Habe das gelesen:
http://de.lifestyle.yahoo.com/15012007/378/maedchen-…
Sind sie den Männern wirklich so überlegen
Ich bezweifle das man das so allgemein als Überlegenheit bewerten kann.
Oder was denkt ihr?
Liebe Grüße,
Ralf
Habe das gelesen:
http://de.lifestyle.yahoo.com/15012007/378/maedchen-…
Sind sie den Männern wirklich so überlegen
Ich bezweifle das man das so allgemein als Überlegenheit bewerten kann.
Oder was denkt ihr?
Liebe Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,
http://de.lifestyle.yahoo.com/15012007/378/maedchen-…
Sind sie den Männern wirklich so überlegen
Der Artikel ist ein überaus gelungenes Beispiel für: einen Haufen Unsinn!
Die verwendeten Untersuchungsmethoden (wovon die Autorin anscheinend überhaupt keine Ahnung hat) sind in keinem Fall valide für das, was die Autorin hier untersucht haben möchte.
Wenn man wissen möchte, ob Männer oder Frauen „schlauer“ sind (wobei diese Fragestellung so ohnehin dummes Zeug ist), dann macht man das anhand von repräsentativen Stichproben mittels eines „Schlauigkeitstest“, also am ehesten einen Intelligenztest, und vergleicht dann die Daten.
Hier wurde eine Stichprobe an Männern und Frauen auf ein dichotomes Item: „Möchtest Du Abitur machen?“ hin befragt und die Autorin schlussfolgert, dass weil 55% der Frauen im Vergleich zu 47% der Männer im Alter von 18 bis 25 mit „JA“ geantwortet haben, die Frauen schlauer als die Männer sind (nach ihrer Logik um 8%…).
Würde dieses Modell stimmen, dann ist eine Beantwortung der Frage „Möchtest Du Abitur machen?“ (manifeste Variable) mit „Ja“ ein Kriterium für „Schlauheit“ (latente Variable).
Wie schon gesagt, die Validität zwischen den beiden Variablen ist durch nichts zu konstruieren.
Dies ist ein gelungenes Beispiel für Fehlinterpretation und dafür, dass es immer noch Journalisten gibt, die über Dinge schreiben, obwohl sie entweder überhaupt keine Ahnung davon haben oder ohnehin nur eine eigene Meinung verkaufen möchten.
Die Shell Studie hingegen kommt zu dem Schluss, dass Frauen bessere Karrierechancen haben , weil diese sich mehr und früher mit ihrer Karriere (Abitur) auseinandersetzen.
Widersprüchlich scheinen mir hier die Angaben des „statistischen Bundesamtes“, wonach unter Hochschulabsolventen der Frauenanteil mit 49,5% um 1,6% unter dem Anteil der Frauen in der Bevölkerung (51,1%) liegt, und Frauen die habilitieren mit z.B. nur 23,0% um 28,1% unter ihrem Bevölkerungsanteil liegt (vgl. http://www.destatis.de/basis/d/biwiku/hochtab8.php).
Unter allen Selbstständigen in Deutschland beträgt der Frauenanteil gerade einmal ein Drittel (http://www.destatis.de/basis/d/erwerb/erwerbtab1.php).
Persönlich würde ich für die „harten Fakten“ als mögliche Ursache immer noch einen Unterschied in der Chancengleichheit zwischen Mann und Frau sehen. Wäre es hingegen „Schlauheit“, dann müssten Intelligenztests zwischen Männern und Frauen signifikant unterschiedlich ausfallen.
Da die Autorin des Artikel „Frauen sind schlauer“ so tut, als ob es Chancengleichheit gäbe und Frauen eher Karriere machten (was die Statistik meines Erachtens nicht bestätigt), ist sie meiner Meinung nach mit ihren Artikel(chen) eher an einem Rückschritt in der Chancengleichheit beteiligt (denn er würde dafür sprechen, eher Männer zu fördern - vorrausgesetzt, man möchte überhaupt gleiche Chancen).
Lieben Gruß
Patrick