Wir haben ein impressionistisches(?) Bild geerbt. Möglicherweise wurde die Signatur übermalt. Wir versuchen herauszufinden, von welchem Maler das Bild sein könnte. Vielleicht kann jemand weiterhelfen.
Servus,
das ist kein Impressionismus, sondern ab ca. 1910, als die akademische Malerei sich in die Moderne aufmachte, bei Amateuren noch mindestens fünfzig Jahre lang „nachtröpfelnder“ Jugendstil mit einer Prise „Erinnerungen an 1880“.
In der mutmaßlichen Entstehungszeit zwischen ca. 1910 und ca. 1925 konnte ein interessierter und ein wenig begabter Abiturient sowas malen. Die Komposition des Ganzen ist klug ausgedacht und sorgfältig durchgeführt, und damit ist bereits der gesamte Wert der Arbeit genannt.
Es wird Dir also wenig nützen, wenn Du weißt, dass der Maler vielleicht Brünning, Prünning oder Priemig geheißen hat. Er ist halt einer unter vielen gewesen, und es kann gut sein, dass ihm die Malerei Vergnügen bereitet hat.
Schöne Grüße
MM
Danke, das ist schon mal sehr hilfreich.
Hier ist nochmal ein Bild der Signatur im Detail. Das ist der Grund weshalb ich denke das diese übermalt ist. Es gibt offensichtlich einen vorderen und einen hinteren Teil (z.B. die beiden Striche, vielleicht ‚ll‘ scheinen nicht zu den Zeichen darunter zu gehören, oder auch der kleine erste Buchstabe). Vielleicht liege ich auch falsch.
Beste Grüße
J.A.
… und was ich auch erwähnen sollte. Dieses und weitere Bilder wurden kurz vor der Bombardierung bzw. dem Einmarsch der Alliierten in der Stadt unserer Familienangehörigen zu uns '‚aufs Dorf‘ gebracht und haben dort bis zum Tod meines Onkels vor 2 Jahren auf dem Dachboden in einer Kiste verbracht. Daher versuche ich jetzt herauszufinden, was es mit den Bildern auf sich hat.
Servus,
es geht hier um eine Signatur, nicht um eine Schreibübung. Deutlich daran zu erkennen, dass deutsche und lateinische Buchstaben vermischt sind.
Was Du als „ll“ liest, sind ü-Punkte. Ganz links steht der Anfangsbuchstabe (deutsch großes) A des Vornamens. Der Familienname heißt Prünen, vielleicht auch Prümm (aber dazu fehlt ein „Bogen“). Als „Prünen“ stammte er aus dem nordwestdeutschen Raum, als „Prümm“ aus dem Raum Köln - Stolberg - Aachen, dazu würde die Mittelgebirgslandschaft besser passen. Du selber weißt ja, von welcher Stadt und welchem Dorf die Rede ist -
Wenn Du den Duktus der Wasserfläche anschaust, wo die Signatur steht, siehst Du deutlich, dass die Signatur nicht übermalt worden ist.
Schöne Grüße
MM
- hab nochmal nachgezählt, da fehlt kein Bogen - lediglich die ü-Punkte sitzen um einen halben Buchstaben rechts vom ü. Sowas ist bei Unterschriften nicht selten, bei mir hat es der i-Punkt von „Martin“ im Lauf der Zeit bis über den Nachnamen geschafft.
Für „Prümm“ spricht, dass dieser Namen zwar nicht sehr häufig ist, aber immerhin in deutschen Telefonbüchern vorkommt, während „Prünen“ zwar wie ein Familienname aus NW-Deutschland klingt, aber heute (wenn überhaupt) so gut wie nicht vorkommt. Seltene Namen haben zwar die Neigung, durch Kriege und Eheschließungen früher oder später zu erlöschen, aber wahrscheinlicher ist die erste Lesart.
Schöne Grüße
MM