Les odeurs d’une forêt qu’un beau lac dévoile
In einem Lied von Lara fabian kommt diese Zeile vor.
Worauf bezieht sich das q’? Auf den Wald oder auf dessen Duft?
Les odeurs d’une forêt qu’un beau lac dévoile
In einem Lied von Lara fabian kommt diese Zeile vor.
Worauf bezieht sich das q’? Auf den Wald oder auf dessen Duft?
_ Die Düfte eines Waldes, die ein schöner See enthüll _ t.
Hier ist steht qu’ für " que , da das Relativpronomen vor das Vokal u ( u ne) steht.
In diesem Nebensatz … _ qu’ un beau lac dévoile_ (_die ein schöner See enthüll_t.), ist das Subjekt un beau lac (ein schöner See) und das Pronomen hat die Funktion des direkten Objekts.
Dieses Relativpronomen qu’ bezieht sich auf les odeurs. (d.h. es ersetzt Les odeurs d’une forêt -> Du kannst den Satz so umschreiben:
_ Un beau lac [Ein schönes See] dévoile [enthüllt] les odeurs d’une belle forêt [die Düfte eines schönen Waldes])_
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen
Viel Spaß
Zetti
Hallo Zetti,
den Kern der Frage hast Du mit den Erläuterungen am Rande elegant umgangen: Warum bezieht sich das „que“ auf „les odeurs“ und nicht auf „une forêt“?
Inhaltlich kommt man nicht weiter, weil ein See weder Düfte noch einen Wald enthüllen kann. Das „que“ kann sich formal genau so gut auf „une forêt“ wie auf „les odeurs“ beziehen, zumal sich eigentlich nur etwas Sichtbares verschleiern/enthüllen lässt, und kein Geruch.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Wie Kollege/in Zetti schon sagte, beziegt sich das ganz eindeutig auf die Düfte.
Servus,
und wie ich Kollegin Zetti auch schon gefragt habe: Warum „eindeutig“ auf die Düfte, und warum nicht auf den Wald?
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Blumepeder hat völlig Recht
Salut,
grammatisch gesehen ist es nämlich gar nicht zu entscheiden, ob sich in dem Satz
Les odeurs d’une forêt qu’un beau lac dévoile
das Relativpronomen qu’ auf les odeurs oder une forêt bezieht; que/qu’ wird nämlich sowohl im Singular wie auch im Plural benutzt (außerdem kann es sich auf männliche und weibliche Nomen beziehen, aber das spielt in diesem Satz keine Rolle).
Was sich Lara Fabian gedacht hat, wissen wir nicht. Daher bleibt es der Interpretation oder der olfaktorischen bzw. visuellen Präferenz des Hörers überlassen, ob der schöne See die Düfte für seine Nase enthüllt/entschleiert, oder einen Wald für seine Augen.
Pit
Hallo, Pit. Wer oder was ist Blumepeder? Taucht bei mir nicht auf. Aber Deine Antwort ist das, was ich suchte. Erst von Dir erfahre ich, dass das qu’ gar nicht so eindeutig ist, wie andere behaupten. DANKE!
„Logischer“ wäre ein Spiegelbild im See. Aber wozu dann den Duft erwähnen? Aber: Kann ein See nach Wald duften?
Aus Reimgründen muss hinten -acht stehen. Nun habe ich die Wahl:
Duftender Wald im See zur Spiegelung gebracht
oder
Des Waldes Duft vom schönen See herangebracht.
Ich stimme auch zu: bezieht sich auf „les odeurs“.
Viele Grüße
Ladysifu
Les odeurs d’une forêt qu’un beau lac dévoile
In einem Lied von Lara fabian kommt diese Zeile vor.
Worauf bezieht sich das q’? Auf den Wald oder auf dessen Duft?
Danke auch Dir. Es gibt nun zwei „Parteien“, und ich kann das nicht schlichten. Ich habe mich aber entschieden. Der ganze Block lautet nun:
Des Waldes Duft vom schönen See herangebracht
Des Feuers Abglanz in der nördlich fahlen Nacht
Der unser blasses Antlitz leuchten macht
Ich weiß dort wohnt mein Glück Ich sehn mich zurück
Bezug von ‚que‘ reflexiv
Salut Lady Sifu,
désolé - so kommen wir nicht weiter. Die These, dass sich das Relativpronomen „que“ in
„Les odeurs d’une forêt qu’un beau lac dévoile“
nur auf „les odeurs“ beziehen kann, und nicht genau so gut auf „une forêt“, wird durch ständige Wiederholung nicht erhärtet.
Also auch an Dich noch einmal die Frage:
Was genau spricht dagegen, dass sich das „que“ in dem zitierten Ausdruck auf „une forêt“ bezieht? Ein ganz dürrer Hinweis auf den entsprechenden Artikel im Grevisse würde mir ja schon genügen, da könnte ich dann selber nachlesen. Aber einfach so in die Welt geschmettert ist das ganz einfach nicht richtig: Weder die Form noch die Stellung im Satz legt fest, dass in dem zitierten Ausdruck von
„les odeurs qu’un beau lac dévoile“
und nicht von
„(d’)une forêt qu’un beau lac dévoile“
die Rede ist.
Als Übersetzerin kennst Du die Schwierigkeit mit dem mehrdeutigen „que“, das über alle Numeri und Genera nur eine Form hat. Wenn man - wie im gegebenen Beispiel - keine deklinierte Form eines Adjektives oder Partizips und auch keinen inhaltlichen Anhaltspunkt hat, kann man ganz schlicht und einfach nicht sagen, worauf sich das Reflexivpronomen bezieht. Du siehst, was Du mit dieser Antwort anrichtest: Die Fragestellerin ist schon völlig durcheinander und glaubt jetzt, dass es irgendwie per Mehrheitsentscheidung möglich wäre, den Sinn des Ausdrucks zu bestimmen.
Ich bitte also auch Dich noch einmal herzlich um eine Begründung Deiner Aussage.
Schöne Grüße
Pierrot aux Fleurs
Servus,
hab mir grade den Rest des Textes angeschaut - gleich zum Auftakt gibts da ja noch mehr grausig danebengegriffene Metaphern:
Des balades sous une neige en forme d’étoile
Des érables aux couleurs d’une passion fatale
und oben bei den „balades“ einen genau wie bei dem „enthüllten Duft“ oder „enthüllten Wald“ vage offen bleibenden Bezug („balades en forme d’étoile“ ist nicht weniger schmerzhaft als „une neige en forme d’étoile“); bei einem Text, der so reichlich mit verunglückter Metaphorik und vager Bedeutung versehen ist, kommt es nicht so darauf an.
Das mit dem Glück, auch wenn es von Rhythmus und Reim her passt, wäre nochmal zu überlegen, finde ich - das ändert den mutmaßlichen Sinn (so man hat) schon ziemlich stark.
Läge es bei
Je n’oublie rien de rien,
Je me souviens
nicht nahe, bei einer Wiedergabe Wort für Wort zu bleiben?:
„Ich vergesse all das nicht -
ich erinnere mich!“
Schöne Grüße
Dä Blumepeder