das ginge schon, wenn man voraussetzen könnte, dass der
Satellit senkrecht über das aufgenommene Gebiet geflogen ist,
aber das dürfte meistens nicht zutreffen. Satelliten
fotografieren einen mehr oder weniger breiten Streifen links
und rechts der Flugbahn, die Fotos werden dementsprechend
entzerrt, aber ob man daraus dann noch die Uhrzeit bestimmen
kann? Ich bezweifle das zunächst mal. Beim Schatten eines
Kirchturms, der auf den (ebenen) Marktplatz fällt, könnte es
gehen.
Die Bilder von Google Earth, auf denen man Kirchtürme inkl Schattenverlauf erkennen kann, sind keine Satellitenbilder sondern Orthofotos von Flugzeugen.
Wie der Name nahelegt, sind diese Fotos nahezu verzerrungsfrei. sonst hätte man auch arge Probleme, die Fotos vernünftig zusammen zu setzen.
Die Richtung des Schattenfalls reicht allerdings nur aus, um die Uhrzeit sehr grob einzugrenzen, da sich durch die schiefe Erdachse der Sonnenverlauf am Himmel ständig verändert. Da das Aufnahmedatum aber der Fotos ebenfalls nicht bekannt ist, müsste man das aufgrund der Vegetation schätzen, was aber gerade deswegen nicht so einfach ist, da die Bilder meist zwischen Mai und September aufgenommen werden.
Durch die Fehlerbehaftung der Datumsschätzung ist die Einschätzung der Uhrzeit aber wie gesagt ebenfalls ungenau.
Wenn man allerdings z.B. die Höhe des Kirchturms wüßte und die Länge des Schattens messen kann, dann könnte man auch den Einfallswinkel bestimmen, und Richtung und Einfallswinkel zusammen müßten IMO das Datum genau festlegen, und somit auch die Uhrzeit. Damit ginge dann eine Schätzung der Uhrzeit wesentlich genauer.