Hallo,
ich habe den Beitrag mehr zufällig gesehen und war noch nie ein Michael Jackson Fan (ich rede von seiner Musik, für mich ein absolut no-go, sogar Rapper sind mir lieber). Aber beide Männer kamen für mich authentisch rüber. Sie überzeugten mich davon, dass sie den Missbrauch lange Zeit nicht als solchen einordnen konnten. In gewisser Hinsicht (schon das zu schreiben fällt schwer) ist es wohl besser, wenn der Missbrauch mit Gewalt einhergeht.
Selbst wenn kein sexueller Missbrauch stattgefunden hat (was ich aber nach diesen Schilderungen glaube - wohlgemerkt: glaube, nicht weiß), waren die Tatsachen, die nicht angezweifelt werden und von denen man weiß, an sich schon Missbrauch:
ein erwachsener Mann, der Kinder dazu benutzt um Defizite in der eigenen Geschichte aufzuarbeiten,
Kinderspiele, bei denen Jackson mit den Kindern gleichberechtigt agierte, d.h. er als ein anderes Kind;
„Sleep overs“, Spielabende mit anschließendem gemeinsamen in einem Bett schlafen,
das Favorisieren und Wieder-Fallenlassen von Kindern und Jugendlichen (ich meine nicht, als die Prozesse begannen, sondern schon vorher - es war absolut glaubhaft, wie die beiden ihre Gefühle schilderten, als sie sich „ersetzt“ fühlten),
das letzte gilt wohl auch für die Familien, denn der Missbrauch seines Status bezog sich auch auf die Familien der Kinder.
Also für mich glaubhaft. Für die beiden Männer bestimmt wichtig, das aufzuarbeiten. Für die anderen Jungs, denen man nicht geglaubt hat (auch wegen der Zeugenaussagen von Robson und Safeechuck), muss der Film auch immense Wut auslösen .
Mir geht es wie dir: das Ausmaß der Auswirkungen des Missbrauchs nicht nur auf das ganze Leben der Männer, sondern auch auf ihr ganzes Umfeld (z.B. ihre Frauen, die sie ja erst viel später kennenlernten) wurde sehr deutlich.
Grüße
Siboniwe
PS: Manche Äußerungen von anderen Künstlern über die Dokumentation sind unterirdisch, z.B. Barbra Streisand (die ich als Künstlerin immer mochte, s.o.), egal, wie sehr sie jetzt zurückrdert.