Überprüfung der Corona Quarantäne

Wisst ihr wie die Quarantäne bei Corona Erkrankung überprüft wird?

Es stehen doch einige unter Quarantäne, aber man kann sie ja nicht rund um die Uhr überwachen. Setzt man da nur auf das Vertrauen der Erkrankten?

#coronavirus

[Überschrift konkretisiert, verschlagwortet vom www Team]
[Thread verschoben von Allg. Rechtsfragenvom www Team]

Ja.
Die Gesundheitsämter haben gar nicht genug Personal um das etwa vor Ort zu überprüfen oder mit Kontrollanrufen abzuklären.
Mag sein, im Einzelfall macht man es.

MfG
duck313

Dann habe ich richtig vermutet, eigentlich ganz schön fahrlässig

Hi,

als Lehrerin habe ich mich bereiterklärt, bei Bedarf im Gesundheitsamt zu helfen, Corona und so. Zum Job würde gehören, Anrufe bei Personen zu machen, die unter Quaratäne stehen, um zu überprüfen, ob sie zu Hause sind.

Viel mehr lässt sich da auch praktisch nicht machen. Wenn jeder Infizierte 10 Kontaktpersonen hat, die in Quarantäe müssen (die Familienangehörigen und die 2 Sanis, die ihn/sie abgeholt haben als Minimum), bräuchte man dann fast genauso viele Leute, die die bewachen, eigentlich mehr, weil ja der Arbeitstag der Kontrollperson 8 Stunden hat. Gefängnis is nicht: zu wenig Raum und mehr Kontakt bei der Verbringung da hin.

die Franzi

Ich halte das nicht für „fahrlässig“… Es ist zum Einen gar nicht leistbar. Zum Anderen kann und muss man davon ausgehen, dass die unter Quarantäne gestellten Personen sich der Ernsthaftigkeit der Lage bewusst sind. Jedenfalls in der überwiegenden Mehrheit.
LG
Amokoma1

Was willste machen? Man kann nicht jedem potentiellen Straftäter/Regelverstoßer einen Kontrolleur an die Seite stellen. Das funktioniert im Straßenverkehr genauso wenig wie im Schienenverkehr wie im Gesundheitswesen. Man muß halt mit Abschreckung (Strafen), Vernunft und Kontrollen (Stichproben) arbeiten. Anders geht’s allein aus Kostengründen nicht. Die Alternative ist ein Überwachungsstaat wie die DDR oder die Nazidiktatur, in dem die Kosten und die gesellschaftlichen Schäden immens waren.

In unserem Fall sah das so aus:
Gesundheitsant ruft an ( eine ganze Weile nach freiwilligem Test), spricht auf AB:
„Hier Herr L vom Gesundheitsamt X. Es wäre nett, wenn Sie mich einmal bei Gelegenheit zurück rufen würden.“
Ich war dann so nett, er war auch nett, sehr sogar, aber strahlte auch aus, dass die gar nichts im Griff haben.
Nun waren wir vernünftig und wussten, was zu tun und was nicht zu tun ist.
Aber es kann ja auch Leute erwischen, die überfordert sind, die scheint es ja in Massen zu geben.

(Im Nachbardorf, Hotspot des Landkreises, einem größeren Dorf, liefen bekannt positiv Getestete (hier kennt man sich, und man hatte ja viel Zeit dieser Tage und man erzählte sich davon) durch´s Dorf und keiner hat sich getraut was zu sagen, weil man sich ja eben kennt…)

Nun hiess es also gemäß der Regeln und entgegen der vorsichtigen Anweisungen der behandelnden Ärztin „nee, der kann wieder raus, sind ja 14 Tage rum.“
Dass „der“ aber auch 16 Tage nach Symptombeginn noch einmal positiv getestet worden war (und dazwischen nie negativ) beeindruckte den netten Herrn L. nicht, denn es waren ja auf alle Fälle schon 14 Tage vergangen und Symptome waren auch nicht mehr vorhanden.

Es dürfte das gesamte System überfordert gewesen sein mit Corona. Auch die Gesundheitsämter. Da sitzen dann irgendwelche Leute, Lehrer zum Beispiel, siehe oben, und übernehmen Aufgaben, die eigentlich Fachleute wahrnehmen sollten, wenn es sie denn in genügender Anzahl gäbe.

Wir kommen also leider nicht daran vorbei, so lange Aufklärung zu betreiben, bis es auch der Letzte kapiert hat, wie man mit Corona vernünftig umgeht.
In jeder Hinsicht.
Gerade auch in Hinsicht auf eine Situation, wie wir sie jetzt haben, dass alles wieder halbwegs funktioniert, weil die Fallzahlen überschaubar werden.
Die müssen dann aber auch überschaut werden…

Staatliche Kontrollsysteme scheinen überfordert, Stasi wollen wir auch nicht, so what?
(Ich persönlich würde nicht zögern, jeden zu denunzieren, der positiv und ignorant draussen rumlatscht. Es steht zu viel auf dem Spiel.)

In anderen Ländern , konkret weiss ich es aus Malta, scheint durchaus kontrolliert zu werden und wer nicht zu Hause angetroffen wird, der muss wirklich schmerzhaft viel zahlen.

Wenn ich mir hier so einiges durchlese:
Jahrelang wird gemeckert, dass „die Ämter“ zuviel Personal haben und es wird, wenn gespart werden muss, immer am Personal gespart. Jetzt wirft man den Ämtern vor, sie seien (mit einer unbekannten Situation) überfordert und würden unprofessionell regieren (nb: Anrufe, ob jemand zu Hause ist, kann auch eine Nichtfachperson (z.B. Lehrer)).
Hier wurde das städt. Gesundheitsamt kurzfristig für alle Tätigkeiten, für die man nicht Fachkraft sein muss, verstärkt aus Ämtern, die im Moment weniger zu tun haben. Es läuft, obwohl es durchaus besser sein könnte. Gleichzeitig muss man sich von Nichtfachleuten aus der Presse vorwerfen lassen, dass man ja als öffentlich Bediensteter ja Privilegien habe und faul im Büro hänge.

Aber trösten wir uns: ein Jahr nach Ende der Coronazeit wird man von all dem nichts wissen und wieder am Personal kürzen. Ich kenn das mittlerweile zur Genüge

3 Like

Auf jeden Fall.
In unserem Fall war, auf den Du Dich beziehen dürftest- ich hatte das ja kritisiert- war es nicht so, dass kontrolliert worden wäre, soweit würde ich Dir ja zustimmen, das geht, natürlich.
Nein, es wurde entschieden und die vom Arzt angeratene Quarantäne ausser Kraft gesetzt!
Also das Gegenteil von Kontrolle.
Und das war keine Fachperson, das wurde auch erwähnt.

Hallo,
Bei dem Fall, den ich direkt miterlebt habe war es so, dass täglich ein Anruf vom Gesundheitsamt kam, der vom Inhalt her nicht wie ein Kontrollanruf klang, natürlich aber einer war. Nach vierzehn Tagen gab es dann ( nach Ankündigung) keine Anrufe mehr.
Es lief also so ab wie es auch sein sollte.
Gruß
Czauderna

ich bezog mich mehr auf @miezekatze

das ist doch überhaupt nicht notwendig. Es reicht aus, wenn der in Quarantäne Befindliche nicht weiß, wann jemand bei ihm läutet, um nachzuschauen, ob er zu Hause ist, und auch nicht, ob dieser, wenn er einmal geläutet hat, erst am nächsten Tag wieder kommt oder vielleicht auch eine dreiviertel Stunde oder zwei Stunden später.

Es gibt übrigens gar nicht so wenige Städte, wo in diesem Zusammenhang Mitarbeiter des Ordnungsamtes eingesetzt werden, die in den vergangenen acht Wochen eh nicht allzuviele Knöllchen zu klemmen hatten (erst jetzt wieder, wo sinnloserweise die Blechlawine stärker als irgendwann vorher rollt).

So Frau Bürgermeister, jetzt darfst Du Deinen eigenen, weniger „fahrlässigen“ Plan bei gegebener Personalausstattung entwickeln. Ich bin gespannt.

Schöne Grüße

MM