Übersättigt von Rechtsextremismus/NS

Hallo!

Hatte heute Manöverkritik zum Krebsgang von Grass (Klasse 12). Die Schüler meinten, jedes Buch, das nach 1945 erschienen sei und das sie behandeln müssten, würde die NS-Zeit behandeln. Sie sind genervt. Haben sogar die These aufgestellt, dass gerade durch die ständige Präsenz des Themas ein Interesse bei vielen jungen Leuten entstünde (wo ich standhaft wiedersprechen würde). Beeindruckt hat mich ein Satz: „Es wäre toll, wenn man mal was Positives lesen könnte. Was mit Zivilcourage.“

Problem ist natürlich, dass nicht wir die Lektüre für die Sek II festlegen, sondern das Kultus. Aber ich kann die Kritik sogar verstehen. Bin selbst noch nicht sooo lange aus der Schule raus und war einfach nur übersättigt von dem ständig erhobenen Zeigefinger.

Zwei Fragen:

  1. Ist die Kritik an der Lektüreauswahl (das andere war „Jakob der Lügner“) berechtigt?
  2. Was wären denn Alternativen, die man dem Kultus mal anbieten könnte (oder die ich mir in der HInterhand behalte, wenn ich dieses BL verlasse und mehr Freiheit habe) - (von Frisch und Dürrenmatt mal abgesehen, die schon in der 9 dran sind)?

Grüße!

Hi

Ja, verdammt!

Und nicht nur der Lehrplan ist damit übersättigt, die ganze deutsche Literatur auch!

Ich weiß noch gut wie sehr ich genervt war, und ich kam noch in den Luxus die Weimarer Republik und den ersten Weltkrieg behandeln zu dürfen. Jahrgänge nach mir haben erweiterten 2. Weltkrieg und drumrum bekommen.

Mir fällt es auf den ersten Gedanken auch schwer etwas anderes zu empfehlen weil die meiste wichtige Literatur nach dem Krieg wirklich jüdisches Leben und Leiden und diverse Prägungen durch Nationalsozialismus behandelt. Manchmal habe ich das Gefühl, die deutschen schreiben über nichts anderes mehr.

Ich muss deinen Schülern aber leider Recht geben: Es stumpft ab. Wenn man das Thema wieder und wieder durchnudelt erscheinen viele Dinge nicht mehr so schlimm, obwohl sie es sein sollten. Dazu kommt das „Oh ne nicht schon wieder“ Gefühl, da schalten viele Schüler das Hirn schon einfach ab.

Und dann sind da tatsächlich die sozial benachteiligten Schüler aus sozial bedenklichen Gegenden, die täglich Kontakt mit schlecht integrierten Altersgenossen haben und schwer gefrustet sind - DIE finden die NS Aktionen am Ende noch „cool“ und fühlen sich davon inspiriet.

Das ganze nennt sich Broken Aesop: Es wird vor etwas gewarnt, aber in so einem Ausmaß, dass es manche toll finde und/oder der eigentlich gewünschte Effekt verloren geht.

lg
Kate

Hallo!

Hatte heute Manöverkritik zum Krebsgang von Grass (Klasse 12).
Die Schüler meinten, jedes Buch, das nach 1945 erschienen sei
und das sie behandeln müssten, würde die NS-Zeit behandeln.

  1. Es gibt auch Bücher, die vor 1945 erschienen sind und über die NS-Zeit handeln
    und
  2. Nein, es handelt sicherlich nicht jede Lektüre nach 1945 über die NS-zeit. Es gibt sicherlich genug Bücher, vom Übergang NS zu BRD/DDR, die DDR und BDR, Bücher über die RAF, den Vietnamkrieg, den kalten Krieg, die Wiedervereinigung etc. etc.

Sie sind genervt. Haben sogar die These aufgestellt, dass
gerade durch die ständige Präsenz des Themas ein Interesse bei
vielen jungen Leuten entstünde (wo ich standhaft
wiedersprechen würde). Beeindruckt hat mich ein Satz: „Es wäre
toll, wenn man mal was Positives lesen könnte. Was mit
Zivilcourage.“

Naja, ich glaube nicht, dass die meisten Jugendlichen rechtsextrem werden, weil sie kennen lernen, dass das NS-Regime grausam war. Im Gegenteil, die meisten müssten sich ja sogar Linksextrem verhalten deswegen(wobei das ja auch nicht das gelbe vom Ei wäre).
Etwas gutes über die NS Zeit? Naja, Rassismus, Diktatur, Hass, Tod, Kriegswirtschaft etc. hat nicht viel gutes.
Das einzigste was gut ist, dass es manche Menschen gab/gibt, die sich nicht haben Gleichschalten lassen. Die haben noch ihren Kopf benutzt(nicht nur, dass es nicht rein regnet) und haben Juden schutz geboten, Franzosen die Flucht ermöglicht, mit Amerikanern Wassermelonen gegessen, die eigenen Waffen sabotiert, um den Krieg zu beenden, Panzer ins Nirvana fahren lassen, um nach Hause zu kommen, das deutsche Soldaten, armen russischen Kindern was zu essen geschenkt haben, dass sie den Krieg und die Nachkriegszeit überlebt haben.

Leider werden solche Sachen seltener in Büchern erwähnt sondern es wird meistens hingenommen, dass alle gleich „dumm“ waren.

Problem ist natürlich, dass nicht wir die Lektüre für die Sek
II festlegen, sondern das Kultus. Aber ich kann die Kritik
sogar verstehen. Bin selbst noch nicht sooo lange aus der
Schule raus und war einfach nur übersättigt von dem ständig
erhobenen Zeigefinger.

Das Kultus hat wenigstens mal vorgeschlagen, ein modereneres Buch zu lesen. Nur die alten Sachen durchkauen, macht keinem Spaß.

Hallo,

was wäre mit Jana Hensels „Zonenkinder“ oder Thomas Brussigs „Helden wie wir“. Heinrich Bölls „Verlorene Ehre der Katharina Blum“?

Hier wird im Deutschkurs gerade Plenzdorfs Werther gelesen.

Gruß sannah

Hallo!

Jana Hensels „Zonenkinder“

Fand ich persönlich echt schlecht das Buch…

oder Thomas Brussigs
„Helden wie wir“.

Kenne ich bisher nicht, muss ich mir mal anschauen.

Heinrich Bölls „Verlorene Ehre der Katharina
Blum“?

Stimmt, Böll habe ich ganz verdrängt :smile:

Hier wird im Deutschkurs gerade Plenzdorfs Werther gelesen.

Ist auch keine ganz schlechte Idee.

Danke erstmal soweit für die Anregungen!

Grüße!

Hallo!

  1. Nein, es handelt sicherlich nicht jede Lektüre nach 1945
    über die NS-zeit. Es gibt sicherlich genug Bücher, vom
    Übergang NS zu BRD/DDR, die DDR und BDR, Bücher über die RAF,
    den Vietnamkrieg, den kalten Krieg, die Wiedervereinigung etc.
    etc.

Ist schon klar, nur werden die eben nicht in den Lektürekanon aufgenommen. Was wir dort finden sind richtige Klassiker (Antigone, Hamlet, Maria Stuart bis hin zu Kafka) und Literatur nach 1945 mit dem Thema NS-Zeit.

Etwas gutes über die NS Zeit?

Nein, nein, die Schüler meinen nicht, etwas Positives über die NS-Zeit zu lesen, sondern überhaupt mal was positives. Wenn ich mir anschaue, wie „gruselig“ die Stories rund um Kafka und den Hesse’schen Steppenwolf sind - da kommt bei 18jährigen keine Freude auf. Mal was Positives lesen - unabhängig vom Nationalsozialismus, versteht sich.

Das Kultus hat wenigstens mal vorgeschlagen, ein modereneres
Buch zu lesen. Nur die alten Sachen durchkauen, macht keinem
Spaß.

Das Kultus schlägt nicht vor, das Kultus legt fest. Und wenn dann die Einwände der Schüler kommen, kann man nicht eben mal sagen: Na dann schlagt mal was vor. Denn das Kultus schreibt vor, was als nächstes kommt. Die werden sich freuen: Mal wieder ein alter Schinken von Schiller…

Grüße!

Hallo!

Hatte heute Manöverkritik zum Krebsgang von Grass (Klasse 12).
Die Schüler meinten, jedes Buch, das nach 1945 erschienen sei
und das sie behandeln müssten, würde die NS-Zeit behandeln.
Sie sind genervt.

Verständlich, denn das ist auch ein paarmal Thema im Geschichtsunterricht. Dazu kommen dann die diversen Gedenktage. Man muss da wirklich klug und mit Augenmaß vorgehen. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass die Schüler stönen „Nicht schon wieder!“
In Geschichte muss dieses Thema sein. Der Deutschunterricht sollte auf Vielseitigkeit und Buntheit nicht verzichten. Wie könnte er sonst zum Lesen und zum Schreiben animieren?

Problem ist natürlich, dass nicht wir die Lektüre für die Sek
II festlegen, sondern das Kultus.
Zwei Fragen:

  1. Ist die Kritik an der Lektüreauswahl (das andere war „Jakob
    der Lügner“) berechtigt?
  2. Was wären denn Alternativen, die man dem Kultus mal
    anbieten könnte (oder die ich mir in der HInterhand behalte,
    wenn ich dieses BL

,das du uns aber verschweigst, - ich wüsste gern, ob der Lehrplan bestimmte Texte vorschlägt oder auch welche zur Wahl stellt

verlasse und mehr Freiheit habe) - (von
Frisch und Dürrenmatt mal abgesehen, die schon in der 9 dran
sind)?

Döblin (B Alexanderplatz), Mann (Lotte in Weimar, Hochstapler FK), „Tell“-Projekt im Hinblick auf 1989.
Schönen Gruß!
Hannes

Hallo, zu meiner Zeit gab es nur eine Vorschlagsliste, die aber nicht bindend war und der LEhrer konnte schon so einige Punkte des Lehrplans mit anderen Büchern abarbeiten. Zivilcourage ist natürlich leicht mit NS-Zeit zu verbinden (Texte wie Juden versteckt wurden), aber da gibt es sicher noch modernere, die zB. Zivilcourage in der DDR-Zeit aufgreifen oder auch ganz unabhängig von politischen Dingen.

Ein Thema was zu meiner Zeit abgearbeitet wurde war auch so ein Weltsichtverbesserndes entwicklungsförderndes. Keine Ahnung wie es genau hieß, aber Ziel war eben auch aus Kindern Erwachsene zu machen und ein bisschen die Pubertät in gute Bahnen zu lenken.
Ein Buch das im Kopf hängen geblieben ist war „die Sache mit Christoph“ von Irina Korschunow, allerdings auch aus aktuellem Anlass. Die Lehrerin wusste das nicht. Was aber in der 9./10. Klasse, und die Altersempfehlung ist da bei euch wohl schon überschritten.

Was aber evtl ein überzeugendes Werk ist, wozu ihr eure Lehrer und das Kumi bekommen könntet wäre Homo Faber von Max Frisch. NS-Zeit kommt nur in Rückblenden vor, da es eben um deutsche (West) geht, die den Krieg zT mitgemacht haben. Es spielt eher End50ger/Anf60ger. Aber ansonsten sind dort einige noch heute aktuelle Themen drin versteckt. Man muss sie nur finden.

Gruß Burli

Moin,

zu meiner Zeit gab es nur eine Vorschlagsliste, die
aber nicht bindend war und der LEhrer konnte schon so einige
Punkte des Lehrplans mit anderen Büchern abarbeiten.

die Zeiten sind in Niedersachsen vorbei, und wahrscheinlich in allen Bundesländern mit Zentralabitur.
In Nds. gab es in meinen letzten Dienstjahren Pflicht lektüren für Grund- und Leistungskurse; hinzu kamen Empfehlungen für Zusatzlektüren.

Pit

Hallo!

In Geschichte muss dieses Thema sein. Der Deutschunterricht
sollte auf Vielseitigkeit und Buntheit nicht verzichten. Wie
könnte er sonst zum Lesen und zum Schreiben animieren?

Da stimme ich dir zu. Allerdings habe ich mit Geschichts-Kollegen gesprochen und die haben mir glaubhaft versichert, dass nur die NS-Zeit eine Rolle spielt - aktueller Rechtsextremismus kommt da nicht zur Sprache. Ich selbst unterrichte noch Gemeinschaftskunde. Wir machen in der 9. Klasse ein ganztägiges Seminar zum Thema „Rechtsextremismus und Zivilcourage“. Mehr gibt der Lehrplan nicht her, und der ist so voll, dass man da auch nichts dazwischenquetschen kann.

,das du uns aber verschweigst, - ich wüsste gern, ob der
Lehrplan bestimmte Texte vorschlägt oder auch welche zur Wahl
stellt

Die Pflichtlektüre wird vom Kultusministerium jeweils jährlich im Ministerialblatt veröffentlicht und ist verbindlich. Das sind 10 Werke für den Leistungskurs und 8 für den Grundkurs. Da gibt’s nichts dran zu rütteln. Einzige Wahl besteht am Ende der 12, wo man sich zwischen der Günderode und Kleist entscheiden darf. Aber das löst ja das Problem auch nicht.

Döblin (B Alexanderplatz), Mann (Lotte in Weimar, Hochstapler
FK), „Tell“-Projekt im Hinblick auf 1989.

Gute Vorschläge. Danke! Was richtig aktuelles fällt dir aber auch nicht ein, oder?!

Liebe Grüße!

Was richtig aktuelles fällt dir aber

auch nicht ein, oder?!

Wie wär’s mit
Tellkamp, Uwe: Der Turm?

die Zeiten sind in Niedersachsen vorbei, und wahrscheinlich in
allen Bundesländern mit Zentralabitur.

Wir haben in By das Zentralabitur am längsten und wählen trotzdem die meisten Klassenlektüren aus Alternativvorschlägen.
Die Abituraufgaben werden von Fachlehrern nach Vorgaben des MuMi gebastelt.
Man kann eine Problemstellung zum Konflikt des Naturwissenschaftlers auch so stellen, dass es egal ist, ob Brechts Galilei gelesen wurde oder die Physiker von Dürrenmatt oder der Oppenheimer.
Auf die Phantasie und Fachkompetenz der Kollegen ist Verlass. Ich bin gegen diese Einengungen, die irgendwann darauf hinauslaufen, dass pedantische Vorgaben mit Hilfe zentral erlassener Richtlinien und Materialien abgearbeitet und in der Prüfung dann die vorgesehenen Ergebnisse reproduziert werden.
Obwohl, nach allem, was uns „Bologna“ verheißt, wird sich das nicht vermeiden lassen.
Hannes

1 Like

Hallo, hannes,

da habt Ihr es gut in Bayern, wenn es nur Lektüreempfehlungen und keine Pflichtlektüren gibt.

Man kann eine Problemstellung zum Konflikt des
Naturwissenschaftlers auch so stellen, dass es egal ist, ob
Brechts Galilei gelesen wurde oder die Physiker von Dürrenmatt
oder der Oppenheimer.

Gewiss, das kann man. Aber Lehrer in Nds. müssen darauf gefasst sein, dass eine Unter-Aufgabe aus einem thematischen Schwerpunkt sich konkret auf eine Pflichtlektüre bezieht. Wenn die dann nicht gelesen worden wäre, dann stünden die armen Schüler ganz schön im Regen, und evtl. betroffene Lehrer noch mehr.

Ich bin gegen diese Einengungen, die irgendwann darauf
hinauslaufen, dass pedantische Vorgaben mit Hilfe zentral
erlassener Richtlinien und Materialien abgearbeitet und in der
Prüfung dann die vorgesehenen Ergebnisse reproduziert werden.

Gegen solche Einengungen bin ich auch. Allerdings glaube ich nicht, dass das Abi eines Tages auf die von Dir prophezeite Reproduktion abgearbeiteten Stoffes, das Rauswürgen vorgesehener Ergebnisse hinauslaufen wird.

Ich hatte gehofft, dass die Nds.-Kultusbürokratie den Schwachsinn der Pflichtlektüre seit meinem Rückzug in den Ruhestand aufgegeben hätte, aber nein. Neben den thematischen Schwerpunkten und verbindlichen Unterrichtsaspekten gibt es immer noch verbindliche Lektüren.

Die Vorgaben für’s Deutsch-Abi 2010 (leicht gekürzt):
" Thematischer Schwerpunkt 1: Soziales Drama
Verbindliche Lektüre:
Gerhart Hauptmann: Die Ratten
Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen.
Hans Merian: Lumpe als Helden. Ein Beitrag zur modernen Ästhetik.

Thematischer Schwerpunkt 2: Der junge Goethe in seiner Zeit (Straßburg 1771 bis Frankfurt 1775)
Verbindliche Lektüre:
Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (Erstfassung von 1774)
Johann Wolfgang Goethe: Maifest (1775)
Johann Wolfgang Goethe: [Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde] (1775)
Johann Wolfgang Goethe: Zum Schäkespears-Tag (1771)"
http://www.nibis.de/nli1/gohrgs/zentralabitur/zentra…

Ob die Bürokraten eines Tages von anderen Bundesländern lernen werden? Wahrscheinlich nicht, der eigene Gartenzaun ist in allen Bundesländern ziemlich hoch.

Grüße
Pit

Hi, Pit!
Ich habe keinen Anlass, dir zu widersprechen.
Nur ein paar Anmerkungen:

da habt Ihr es gut in Bayern, wenn es nur Lektüreempfehlungen
und keine Pflichtlektüren gibt.

Aus Vorgaben auszuwählende!

Allerdings glaube ich
nicht, dass das Abi eines Tages auf die von Dir prophezeite
Reproduktion abgearbeiteten Stoffes, das Rauswürgen
vorgesehener Ergebnisse hinauslaufen wird.

Mir scheint, dass nach einem Bologna-Studium und einem von GEW-hörigen Medien geforderten einheitlichen Pädagogikstudium die FACHkompetenz der künftigen Kollegen soweit reduziert sein wird, dass im ganzen Land zum gleichen Thema mit den gleichen (vorgegebenen) Materialien das Gleiche durchgenommen werden muss - weil nichts anderes mehr möglich ist.

Neben den thematischen
Schwerpunkten und verbindlichen Unterrichtsaspekten gibt es
immer noch verbindliche Lektüren.

Falls du Bescheid weißt: Gibt es in BW eigentlich noch diese Sternchen-Themen? Was haben wir über diese Art von Zentralabitur gelacht: Har-har!
Schönen Gruß!
Hannes

Sternchenthema in BaWü
Moin hannes,

da ich nicht wusste, was ein Sternchenthema ist, habe ich gegoogelt: aha, eine Art Dauerbrenner im Abi-Stoff. Themen und Lektüren, die Jahr für Jahr wiedergekäut werden.
Ja, und die gibt es immer noch:
„Ab Abitur 2011 wird das Schwerpunktthema „Die Räuber“ ersetzt durch Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, alle anderen Themen bleiben bis einschließlich Abitur 2012 gleich. Daher werden Deutschlehrer der 10. und 11. Klassen gebeten, ab sofort die „alte Dame“ nicht zu behandeln.“
http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/abiturstheme…

Das ist ja ein Ding - da werden jahrelang dieselben Lektüren gelesen, und die Schüler können sich natürlich entsprechend selektiv vorbereiten.
Hier in Nds. ist es so, dass eines der Schwerpunktthemen mit seinen Pflichtlektüren ins folgende Jahr übernommen wird, aber es kommen neue hinzu.
Falls es Dich interessiert: im Link kannst Du die Schwerpunkte von 2006 bis 2011 für alle Fächer abrufen. http://www.nibis.de/nli1/gohrgs/zentralabitur/za09_u…

Grüße
Pit

Hi,

Deine Schüler sprechen mir aus der Seele. Ich war auch während meiner Schulzeit total genervt von dem ewigen NS-Thema. Selbst heute noch könnte ich mich aufregen, dass ständig nur Reportagen kommen, die dieses Thema behandeln. Irgendwann ist auch mal wieder gut …

Als Alternative:
Medea - Christa Wolf
1984 - George Orwell

maiky