Ubuntu 14.04 Standardbenutzer einschränken

Hallo Experten,

ich bin ganz neu in der Linux-Welt und konnte in den letzten Tagen mit Ubuntu 14.04 herumspielen und dabei vieles lernen. Leider habe ich zu der folgenden Frage keine passende bzw. für mich verständliche Antwort im Internet gefunden.

Ich habe neben dem Administrator-Konto einen Standardbenutzer angelegt, mit dem ich alltäglich arbeiten möchte. Nun habe ich festgestellt, dass der Standardbenutzer Zugriff auf das Root-Verzeichnis und die Unterverzeichnisse hat und dass auch der Zugriff auf das Home-Verzeichnis des Administrators mit diesem Konto möglich ist. Ich dachte eigentlich, dass das überhaupt gar nicht der Fall sein sollte.

Habe ich etwas vergessen/übersehen, oder muss der Admin noch Schritte unternehmen, damit der Standardbenutzer das eben nicht darf?

Viele Grüße
huttatta

Moin,

ich bin ganz neu in der Linux-Welt und konnte in den letzten
Tagen mit Ubuntu 14.04 herumspielen und dabei vieles lernen.

das ist schön :smile: Was ich an LINUX (unter anderem) so mag, ist die Möglichkeit lernen zu können.

Ich habe neben dem Administrator-Konto einen Standardbenutzer
angelegt, mit dem ich alltäglich arbeiten möchte. Nun habe ich
festgestellt, dass der Standardbenutzer Zugriff auf das
Root-Verzeichnis und die Unterverzeichnisse hat und dass auch
der Zugriff auf das Home-Verzeichnis des Administrators mit
diesem Konto möglich ist. Ich dachte eigentlich, dass das
überhaupt gar nicht der Fall sein sollte.

Wenn ich mich recht erinnere, hat Ubuntu ein eher „unübliches“ root/user-Konzept. „Normalerweise“ gibt es _immer_ einen Benutzer „root“ (den Adminsitrator) und mindestens einen anderen Benutzer (user). Bei *ubuntu gibt es aber doch den „root“ nicht standardmäßig und stattdessen soll _der_ user immer per sudo adminstrieren und muss man dafür nicht mal das „rootpasswort“ eingeben?

Hast du den deinen „root“-account so richtig erstellt oder wie hast du den erzeugt? Als ich noch kubuntu benutzt habe, habe ich mir immer zuerst einen richtigen root-account angelegt und habe nie wirklich mit sudo gearbeitet.
Lies doch dazu mal „Root-Passwort einrichten“ unter http://wiki.ubuntuusers.de/sudo/Konfiguration

Habe ich etwas vergessen/übersehen, oder muss der Admin noch
Schritte unternehmen, damit der Standardbenutzer das eben
nicht darf?

also bei mir (debian) darf der User im root-Verzeichnis (/) gucken, aber nicht ins home-Verzeichnis von root (/root).
Welche Rechte sind denn bei /root gesetzt? Das findest du in einer (virtuellen) „konsole“ raus in dem du

ls -la /

Wenn die zB so aussehen:

drwx------ 22 root root 4096 Nov 11 23:36 root

bedeutet das, dass es ein Verzeichnis ist „d“ und dass der Eigentümer (das ist der erste Name hier nach der „22“, also root) lesen (_r_ead), schreiben (_w_rite) und ausführen (e_x_ecute) darf. Die nächsten drei - - - sagen, dass die Gruppe (das ist hier der zweite Name hinter der „22“, also die gruppe root) gar nichts darf und alle anderen dürfen auch gar nichts, das sagen die letzten drei - - -
Die Rechte ändert man mit dem Befehl „chmod“ => „man chamod“
Für obiges Beispiel wäre der ganze Befehl in Kurzschreibweise

chmod 700 /root

HTH
J~

Hallo J ~,

Hast du den deinen „root“-account so richtig erstellt oder wie
hast du den erzeugt? Als ich noch kubuntu benutzt habe, habe
ich mir immer zuerst einen richtigen root-account angelegt und
habe nie wirklich mit sudo gearbeitet.
Lies doch dazu mal „Root-Passwort einrichten“ unter
http://wiki.ubuntuusers.de/sudo/Konfiguration

den „root“-Account habe ich nicht angelegt, der ist standardmäßig nach der Installation vorhanden, ebenso wie ein Admin-Account, dem ich bei der Installation einen Namen und ein Passwort geben darf und in den ich mich einlogge. Der Admin darf dann per „sudo“ Sachen machen, wohingegen das einem später angelegten Standardbenutzer verweigert wird - zumindest hoffe ich, das so richtig aufgefasst zu haben.

Ich habe auch festgestellt, dass ich als Standardbenutzer zwar lesen und öffnen kann, aber keine Schreibrechte besitze. In der Konsole will „sudo“ auch nicht funktionieren. Insofern bin ich also schon mal beruhigt. Es bleiben noch die Leserechte, aber das werde ich sicher irgendwann noch hinbekommen.

[…] Die Rechte ändert man mit dem Befehl „chmod“ => „man chamod“
Für obiges Beispiel wäre der ganze Befehl in Kurzschreibweise
chmod 700 /root

Danke für den Tipp. Damit werde ich mich mal in Ruhe auseinandersetzen.

Gruß
Huttatta

Hallo J~,

das hat funktioniert. Ich konnte jetzt doch noch eine schöne Erklärung mit Querverweisen finden, die sich ziemlich mit deiner Erklärung deckt:

http://www.howtogeek.com/190084/how-to-prevent-other…

Schönen Gruß
Huttatta

Moin,

boah, beim nachlesen merke ich deutlich, dass ich gestern nicht viel Zeit hatte. Mein Artikel ist ja voller (Schreib-)Fehler :wink: Hoffentlich war er trotzdem verständlich :smile:

den „root“-Account habe ich nicht angelegt, der ist
standardmäßig nach der Installation vorhanden, ebenso wie ein
Admin-Account, dem ich bei der Installation einen Namen und
ein Passwort geben darf und in den ich mich einlogge. Der
Admin darf dann per „sudo“ Sachen machen, wohingegen das einem
später angelegten Standardbenutzer verweigert wird - zumindest
hoffe ich, das so richtig aufgefasst zu haben.

Okay… Offenbar hat sich ubuntu wieder was Neues einfallen lassen. Falls du mal ein anderes System benutzen wirst ist es vielleicht für dich ganz gut zu wissen, dass es unter unixoiden Systemen quasi immer einen Administratoraccount namens root gibt und beliebig viele andere, „gleiche“ Benutzer mit frei gewähltem Namen gibt.
Manchmal/oft ist es dem root allerdings aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt sich direkt bzw direkt über ein Netzwerk an einem System anzumelden. Deswegen arbeitet man „üblicherweise“ so, dass man sich auch als Administrator einen useraccount zulegt, sich mit diesem anmeldet und sich dann root-Rechte verschafft. Das geht in einer Konsole zB mit dem Befehl

su -

und dem root-passwort. Wie gesagt, ubuntu und seine Abwandlungen (kubuntu, …) haben ein anderes Konzept, aber so wie o.g. arbeite zumindest ich immer.

Wie du vielleicht bemerkst, verwende ich Worte wie „oft“„üblicherweise“ usw um dir was zu beschreiben. Es ist unter unixoiden Systemen nämlich möglich, viele Dinge recht frei zu gestalten (wenn man weiß was man tut) und deine Distribution macht es vielleicht anders, als andere Benutzer es kennen und dir sagen.

BTW: hörst du „irgendwo“, dass du diesen oder jenen Befehl ausführen sollst (wie zB oben das „su“), dann solltest du das nur tun, wenn du genau weißt, was das bewirkt. Im Zweifel lies wenigstens kurz die man-page (hier: man su) oder eine andere Hilfe deines Systems. Es ist unter LINUX kein Problem mit einem einzigen Befehl komplett alle Daten deiner Festplatte in Sekunden zu löschen. Ohne „Papierkorb“ und „undelete“. Falls du aus der Windowswelt kommst, ist das vielleicht neu für dich. UNIX/LINUX fragt auch normalerweise nur dann nach oder meldet irgendwas, wenn es nicht weiß was es tun soll. Es fragt nicht nach um zu prüfen ob der Benutzer weiß, was er tut. Das System geht davon aus, dass er das weiß.

[…] Die Rechte ändert man mit dem Befehl „chmod“ => „man chamod“
Für obiges Beispiel wäre der ganze Befehl in Kurzschreibweise
chmod 700 /root

Danke für den Tipp. Damit werde ich mich mal in Ruhe
auseinandersetzen.

chmod hat eine „langschreibweise“, die menschenverständlicher ist und eine „kurzschreibweise“.

chmod a+rwx
bedeutet zB, dass "a"ll (also alle) dir Rechte r, w und x bekommen
chmod o-w
entzieht zB "o"ther also allen die nicht Benutzer oder Gruppenmitglieder sind die schreibrechte.
Das wird schnell kompliziert zu schreiben, wenn man mehr als eine Sache ändern will. Drum gibt es die „oktale“ Kurzschreibweise. Kennst du das oktale und das binäre Zahlensystem und wie man das ineinander umrechnet?
Stell dir vor, dass die aufgereihten Rechte einer Unixdatei eine Binärzahl wäre. Würde also der User lesen und schreiben dürfen und die Gruppe und die anderen nur lesen, sähe das so aus:

rwxrwxrwx
110100100

bei allem was erlaubt ist, steht eine 1 und umgekehrt.
Nun fasst man immer einen Dreierblock rwx zu einer oktakzahl (zwischen 0…7 zusammen), das ergäbe dann oben 110=>6 100=>4 100=> 4 also 644

chmod 644 Dateiname

setzt die Rechte dann auch in einem Schwups so wie oben genannt :smile:

VG
J~

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Hallo J ~,

sorry, wenn die Antwort etwas gedauert hat. Ich habe mich inzwischen kundig gemacht und es ist tatsächlich so wie ich es schilderte: Es gibt einen root, jedoch kann man sich als solcher nicht einloggen. Dafür gibt es „sudoers“, die sich root-Rechte holen können. Dualwerte in Oktal- oder Deziamlwerte u.s.w. umrechnen ist kein Problem. Die Manpages lese ich alleine schon weil ich die Befehle und deren Möglichkeiten kennen lernen möchte. Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis ich da nicht mehr so oft reingucken muss.

Vielen Dank für die Hilfe!

Gruß
Huttatta