Die Gabe
Gerade weil es sich hier um einen eher symbolischen Akt handelt, hätte ich da wenig Bedenken.
Die von dir Nicolai genannte Trennlinie besteht nur, solange man das ganze durch eine „westliche Brille“ sieht. Aber unsere Idee von Wirtschaftlichkeit ist auf einen derartigen Tauschhandel nur sehr begrenzt übertragbar. Hier wird mehr getauscht als Arbeitskraft oder Besitz.
Was eine mögliche Zwangsverheiratung bzw. das mangelnde Mitspracherecht der Braut betrifft, muss man den Einzelfall betrachten. Und vor allem den Unterschied zwischen Norm und Realität, der meist ziemlich riesig ist. Nur weil das Mitspracherecht der Kinder (über die Ehe entscheiden -normativ- die Eltern) nicht ausdrückich erwähnt wird, wird es aber auch nicht ausgeschlossen. So zwanghaft wie von uns wahrgenommen, sind diese Ehen nicht unbedingt.
(Tychiades „Erklärung“ ist doch eine Erklärung, oder etwa nicht? Auch wenn ich manche Punkte grob überschlagen etwas anders formuliert hätte.)
An den Fragesteller: Um herauszufinden, was genau da wie getauscht werden soll, würde ich direkt bei der Familie nachfragen. Gerade eben weil die abseits von der generell in einer Kultur bestehenden Normen individuell immer mal abweichen können. Dabei kannst du dann auch am wenigsten falsch machen