über 70, aber wir wollen noch nicht umziehen

grüßt euch,
wir sind 70 bzw. 76. Die Kinder meines Mannes haben ihren Besuch angekündigt. Sie wohnen ca. 20 km von hier entfernt und wollen, daß wir in den Ort ziehen, wo fast die ganze Verwandtschaft von ihm wohnt. Hier haben wir eine schöne, große und preiswerte Wohnung, wohnen alleine auf dem Anwesen mit Hof, Garten und Scheune. Außerdem haben wir 2 Katzen. Einkaufen können wir hier auch, nur ein paar Häuser weiter, auch Frisör etc. Alles andere ist auch nur wenige km mit dem Auto erreichbar. Wir fahren zwar beide nicht mehr gerne mit dem Auto, aber die paar km sind kein Problem. Und nun meinen sie, wir müßten in ihre Nähe ziehen, denn wer sollte sich um uns kümmern, wenn … Dort ist auch eine Altenwohnanlage, wo wir uns auf die Warteliste setzen lassen sollen. Aber die ist für uns viel zu teuer, genau wie die Wohnungsmieten. Pflegen wollen sie meinen Mann also auch nicht (mich als 2. Ehefrau ihres Vaters sowieso nicht, obwohl wir ein gutes Verhältnis zueinander haben), sonst könnten sie uns eine Wohnung in ihrem geerbten Mehrfamilienhaus anbieten. Nun also ein Besuch, obwohl sie uns sonst nie besuchen, allerdings des öfteren zu sich einladen. Das ist für sie bequemer. Die Kinder, Enkelkinder und die Urenkelchen freuen sich auch immer, wenn wir kommen, wollen aber nicht verstehen, wenn wir wieder daheim sein wollen, bevor es dunkel wird. Für uns ist Autofahren bei Dunkelheit sehr anstrengend.
Auf der einen Seite haben wir alle untereinander ein gutes Verhältnis, aber auf der anderen Seite haben wir uns wenig zu sagen. Ihre Lebensart ist nicht die unsere.

Erklärt haben wir schon zur Genüge, daß es uns sehr schwer fällt, eine Lebensqualiät (hier wohnen) gegen eine andere (mehr Nähe zur Familie) auszutauschen. Außerdem wissen wir nicht so recht, was sie sich darunter vorstellen. Mit den Urenkelchen das tun, was wir mit den Enkelkindern gemacht haben vor unserem Umzug vor vielen Jahren? Übers Wochenende zu uns nehmen, mit ihnen dies und jenes unternehmen, vorlesen, erzählen, spielen etc.? Haben wir damals oft und gerne gemacht, würden wir auch heute wieder tun, diesmal mit den beiden Urenkelchen. Aber wir werden nicht jünger. Und wenn wir wirklich einmal Hilfe brauchen, werden wir sie nicht bekommen. Dessen sind wir uns begründet sicher. Wir werden uns dann bezahlte Hilfe von Fremden holen. Darin sind wir uns beide einig. Und hier könnten wir das auch problemlos und das können wir uns eher finanziell leisten als in eine Seniorenresidenz zu gehen, wo wir dann auch noch auf die Gesellschaft unserer beiden von uns beiden geliebten Katzen verzichten müßten, aber nicht wollen.

Wir freuen uns auf den Besuch und gleichzeitig baut sich schon jetzt die Spannung auf. Wie bringen wir ihnen bei, was wir wollen und was sie eigentlich schon wissen, ohne die sonstige Harmonie zu zerstören? Die Tochter wird schnell laut, wenn sie nicht ihren Kopf durchsetzen kann, und denkt, daß sie weiß, was für uns gut ist. Mein Mann steht nie zu sich selbst, also bin ich immer die, die für uns beide „streiten“ muß. Wie überstehe ich diesen Besuch?

LG, Hannelore

Hallo,

du hast vergessen zu schreiben, dass ihr an dem Tag, an welchem sich die kinderlein angekündigt haben, leider schon eingeladen seit.

Ihr würdet euch aber sofort melden, sobald ihr einen freien termin habt.

Michael

Hallo aus dem hohen Norden!
Wie bereitet man sich auf so ein Gespräch vor?
-Ich würde mit meiner Frau absprechen was WIR wollen. Danach höre ich mir alles an und wenn keine neuen Argumente kommem, bleibe ich bei meiner Meinung. Schließlich sind wir ja noch nicht entmündigt.
-Interesant wären ja auch alle Interessen, die zu diesen Vorschlägen führen zu erfragen.
-Natürlich muß man sich mit dem Gedanken befassen, dass man alleine nicht mehr zurecht kommt. Aber wann ist das? …mit 60, mit 70?
Meine Mutter lebt noch mit 91 allein.
-Eine Vorsorge kann doch auch in etwas Erspartem liegen, oder man erwirbt Anteile in einer Wohnungsbaugenossenschaft
Ich wünsche alles Gute, blos nichts überstürzen! Eile ist ein schlechter Rargeber!
Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hallo,
das will gut überlegt sein. Ich würde mir meine Unabhängigkeit erhalten, solange es geht.
Dino hat es schon angedeutet: Worum geht es den Jungen? brauchen sie Babysitter, Hilfe im Haushalt, wollen sie die leerstehende Wohnung gut vermieten? Denn nach Deinen Angaben ist ihr Interesse wohl eher weniger, Euch gut versorgt zu wissen.
Auch wenn ihr nicht mehr selbst Auto fahrt - für einen solchen Besuch ist auch eine Taxifahrt auch nicht zu teuer und kann auch in finsterer Nacht erfolgen.
Erteilt den Kindern eine Vorsorgevollmacht, für alle Fälle, aber sonst seht zu, dass ihr selbständig bleibt.
A.

widerspricht meiner Natur! Wäre ja auch nur ein Aufschieben.
LG, Hannelore

Hallo Hannelore,

meine Eltern sind 75 und 77, also eure Kategorie. Einerseits brökeln sie an allen Ecken und Enden und könnten meines Erachtens gut mal ein wenig Ruhe gebrauchen. Andererseits haben sie aber auch immer so viel vor. Meine Mutter pflegt ihre Tiere, mein Vater macht Nachhilfen und sowas wie Abendschule. Wenn man ihnen das wegnehmen würde, wären sie bestimmt ausgeruhter, aber auch unzufrieden und unausgelastet.

Auch bei ihnen ist die alltägliche Logistik am jetzigen Wohnort ideal: Supermarkt 5 Fußminuten in die eine Richtung, Hausärztin, Apotheke, Bäkerei 2,5 Fußminuten in die andere Richtung. Und für die weiter weggelegenen Örtlichkeiten gibt es das Auto, das auch nicht mehr soooo leicht zu bedienen ist wie vor 20 Jahren, aber für die paar Kilometer reichts.

Wir Kinder machen uns manchmal wirklich große Sorgen um unsere Eltern. Aber wir würden sie (noch) nicht unter Druck setzen, um sie an einen anderen Wohnort zu verfrachten. Die beiden sind erwachsen (!) und noch im vollbesitzt ihrer geistigen (!), wenn auch nicht immer ihrer körperlichen Kräfte. Und genau das würde ich an eurer Stelle auch euren Kindern klar sagen. Ihr könnt ihnen eure Gründe für den Verbleib in eurem Ort vortagen, ihr müsst aber nicht. Ist nämlich eure Sache. Eure Kinder können es akzeptieren oder auch nicht. Ist nämlich ihre Sache. Es wäre aber schön, wenn sie eure Entscheidung, lieber am Ort zu bleiben, akzeptieren. So wie ihr hoffentlich versteht, das sich Kinder manchmal ganz komische Gedanken um die Eltern machen. Es ist nämlich manchmal echt schwer zu sehen, wie die Menschen, die einen groß gezogen haben langsam aber sicher …ich weiß nicht…aber eben nicht mehr so unsterblich sind wie früher. Ihr Alten müsstet das doch verstehen, ihr hattet ja auch mal Eltern.

Ich fühle mich gerade so dazwischen. Noch bin ich ja „jung“, aber in den nächsten 20 Jahren wird irgendwann mal meine Tochter in meiner Situation sein. Ich befürchte, ich werde ihr mein Altwerden auch nicht leicht machen. Die Vorstellung, irgendwann mal was von meiner Eigenständigkeit aufgeben zu müssen macht mir Angst. Und wenn ich mal nur halb so bockig werde wie meine Oma, sollte ich langsam anfangen, vorrauseilend Abbitte zu leisten.

Ich hoffe, das Gespräch wird nicht zu unerfreulich. Es ist schwierig, für beide Seiten. Sag ich jetzt mal als alterndes Kind alternder Eltern.

LG Barbara

Hallo Hannelore,

Mein Mann steht nie zu sich selbst, also
bin ich immer die, die für uns beide „streiten“ muß. Wie
überstehe ich diesen Besuch?

Ich habe das Gefühl, dass dieser Punkt die Ursache für Deine Nervosität ist. Ich kann das gut nachvollziehen, schnell steht man als diejenige da, die dem armen Mann den Willen aufdrückt.

Abgesehen davon hast Du eigentlich keinen Grund zu streiten. Deine Argumente, ob praktischer oder emotionaler Natur, sind für mich absolut schlüssig. Es gibt für Euch beide scheinbar keinen praktischen Grund, in einen anderen Ort zu ziehen. Für die Familie schon, ganz sicher.
Und deshalb lass’ Dir bloß kein schlechtes Gewissen einreden. Wenn Deine Urenkel so gern bei Euch sein wollen, dann sollten 20km für die Familie kein unüberwindliches Hindernis sein.
Ich halte es für ganz wichtig, vor dem Besuch Deinem Mann klarzumachen, dass Du seine Unterstützung brauchst.
Und dann lehnst Du Dich zurück, ruhst in Dir selbst, weißt, was Du willst und lässt, entschuldige, die Bagage auf Dich zukommen. Du hast nicht den geringsten Grund, Dich zu rechtfertigen.

Viel Glück,

Susanne

Hi, mit Deinem Mann scheint Eure Übereinstimmung, zur Forderung der Kinder, vollkommen klar zu sein.
Ihr wollt nicht umziehen und damit hat sichs! Dafür müsst ihr den Kindern auch keinerlei Bweggründe liefern.

Bei Beginn der Debatte, sollte dies den Kindern mitgeteilt werden, mit dem Zusatz, dass es Eurerseits darüber weder jetzt noch in Zukunft eine weitere Debatte geben wird und, dass dies die Kinder (oder wer auch immer) zu respektieren hätten und zwar sofort.

Du und Dein Mann, Ihr müsst schon Euren Standpunkt unmussverständlich klar machen und den auch verteidigen.
Lautstark werdende Kinder kann man ja immer noch des Hauses verweisen.

Es wird KEIN Friede, Freude Eierkuchenbesuch werden aber da müsst Ihr durch, schliesslich gehts um euer beider Leben u. das was Ihr daraus machen wollt.

Kaum zu glauben wíeso manche Kinder denken, das Recht zu haben, derartige Eingriffe in das Leben der Eltern vornehmen zu dürfen.
MfG ramses90

Hallo Barbara,

wenn sich Kinder Gedanken wegen ihrer Eltern machen, finde ich das schön. Aber genau das ist es: Welche Art Gedanken machen sich seine Kinder?

Sein Sohn hat uns in der Vergangenheit geholfen: Wohnung renovieren z.B., aber er hat damit einen Teil seiner Schulden bei uns abgearbeitet. Sein Schwiegersohn hat nie geholfen. Er hatte gerade dann mal wieder Probleme mit seinem Rücken, aber am nächsten Tag hat er bei einem Freund Fliesen verlegt. Seine Tochter wollte nach unserem letzten Umzug helfen, aber nicht dabei, wobei wir Hilfe gebraucht hätten - nein, sie wollte nur helfen, unsere Sachen auszupacken (um zu sehen, was da ist?). Ich sträube mich dagegen, nur das Negative, das ich in der Vergangenheit mitbekommen habe, zu sehen. Aber es drängt sich auf. Nein, mit Hilfe für uns von seinen Kindern und erwachsenen Enkelkindern können wir nicht rechnen. Warum also bohren sie ständig wegen eines Umzugs in ihre direkte Nähe?

Ich habe schon gefragt: warum. Antwort: dann können wir euch öfters besuchen (damit ich für sie koche?) und ihr könnt uns öfters besuchen (um die Enkelkinder zu betreuen und um mit dem Hund gassi zu gehen, den wir wegen der Katzen im Urlaub nicht mehr zu uns nehmen? Sie fahren 4 bis 5 mal im Jahr in Urlaub!) Nein, wir wollen unsere Ruhe haben! Wir genießen diese Ruhe! Ständig müssen wir erklären, daß wir nicht nur wegen der Katzen nicht mehr in Urlaub fahren, sondern weil wir es als anstregend empfinden und es uns zu Hause besser gefällt als sonst wo. Und daß wir nicht vor Ort mal etwas anderes sehen müssen, sondern uns die Welt lieber im Fernsehen anschauen. Sie können/wollen das nicht begreifen, da ihr Vater früher mit ihrer Mutter ständig unterwegs war (und auch heute zum Leidwesen ihres jetzigen Mannes ist). Das ist 30 Jahre her! Und er war froh, daß ich ihn nicht ständig gedrängt habe, draußen rum zu fliegen, sondern daß er bei mir ein gemütliches Zuhause gefunden hat. Und das ist er auch heute noch. Leider sagt er das nur mir und nicht auch seinen Kindern.

Wenn sie hier sind, werde ich ihnen sagen, daß wir umziehen, wenn sie für uns in ihrer Nähe ein ähnlich schönes Zuhause gefunden haben zu einem nicht viel höheren Preis als hier. Da ich im internet immer wieder nachschaue, weiß ich, daß da ein Wunder geschehen müßte. Aber vielleicht geben sie dann Ruhe - oder das Wunder geschieht.

LG, Hannelore

1 Like

Liebe Hannelore,

Wenn sie hier sind, werde ich ihnen sagen, daß wir umziehen,
wenn sie für uns in ihrer Nähe ein ähnlich schönes Zuhause
gefunden haben zu einem nicht viel höheren Preis als hier. Da
ich im internet immer wieder nachschaue, weiß ich, daß da ein
Wunder geschehen müßte. Aber vielleicht geben sie dann Ruhe -
oder das Wunder geschieht.

Würd ich an deiner Stelle nicht machen, das Wunder könnte geschehen und dann hast du die nächste Erklärungsnot. Ihr wollt nicht umziehen und basta. Da rede ich als zukünftige Alte und nicht als forderndes Kind. Warum lasst ihr euch nur in die Verteidigungsrolle drücken?

Umziehen, vielleicht auch in ein Seniorenheim, könnt ihr immer noch, wenn sich die Gesundheit von dir oder deinem Mann soweit ändert, dass es sinnvoll ist. Aber scheinbar ist es zumindest aus deiner Sicht ja noch nicht nötig, also ist es derzeit nur eine durchaus vernünftige Zukunftsoption.

Och Mönsch, lasst euch doch nicht so in die Ecke drängen.

LG Barbara

4 Like

Hallo, Hannelore,

wenn sich Kinder Gedanken wegen ihrer Eltern machen, finde ich
das schön. Aber genau das ist es: Welche Art Gedanken machen
sich seine Kinder?

wenn ich Dich richtig verstehe, habt Ihr nicht das Bedürfnis, den Kindern räumlich näher zu sein (und dafür eine Verschlechterung Eurer Lebensqualität in Kauf zu nehmen); und deren Motive erscheinen Euch (und auch mir) zumindest fragwürdig.

Da Ihr, wie Du sagst, von ihnen später gegebenenfalls keine Unterstützung zu erwarten habt, für Euch sich also nicht der geringste Vorteil aus einem Umzug ergäbe, sehe ich absolut keinen Grund, dem Drängen der „Jungen“ auch nur ansatzweise nachzugeben.

Versucht sie nicht zu vertrösten, sondern sagt ihnen - mit freundlicher Bestimmtheit -, dass Euer Entschluss feststeht und man das doch bitte respektieren möge, um familiären Verdruss zu vermeiden.

Vielleicht kannst Du Deinen Mann ja doch dazu bewegen, sich ein bisschen klarer auf Deine Seite zu stellen?

Ich wünsche Euch alles Gute - und haltet die Ohren steif!

Gruß
Kreszenz

1 Like

Hallo, Hannelore!

An Deiner Stelle würde ich die Tatsache nochmals abklären, daß es für Euch schöner und auch finanziell durchaus lösbar ( Du schreibst ja, daß Ihr Hilfe bekommen könntet im Fall der Fälle!)ist, in Eurem bisherigen Zuhause zu bleiben.

Wenn Ihr einig seid, dann schau dem Besuch doch in Ruhe und Gelassenheit entgegen. Zeig Freude, wenn sie kommen, und so etwa „ach, wie seid Ihr lieb, daß ihr euch um uns Gedanken macht, uns helfen wollt - wir können das gar nicht genug schätzen, etc“ " Aber wißt ihr ins unserem Alter kommt das Sprichwort zu Tragen: einen alten Baum verpflanzt man nicht, und wir haben alles gut überlegt…u.s.w. Und sagt ihnen doch, daß Ihr Euch über Besuche immer freut, sie immer willkommen sind! — Sie werden vermutlich ohnedies nicht so viel und oft Zeit für Euch haben! Übrigens auch dann nicht, wenn Ihr umzieht!

Nach allem, was Du schriebst wünsche ich Dir und Deinem Mann, daß Ihr in Eurem gewohnten Heim bleibt und einen schönen und friedlichen Lebensabend verbringt!

Herzlich Annemarie

Kaum zu glauben wíeso manche Kinder denken, das Recht zu
haben, derartige Eingriffe in das Leben der Eltern vornehmen
zu dürfen.

für mich kommt noch erschütternd dazu: 20 Km? Hallo? Das fahre ich täglich 2 x durchaus auch mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück. Warum sind 20 Km ein Grund, die Eltern zum Umziehen zu bewegen?

Beste Grüße
Aquilegia A.

3 Like

danke - danke euch allen!!!

Das mit der „Verteidigungsecke“ hat gesessen! Und: ja, wir müssen nichts weiter erklären, denn das haben wir zur Genüge getan. Wir lassen sie tun, was sie tun, auch wenn wir über so einiges den Kopf schütteln und uns Sorgen machen, und mischen uns nicht ein, und dieses Recht haben auch wir.

Nun können sie die halbe Stunde Autofahrt zu uns machen, sich über die vielen Kurven ärgern und dann werden wir zusammen essen und „plaudern“ und dann sehen wir weiter.

Nochmals danke und liebe Grüsse,
Hannelore

Hallo Hannelore,

wie und wo möchte Dein Mann in der nächsten Zeit leben, solange Ihr noch so fit wie heute seid und Katzen habt und in einer Umgebung lebt, die Euch gefällt?

Ihr beide möchtet doch noch bleiben, wo Ihr seid. Aber Dein Mann ist es, der seiner Tochter in diesem Punkt nichts entgegenzusetzen weiß - oder habe ich Dich da falsch verstanden?

Was sind seine konkreten Vorstellungen? Will er am liebsten morgen schon in eine Altenwohnanlage ziehen und alles aufgeben?

Wenn nein, warum kann er das seiner Tochter nicht klipp und klar sagen?
Oder möchte er das alles insgeheim doch schon loswerden, weil es für ihn beschwerlich geworden ist? Dann sollte Ihr beide darüber reden und Euch einigen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Ihr Euch helfen und unterstützen lasst.

Liebe Grüße
Maralena

hallo,
mein Mann will noch weniger an unserer Situation etwas ändern als ich. Und er will noch weniger in ein Altenheim als ich - lieber Hilfe ins Haus holen, wenn es sein muß. Und er hängt an den Katzen noch mehr als ich. Und er will das Autofahren noch nicht aufgeben, obwohl der Wagen fast nur noch in der Garage steht und wir alleine mit dem Wertverlust jede Menge Taxi fahren könnten. Ich selbst bin flexibel und anpasssungefähig. Aber da es mir auch paßt wie es ist, stehe ich an seiner Seite und verteidige seine/unsere Interessen. Bitte jetzt kein Mißverständnis: Ich denke bei allem nicht nur an ihn und handle nicht nur für ihn. Das, was wir wollen, ist einfach identisch. Und Auto oder Taxi - da bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich ohne Auto glücklicher wäre. Wir fahren ja beide noch, nur nicht mehr so viel und nicht gern weite Strecken und bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter.
Die Kinder sagen, jetzt seid ihr noch fit für einen Umzug - also wenn nicht jetzt, wann dann? Was ist das für ein Argument? Wir können uns auch von Fremden bei einem Umzug helfen lassen. Da brauchen sie keine Angst zu haben, daß wir sie darum bitten. Bei unserem letzten Umzug haben sie ja auch nicht geholfen.
Wir wissen einfach nicht, was sie von uns wollen. Und auf unsere Fragen, warum sie meinen, daß wir umziehen sollen, kommen nicht nachvollziehbare Argumente. Ihr Verhalten in der Vergangenheit paßt einfach nicht zu „wir machen uns Gedanken um euch“. ??? Vielleicht tun wir ihnen Unrecht? Es irritiert uns, daß sie sich auf einmal für uns mehr interessieren als früher. Es ging immer um die reiche und angesehene Verwandtschaft (da wurde und wird noch geerbt) und auf uns (mehr auf meinen Mann) wurde heruntergeschaut. Woher kommt der Sinneswandel? Und vor allem: hat da überhaupt einer stattgefunden?
Wir werden einfach machen, was wir für uns für richtig halten - basta.
LG, Hannelore

3 Like

Liebe Hannelore,

Dein letzter Satz „wir werden einfach machen, was wir für richtig halten - basta -“ ist die richtige Einstellung zu diesem Thema.
Tut genau das, was Ihr wollt und nichts anderes.

Wenn Du Dich selbst ein bisschen vor seinen fordernden Kindern schützen willst, dann schweige künftig mit freundlicher Mine aber beharrlich zu deren Vorschlägen. Sie reden auf die Person ein, die ‚nachgiebiger‘ scheint und deshalb Antworten gibt, die sie sogleich zu zerpflücken wissen.
Diese Person solltest nicht Du sein.

Den Kindern bei Übergriffen entgegen zu treten - auch wenn diese wohlwollend gemeint sind, ist ausschließlich Sache der Eltern und nicht die, der Lebensgefährten. Wenn Dein Mann seinen Kindern gegenüber das nicht so gut kann, dann stärke ihm vorher und hinterher den Rücken und tröste ihn, wenns schlimm war. Den ‚Kampf‘ um Eure Eigenständigkeit muss er leider selbst ausfechten. Egal wie.

Liebe Grüße
Maralena (die weiss, wovon sie spricht)

3 Like

Hallo Hannelore,
Du kannst doch klar und deutlich sagen, dass für Euch ein Wohnungswechsel nicht in Frage kommt, weil ihr euch, so wie es jetzt ist, am wohlsten fühlt.
Was in Zukunft ist, kann keiner vorhersagen, falls ihr nicht mehr alleine bleiben könnt, sieht man weiter.
Kinder haben meistens andere Vorstellungen, wie man zu leben hat!

Hallo,

Den Kindern bei Übergriffen entgegen zu treten - auch wenn
diese wohlwollend gemeint sind, ist ausschließlich Sache der
Eltern und nicht die, der Lebensgefährten. Wenn Dein Mann
seinen Kindern gegenüber das nicht so gut kann, dann stärke
ihm vorher und hinterher den Rücken und tröste ihn, wenns
schlimm war. Den ‚Kampf‘ um Eure Eigenständigkeit muss er
leider selbst ausfechten. Egal wie.

Da bin ich völlig andrer Meinung, da die Forderung der Kinder beide Partner betrifft und nicht nur den leiblichen Vater.
Hier geht es nicht (nur) um Eltern-Kind-Beziehung sondern darum, das eine Gruppe von Menschen (in diesem Fall seine Familie) eine andere Gruppe von Menschen (den Vater und seine Gefährtin) von etwas überzeugen wollen.

Gruss, Sama

1 Like

Servus,

ich an deiner Stelle würde der Tochter deines Mannes (Stieftochter?) den Spieß umdrehen. Sag ihr mit mitfühlendem Blick, dass du nachvollziehen kannst, dass sie Angst hat nicht alleine zurecht zu kommen. Ist ja auch nicht so einfach mit dem Älterwerden (denke sie wird so Ende 40, Anfang 50 sein). Sag ihr du hättest nichts dagegen, dass sie in eure Nähe umzieht, damit ihr euch um sie kümmern könnt wenn der Allzheimer (bald) bei ihr zuschlägt.
Einen anderen Grund für ihre übertriebenen Drang nach Nähe kannst du dir ja nicht vorstellen oder?

Das Gechütz ist dir zu schwer? Ich fürchte eine derart informationsresistente Zeitgenossin wirst du nicht anders los. Und zur Vernunft bringst du diese Suffragette schon gar nicht.

Sie soll froh sein solch rüstige Verwandschaft zu haben, die das Leben noch geniessen kann ohne fremde Hilfe.

Gruß
widecrypt