Typisch Sri Lanka

Hallo.

Meine Freundin kommt nach anderthalb Monaten nun endlich aus Sri Lanka wieder. Nu is das ja eine seltene Gelegenheit an Gewürze zu kommen, die einem hier nicht an jeder Ecke über den Weg laufen.

Daher würde mich mal interessieren, was typisch srilankanische Gewürze sind und ob jemand direkt dazugehörige Rezepte kennt (bitte nur vegetarisch).

Dickes Dankeschön

Hi

Die üblichen asiatischen Gewürze die es da so gibt :smile: Lass dir Koriandersamen mitbringen, die sind dort viel günstiger und qualitativ wertvoller als hier. Da haste auch die Chance anständiger Korianderwurzeln zu züchten - mit den Supermarktdingern wird das nichts (gute Wurzeln sind 0,5-1cm dick und 3-10 cm. lang. Die im Supermarkt sind wegen Schnellwuchs so dünn wie bei Kresse).

Kurkuma kriegt man hier eigentlich recht gut, aber natürlich solltest du dir Ceylon-Zimt nicht entgehen lassen :smile: (auch Ceylon Assam hat einen guten Ruf)

Auch eine gute Investition sind Curryblätter, da gibt es viele Sorte und die Auswahl in Deutschland ist… begrenzt.

Weitere typische gewürze sind Bockshornkleesamen, Chli, Zitronengras, Tamarinde… das bekommt man hier aber auch gut. Galgant ist nicht so häufig, Ingwer ist aber ein guter Ersatz und Pandanblätter sind eh nicht zu konservieren… mit Glück kriegst du sie gefroren im Asiamarkt :smile:

Ich liste dir mal ein paar vegetarische Rezepte auf, dem schicke ich das Rezept für Ceylon-Currypuder voraus, das es fertig gibt, es lässt sich aber auch problemlos selbst herstellen.

A Ceylon Currypuder
6 EL Koriandersamen
3 EL Kreuzkümmelsamen
1 EL Fenchelsamen (! das ist eine der Besonderheiten)
1/2 TL Bockshornkleesamen
in einer Pfanne 8-10 Minuten rösten bis sie dunkelbraun sind, umrühren nicht vergessen. Kein Öl! Kleinere Pfannen rösten schneller, pass auf dass der Koriander dir nicht verkohlt.

Die Gewürze mit 3 kl. getrockneten Chilis (rot), 3 Gewürznelken, 1/4 TL Kardamonsamen (nicht Kapseln! die musst du vorher öffnen), 1 zerstoßenen Zimtstange und 2 getrockneten Curryblättern zu feinem Pulver zermalen.
Abkühlen lassen und gut verschließen.

B Omlett mit Kokossauce (gibts auch mit Hühnchen)
1 große Tomate hacken
1 EL frischen Dill hacken
8 Eier
2 Frühlingszwiebeln hacken

Frühlingszwiebeln mit geschlagenen Eiern mischen und ein Viertel der Mischung in die Pfanne geben, mit Tomaten und Dill bestreuen, von beiden Seiten braten.

400ml Kokosmilch mit 1/2 TL Kurkuma, 4 cm Ingwer (gerieben), 1 Zimtstange und 1 EL Zitronensaft kochen bis es eindickt (10-15 Minuten). Die Soße dann über das Omlett gießen.
Für mehr gehalt kannst du eine Scheibe Weißbrot im Omlett mitbacken.

C Weißes Gemüsecurry

300g Kürbis (oder Chayote oder Bambus oder Wasserkastanien)
200g Kartoffeln
250g Okra (Auberginen gehen auch, sind aber mehr Thai)
1 Knoblauchzehe zerdrücken
3 grüne Chilis hacken
1/2 TL Kurkuma, gemahlen
1/2 TL Bockshornkleesamen gemahlen
1 mittlere Zwiebel hacken
8 Curryblätter
1 Zimtstange
500 ml Kokosmilch

Kürbis und Kartoffeln schälen und in 2cm Stücke schneiden, bei den Okraschoten dne Stil entfernen.
Die Samen, Knobauch, Chili und Kurkuma in einer Pfanne mit Öl erhitzen und die Zwiebeln dazugeben, braten. Das Gemüse zusammen mit Curryblättern, Zimtstange und Kokosmilch zugeben und 25-30 Minuten auf mittlerer Flamme köcheln.
Dazu wird (kalter) Reis gegessen.

Merke: Zimtstangen und Curryblätterwerden meist ganz mitgekocht, kann man später besser rausfischen

C Auberginen Sambal Pfannkuchen
7g Hefe
125 ml warmes Wasser
1 TL Zucker
330g Rundkornreis
265g Reismehl (!)
2 TL Salz
1.25l Kokosmilch
12-15 Eier

Hefe mit Wasser und Zucker mischen und 10 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
Backofen vorheizen und Reis auf einem Backblech ausbreiten, im Ofen bei 180°C für 15 Minuten rösten, danach mahlen und mit Salz und Reismehl mischen. Dazu wird Hefeansatz und Kokosmilch eingerührt, das ganze muss zugedeckt an einem warmen Ort für 1 Stunde ruhen.

Die Mischung dann dünn in eine gefettete Pfanne geben und in die Mitte ein Ei schlagen (nich verrühren!). Es kann bis zu 15 Minuten dauern bis ein Pfannkuchen knusprig und das Ei gestockt ist. Alles warmstellen.

2 Auberginen in 2 cm große Würfel schneiden, wenn du das schon früher tun willst, musst du sie mit Salz und Zitronensaft beträufeln, sonst werden sie unansehlich. Das Salz muss so oder so 20 Minuten vorher dran.
Alles dann abspülen und trockentupfen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Aubergingenwürfel darin anbraten, bis sie goldbraun sind. Alles vom Herd nehmen und mit 2 gehackten Frühlingszwiebeln, 1 TL brauner Zucker, 4 Chilis (rot und grün) hacken, 1 EL frischer Koriander (oder Paste aus dem Glas) und einen 1 EL Zitronensaft vermischen und unterheben.

Das Sambal auf die Pfannkuchen legen und servieren.

D Curry mit Cashew
1 Pandanblatt
750 ml Kokosmilch
1 mittlere Zwiebel hacken
1 EL Ingwer reiben
1/2 Kurkuma mahlen
3 cm frischer Galgant (gibts meist gefroren im Asiamarkt, ansonsten nimm mehr Ingwer)
2 grüne Chilis hacken (die sind schärfer als die roten!)
8 Curryblätter
1 Zimtstange
250g frische (!) Cashewnüsse
2 El grüner Koriander, gehackt

Pandanblatt in Streifen reißen und verknoten. Kokosmilch und alle Gewürze zusammen mit dem Blatt aufkochen und 20 Minuten köcheln.
Cashewnüsse zufügen undnochmal 30 Minuten köcheln, bis die Nüsse weich sind
Galgant (kann man im Gegensatz zu Ingwer nicht gut mitessen), Zimtstange und Pandanblatt entfernen. Mit Korianderbestreuen und zu Reis essen.

E Ceylon Linsen
2 mittlere Zwiebeln in Ringen
2 kl. rote Chilis gehackt
1/4 TL Meersalz + 2 TL süße Sojasoße (Ersatz fr 2 TL getrocknete Garnelen)
1 TL Kurkuma, gemahlen
500g rote Linsen
4 Curryblätter
500ml Kokosmilch
250 ml Gemüsebrühe
1 Zimstange
10 cm Zitronengras (oder 2-3 TL Pasteaus dem Glas)

Zwiebeln goldbraubraten, Hälfte davon bei Seite stellen.
Chili, Soyasalzmischung, Kurkuma im Topf kurz erhitzen, dann die restlichen Zutaten zufügen und 45 Minuten kochen. Zimt und Zitronengras entfernen, mit der zweiten Hälfte Zwiebeln bestreuen.

Alle Angaben beziehen sich auf 1 Familie (3-5 Personen).Das Auberginensambal habe ich schon gegessen und es ist sehr lecker. Die Linsen habe ich vor Ewigkeiten gegessen und die waren okay (mag eigentlich keine Linsen, bin mittlerweile eh allergisch) der Rest ist noch unausprobiert.

lg
Kate

Hallo Völler,

ich lasse mir immer die gemischten Gewürzsammlungen mitbringen, da sind alle von Kate schon erwähnten Leckereien mit drin. Das sind in Folie ein- und aneinandergeschweisste auch optisch sehr dekorative Tütchenketten (ich kenne den korrekten Fachausdruck nicht).

Aber der Hammer sind diese fetten, unwahrscheinlich aromatischen auberginevioletten großen Chilischoten. Denn die sind nicht einfach nur scharf, sondern haben einen ganz speziellen unfaßbar fruchtigen und würzigen Geschmack.

Wenn man die Dinger hier aussät, gedeihen sie zwar, wie die meisten Chilipflanzen auch, einigermaßen zuverlässig, werden aber nicht so schön lila und das Aroma ist überhaupt nicht zu vergleichen. Die mitgebrachten fresse ich immer gleich auf deshalb *g*.

Gruß

Annie

Auch eine gute Investition sind Curryblätter

Curryblätter sind wirklich auf der Einkaufsliste empfehlenswert. Ebenso wie bei Pandanusblättern sollte man sie kurz vor Abflug kaufen und sofort einfrieren. Beides verliert an Aroma durch trocknen (Pandanus ist getrocknet eigentlich gar nicht zu gebrauchen).

Galgant ist nicht so häufig, Ingwer ist aber ein guter Ersatz

Ingwer ist doch kein tauglicher Ersatz für Galgant?! Die beiden sind optisch deutlich näher als geschmacklich. Allenfalls die getrockneten Varianten kann man vage vergleichen.

Galgant auf die Einkaufsliste zu setzen, ist sicher vernünftig, weil man ihn zumindest außerhalb der Großstädte in Deutschland schwerer bekommt. (Was die Beschaffungsproblematik angeht, gehöre ich zum privilegierten Kreis derer, die in der Hauptstadt wohnen. Dort bekommt man - fast :wink: - alles) Auch hier gilt: Einfrieren ist die Lagermethode der Wahl.

Ich liste dir mal ein paar vegetarische Rezepte auf, dem
schicke ich das Rezept für Ceylon-Currypuder voraus, das es
fertig gibt, es lässt sich aber auch problemlos selbst
herstellen.

Das Ceylon-Curry sollte man selber machen. Charakteristisch für Ceylon-Curry ist die dunkle Röstung der Gewürze. Auf dieses besondere Aroma verzichtet man völlig, wenn man das Pulver fertig kauft. Daher gilt für Ceylon-Curry das Gleiche wie für indische Currys: unbedingt erst kurz vor dem Verzehr frisch rösten. Man wird für dieses wenig mehr an Arbeit mehrfach sinnlich entschädigt: optisch, sicher vom Duft her und auf jeden Fall auch vom Geschmack her. Fertiges Pulver ist wirklich nur ein müder Abklatsch.

Daher auch als Empfehlung für die Einkaufsliste:

keine Gewürzmischungen kaufen

Hier noch ein Rezept für eine (von vielen möglichen) Ceylon-Currymischungen: http://goccus.com/rezept.php?id=263
(auch mit Fenchel :wink:)

Ein paar Vorschläge für vegetarische Gerichte aus Sri Lanka findest du hier: http://goccus.com/rezept_liste.php?region=62&nutriti…
Da sieht man auch, dass die Gewürze mal so in die Kokosmilch geworfen werden, mal sehr kräftig in Öl geröstet werden. Und man sieht, dass man eigentlich gar keine Fertigmischung braucht, weil die Gewürze eh individuell für die Gerichte zusammengestellt werden.

Sehr ähnlich zur Küche Sri Lankas ist die südindische Küche. Nicht nur die Gewürze ähneln sich sehr, auch die bevorzugte Garmethode mit / in Kokosmilch findet man dort häufig. Ein Beispiel für ein südindisches Menü gibt es dann hier: http://goccus.com/magazin.php?id=184

LG Petra

typisch Völler
Moin, Völler,

nomen est omen? Da kommt die Freundin nach 6 Wochen wieder und der Kerl denkt ans Essen. Nee nee nee, wo soll datt allet bloß noch enden…

Gruß Ralf