übliche Provision technischer Vertrieb

Hi!!

Habe eine Stelle im technischen Vertrieb angeboten bekommen. Wo liegen die üblichen Provisionen für den Verkauf von Sondermaschinen? Einige Daten zu mir:

Bin Techniker Maschinenbau im internationallen Aussendienst und über ein Jahr in dem Betrieb tätig.

Daten zum Betrieb:

  • 40 Mio Umsatz im Jahr
  • Umsatz pro verkaufter Anlage: zwischen 100.000€ und 1.500.000€
  • 350 Mitarbeiter.

Die Anstellung im Vertrieb ist für mich Neuland. Würde gerne wissen, wo ich mich Provisionstechnisch einordnung, bzw. was ich fordern kann. Nennt mir bitte ein paar Beispiele und Erfahrungen, wie das bei euch geregelt ist. Wenn ihr noch Daten braucht, sagt es einfach.

Viele Grüße
Powerakku

Hi!!

moin,

heikles thema…

dazu muesste man noch wissen:

werden die 40 mio umsatz allein mit verkauf der maschinen gemacht, oder kommt da was durch schulungen, wartung, verbrauchsmaterialien, etc rein?

hintergrund der frage: ein staubsaugervertreter verdient sein geld nicht mit dem staubsauger, sondern mit den nur dazu passenden teuren beuteln! aehnliches gilt fuer drucker, dna-analysegeraete, etc…

wie ist die marge zwischen allen voarabkosten und vk-preis?

hintergrund der frage: ein sehr scharf kalkulierter vk-preis laesst kaum raum fuer hohe provisionen

hat der verkaeufer spielraum bei der preisgestaltung?

hintergrund der frage: manches laesst sich leichter ueber den preis verkaufen, schmaelert aber natuerlich den gewinn. andersrum hat das auch charme, wenn ein guter verkaeufer einen hoeheren preis durchsetzen kann.

wieviele verkaeufer gibt es im betrieb?

hintergrund der frage: damit siehst du die wichtigkeit deiner position - wenn du fast der einzige bist, haengt die existenz der firma an dir, wenn du einer von vielen bist, dann bist du eine unwichtige austauschbare marionette

macht der verkaeufer das komplette programm von kaltaquise bis abschlus selbst, oder gibt es vorab „terminmacher“?

hintergrund der frage: gespraechsbereite kunden zu finden ist der erste und schwierigste schritt - wenn dir diese suche ein megacallcenter abnimmt und du dann die liste der gewuenschten 0,5 promille gespraechsbereiten bekommst, dann ist das einfacher, als wenn du „from the scratch“ wie ein trueffelschwein unter der grasnarbe nach interessenten suchen musst.

kaufen die kunden so ein geraet einmalig oder gibt es anschlussauftraege?

hintergrund der frage: wenn deine firma das volle programm bietet und regelmaessig mit bahnbrechenden innovationen kommt, dann ist es sehr einfach an erstauftraege anzuknuepfen - gerade hier ist es sehr schwierig, ein angemessenes provisionssystem zu finden.

werden die geraete auf roadshows oder messen praesentiert?

hintergrund der frage: messen kosten ein schweinegeld, und diese kosten koennen einen gehoeriges stueck vom kuchen des erfolgs abschneiden.

wie gross ist die potentielle zielgruppe fuer das geraet und wie ist der wettbewerb?

es gibt nur einen kleinen markt fuer produktionsmaschinen von zigaretten, schon einen groesseren fuer rotationsmaschinen zum zeitungsdruck und hochleistungsreinigungsgeraete gibt es in jeder chemischen reinigung, also jedem kaff.

es gibt imho daher auch weltweit nur 2 hersteller fuer zigarettenmaschinen, die das teil an weltweit ca 15 konzerne verkaufen, die vielzahl der angebotenen rotationsmaschinen darfst du dir demnaechst auf der drupa ansehen, jeder druckende verlag ist hier
moeglicher kunde, und reinigungsgeraete kommen zwar fast alle vom gleichen hersteller, werden aber mit entsprechendem umlabeln zu einen knaeuel von anbietern…

usw usw usw…

auch wenn ich die antworten dazu weiss - ich kenne keine regel:

letztlich solltest du dir selbst die frage beantworten, ob du lieber ein hohes fixum mit geringerer oder ein niedriges mit hoher provision haben willst.

am einfachsten ist es eigentlich, wenn du mal zu einer messe gehst, die deinen bereich betrifft, geh mal mit 2-3 verkaeufern deines vertrauens nen paar pils trinken, und frag einfach konkret, was sache ist.

die meisten verkaeufer in dieser liga sind so dermaßen eitel, dass sie gern darueber plaudern…

gruss
khs

Habe eine Stelle im technischen Vertrieb angeboten bekommen.
Wo liegen die üblichen Provisionen für den Verkauf von
Sondermaschinen? Einige Daten zu mir:

Bin Techniker Maschinenbau im internationallen Aussendienst
und über ein Jahr in dem Betrieb tätig.

Daten zum Betrieb:

  • 40 Mio Umsatz im Jahr
  • Umsatz pro verkaufter Anlage: zwischen 100.000€ und
    1.500.000€
  • 350 Mitarbeiter.

Die Anstellung im Vertrieb ist für mich Neuland. Würde gerne
wissen, wo ich mich Provisionstechnisch einordnung, bzw. was
ich fordern kann. Nennt mir bitte ein paar Beispiele und
Erfahrungen, wie das bei euch geregelt ist. Wenn ihr noch
Daten braucht, sagt es einfach.

Viele Grüße
Powerakku

Hi!!

Vorab erstmal Danke für deine Umfangreiche Antwort.
Versuche in den folgenden Abschnitten deine Ausführungen zu konkretisieren.

moin,

heikles thema…

dazu muesste man noch wissen:

werden die 40 mio umsatz allein mit verkauf der maschinen
gemacht, oder kommt da was durch schulungen, wartung,
verbrauchsmaterialien, etc rein?

Die 40 Mio. sind zu 65% aus neu verkauften Maschinen. Die Wartung, Reperatur und der Ersatzteilservice sind der Rest. Verbrauchsmaterialien sind so gut wie keine mit einbezogen, oder besser ausgedrückt, nicht vorhanden.

hintergrund der frage: ein staubsaugervertreter verdient sein
geld nicht mit dem staubsauger, sondern mit den nur dazu
passenden teuren beuteln! aehnliches gilt fuer drucker,
dna-analysegeraete, etc…

wie ist die marge zwischen allen voarabkosten und vk-preis?

Würde nicht direkt Marge vormulieren, da die Wertschöpfung im Betrieb ziemlich hoch ist. Sondermaschinenbau halt,…

hintergrund der frage: ein sehr scharf kalkulierter vk-preis
laesst kaum raum fuer hohe provisionen

in der Regel ist der VK Preis 15% höher, gegenüber dem kalkulierten tatsächlichen Preis mit 8% Gewinn für den Betrieb. Wobei im Sondermaschinenbau höhere Folgekosten für den Betrieb entstehen weil ganz einfach die Technik etwas mehr Zeit beim Kunden benötigt um alles zur Zufriedenheit zu erledigen.

hat der verkaeufer spielraum bei der preisgestaltung?

klar,… also 1-7% sind drin, wobei mir das nur gesagt wurde. Wie gesagt, ist Neuland für mich. Kommt auch auf den Auftragswert an.

hintergrund der frage: manches laesst sich leichter ueber den
preis verkaufen, schmaelert aber natuerlich den gewinn.
andersrum hat das auch charme, wenn ein guter verkaeufer einen
hoeheren preis durchsetzen kann.

wieviele verkaeufer gibt es im betrieb?

Zur Zeit 5 für die ganze Welt, soll aber erweitert werden auf 10. Aus dem Grund komm ich ins Spiel.

hintergrund der frage: damit siehst du die wichtigkeit deiner
position - wenn du fast der einzige bist, haengt die existenz
der firma an dir, wenn du einer von vielen bist, dann bist du
eine unwichtige austauschbare marionette

macht der verkaeufer das komplette programm von kaltaquise bis
abschlus selbst, oder gibt es vorab „terminmacher“?

Alles selbst. Wie Handelsverteter, wenn ich den Begriff richtig deute.

hintergrund der frage: gespraechsbereite kunden zu finden ist
der erste und schwierigste schritt - wenn dir diese suche ein
megacallcenter abnimmt und du dann die liste der gewuenschten
0,5 promille gespraechsbereiten bekommst, dann ist das
einfacher, als wenn du „from the scratch“ wie ein
trueffelschwein unter der grasnarbe nach interessenten suchen
musst.

kaufen die kunden so ein geraet einmalig oder gibt es
anschlussauftraege?

Anschlussaufträge sind schon drin. Aber erst nach 6-10 Jahren der Erstauslieferung. Wobei dieser Anteil aber nur bei ca. 20% liegt.
Wieviel Betriebe brauchen eine Sondermaschine alle 5 Jahre?

hintergrund der frage: wenn deine firma das volle programm
bietet und regelmaessig mit bahnbrechenden innovationen kommt,
dann ist es sehr einfach an erstauftraege anzuknuepfen -
gerade hier ist es sehr schwierig, ein angemessenes
provisionssystem zu finden.

Es gibt viele, die Standartmaschinen bei uns regelmässig kaufen. Da aber der Weltweite Kundenstamm nur etwa 150 Betriebe umfasst ist das auch schwierig auf regelmässige Folgeaufträge zu hoffen.

werden die geraete auf roadshows oder messen praesentiert?

ca. 5 Messen pro Jahr

hintergrund der frage: messen kosten ein schweinegeld, und
diese kosten koennen einen gehoeriges stueck vom kuchen des
erfolgs abschneiden.

wie gross ist die potentielle zielgruppe fuer das geraet und
wie ist der wettbewerb?

Wettbewerb ist niedrig. So wie der Kundenstamm. Die Interessenten sind in der Bau- und Ausbraubranche für die Oberklasse tätig. Also es ist Geld für hochwertige Produkte vorhanden. Hat nichts mehr mit Staubsauger oder Massenprodukten zu tun. Also richtig Arbeit, so kann man das meiner Meinung nach Formulieren

es gibt imho daher auch weltweit nur 2 hersteller fuer
zigarettenmaschinen, die das teil an weltweit ca 15 konzerne
verkaufen, die vielzahl der angebotenen rotationsmaschinen
darfst du dir demnaechst auf der drupa ansehen, jeder
druckende verlag ist hier
moeglicher kunde, und reinigungsgeraete kommen zwar fast alle
vom gleichen hersteller, werden aber mit entsprechendem
umlabeln zu einen knaeuel von anbietern…

usw usw usw…

auch wenn ich die antworten dazu weiss - ich kenne keine
regel:

letztlich solltest du dir selbst die frage beantworten, ob du
lieber ein hohes fixum mit geringerer oder ein niedriges mit
hoher provision haben willst.

Weis ich eben nicht, was angemessen ist, deswegen wären mir Euere Erfahrungen wichtig.

am einfachsten ist es eigentlich, wenn du mal zu einer messe
gehst, die deinen bereich betrifft, geh mal mit 2-3
verkaeufern deines vertrauens nen paar pils trinken, und frag
einfach konkret, was sache ist.

die meisten verkaeufer in dieser liga sind so dermaßen eitel,
dass sie gern darueber plaudern…

Guter Ratschlag, was ist Eitel? Will nicht alles glaueben was einem Erzählt wird.
Wenn ich ein paar wirkliche Vertrauenspersonen hätte, wäre ich dankbar. Versuche die auf diesen Weg zu finden.

Abschliesend noch ein Paar Zahlen, was mir geboten wurde:

40000 Brutto, und 1% Provision vom VK Preis,…

Ordne das ehrlich gesagt etwas niedrig ein.
Deshalb zählen euere Meinungen.
Desweitern kommt noch hinzu, das keinerlei Spesen gezahlt werden. Ausser Geschäftsessen. Schon ein wenig Mager für die Weltweite Reisebereitschaft. Ist ja der Vertriebsinnendienst noch lukrativer, bezogen auf das was ich hier bisher gelesen habe.

MfG
Powerakku

moin,

das lautet also in der zusammenfassung:

26 mio umsatz mit maschinenverkaeufen, die von 10 verkaeufern gestaltet werden = 2,6 mio pro mann im schnitt

40 k fest + 1 % sind somit zu erwartende 66k/a im schnitt

ist nicht schlecht, ist aber auch nicht der brueller… dann doch lieber irgendwo geld fuer eine bank verzocken, das bringt mehr :wink:

ich sehe da ansatzmoeglichkeiten bei der preisgestaltung, was extra zu holen:

wenn du - wie gesagt - mit 1-7% nachlass spielen kannst, sehe ich keinen nachteil fuer die firma, dir davon einen SEHR gehoerigen teil abzugeben. wenn du ein „guter“ verkaeufer bist, dann haben beide seiten was davon.

gruss
khs

Hi!

Danke dir!

Gute Ausführung. Wobei der Umsatz bei mir in den Anfangsjahren nicht so hoch sein wird.

Gibts noch andere Möglichkeiten, oder wie ist die Provision bei euch geregelt? Ist die Regelung mit 1% vom Umsatz die Regel im Maschinenbau?
Hat evtl. noch jemand eine andere Möglichkeit?

Gruß
Powerakku