Typische Fehlproduktion/ Auschussraten in der Industrie

Liebe Experten,

kennt jemand typische Fehlproduktions-/ Auschussraten in der Industrie?

Klar, dass sie im unteren Prozentbereich irgendwo rangieren und wahrscheinlich auch branchenabhängig sind, aber so eine ungefähr Zahl (z.B. typisch für Elektronikproduktion) wäre hilfreich.

Danke vorab für die Hilfe,

Raphael

die frage ist so sinnvoll wie die:
„was kostet ein auto?“

die fehlerraten gehen von unter einem prozent bis 99%. anhängig von dem, was produziert wird. einfache elektronikschaltung mit 3 bauteilen bis riesige lcd-panel.

es gibt nicht ‚die industrie‘.

Hallo Raphael,

Das ist schwierig zu beantworten, stellt sich noch die Frage, wie du das rechnest.
Platinen werden je nach dem auch nachgelötet, dann hast du eine Quote vor und nach der Reparatur.

Ich habe schon 100% erlebt, weil die Lötmaschine falsch eingestellt war und man die ganze Charge noch mal durchlaufen lassen musste.
Auch wenn jemand eine falsche Rolle beim Bestückungsautomaten einlegt, sind schnell mal 1’000 bis 10’000 Leiterplatten falsch bestückt. Oft wird dies dann erst bei der Prüfung der Baugruppe erkannt.
Reparieren ist aufwändig und teuer. Es kommt also sehr auf die Baugruppe an, ob man sie wegwirft oder repariert.
Wenn alles normal läuft muss man so mit 1-10% an Platinen rechnen, welche nicht auf Anhieb den Test bestehen.

Bei Halbleitern, werden neue Prozesse und Anlagen normalerweise mit Speicherbausteinen eingefahren. Da liegt die Ausbeute anfänglich bei um die 10% und geht dann auf über 90% hoch, wenn man den Prozess beherrscht. Aber die Zahlen werden hier streng geheim gehalten. Man hat angst, dass die Konkurrenz einem auslacht, weil die Ausbeute zu gering ist oder neidisch ist, weil man zu viel verdient, wenn die Ausbeute gut ist.

Bei z.B. Kunststoff-Spritzteilen ist es vor allem eine Frage der verlangten Qualität und des Preises.
Wenn man die Maschinen schneller laufen lässt, werden die Teile billiger aber ungenauer. Das sieht man bei Billigware, welche dann entsprechende brauen aufweist oder die Formhälften versetzt waren. Je nach Komplexität, muss man für eine Spritzform 10-100k€ rechnen, Je nach geforderter Qualität und Material (GFK schmirgelt die Form schnell aus) kann man diese dann 1’000 bis über 10’000 mal benutzen.

Bei der CNC-Fertigung ist vor allem die Überwachung ein Faktor. Da kann man schnell mal 1’000 Stück Ausschuss herstellen, wenn z.B. ein Werkzeug einen Defekt hat. z.B. gebrochene Bohrer werden normalerweise erkannt, aber bei einer ausgebrochenen Schneide funktioniert dies nicht immer.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

ich fürchte so einfach ist das nicht. Je nach dem was und wie produziert wird werden die Zahlen gewaltig schwanken.

Der eine Hersteller benutzt evtl. qualitativ bessere Rohstoffe oder bessere Maschinen und hat 1% Ausschuss, der andere Hersteller spart an Rohstoffqualität und Maschinen, hat dadurch zwar 20% Ausschuss, was durch die Kostenersparnis aber nicht ins Gewicht fällt. Evtl. hat die Zielgruppe auch unterschiedliche Qualitätsvorstellungen, wodurch bei gleicher Qualität und gleichen Produktionsbedingungen, je nach Kundenkreis, die Ausschussmenge variiert. Die Auftragsgrößen können auch einen Unterschied machen, da z.B. beim Einrichten der Maschinen immer etwas Ausschuss produziert wird, wird der Ausschussanteil bei kleineren Aufträgen verhältnismäßig größer, ein Produzent mit vielen Kleinaufträgen hat damit viel mehr Ausschuss als ein Hersteller mit Großaufträgen.

Ich denke nicht dass man eine pauschale Aussage machen kann, schon gar nicht für einen so weiten Bereich wie z.B. Elektronikprodukte.

Gruß
Tobias

schon klar.
Ich kann hier nur nicht meinen Business case enthüllen.

LCD ist ein gutes Stichwort.
Kennst du Ausschussquoten bei der LCD Display Produktion?

Mal im Ernst: Du willst LCD-Panels herstellen/kaufen und hast als beste Informationsquelle wer-weiss-was ??? oh oh…

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