Überbevölkerung und versunkene Stätten

Ich denke über folgendes nach: ständig nimmt die Weltbevölkerung zu. Auch der Mensch besteht nur aus der Materie, die es auf der Erde gibt. Entsteht ein Mensch, fehlt die Materie andernorts. Es ist immer ein Nullsummenspiel, oder?
Trotzdem muss man immer wieder alte Stätten ausbuddeln. Sie werden offenbar von Materie verschüttet, die vorher woanders war. Woher kommt diese, wenn gleichzeitig die Menschen immer zahlreicher werden?

Alle lebenden Menschen zusammen wiegen ungefähr 500 Gigatonnen. Auf der Erde gibt es ungefähr 2 Milliarden Gigatonnen Kohlenstoff und 1,3 Milliarden Gigatonnen Wasser. Die Zahl der Menschen spielt im Verhältnis dazu also überhaupt keine Rolle.

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Zum einen haben wir Stätten, die versunken sind, weil sie für den Baurund zu schwer waren. Es gibt aber auch Stätten, die von der Natur überwuchert wurden, zum Beispiel die Pyramiden in Mittel- und Südamerika oder Angkor Wat. Zum Teil haben wir aber auch unsere Städte darüber gebaut, wie man gut in Rom, Köln oder Berlin sehen kann, wenn man tiefer gebuddelt wird. Und so manche alte Stätte wurde mit Absicht überdeckt, um sie zu schützen. Ach ja, und dann gab es da auch noch so umwälzende Ereignisse wie Vulkanausbrüche mit pyroklastischen Strömen, Erdbeben, Fluten. Und natürlich auch Verwitterung (wie an den Lehmtempeln in Mesopotamien. Mit den Verwehungen wie in Wüsten mache ich mal Schluss mit meiner Aufzählung.

Grüße
Pierre

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Nachtrag: ich habe mal ChatGPT gefragt, wie groß das Volumen aller Menschen ist. Die ausführliche Antwort machte eine nachvollziehbare Rechnung auf, die ein Volumen von 528 Millionen Kubikkilometern ergibt.

Wenn man dieses Volumen auf dem Globus verteilen würde, ergäbe das eine Höhe von …

… gut einem Millimeter.

Und selbst wenn man alle Menschen der letzten 1 Million Jahre als Grundlage nimmt (etwa 100 Mrd), kommt man nur auf 1,3 cm Schicht.

Aber die Körper der Menschen sind ja wieder zu Boden geworden, und die nachfolgenden Generationen haben sich von dem ernährt, was aus diesem Boden in Nahrungsmittel umgesetzt wurden. Also im Grunde ein weitgehend geschlossener Kreislauf.

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Wenn ich das menschliche Volumen mit durchschnittlich 75 Litern annehme und mit 8 Milliarden multiplizieren, sind das 600 Millionen Kubikmeter. Oder 600 Kubikkilometer.

Der eine Millimeter Höhe stimmt dann aber wieder. :slight_smile:

ChatGPT ging von 70 kg durchschnittlichem Gewicht aus (nicht jeder Mensch hat mein Format), einer Dichte von knapp unter Wasser mit 0,98 kg/l und hat ein Volumen von 66 l errechnet.

Ja, aber es sind dennoch nicht 580 Millionen Kubikkilometer.
Dann wäre die gesamte Erdoberfläche einen Kilometer hoch mit Menschen bedeckt. :slight_smile:

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Ergänzung: Nahezu alle archäologischen Gebäude wurde ja keinesfalls vollständig unzerstört verschüttet. Wir haben z. B. in Troja, wo die Wissenschaftler viele verschiedene Zeitstufen der Stadt unterscheiden, ja nicht 10 Meter hohe Tempel, die so in der Erde versunken sind. Sondern wir haben Grundmauern, oft weniger als einen Meter hoch, in der Erde.

Die ursprünglichen Gebäude wurden oft von Menschen abgetragen, die verlassene Stätten als Steinbruch für eigene Häuser benutzten. Oder/ Und die alten Gebäude wurden umgebaut bzw. neue Gebäude wurden auf die alten Grundmauern gebaut. Wind, Regen, Überschwemmungen und Erdbeben haben dann (je nach Ort) mit zur Zerstörung beigetragen).

So einen Glücksfall für uns (und Katastrophe für die damaligen Menschen), wie es Herculaneum bietet, wo zweistöckige Häuser mit ganz vielen einzelnen Details durch einen Vulkanausbruch verschüttet und konserviert wurden - gibt es nur ganz ganz selten.

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Das liegt wohl an der späten Stunde und dass nebenher Barnaby läuft. Natürlich sind es „nur“ 580 Millionen Kubikmeter. (Noch nicht mal richtig abschreiben kann der Pierre… :wink: )

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Und dann gibt es noch die anderen (u.a. geologischen) Veränderungen:

  • Gelände sinkt oder kippt und damit versinken Städte im Meer oder mit der Zeit im Schlick
  • der Meeresspiegel steigt dauerhaft und holt sich Land und Gebäude
  • Fluten verformen Küstenlinien, schütten Siedlungen mit Sand und Schlick zu oder reißen sie ins Meer
  • Städte versinken aus natürlichen Gründen oder selbst verschuldet (Jakarta, Mexico-City) in (ehemaligen) Seen oder Flüssen

Alle Materie, die an der Erdoberfläche in Bewegung ist, fällt praktisch nicht ins Gewicht. Würde man die Erde auf die Größe einer Billardkugel verkleinern, wäre die Höhendifferenz zwischen Mount Everest und Mariangraben etwa 1/10 mm. Selbst die höchsten bisher geschaffenen Bauwerke wären nur einige Mikrometer hoch. Die gesamte Natur (Menschen, Tiere, Pflanzen) wäre nur soviel wie der Schmutz von ein paar Fingerabdrücken.

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Interessante Zahlen. Die muss ich mir jetzt erst mal verinnerlichen. Danke