Hallo,
Einmal reinpusten, Einmal rauspusten
Welchen Sinn siehst du in dieser Anordnung?
Wie soll das Kühlluftmanagment dann deiner Meinung nach
konkret aussehen?
Sinn in der Anordnung ist der, den man aus Räumen kennt die
Fenster und Tür haben, da schafft man einen durchzug.
Dass die Luft durchziehen muß ist schon klar.
Mir geht es um was ganz anders. Immer wieder hört man die Worte:
" vorne einen Lüften und hinten einen".
Allein den Sinn der Maßnahme verstehe ich nicht.
Ich halte das in den meisten Fällen für Quatsch, weil Lüfter in Reihe
kaum mehr Volumenstrom bringen, sondern nur doppelten Wirkdruck.
Das ist aber völlig überflüssig, sofern man auf minimalen Strömungs-
Widerstand im System achtet (Kabelmanagment meine ich damit nicht,
das ist in dem Zusammenhang ein ulkiges Argument).
Das Problem ist aber, das bei so unreflektierten Kochanleitungen oft
totaler Unsinn bei rauskommt, weil dann z.B. vor ein kleiner 80mm-Lüfter
das eh schon kleine Ansaugloch noch weiter im Querschnitt verringert
und hinten dann der 120mm-Gehäuselüfter zusammen mit dem 120mm-NT-Lüfter
versuchen durch die kleine Düse (80mm-Quirl) ein bischen Luft zu ziehen.
Da die Lüfter aber nur kleinen Wirkdruck bringen (1mbar ist da schon viel),
kommt da nix und die großen Lüfter drehen nur im eigenen Mulm und
treiben dafür den 80mm-Qirl wie eine Turbine an.
Deshalb muß vorn ein hinreichend großer Strömungsquerschnitt sein, der
mindestens so viel Fläche hat, wie die die freien Querschnitte der hinteren
Lüfter. Dann ziehen diese auch ohne merklichen Strömungwiderstand
genügend Luft und gut is’ses. Falls die Zuluftquerschnitte vor zu gering
sind (das ist scheinbar bei vielen Gehäusen ein Konstruktionsfehler),
muss man möglichst zusätzliche Löcher schaffen. Die Slotblenden im
Bereich vor dem Festplattenkäfig bieten sich da gut an.
Anordnung ist bei einem Top-Flow kühler beliebig, allerdings
würde ich, egal ob Tower oder Top-Flow Kühler an den Festplatten
reinpusten und hinten am Gehäuse (da dort meist unter dem
Netzteil noch ein Slot für Gehäusekühler ist) rauspusten.
An den Festplatten reinpuste halte ich für überflüssig, sofern
da Lüftlöcher vor den Platten sind, durch die Luft einströmen kann
und die HD nicht ganz eng verbaut sind (was man ja selten machen muß,
weil da normalerweise reichlich Reserve ist).
Den Rest macht der Unterdruck, welcher durch die Lüfter auf der
Rückseite automatisch ensteht, von ganz alleine.
Wenn da ein guter Volumenstrom ist, dann strömt die Lutt auch nicht
laminar durch, sondern macht viele Wirbel, so dass im Gehäuse auch
Toträume noch was abbekommen.
Selbstverständlich sollten 120mm Lüfter verwendet werden
und bei den Festplatten, wo der Lüfter reinpustet ein zusätzlicher
Staubfilter eingebaut werden.
Sowas halte ich auch für sehr kontraproduktiv.
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Staubfilter sind elendige Strömungsbremsen. Sofern dieser Filter nicht
wirklich recht grob sind und sehr großflächig (also z.B. über größere Teile
der Frontfläche) werden sie die Lüfter auf eine Bruchteil der Nennleistung
reduzieren und die Lüfter müssen doch wieder volle Pulle laufen, um
genügend Wirkdruck zubringen.
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Der Staubfilter setzt sich dann auch schnell zum, was die Sache enorm
verschärft. Wer kontrolliert sowas schon aller 14 Tage - Aus dem Auge,
aus dem Sinn. Wenn sonst die meisten Flusen, die vorn reinfliegen auch
hinten wieder rauskommen, so bleibt mit Filter alles hängen und setzt
das Teil umso schneller zu.
In normalen Wohnräumen halte ich deshalb nichts von solchen Maßnahmen.
Statt dessen ist es natürlich angebracht aller 1…2 Jahre mal in den
PC reinzuschauen und den sichtbaren Dreck mit Pinsel und Staubsauger
zu entfernen.
Top-Flow Kühler kühlen anliegende Komponenten gleich mit.
Ok, ist ein Argument, obwohl dann ja auch die schon angewärmte
Luft aus dem Kühler kommt und nicht kalte Luft von vorn.
Aber gut, das ist eh nicht so wichtig, wenn ein niedriger
Temperaturgradient vom Gehäuse zur Umgebung vorherrscht.
Gruß Uwi