U-Bootwaffe: Ausguck gehen mit Fernglas

Guten Abend alle miteinander,

heute mal eine Frage von mir:

In vielen U-Boot-Spielfilmen, die im WWII spielen, sieht man immer wie die Brückenbesatzung bei Überwasserfahrt ständig den Horizont mit Ferngläsern absucht.

Ich kenne dass eigentlich nur so, dass Ausguck immer ohne Fernglas gegangen wird, da man so eine bessere Übersicht über seinen Bereich hat. Auch kann so gleichzeitig die Wasseroberfläche und der Luftraum (hier: angreifende Flugzeuge) beobachtet werden.
Wohingegen man bei der ständigen Beobachtung mit Fernglas, zwar einen Bereich hat den man sehr genau beobachtet, der rest des Sektors aber praktisch unbeobachtet bleibt.

Daher meine Frage: Was war damals in der deutschen Marine üblich / vorgeschrieben? Ständige Beobachtung mit Fernglas oder ohne?

Meine persönliche Vermutung ist, dass die von mir beschriebenden Filmszenen nichts mit der Realität zu tun haben, sondern die Schauspieler mit Ferngläsern den Horizont beobachten, weil das einfacher wichtiger aussieht.

Weiß jemand was genaueres?

Schonmal Danke für Eure Antworten!

Charlie80

Hallo !

U-Boot Brücke ist nur sehr niedrig über Wasserlinie,also kann man auch nicht sehr weit schauen.
Um vor Überraschungen gefeit zu sein,muss man also Schiffe möglichst früh entdecken (klar!),mit Glas sieht man weiter als mit bloßem Auge.

Um die eingeschränkten Sichtfelder auszugleichen stehen mehrere Brückenposten reihum, die alle Sektoren abdecken. Luftraumbeobachtung ist/war nicht überall nötig,weil je nach Entfernung von Land nicht mit Flugzeugen gerechnet werden musste(ich weiss,es gab auch schon Flugzeugträger und Langstrecken-Flugboote).

MfG
duck313

Hallo Duck313,

danke für Deine Antwort.

Um die eingeschränkten Sichtfelder auszugleichen stehen
mehrere Brückenposten reihum, die alle Sektoren abdecken.

An die Bilder an die ich mich erinnere, beobachtet meist 4 Personen den Horizont. Also jeder 90°. Mit Fernglas bleibt da aber viel unbeobachtet…

Aber meine Frage beantwortet das ja nicht so richtig: was war den damals vorgeschrieben?

Hallo,

1939 bis 1940 hatten die Aliierten noch kein Radar. Da konnte man mit dem Fernglas am Horizont rechtzeitig die Rauchschwaden der Schiffe sehen, bevor die den niedrigen Uboot-Turm wahrnehmen konnten.
Da macht es schon viel Sinn, den Horizont mit einem guten Fernglas abzuscannen, ging aber sicher nur bei guter Sicht und halbwegs ruhiger See.
Ab 1941 hatten immer mehr Aliierte Radar, damit waren die Uboote gezwungen, ständig getaucht zu bleiben, da sie aufgetaucht vom Radar weit vor einer Sichtverbindung entdeckt wurden. Sonar machte dann den Rest. Nicht umsonst hießen die deutschen Uboote „schwimmende Särge“.

Welche Dienstvorschriften es seinerzeit gab und wie die umgesetzt wurden, kann ich leider nicht sagen.

Grüße

Holygrail

Hallo Holygrail

Ab 1941 hatten immer mehr Aliierte Radar, damit waren die
Uboote gezwungen, ständig getaucht zu bleiben,

oder in Schnorchelfahrt zu gehen
http://de.wikipedia.org/wiki/Schnorchel_(U-Boot)

Gruß
Manfred

1 Like

Hallo … mein Vater ist auf U462 gefahren. Er hat erzählt, dass er oft mit Fernglas den Horizont beobachtet hat. Ob nur mit oder auch ohne … davon hat er nix gesagt.
Gruß KG