Egal mit welchem Aufwand du versuchst die Verkabelung zu optimieren, es wird immer weniger sein, als wenn du den Router direkt am Übergabepunkt anschliesst.
Bei der Netzwerkverkabelung hat dann, bis etwa 100m pro Kabel, die Länge keinen Einfluss auf die Bandbreite.
Das Problem bei DSL ist, dass die Telefonkabel ursprünglich gar nicht dafür vorgesehen waren!
Ursprünglich kochte jeder Hersteller bei Netzwerken sein eigenes Süppchen und jeder hatte auch seine speziellen Kabel. Zudem waren die Netzwerke sehr klein und meistens auf ein paar Geräte beschränkt.
Mitte der 70er Jahre kam dann das Ethernet, mit dicken Koaxkabel und 3MBit/s
Mit dem Aufkommen der PCs stieg dann plötzlich der Bedarf für eine Vernetzung im Bürobereich. So Mitte der 80er kamen dann einige Firmen auf die Idee die bestehenden Telefonkabel auch für das Netzwerk zu verwenden, die waren ja schon in jedem Büro vorhanden, mussten nicht erst extra verlegt werden und meistens waren da auch unbenutzte Reserve-Adern vorhanden.
Angefangen hat man mit 10MBit/s.
Allerdings steckte die Modem-Technik noch in den Kinderschuhen. Mitte der 80er lag man mit Wahlmodems gerade mal bei 1’200 bis 2’400 Bit/s. Etwas mehr war nur über Standleitungen möglich, was aber ein teurer Spass war. DFÜ (Daten Fern Übertragung) war nur etwas für Firmen und angefressene Computer-Bastler. Direkten Zugang zum ARPANET, heute Internet, hatten nur das Militär, Universitäten und grosse Firmen.
Zugang für Private gab es nur über Compuserve und AOL, war aber auch nicht wirklich günstig.
Aus dem ARPANET entstand dann das Internet, welches ab 1990 dann auch für private und kommerzielle Verwendung frei gegeben wurde.
Die Wahlmodem-Technik war dann so Mitter der 90er bei 56KBit/s angelangt, allerdings nur bei wirklich guten Verbindungen.
Bis Mitte der 90er waren Telefonleitungen eigentlich nur für Frequenzen bis 3.5kHz ausgelegt.
Hier in der CH gab es aber ab 1940 den HF-Telefonrundspruch. Dabei wurden 6 Radioprogramme im Bereich bis 340kHz über die normale Telefonleitung übertragen.
Mitte der 90er kam dann ISDN auf den Markt, wobei die Norm schon in den 70er Jahren erstellt wurden, welches dann Frequenzen bis etwa 140kHz benutzte. Hier in CH wurde ISDN 1995 offiziell eingeführt. Ich hatte meinen ersten ISDN-Anschluss 1996, da war die Swisscom aber noch kompliziert. Man musste bei jedem neuen Anschluss noch die Pegel usw. messen und denen Melden. Die hatten ja noch keine Ahnung wir gut die Technik wirklich funktioniert.
DSL benutzte dann Frequenzen ober halb dieser 140kHz, bzw. es gab eigentlich zwei Normen, eine für analoge Anschlüsse und eine für ISDN. Da man bei einem analogen Anschluss tiefere Frequenzen nutzen konnte, konnte man höhere Bandbreiten erzielen. Hier in CH waren die Pläne so, dass man eigentlich schnell alles auf ISDN umstellen wollte, also wurde DSL für analog gar nie wirklich angeboten, zudem war es einfacher nicht zwei Systeme parallel betreiben zu müssen. In D war das aber anders.
Heutiges DSL benutzt Frequenzen bis 1MHz und VDSL bis 2MHz, soweit die Norm. Was wirklich nutzbar ist, liegt am Kabel. VDSL funktioniert aber nur über eine Distanz von ein paar 100m. Deshalb kann das Modem nicht mehr in der Ortszentrale eingebaut werden, sondern kommt in Schränke an der Strasse von wo es dann meistens mit Glasfaser weiter geht. Im Vergleich zu früher ist die Technik aber auch viel kleiner geworden. Mit der Umstellung auf VoIP verschwinden die Ortszentralen und die Gebäude können anders genutzt werden.
Technisch hat man das Problem, das bei hohen Frequenzen die Leitungslänge, der Drahtquerschnitt und die Isolation eine grosse Rolle bei der möglichen Bandbreite spielen. Die besten Resultate liefern übrigens immer noch Kabel mit Papier als Isolation.
Da es früher keine Rolle spielte, gab es, besonders bei alten Leitungen, oft keine Informationen über den verlegten Querschnitt, da waren vor allem 0.6mm und 0,8mm üblich.
Ein anderes Problem ist, dass keine direkte Leitung von der Ortszentrale in deinen Keller gelegt wurde. Die Leitung geht von deinem Haus zum nächsten Verteiler. Zwischen mehreren Verteilern gibt es dann Verbindungskabel und meistens auch eines zur Ortszentrale. Damit konnte man eine Menge Kupferdrähte einsparen. Es kann durchaus sein, dass deine Leitung fest zu Verteiler 1 geht, dort aber keine freie Ader zur Ortszentrale vorhanden ist. Dann geht es z.B. zuerst zu Verteiler 2, dann zu Verteiler 3 und erst dort zur Ortszentrale. Somit können es 1km Luftlinie zur Ortszentrale sein, effektiv ist die Leitung aber 6km lang. Dein Nachbar, auch im selben Gebäude, kann eine kürzere Leitung haben und bekommt deshalb auch eine höhere nutzbare Bandbreite, selbst beim selben Vertrag und Anbieter.
Die bis zu z.B. 16’000 KBit/s besagen nur, was das Modem beim Anbieter kann, bzw. wie es eingestellt ist. Der Rest hängt von der Leitung dazwischen ab.
Übrigens kann das Wetter auch einen Einfluss auf die Bandbreite haben. Die Verteiler sind nicht immer ganz Luftdicht und wenn sich die Feuchtigkeit zwischen den Anschlüssen sammelt kann das die Bandbreite verringern. Auch wenn Feuchtigkeit in verletzte Erdkabel eindringt, bricht die Bandbreite zusammen. Die Isolation besteht meistens aus Papier.
MfG Peter(TOO)