TV-Duell auf 4 Sendern

Hallo,

es hat wahrscheinlich jeder mitbekommen, das es gestern das TV-Duell gab. Über den Inhalt, Zusammensetzung, Relevanz etc. möchte ich hier nicht diskutieren.

Was mich jedoch etwas gewundert hat, ist dass dieses „Duell“ zeitgleich auf 4 Sendern lief.

Hat das irgendeinen besonderen Hintergrund? Oder ist es tatsächlich so banal, dass jeder der beteiligten Sender ein Stück Einschaltquoten haben möchte?

Gruss,
Little.

Hallo,
die oeffentlich rechtlichen Sender haben einen Bildungsauftrag zu erfuellen. Dies geht mit einem aktuellen politischen Thema deutlich besser als mit der x-ten Wiederholung eines alten Krimis. Moeglicherweise gab es auch eine Absprache, keine grosse andere Sendung dagegen zu stellen, um die Zuschauer auf die Veranstaltung zu konzentrieren.

Hallo,

absolut. Es waren übrigens fünf Sender (Phoenix). Und die Privaten konnten sich bei minimalsten Kosten auf diese Art den Anstrich des Staats(mit)tragenden geben.

Anschliessend gab es höchst seltsam besetzte Diskussionsrunden. Wtf hat ein Gottschalk dort verloren?

Gruß
vdmaster

Wir reden hier aber von 4 Sendern, 2 öffentlich rechtlichen, 2 privaten - sprich: den Heimsendern der beteiligten Moderatoren.

Das sich der Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen durch die Konzentration auf 1 Sendung besser darstellen lässt, mag ich im Zeitalter des Streaming bezweifeln. Die Reduzierung wesentlicher Teile des Programms auf eine Sendung löst sicherlich in einigen Schichten Deutschlands ein Gähnen aus; wer sich ernsthaft mit Politik beschäftigt, wird dieser Veranstaltung sicherlich nichts neues entnehmen, die Politikverdrossenen oder -uninteressierten finden andere Unterhaltungsmöglichkeiten.

Finde ich schon: ich habe dem „Duell“, das eher ein Duett war, entnommen, dass es in den besprochenen Themen praktisch keine unterschiedlichen Positionen gab.
Das ist bitter. Und deshalb kann die SPD die Wahl nicht gewinnen und muss schleunigst raus der GroKo um nicht marginalissiert zu werden.
„Opposition ist Scheiße“, aber kein erkennbares Profil auch.

MG

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Gottschalk hat entgegen seiner Gewohnheit, ein paar wahre Sachen gesagt.

Und im übrigen fand ich die Diskussion, entgegen dem was üblicherweise dort gelangweilt wird,
informativ und spannender als die 90 MInuten davor, gerade weil keine aktiven Politiknasen dabei waren.
btw: einer wie Münte fehlt der SPD ganz klar.

Hallo,

das Format ist auf dem Mist der vier Sender gewachsen, also wollen sie es auch bei sich ausstrahlen. Das ist genau das gleiche wie mit einem der 25.000 Medienpreise, die jährlich in Deutschland verliehen werden, dessen Name mir aber gerade nicht einfällt.

Gruß
C.

Sechs, 3sat vergessen :wink:

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Mit der Ausstrahlung ist eine gewisse Reputation verbunden. Die will natürlich jeder Sender haben. Auf der anderen Seite haben vermutlich die beteiligten Politiker keine Lust darauf sich zum Büttel der einzelnen Sender zu machen, und dann aus Gründen der Gleichberechtigung von einem Sender zum anderen zu tingeln. Wobei dann natürlich auch gleich wieder die Frage im Raum stehen würde, welcher Sender zuerst, und welcher zuletzt bedacht wird, und was denn jetzt nun den höheren Stellenwert hat.

So langweilt man die Nation eben umfassend an einem Abend, und alle Beteiligten sind zufrieden.

Hallo,
manchmal liest man von den Oppositionsparteien AFD und Linke, und von der grossen Politiker-Riege, die weitgehend gleichgeschaltet in den Parteien CDU CSU FDP Gruene SPD taetig ist, unterstuetzt und gutgeschrieben von den grossen Medien. Wer aus diesen vier Parteien regiert, wer mit wem eine Koalition bildet, erscheint vielen nicht mehr interessant genug um am Wahltag den Fuss vor die Tuer zu setzen. Dann sind die Waehler politikverdrossen, nicht die Politiker, sagen die Politiker. Dies sollte anders werden. Ich erwarte naiv, dass de Politiker anders werden, dieselben oder die naechsten (Frankreich).
Mehr Unterscheidung nicht nur im Fernsehduett wird von vielen gewuenscht. Einer muesste sich mal um die Zukunft kuemmern. Nicht nur auf das Absehbare reagiern wollen, sondern eine Gesellschaft in 20 Jahren beschreiben und schrittweise angehen. Wie sollen Roboter die Altenpflege machen, nach welchem Recht die automatischen Taxis fahren und die Taxifahrer umgeschult werden, was muessen die Kinder jetzt lernen, ausser gehorchen und Goethe vermutlich Alexa bedienen und Bildtelefonie vom Arbeitsplatz aus zum Chef in der Firma. Kundenorientierung und kreatives Problemloesen dem Kunden statt Waren anzubieten. Und welche kleinteilige Struktur oder Ausbildung kann dies ohne internationale Konzerne auch leisten?
Von den Parteien hoere ich da noch nicht mal heisse Luft, einfach nix.