Überspannungsschutz Kombiableiter bei TN-C-S nah an PE-N-Auftrennung

N’Abend,
gegeben sei ein Hausanschluss mit TN-C-S-System. Der PEN wird im HAK aufgetrennt. Von da aus geht es mit 1-2 m Kabelstrecke zum direkt daneben hängenden Zähler-/Verteilerschrank. Nun kann man Überspannungsschutz-Kombiableiter in verschiedenen Ausführungen erwerben - für TN-C und für TN-S. Bei ersterem sind nur drei Ableiterelemente gegen PEN geschaltet, bei letzterem gibt es zusätzlich ein viertes für den N und alle vier gehen dann natürlich gegen PE. Soweit so klar.
Wie sinnvoll ist es nun aber in genannter Konstellation, die Ableiter-Variante für TN-S zu verbauen? Eigentlich gibt es ja bei dem minimalen Abstand bis zur PEN-Auftrennung kaum Möglichkeiten zur Entstehung einer Überspannung zwischen N und PE. Und sollte diese quasi irgendwie von hinten aus der Hausinstallation kommen, würde sie ja so nah am Ableiter ohnehin über die PE-N-Brücke kurzgeschlossen werden, dass der Ableiter wohl kaum wirksam wäre. Es wäre also zu erwägen, ob man nur die Außenleiter gegen PE schützt, mit der kleinen Unsauberkeit, dass dann eben am mit PEN bezeichneten Anschluss tatsächlich eigentlich der PE liegt (Das kann man ja einfach überkleben).

Schreibt doch bitte mal eure Meinungen hierzu. Danke!

Gruß
Marius

Der Hausanschluß wird ein TNC sein . Nach Auftrennung wird es ein TN—C—S .
Dein Kombiableiter für TT bzw TNS .ist der richtige.
Nun mußt du aber noch entscheiden / wissen ob deine Hütte mit oder ohne Blitzschutz ist/ wird und das noch zusätzlich bei der Auswahl berücksichtigen. Dann kannst du noch wählen ob die Absicherung für die Zusatzgeräte mit enthalten sein sollen oder extra gesetzt daneben kommt.
Macht Sinn wenn 2 EHZ Zähler auf ein Feld kommen ,sonst reicht der Platz für 2 SLS Schalter nicht.

War doch garnich’ so schlimm oder?

N’Abend,
klar - wenn es ganz sauber und normgerecht sein soll, stimme ich dir zu. Aber wenn der eine Teilableiter zwischen N und PE nicht existiert, weil ein Ableiterblock für TN-C genutzt wird, jedoch die N-PE-Brücke fast unmittelbar nebenan sitzt. Kann es da rein praktisch wirklich ein Problem geben?

Gruß
Marius

Der Ableiter vom Überspannungsschutz geht auf die Potischiene
Vom HAK geht ebenfalls ein min 16mm2 auch auf die Poti.
und gut ist.

Auch auf die Potischiene. PE und PA sind beim Ableiter verbunden. Man möchte halt den Ableitstrom möglichst nicht in der Hauptzuleitung haben.
Einen Ableiter zwischen PE und N zu haben, obwohl beide Leiter direkt daneben an der PEN-Klemme verbunden sind, erscheint tatsächlich sinnlos - kann aber notwendig sein, wenn ein Stoßstrom vom Ableiter auf den PE geleitet wird und sich dadurch dessen Potenzial erheblich über das des N anhebt.

Die Frage stelle ich mir auch manchmal. Zwischen PE und N sind Überspannungen nur möglich, wenn sie durch den Spannungsfall auf PE oder N entstehen - und für die Dauer der Laufzeit einer Überspannung, die im Hausnetz entstanden ist und deren „Stoßwelle“ sich über den N zum Hausanschluss und dann wieder zurück über den PE an den Ableiter gelangt. Da ein Ableiter aber auch eine Zeit zum Ansprechen braucht, kann man diese Verzögerung wohl unbeachtet lassen.

Eine erhebliche Spannungsdifferenz (unter Nichtbeachtung von Laufzeiten) kann nur durch extreme Ströme auf dem PE entstehen - etwa wenn dieser einen Blitzstrom vom Haus ausgehend zum Hausanschlusskasten führt.

Und da kommen wir zum Zweck des ÜSS-Ableiters: Das Ableiten von Überspannungen, die aus dem Netz kommen. Wenn die Überspannung aus dem Hausnetz kommt (Volltreffer vom Blitz), dann ist er machtlos und schützt lediglich das öffentliche Stromnetz vor dem Einleiten der Überspannung - im Haus kannst du danach sowieso alles neu machen.

Kommt die Überspannung aus dem Netz, so wird sie gleichzeitig auf den Außenleiter, PE und N Schienen eintreffen. Der Ableiter schließt nun Außenleiter und PE kurz und leitet den Stoßstrom ab.
PE und Außenleiter werden dann eine um zum Beispiel 20 kA mal dem Widerstand der Hauptzuleitung erhöhte Spannung gegenüber dem N annehmen.
Ein Meter 16mm² hat ca. 0,001 Ohm. Die aus 20 kA resultierende Spannung beträgt dann 20 V.
Das lassen wir besser mal unter denTisch fallen.

Es geht wohl hauptsächlich um den Schutz der Meßeinrichtungen.
Der Ü/ Schutz soll nahe der Einspeisung untergebracht werden.

Mitnichten.
Es geht darum, dass den alten Männern in den Normierungsausschüssen irgendwann mal aufgefallen ist, dass Geräte bestimmter Überspannungskategorien bei Überschreitung der zulässigen Überspannung nicht nur defekt werden, sondern dabei auch einen Kollateralschaden verursachen können.

Wenn du einen Radiowecker neben dem Bett hast, dann wird der nur Überspannungskategorie II (2500 V) haben. Kommt eine höhere Spannungsspitze, dann muss er diese nicht aushalten, sondern kann zerstört werden und explodieren oder lediglich verbrennen.

Das hat man Jahrzehnte lang ignoriert. Aber dann ist es aufgefallen, dass bei Benutzung von Geräten einer bestimmten Kategorie ja gar nicht sichergestellt ist, dass nicht doch einmal eine höhere Stoßspannung vorbeikommt.

Daher muss mittlerweile dafür gesorgt werden, dass bei Verwendung von Geräten keine höhere Überspannung möglich ist, als vom Gerät auszuhalten ist.