überschriften mit oder ohne punkt?

hi
also ich bin von beruf programmierer und designer aber komme jedesmal beim erstellen von webseiten grammatikalisch in situationen wo ich der meinung bin das es so nicht geht. es geht darum…bspw. bei einem suchergebniss…hier kann man z. B. folgende Ergebniss-Ansage starten:

Ihre Suche nach: Fahrzeugart „Kühlfahrzeuge“ ergab 58 Treffer.

muss nun hier der punkt sein oder nicht? In einem Buch ist es super aber im Internet empfinde ich manche Punktuationen für überflüssig bzw. bei starkem Einsatz dieser…(oder je nach Schriftgrösse und Art) für verwirrend…was meint ihr dazu? Auch der Einsatz von Ausrufezeichen etc. im MEdium Internet halte ich viel öfter für bedenklich als es z. B. in einem Buch der Fall wäre…gibt es hier erlaubte Sonderwege?

danke und gruss
timo
method5.de

Radio Eriwan antwortet: ‚im Prinzip: ja‘
Hi, meine persönliche Ansicht hierzu: prinzipiell ist die Interpunktion ein Mittel, das dazu dient, Texte zu strukturieren und somit auch besser lesbar zu machen - das Erfassen von Texten ‚ohne Punkt und Komma‘ empfinde ich generell als schieriger als das von Texten mit Zeichensetzung.

Allerdings stelle ich mir in Fällen, wie Du sie anführst, Fragen wie ‚Punkt - ja oder nein?‘ selbst oft genug, und mein vorläufiges, ganz persönliches Fazit lautet: Es kommt stark auf den Einzelfall an, ob bzw. wie ich von der Interpunktion Gebrauch mache. Bei Überschriften verzichte ich gemeinhin auf Satzzeichen wie einen den Satz schließenden Punkt oder ein Ausrufungszeichen; demgegenüber setze ich allerdings, wenn’s sich z.B. um einen Relativsatz handelt, meist brav meine Kommata (‚Alles, was Sie wissen müssen‘). Aber - keine Regel ohne Ausnahme: Wenn’s den Umbruch allzu ‚hakelig‘ aussehen lässt, spare ich mir ein Satzzeichen auch schon mal. Hätte ich Faustregeln anzubieten, sie müssten wohl in etwa wie folgt lauten: ‚Korrekte Orthographie und Rechtschreibung zeugen vom Respekt des Autors für seine Leser‘, ‚Je länger der Text, desto wichtiger die Zeichensetzung‘.

Was Punkt und Ausrufungszeichen im Speziellen angeht: Ich denke, je mehr eine schriftliche Aussage auch ‚Satzcharakter‘ hat, desto eher verwende ich auch den Punkt als Satzzeichen - im von Dir zitierten Beispiel würde ich persönlich durchaus einen Punkt setzen. Und was die Verwendung von Ausrufungszeichen angeht: Ich finde, das Ausrufungszeichen ist ohnehin ein allzu oft bemühtes Element, wenn’s darum geht, Aufmerksamkeit zu heischen - ich selbst gehe damit sehr sparsam um und hebe mir Ausrufungszeichen wirklich für die Fälle auf, in denen ich ausdrücklich Begeisterung (‚Klasse - dieses Buch suche ich ja schon seit Jahren!‘) oder Ablehnung (‚Jetzt reicht’s!‘) zum Ausdruck bringen möchte. Meine persönliche Faustregel: In 9 von 10 Fällen wirkt die Verwendung eines Ausrufungszeichens unbotmäßig marktschreierisch (gerade in Kombination mit überstrapazierten Begriffen wie ‚Kult‘ mag ich das gar nicht - das wirkt für mich meist so, als biete da jemand etwas wie sauer’ Bier an).

Mit besten Grüßen,
Frank

Hallo timo,

die Deutsche Rechtschreibung und Zeichensetzung ist eine Herausforderung.

Zu Deiner Frage:
Überschriften in Texten, die auf Papier stehen: ohne Punkt.

Nun, das Internet erlaubt zwar das Scrollen von Seite zu Seite - aber oftmals geben Texte (von ihrem Aufbau, ihrer Struktur her) wenig Orientierung (z.B. Absätze, Einschübe etc.). Dennoch: ich würde die punktlose Überschrift (mit darauf folgendem Absatz)bevorzugen.

Zu Deinem Beispiel:
Ist das eine Überschrift?

Ich würde (in Deinem Beispiel) den Punkt als Abschluß bevorzugen, weil dieser (der Punkt) signalisiert, das hier die (erste) Information zu Ende ist.

Rein Gefühlsmäßig - bin kein Deutschlehrer.

Grüsse aus Lüneburg

Heiner Gierling

P.S. Ich kenne sogar einen Menschen, der hinter seiner Unterschrift - unter einem Brief - einen Punkt setzt …