Religionsausübung. Es gibt dort auch einige Christen. Was sie falsch macht, ist die Rechte der Kurden zu beschneiden. Doch haben mir Kurden schon gesagt, dass das so nicht richtig sei. Sie hätten alle Freiheiten und könnten auch in der Politik tätig sein. Nur eines lässt der türkische Staat nicht zu: eine Absonderung einer Volksgruppe zu eigenen Staatenbildung. Und genau das wollte ??? (ich weiß den Namen nicht mehr…Ötschewan???). Doch die Methode der Durchsetzung des Staatswillens war halt gelinde gesagt etwas unpassend.
Man muß sich vorstellen, was hier los wäre, wenn man entder
ein Symbol des christlichen Glaubens (z.B. das weiße
Brautkleid) oder eine gelebte Vorschrift (z.B. den
sonntäglichen Kirchgang) verbieten würde. Man denke auch nur
an die Kruzifix-Sache.
Das war ein falsches Beispiel. Kein Mensch verbietet es der Braut im schwarzem Kleid zu kommen. Ja, es ist sogar schon eine im Bikini getraut worden. Und wer geht sonntags noch in die Kirche? Die Kruzifix-Angelegenheit in Bayern sehe ich etwas anders. Aber das geht jetzt zu weit.
Nein, in den Glauben darf der Staat nur eingreifen, wenn davon
eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung
besteht.
Nein, der Staat ist auch für die Rechte der Bürger zuständig. Ebenso für Bildung und soziales.
Wer soll denn darauf achten, dass die Eltern ihre Kinder in die Schule schicken? Oder, um wieder auf unser Thema zu kommen: wer soll darauf achten, dass die Kinder (im speziellen: die Mädchen) die freie Entfaltung ihrer Möglichkeiten haben? Ebenso die freie Entscheidung über ihre Zukunft?
Kannst Du Dir vorstellen, was hier passiert, wenn herauskommt, dass eine Familie ihre Tochter (womöglich schon vor der Geburt) an eine andere Familie verkauft aht? vielleicht sogar an einen 50 jahre älteren Knacker?
Grüße
Raimund