Hallo,
du selbst behauptest weiter unten, dass zwei
Synchronisationsverfahren nicht äquivalent wären. Für diese
beiden hast du zwar Unrecht, aber es gibt durchaus echt
verschiedene Verfahren. Wenn es aber mehrere inäquivalente
Verfahren gibt, musst du festlegen, welches du benutzt.
Ich kenne nur ein verfahren. Auch diese beiden sind an sich äquivalent, nur deren Auslegung von dir und Herrn Pössel eben nicht.
Das ist Einsteins Definition von „synchron“. Es gibt
verschiedene Verfahren, die zu dieser äquivalent sind.
Nein, die von Herrn Pössel.
Ich weiß nicht, ob Herr Pössel es dort abgeschrieben hat, aber
es steht halt schon bei Einstein [1].
Nein, bei eben diesem Einstein steht da was anderes, als du behauptet.
2.: Woher hast du das, dass die Uhren für jeden Beobachter in
diesem IS gleich gehen sollen? Das ist definitiv falsch.
Die Definition aus [1] über den Lichtblitz, der den
Mittelpunkt zwischen den beiden Uhren gleichzeitig erreicht,
ist unabhängig vom Ort des Beobachters.
Sagst du aber nicht Einstein! Zitat aus (1)
„Nach einiger Zeit des Nachdenkens machst du nun folgenden Vorschlag für das Konstatieren der Gleichzeitigkeit. Die Verbindungsstrecke AB werde dem Geleise nach ausgemessen und in die Mitte M der Strecke ein Beobachter gestellt, der mit einer Einrichtung versehen ist (etwa zwei um 90º gegeneinander geneigte Spiegel), die ihm eine gleichzeitige optische Fixierung beider Orte A und B erlaubt. Nimmt dieser die beiden Blitzschläge gleichzeitig wahr, so sind sie gleichzeitig.“
Der Beobachter muß in diesem Fall zwingend in der Mitte stehen!
Denn weiters geht er auf eben diese Lichtlaufzeit ein:
"Ich bin mit diesem Vorschlag sehr zufrieden und halte die Sache dennoch nicht für ganz geklärt, weil ich mich zu folgendem Einwand gedrängt fühle: ,Deine Definition wäre unbedingt richtig, wenn ich schon wüßte, daß das Licht, welches dem Beobachter in M die Wahrnehmung der Blitzschläge vermittelt, sich mit der gleichen Geschwindigkeit auf der Strecke A ® M wie auf der Strecke B ® M fortpflanze. Eine Prüfung dieser Voraussetzung wäre aber nur dann möglich, wenn man über die Mittel der Zeitmessung bereits verfügte. Man scheint sich also hier in einem logischen Zirkel zu bewegen.“
Nach einiger weiterer Überlegung wirfst du mir aber mit Recht einen etwas verächtlichen Blick zu und erklärst mir: ,Ich halte meine Definition von vorhin trotzdem aufrecht, da sie in Wahrheit gar nichts über das Licht voraussetzt. An die Definition der Gleichzeitigkeit ist nur die eine Forderung zu stellen, daß sie in jedem realen Falle eine empirische Entscheidung an die Hand gibt über das Zutreffen oder Nichtzutreffen des zu definierenden Begriffs. Daß meine Definition dies leistet, ist unbestreitbar. Daß das Licht zum Durchlaufen des Weges A ® M und zum Durchlaufen der Strecke B ® M dieselbe Zeit brauche, ist in Wahrheit keine Voraussetzung oder Hypothese über die physikalische Natur des Lichtes, sondern eine Festsetzung, die ich nach freiem Ermessen treffen kann, um zu einer Definition der Gleichzeitigkeit zu gelangen.“
"
Per constructionem
sind sich also alle Beobachter innerhalb desselben
Inertialsystems über die Gleichzeitigkeit der Ereignisse einig
(sie benutzen ja ein und dieselbe Kamera!).
Dein Inertialsystem reduziert sich hierbei auf einen Punkt.
Gleichzeitigkeit stimmt nur für den Punkt, von dem aus ich die
Uhren synchronisiere!
Nein.
Doch, glasklar.
Was du möglicherweise meinst ist, dass auf einem Photo der
Uhren von einem anderen Punkt aus, diese nicht dieselbe
Uhrzeit anzeigen – das hat aber nichts mit
Einstein-Synchronizität oder Gleichzeitigkeit zu tun. Die
Definition von Gleichzeitigkeit ist gerade so gestaltet, dass
die Effekte der endlichen Lichtlaufzeit keine Rolle spielen.
Wie gezeigt, liegst du hier falsch. Das wird genau dann wichtig, wenn die Relativität der Gleichzeitigkeit betrachtet wird, indem ein bewegter Beobachter gleichzeitig anders erkennt als ein ruhender. Hier ist es wichtig, dass die beiden Uhren für einen der beiden synchron gehen.
Im Grunde ja, streng genommen nicht ganz: du sendest einen
Lichtblitz zum Zeitpunkt 12:00?Uhr – lässt ihn auf dem Mars
Reflektieren und empfängst ihn um 12:24?Uhr. Die Uhr auf dem
Mars muss so gestellt sein, dass sie zum Zeitpunkt der
Reflexion 12:12?Uhr zeigte.
Richtig. Das stimmt aber nur für die Erde, dass ich von da
gleiche Zeiten sehe.
Du „siehst“ keine „gleichen Zeiten“ – in dem Moment, wo das
Licht, welches das Bild mit 12:12?Uhr vom Mars kodiert bei dir
ankommt, zeigt dein Zeitmesser 12:24?Uhr.
Nein, auch der zeigt 12:12. Vom Mars aus ginge die Erduhr 12min nach. chatairliner hat das jedenfalls verstanden.
nochmal Einstein:
"Ereignisse, welche in bezug auf den Bahndamm gleichzeitig sind, sind in bezug auf den Zug nicht gleichzeitig und umgekehrt (Relativität der Gleichzeitigkeit). Jeder Bezugskörper (Koordinatensystem) hat seine besondere Zeit; eine Zeitangabe hat nur dann einen Sinn, wenn der Bezugskörper angegeben ist, auf den sich die Zeitangabe bezieht.