ich habe diese Uhr geerbt. Sie stammt wahrscheinlich aus den 50ern oder 60ern.
Ich weiss, dass in dieser Zeit radioaktive Leuchtfarbe verwendet wurde, um Zeiger und/oder Ziffernblatt zu beleuchten.
Das perfide daran ist, dass man sich nicht sicher sein kann, ob die Uhr damit behandelt wurde, weil der Anteil der Leuchtfarbe, der die Strahlen reflektiert, sehr viel schneller verfällt als das strahlende Material.
Also muss eine Uhr, die strahlt, nicht unbedingt leuchten.
Nun meine Frage: Kennt sich jemand mit diesen alten Uhren aus und kann mir sagen, ob es überhaupt wahrscheinlich ist, dass diese Wohnzimmeruhr mit so etwas bemalt wurde?
Ich habe beim Hersteller Hermle schon angefragt, die sagen aber, sie hätten aus der Zeit keine Unterlagen mehr.
Leuchtfarbe würde man bei ausreichender Bildgröße erkennen können. Auf dem verwendeten Bild geht das nicht.
Mit Radium und Promethium angereicherte Farben sind bis in die 60er Jahre verwendet worden. Eine Gefahr geht hiervon jedoch bei einer Wohnzimmeruhr nicht aus, da diese nicht am Körper getragen wird. Aber selbst bei Armbanduhren bewegt man sich in einem bei normalem Gebrauch unkritischen Bereich.
Gefährlich waren diese Farben insbesondere für diejenigen, die sie verarbeitet haben. Die so genannten „Radium-Girls“ waren insbesondere Frauen, die in der Uhrenindustrie arbeiteten, und diese Farben in recht spezieller Art und Weise verarbeiteten. D.h. sie mussten für die besonders feinen Markierungen von Ziffernblättern von Armbanduhren mit sehr spitzen Pinseln arbeiten. Und diese spitzen Pinsel erhielten sie dadurch, dass sie die Pinsel immer wieder in den Mund steckten, und mit den Lippen formten. D.h. sie haben dabei tagtäglich und oft über Jahre Farbe inkl. Radium oral aufgenommen, Dies hat dann tatsächlich zu einer erheblichen Zahl von Todesfällen und schweren Erkrankungen geführt. Das ist aber eine vollkommen andere Situation, als eine einzige Uhr mit alten Leuchtziffern irgendwo in der Wohnung aufzustellen.
Na wenn die’s nicht wissen…
Sie hätten aber wenigstens dazusagen können, dass bis in die 60er Jahre die Verwendung radioaktiver Stoffe zur Leuchtanregung üblich war, und deren Strahlung zwar gefährlich sein kann, sich aber im täglichen Gebrauch allenfalls bei Armbanduhrträgern auswirkt.
Wenn die Uhr in 2m Entfernung aufm Sideboard steht, wird da nix passieren.
Wenn du ganz sicher gehen willst, besorg dir nen Geigerzähler, der idealerweise auch Alpha-Strahlung mißt. Einen solchen kann man übers Internet ausleihen, einfach mal nach „Geigerzähler leihen“ suchen. Gibt auch Anbieter, bei denen tageweise Leihe möglich ist (Die Möglichkeit, so ein Ding zu kaufen und nach der Messung wieder zurückzuschicken, besteht natürlich auch. Aber das soll jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren…)
Erstmal Danke für die ausführlichen Antworten.
Ich hänge nochmal ein großes Bild vom Zifferblatt an.
Was mich beunruhigt ist, dass man die Ihr zum Stellen vorne aufklappen und dann die Zeiger dreht.
Sollte da diese Farbe dann sein wäre man immer wieder damit in Kontakt. AusserDem frage ich mich ob sich die Farbe lösen könnte.
Dicht ist die Klappe ja auch nicht.
Erstmal Danke für die ausführlichen Antworten.
Ich hänge nochmal ein großes Bild vom Zifferblatt an.
Was mich beunruhigt ist, dass man die Uhr zum Stellen vorne aufklappen und dann die Zeiger dreht.
Sollte da diese Farbe dann sein wäre man immer wieder damit in Kontakt. AusserDem frage ich mich ob sich die Farbe lösen könnte.
Dicht ist die Klappe ja auch nicht.
Hallo.
Dem Bild nach zu urteilen, sind Deine Bedenken grundlos. Da auf dem Zifferblatt keine Leuchtmarkierungen vorhanden sind, wären leuchtende Zeiger alleine relativ witzlos.
Gruß
Sch
Deine Bedenken dürften grundlos sein. Weder auf dem Ziffernblatt noch auf den Zeigern ist mehr als ein ganz normaler, flacher Druck zu erkennen. Die alte Leuchtfarbe erscheint auch bei Tageslicht immer als deutlich aufliegend, und gelb/grünlich.
Aber wie schon geschrieben. Selbst wenn, dann würde hiervon bei üblicher Nutzung keinerlei Gefahr ausgehen. Du würdest die Zeiger oder das Ziffernblatt ja nicht ablecken.
Wie ? mit den Fingern ? Und wenn ja, warum nimmst du nicht einen Bleistift oder ähnliches Hilfsmittel ?
Zum Aufziehen musst Du doch öfters dran als an die Zeiger.
Warum hat die denn 2 Aufziehfedern ? Hat die ein Schlagwerk ?
So richtig kann ich deine Sorge nicht nachvollziehen.
Wenn es Dir keine Ruhe lässt (hier kann niemand hellsehen und exakte Info geben!) dann musst Du die Uhr auf Strahlung messen lassen.
Oder Du gibst sie halt weg und kaufst Dir eine neue Uhr.
Oder lässt die Zeiger austauschen. (Mit etwas Suchen findet man solche Zeiger bei Lieferanten für Uhrenbau oder beim Uhrmacher und kann sie mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst auswechseln, sind nur gesteckt auf einer Vierkantwelle- Maß muss halt genau passen)
Nein, das Ticken hört man nicht.
Sie schlägt halt alle halbe Std.
Aber das ist so wie mit allen regelmäßigen Geräuschen. Man nimmt es irgendwann nicht mehr wahr, es sei denn man achtet drauf.
Der Hermle Mitarbeiter schien nicht sonderlich motiviert zu sein.
Die erste Antwort war schon kurz und knapp.
Die Antwort auf die Nachfrage verzichtete sogar auf Begrüßung und MfG-Klausel. Und er hat sich nicht die Mühe gemacht, die Tippfehler aus dem einen Satz Antwort zu entfernen bzw. beim letzten Ausrufezeichen die Shift Taste zusammen mit der 1 zu drücken.