Tut Tut!

Ihr lieben „Gemeinde-Dialektiker“, ich tat ja bisher hier schon „etwas sehr dumm“ auffallen TUN, auch wegen meiner (nur dialektisch scheinen sollender) Verwendung von „perfektiven“ Formen des Verbe[n]s tu[e]´(???). Diese meine "Vergewaltigung der deutschen Sprache" ist von Anfang an NICHT NUR eine Übertragung der englischen Sprachstruktur (yet I DO take to that to be taken to!) gewesen, auch nicht nur eine besondere Form der HERVORHEBUNG und eine versteckte Verspottung der "gehobenen deutschen Sprache", sondern irngwie hat mir auch schon immer eine regionale deutsche Sprechweise gedämmert. (Und warum ist Hannoversches Deutsch´ eigentlich „das richtige Deutsch“???
„Logischerer Bau“?)
Letztes Jahr (genauer: gestern) hörte ich nun in einwer TV-Sendung einen „Berliner-Schnauze-Sprecher“ gehoift diese Art Redeweise („ich tat also…TUN…“); also schließe ich daraus, daß selbige Redens-ART in Berlin nicht gerade ungewöhnlich ist.
Weiß jemand Näheres?
Ein eventuelles Dankeschön für eventuelle Auskunft!

Pst: ich würde MIR auch sehr froien über eine Zusammenstellung von „besonders Berlinerischen“ Redens-Arten/Auffälligkeiten, nicht nur dieses merkwürdigen ebigen „Akkudatiefs“. (Die Berliner sagen ja wohl aber doch nicht so oft: „Neeneenee, Berlin gehört mich!“ oder? Die Berliner gehören doch eher andersherum! Gehören Berlin, meinich.

Liebe Krüsse, Moinmoin, Manni
(Vorwärts ins Noie, ja!)

„Tun“ als Hilfverb ist keine regionale Angelegenheit, sondern eine soziolektische.
Kinder und nicht ganz so Gebildete sprechen gern so.
Deshalb wird es oft auch als Stilmittel verwendet; der Mittelmeier benutzt das gern, habe ich mir sagen lassen

Dazu:

_ tun

II.

  1. dient zur Betonung des Vollverbs: singen tut sie gerne; (ugs.:smile: ich tu bloß noch schnell die Blumen gießen; (scherzh.:smile: tun tut keiner was.
  2. (landsch.) dient zur Umschreibung des Konjunktivs: das täte (würde) mich schon interessieren.
    © Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

(Und warum ist 'Hannoversches Deutsch´ eigentlich „das richtige Deutsch“???

Diesem Mythos wird also immer noch geglaubt? Unglaublich!

Dazu gibt es unten eine FAQ!

Fritz

Grafität,ich
Danke, lieber Fritz, für diese prompte fachmännische Antwort!
Ich kann leider noch nicht wieder Sternchen austeilen!
Und schade, daß ich Dich genausowenig zur Rehabilitation eines Hilfsverbe[n]s tu[e]n´ (pardon wegen des vergessenenen n im annern!) noch zur Kreation auch eines "historischen Perfekts" über den Weg der Aufwertung des angeblich nur "antiquierten Präteritums" "und die Jünger stunden abseits, als Karl gekrönt ward" gewinnen/überreden kann. Ein deutscher "passé simple" ward uns ja angeblich nie. Der stund der deutschen Sprache damals (also perfektief von Anfang an) wohl schlecht zu Besicht, etwas historisch (wachsendes UND damit vergängliches) sprachlich Ding[ens]! Allerdings "riecht" ward´ ja auch irgendwie a bisserl zukumftsträchtig; ward eines Tages vielleicht doch anerkannt, der Adel, der dem Historischen perfekt (zu)stünd? Ziemlich konjunktief, oder? Das würd ja echt dann ein „super-passé“, fro and to at once.
Proapos Kinder und „tuten“: Gnade, my name is (Manfred) Jungjohann. Schmerzte mir etwas, also täte mir echt weh (aber nicht leid), wenn Du mir das übel nähmest!
Sind ja auch sonst alle eher mehr ziemlich Kinder, da bei Charly and the Andruids, or don´t them do?
In lüderlicher Breibe, dain so tia-lecktischer Blechlümmel.

Hallo,

der Hahn kräht,
der Bäcker backt
und der Bauch WEHT???

Gruss
Tobi

Abba Bauch sacht nix,
äh, tut nichts zurselben.
Nur ich Bäckerbursche dörbe.
Bissich denn völlich verbörde…
You´re all invited to join
the @venture
Czesz, Mannimoin.

Hi Kurt,

Ich tu das eigendlich algemein aus dem Osten kennen tun das man es häufig benutzen tut *g*!

Ich selbst bin damit aufgewachsen. ich tu aber nun aus einer region kommen tun in der es einen misch dialekt aus brandenburgerisch berlinerisch und sächsisch geben tut.
Inzischen verschwindet es aber immer mehr wahrscheilich weil es sich wirklich nich so schön anhört. Is aber eben halt leicht zu bilden und wann kann sich aus einem verpatzten satz oft noch retten *g*!

Gruss Isa