Türkei in der EU, Auswirkungen?

Würde das nicht zwangsläufig heißen,
dass alle Türken, die momentan nicht
nach deutschland dürfen einen Freibrief hätten hier zu leben?

Danke!
Sebastian

Moin,

Würde das nicht zwangsläufig heißen,
dass alle Türken, die momentan nicht
nach deutschland dürfen einen Freibrief hätten hier zu leben?

Nein.
EU-Mitgliedschaft führt nicht automatisch zu allgemeinem freien Zuzugsrecht, weder war das in der Vergangenheit so, noch ist das heute so, noch wird das in Zukunft zu sein.

Oder was meintest du mit „Freibrief“ ? Wäre schön, wenn du dich etwas sachkundiger ausdrücken könntest.

Gruß
Marion

Nein
Das regelt das EU-Aufenthaltsgesetz:
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/aufenthewgg/…

Das heisst schlicht und ergreifend, wer blos kommt um ALG2 abzuholen, kann gleich wieder gehen…
Entweder die haben genügend Mittel, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, bekommen Arbeit oder sind selbstständig tätig…

Ausserdem wird es ab EU-Beitritt der Türkei wohl noch eine erhebliche Übergangsfrist geben, in der diese Freizügigkeit eingeschränkt ist.

Gruß
Mike

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Wie einig sich doch grosse Geister sind…
Hiho
Du warst schneller

M I S T

Grüssle
Mike

Danke!
Sachkundig wollte ich mich hier machen…
Was ich meinte, war, dass man praktisch EU weit reisen bzw. leben kann,
wie es einem gefällt.
Und das ganze ohne einen Zusammenhang mit Sozialleisteungen usw.
wie es im anderen Posting geschrieben stand.

Gruß
Sebastian

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Danke!
Sachkundig wollte ich mich hier machen…
Was ich meinte, war, dass man praktisch EU weit reisen bzw.
leben kann,
wie es einem gefällt.

Reisen ja, Leben im Sinne von Lebensmittelpunkt nur bedingt.

Gruß
Mike

ein Spiegelbericht zum Thema Türkei
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,325983,…

Die sind noch meilenweit von einer Demokratie entfernt.
Die Demokratie ist dort nur eine oberflächliche Tünche.
Grüße
Raimund

In Spanien wurde ab 1975 das faschistische System entsorgt, bis 1980 war dort die Demokratie auch erst im Aufbau begriffen, 1981 gab es tatsächlich einen Putschversuch von Rechts, und 1986 trat Spanien nach ebenfalls mehrjährigen Verhandlungen der EU bei…
Beitrittsverhandlungen mit der Türkei werden wohl wenigstens 15 Jahre dauern…

Schau mer mal…

Gruß
Mike

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bis dahin…
ist es ein denokratischer Staat,
hallo Michael,
…oder sie werden abgelehnt.
15 Jahre sind eine lange Zeit.

Grüße
Raimund

Würde das nicht zwangsläufig heißen,
dass alle Türken, die momentan nicht
nach deutschland dürfen einen Freibrief hätten hier zu leben?

Danke!
Sebastian

Nein
Das regelt das EU-Aufenthaltsgesetz:
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/aufenthewgg/…

Das heisst schlicht und ergreifend, wer blos kommt um ALG2
abzuholen, kann gleich wieder gehen…
Entweder die haben genügend Mittel, um ihren Lebensunterhalt
zu bestreiten, bekommen Arbeit oder sind selbstständig
tätig…

Ausserdem wird es ab EU-Beitritt der Türkei wohl noch eine
erhebliche Übergangsfrist geben, in der diese Freizügigkeit
eingeschränkt ist.

Da bin ich anderer Auffassung.

Richtig ist, dass es wohl Übergangsfristen gibt - ähnlich den Regelungen für die Beitrittsstaaten in Osteuropa.

Im AufenthEWGG heißt es aber explizit, dass Staatsangehörigen von Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die in Deutschland eine Beschäftigung als Arbeiter, Angestellter, Selbstaändiger oder Auszubildender aufnehmen wollen ( = Absichtserklärung! ), der Aufenthalt in Deutschland genehmigt werden muss.

Ob und wie weit diese Leute dann Anspruch auf irgendwelche Sozialleistungen haben, wenn sie trotz ihrer Absichtserklärung, arbeiten zu wollen, keinen Job finden, betrifft eine andere gesetzliche Regelung. Für eine Abschiebung müsste der Staat nachweisen, dass die Absichtserklärung, in Deutschland arbeiten zu wollen, vorgetäuscht war. Und das dürfte ausgesprochen schwer fallen.

Grüße
Heinrich

Würde das nicht zwangsläufig heißen,
dass alle Türken, die momentan nicht
nach deutschland dürfen einen Freibrief hätten hier zu leben?

sicher. deshalb gibt es für staaten wie polen und slowakei auch eine „übergangsfrist“. ich denke das sind bis zu 10 jahren. daß das so sein muß ist klar, da sonst nach aussagen einer slowakin „ganz bratislawa nach wien ziehen würde.“ (man fragt sich dann, was es für einen sinn hat, derartige länder in die EU aufzunehmen, vor denen man sich dann „schützen“ muß.)

gruß
datafox

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Chance für die Türkei?
Hi Raimund!

Die sind noch meilenweit von einer Demokratie entfernt.
Die Demokratie ist dort nur eine oberflächliche Tünche.

Es gibt ja ein mittlerweile sehr umfangreiches europäisches Recht (innerhalb der EU meine ich).
Ein Beitritt der Türkei dauert bestimmt noch 10-12 Jahre bis zur Umsetzung.

Wäre es nicht eine Chance für die Türkei?
Ich meine: Wenn sie in die EU wollen, dann müssen sie dafür sorgen, dass das EU-Recht auch dort gilt!
Womit sich dann vermutlich eine echte Demokratie ohne Völkerrechtsverletzungen in der Türkei durchgesetzt haben dürfte - oder der Beitritt ist nicht möglich…

Nur mal so als Gedankenanstoß

LG
Guido

„…, wenn man sich Wirtschaftswachstum und Reformwilligkeit von Politik und Bevölkerung ansieht, muss mann sich eher fragen, ob nicht die Türken Übergangsfristen einführen sollten.“

Ich beobachte nun seit über 30 J. die Türkei in jegl. Hinsicht. War selbst zig mal dort…
Was oben zitiert ist, ist Fact. Wird aber in unserer Presse meist totgeschwiegen oder fehlinterpretiert. Die Türkei wäre das 3.stärkste Land in der EG - wirtschaftlich und bevölkerungsmaßig. Die Türken sind die Preußen im „halb“-islamischen Raum. Sie sind allermeist sogar arbeitswütiger als „wir“ Deutsche.
Wir nehme optisch hier nur wahr: dann und wann ein Kopftuch auf den Straßen, einen „typischen“ dunklen Schäuzer unter der Nase, den Möchte-gern-Juppie, der mit überlauter Musik aus seinem BMW an der Ampel steht und protzt. Aber nicht wahrgenommen werden die zig anderen aus der Türkei, die an einem vorüber gehen, die optisch nicht zu unterscheiden sind von uns. Nicht auf den Straßen, nicht in denRestaurants… - aber immer öfter als zukünftigen Mitarbeiter, sogar Arbeitgeber. Oft sind wir dann erstaunt über deren Toleranz und Respekt anderen gegenüber, deren Bedürfnis immer mehr dazu zu lernen, eigene Lebenserfahrung mit denen der anderen in Einklang zu bringen… Wird man gar zu ihnen nach Hause eingeladen, ist man meist erstaunt, daß dieser gegenseitige Respekt, ohne jede Unterwürfigkeit auch in den Familien allermeist herrscht. Die Ausnahmen werden in der Presse zum „Verriß“ als allgemeingültig stilisiert.
Man stelle sich allein vor, das Ausland würde uns nach dem beurteilen, wie wir uns selbst Tag für Tag in den unsäglichen Brüll-Talkshows, vollgepfropft mit echten Assis (gemäßigte Normal-Bürger werden meist niedergebrüllt), darstellen. Parallel werden dort oft ausgewählt Türken „vorgeführt“, die sämtliche Vorurteile noch maßlos bestärken…

Kurz und gut: die Türkei wird Tag für Tag wirtschaftlich stärker, für die EG und unsreren Staatsfinanzen echter Gewinn (was auch die Wirtschaft lange weiß). Und kämen sie dazu, keineswegs müßten wir (obwohl von der Wirtschaft insgeheim erwünscht) fürchten, daß sie dann massenweise hier her kommen. Im Gegenteil, viele von hier, gerade die Unternehmen, würden eher wieder zurück gehen.

Die Türkei wäre seit langem wirtschaftlich noch viel stärker als heute schon, würde man nicht sie gezielt weltährungspolitisch immer niedrig drücken. Man geht mit dem Türkischen Lira um als wäre es früherer Ostblock-Rubel oder Alu-Mark aus der DDR.

Ich rate jedem Türken, der meine Meinung erfragt: Bleibt von Euch aus draußen! Erweitert weiter Euren Lebensstandard eigenverantwortlich für Euch alle - nicht nur für die WTO-Konzern-Manager und AGs, die ihre Aktienkurse nur auf Kosten von Arbeitsplätzen steigern. Behaltet Euren Stolz, Eure Ehre, Euren Respekt, Eure Toleranz, Mann und Frau, ob alt oder jung, der Euch auch zusteht.