UKR: Steht eine weitere russ. Besetzung bevor?

Hallo,

es ist durchaus nicht unmöglich, dass ein ukr. (ggf. -tatarischer) Nationalist auf der Krim einen Sabotageakt begeht. Ob der ukr. Geheimdienst involviert wäre oder nicht, ist uninteressant, solange man nur die fadenscheinige Behauptung Moskaus hat.

Wäre es vorstellbar, dass RUS - als angebliche „Notwehrhandlung“ - sich nun von der Krim aus den Korridor zu den Gebieten der Separatisten schaffen will? Denn mit der Vetomöglichkeit im UN-Sicherheitsrat könnten sie jeden Beschluss unterlaufen und sich andererseits (verlogen genug wäre Putin) als Kämpfer gegen den Terror darstellen sowie ohne jedes ernsthafte Interesse zu Verhandlungen aufrufen, die sie selbst dann bis zum Jüngsten Tag verschleppen.

Denn die Krim ist wirt. ohne Landweg zur rus. Föderation schon länger auf dem stark absteigenden Ast und betreibt eine Mangelwirtschaft auf Kante genäht.

Gruß
vdmaster

P.S.: Ablenkung der „Weltöfftlichkeit“ durch Olympiade ist ein alter Kunstgriff. Von daher wäre der Zeitpunkt günstig.

MOD Selina: Von Nachrichten nach Auslandspolitik verschoben.

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Ja, das wäre vorstellbar.

Hallo,
ideale Bedingungen, ohne Landweg von der Krim aus weiter militaerisch irgendwohin vorzugehen, da bemerkt jemand den eigenen Widerspruch gar nicht mehr selber.
Gruss Helmut

Ich fürchte, dass mir der Witz hier entgeht.

Faktisch gibt es nun einmal keine Landverbindung zwischen der angeblich zur rus. Föd. zugehörigen Krim und der rus. Föd. selbst.

Oder denkst Du, dass die dort kein Militär hätten? Ein paar Tausend Soldaten und einige Dutzend Panzer lassen (bzw. liessen) sich kinderleicht per Schiff heranführen, allein schon weil auf der Krim die Schwarmeerflotte stationiert ist.

Die langfristige Versorung der Bevölkerung und der tgl., beidseitige Transport von Wirtschaftsgütern allein per Schiff ist schon viel komplizierter. Vor allem aber auf Dauer sauteuer.

Gruß
vdmaster

Natürlich wird es so kommen.Putin-Erdogan,und im November noch Donald. Wer soll die Herren noch stoppen.?Menschen die auf eine bessere Zukunft hoffen tun mir leid.Nur Schade für die heranwachsende nächste Generation.

Der Vorgang könnte auch im Zusammenhang mit den auf 09/16 vorverlegten Wahlen zur Duma stehen.

http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/RusslandAnalysen319.pdf (S.14)

Als Folge ist der Kreml in eine Art Zwickmühle geraten. Um die Legitimation seiner Herrschaft im Inneren auf nötig hohen Niveau zu erhalten, bedürfte es entweder wirtschaftlicher Erfolge oder aber neuer Erfolge an der Kriegsfront. Die wirtschaftlichen Erfolge sind umso unwahrscheinlicher, je größer die Konfrontation mit dem Westen ist. Und die Konfrontation dürfte sich ohne wirtschaftliche Erholung nicht allzu lange durchhalten lassen, ohne Ärger im Inneren zu provozieren. In dieser Situation bekommen Wahlen, selbst wenn es Wahlen zu einem Parlament sind, dass zwar formal viel, tatsächlich aber wenig zu sagen hat, wieder weit mehr Bedeutung als viele (darunter auch ich) lange Zeit angenommen haben.

Bleibt zu hoffen, dass ich nur zu mißtrauisch gegenüber dieser seltsamen Aktion bin.

Ach, in zwei Jahren wäre das auch kein Thema mehr…

Dazu muss das Ding erstmal stehen. Ist sicherlich machbar. Es müssen ja keine Russen sein, die das bauen.
Bleibt, dass es sauteuer zur Alternative Landweg ist, wenn die nicht gleich im nächsten Winter im Bach liegen soll. Und darauf bauen, dass die Fertigstellung dann derart patriotische Begeisterungsstürme auslösen wird, dass alle anderen Probleme vergessen sind, mag man wohl vorsichtshalber auch nicht. Es müssen neue Erfolge her. Die wirtschaftlichen werden noch etwas dauern bzw. sind in den derzeitigen Strukturen eher nicht möglich. Am schnellsten wären militärische zu erreichen. Aber was dann. Das wird ja die russische Wirtschaft dann auch nicht voranbringen. Ist schon verzwickt.

Das ist doch eine ganz falsche Herangehensweise, die Deine Einstellung schon offenbart. Ganz offenkundig kann es sich doch auch dabei dann nur um eine Befreiung handeln und niemals nicht um eine Besetzung.

Den Auftrag hat sich Putins Spezi Rotenberg mit seiner SGM an Land gezogen. Ja, gut, die bauen sonst Pipelines, aber so eine Brücke ist doch grundsätzlich sehr ähnlich :wink:

Kann doch nicht sein, dass bei so einem 4 Mrd. Dollar Projekt (haha er’s glaubt) keiner von Putins Busenfreunden mitschneidet. Logischerweise wird das Teil keinen Winter überstehen, aber da findet sich dann schon ein ausländischer Sündenbock und voilà, man kann wieder irgendwo irgendwas befreien. Quasi eine win-win Situation.

Na das meine ich u.a. mit den Strukturen. Nur weil da ein Russe an der Spitze der Firma steht und sich die Taschen vollstopft, heißt das ja aber auch noch nicht, dass Russen das Teil da hinstellen. Technisch wird es schon möglich sein, da eine Brücke zu bauen, die auch einen Winter übersteht. Ob bzw. unter welchen Bedingungen/Kosten man die dann jeden Tag nutzen kann, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Die Kosten werden ohnehin eine untergeordnete Rolle spielen. Ökonomisch günstiger wäre es allemal einfach die Fährverbindungen auszubauen, sprich mehr Fähren und entsprechende Häfen. Aus militärstrategischen Gesichtspunkten erst recht. So eine Brücke ist mit relativ wenig Aufwand relativ schnell unterbrochen. Anders als bei Flüssen ist da auch nicht schnell mal eine Behelfsbrücke hingekloppt. Als bleibt, dass es ein Prestigeobjekt ist, mit dem außerdem der Gebietsanspruch markiert werden soll.
Und wenn das Geld dann wieder bei der Bevölkerung fehlt, dann liegt es natürlich nicht daran, dass das Geld sinnlos ausgegeben wurde, sondern an den westlichen Sanktionen.

Grüße

Über eine Brücke lässt sich aber deutlich mehr pro Tag transportieren als mit noch so gut ausgebauten Fährverbindungen.

Gruß
vdmaster

Ja, wenn man sie nutzen kann, ist das sicher richtig. Keine Ahnung, wie das bei heftigerem Wind, Schneesturm usw. ist. Keine Ahnung, wer da den Winterdienst macht oder ob da eine Fussbodenheizung eingebaut wird. Also wie gesagt, wird es technisch möglich sein. Ich stellte die Wirtschaftlichkeit in Frage. Nur weil viel drüber fahren kann, heißt das ja nicht, dass da auch viel drüber fahren wird. Werden alle Touris aus Russland per PKW oder Zug anreisen? Was gibt es groß auf die Insel zu transportieren und was wieder runter? Irgendwelche Bodenschätze wie Kohle, Erz oder dergleichen, womit täglich zig Züge vollgemacht werden könnten?
Wirtschaftlich ist das also in keiner Weise sinnvoll. Also ein Prestigeobjekt.
na gut, inzwischen müssen mehr Lebensmittel auf die Insel gebracht werden, weil die Ernte irgendwie sehr bescheiden ausfiel. Sind aber hausgemachte Probleme, die dieses Projekt nicht wirtschaftlicher machen.

Sturm ist auch für Fähren hinderlich http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/krim-kertsch-faehre-bruecke

In Kertsch liegt das Jahresmittel der Temperatur bei 11,2 Grad. in Hamburg bei 12,4 Grad. Und man kann ja in den wärmeren Monaten die Lager auffüllen. Bei Fähren ist das Problem der Be- und Entladung. Bevor da Mensch, Maschine und Material an Bord ist, sind die Fahrzeuge über die 19 km Brücke doch schon längst über die Meerenge weg. Und da ist nicht einmal die Entladezeit berücksichtigt. Vor allem aber ist die Brücke als Eisenbahn- und Straßenverbindung geplant. Ein Zug wird dann mutmaßlich wieviele Güterfähren ersetzen können? :stuck_out_tongue:

Fähren sind interessant, wenn die tgl. Transportmenge gering bleibt. Und bislang hat es eben gereicht, weil man im Norden eine Landverbindung hatte, die man sich selbst durch Okkupation gekappt hat.

Gruß
vdmaster

Na klar. So ein PKW pder LKW ist eben sturmanfälliger, wird also eher nicht fahren können als eine Fähre. Ein Zug wird wiederum noch fahren können, wenn es für PKW und LKW schon nicht mehr geht. Keine Ahnung, wie oft es da wie dolle von wo weht. Wind von vorne oder hinten ist sicher unproblematische als heftige Böen von der Seite.
Der Vergleich nur eines Parameters, noch dazu eines Jahrsmittels hilft möglicherweise nicht viel oder ist nur innerhalb der gleichen Klimazone sinnvoll. Interessant sind sicher die Extreme. Möglicherweise spielen bei Brücken auch Luftfeuchtigkeit und Windverhältnisse eine Rolle, z.B. für die Vereisung. Brücken haben ja auch bei uns im Binnenland die unschöne Eigenschaft viel eher zur Vereisung zu neigen als die Straße davor und danach. Könnte mir vorstellen, dass das bei einer Brücke über ein Meer grundsätzlich nicht anders ist. Jedenfalls weht da im Winter ein frischer Wind aus nördlichen Richtungen. Möglicherweise ein Grund, weshalb die Brück nicht zwischen der E97 gebaut wurde. Sieht für mich jedenfalls kürzer aus.
Dass es über eine Brücke schneller geht und dass da mehr transportiert werden kann, streite ich gar nicht ab. Ich bezweilfe lediglich, dass es wirtschaftlicher ist eine Brücke zu bauen, über die zwar viel transportiert werden könnte, die aber mangels Bedarf nicht viel transportieren wird. Das lässt sich locker mit Fähren rüber bringen. Man könnte auch einfach zusehen, dass die sich besser selbst versorgen können. Sollte grundsätzlich kein Problem sein. Aber zuviel Unabhängigeit ist vielleicht auch nicht gut.
Das ist ein Prestigeprojekt, wie man sie überall auf der Welt antrifft. Da spielt Geld bzw. Wirtschaftlichkeit keine Rolle. Wenn man darüber hinaus noch den Gebietsanspruch im wahrsten Sinne des Wortes zementieren kann, umso besser.

Nanana, das war eine lupenreine Befreiung, zumindest aber ein Präventivschlag, da die Wehrmacht ja praktisch schon unmittelbar vor der Krim stand und sich anschickte diese zu besetzen.

Grüße