In den Medien wird behauptet, dass Putin die Ostukraine gar nicht will, weil es zu teuer für Russland sei.
Meine Frage ist:
Wer zahlt die Renten in Lugansk und Donezk bei einer Abspaltung von der Ukraine? Könnte die Ostukraine sich überhaupt selbst finanzieren? Glauben die Ostukrainer, sie könnten finanziell völlig autark sein?
Hallo,
Wer zahlt die Renten in Lugansk und Donezk bei einer
Abspaltung von der Ukraine?
Erst einmal „Kiew“. da sie die Separation ja nicht anerkennen werden. Die Auszahlung der Renten kann natürlich irgendwann gestoppt werden.
Könnte die Ostukraine sich überhaupt selbst finanzieren?
Nein. Dies gilt aber für den Rest der UKR ebenso, da die schon längere Zeit am Staatsbankrott entlanghangeln. [Sowie eigentlich für alle Staaten, die auf eine stetige Neuverschuldung angewiesen sind - z.B. Deutschland]
Glauben die Ostukrainer, sie könnten finanziell völlig autark sein?
Die meisten werden sich da keine ernsthaften Gedanken gemacht haben und einfach darauf hoffen, dass Mütterchen Russland schon helfen wird. Es ist so, dass es einen sehr regen Waren- und Arbeitergrenzverkehr mit Russland gibt. Viele Ukrainer arbeiten in Russland und erhalten dort auch ihren Lohn.
Die Unabhängigkeit der Region(en) [respektive deren Veröffentlichung] ist dermassen jung, dass die noch ziemlich genau Null Gesamtkonzept haben werden. Die EU oder die USA werden jedenfalls (auf absehbare Zeit) keine Handelsbeziehungen aufnehmen. Da bleiben den Separatisten keine weiteren Möglichkeiten als Russland.
Gruß
vdmaster
Hi,
Wer zahlt die Renten in Lugansk und Donezk bei einer
Abspaltung von der Ukraine? Könnte die Ostukraine sich
überhaupt selbst finanzieren? Glauben die Ostukrainer, sie
könnten finanziell völlig autark sein?
zumindest gibt es im Osten nennenswerte Industrie und Bodenschätze, die Leute dort haben wohl bislang den Westteil des Landes mit ernährt.
Deshalb können die ja auch nicht einfach über ihre Abspaltung selbst abstimmen denn nur mit dem Westteil können die EU/USA auch nix anfangen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine#Wirtschaft
Gruß
T.
… mehr auf http://w-w-w.ms/a5e1nb
Nabend,
es geht auch etwas aktueller: http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/Ukraine-Gehalt…
Zu Deiner Pseudobegründung, warum die Separatisten nicht abstimmen dürfen, will ich mich nicht weiter äußern. Du bist diesbezüglich ohnehin fixiert.
vdmaster
Die Leute dort haben sehr viel Angst vor der Westukraine, nicht nur wegen irgendwelcher Faschisten.
Wenn man die Situation nüchtern betrachtet, wäre Russland 10mal besser in der Lage, die Region aufzufangen als die Westukraine, denn die möchte ja nicht mal wirklich zur EU. Und selbst wenn, heisst das auch nur, dass die Talfahrt erstmal noch lange weitergeht - weitaus länger und tiefer als die Griechenlands.
Der Ostdeutsche hat damals Westdeutschland als das Land gesehen, wo es alles gibt - wie im Schlaraffenland. Deshalb wollte er eine Wiedervereinigung. Er blickte der Zukunft entgegen.
Der Ostukrainer hingegen sieht in der Westukraine das, was sie ist: instabil, kaputt, schwach, arm, unfähig, mit einer unklaren und unsicheren Zukunft, stillstehend, pöpelnd und völlig abhängig vom Gebrülle der Westwölfe. Deshalb möchte er die Abspaltung hin zu einem geringerem Übel.
So stelle ich mir den Gedankengang eines Ostukrainers vor. Er sieht in der Westukraine nicht das, was wir sehen.
Und wir sehen leider gar nichts. Uns wird von den Medien kein Inhalt vermittelt. Es wird lediglich mit Ost-West-Probaganda geschossen.
Hi!
Die Leute dort haben sehr viel Angst vor der Westukraine,
nicht nur wegen irgendwelcher Faschisten.
Wieso?
Der Ostukrainer hingegen sieht in der Westukraine das, was sie
ist: instabil, kaputt, schwach, arm, unfähig, mit einer
unklaren und unsicheren Zukunft, stillstehend, pöpelnd und
völlig abhängig vom Gebrülle der Westwölfe. Deshalb möchte er
die Abspaltung hin zu einem geringerem Übel.
Es wird lediglich mit Ost-West-Probaganda geschossen.
Das ist Unsinn. Aber es fehlt - das räume ich gerne ein - neben den Tagesschlagzeilen an tiefergehenden Reportagen und Analysen. Diese muss man sich schon suchen. Hier einmal eine frei verfügbare Quelle, die sehr fundiert berichtet: http://www.laender-analysen.de/ukraine/
vdmaster
Hallo,
In den Medien wird behauptet, dass Putin die Ostukraine gar nicht will, weil es zu teuer für Russland sei.
Da wird bestimmt viel behauptet. Die Frage ist natürlich, warum Putin dann Truppen dahin schickt. Sicher ist nicht das einzige oder auch nur primäre Ziel den Rentnern in der Ostukraine eine russische Rente zukommen zu lassen ;o)
Meine Frage ist: Wer zahlt die Renten in Lugansk und Donezk bei einer Abspaltung von der Ukraine? Könnte die Ostukraine sich überhaupt selbst finanzieren? Glauben die Ostukrainer, sie könnten finanziell völlig autark sein?
Bestimmte Ostukrainer glauben sicher sehr viel. Aber haben die nicht umgehend die Aufnahme in Russland beantragt?
Ich kenne die Rentensystem in Russland und der Ukraine nicht. Da müsste man mal prüfen, ob das ein staatliches Almosen ist. Dann müsste eben der Staat für die bei ihm lebenden Rentner zahlen. Ist es eine Versicherungsleistung, wie bei uns, dann wäre zu prüfen, ob die auch ins Ausland überwiesen werden müsste. Wenn das dann nicht reicht, wird der russische Staat irgendeine Form der Sozialhilfe haben, um das auf irgendein Mindestniveau anzuheben.
Grüße
Moin auch,
glaubst du im Ernst, die Separatisten machen sich einen Kopf darum, wie ihre sogenannten autonomen Republiken sich irgendwann mal finanzieren wollen? Sie wollen erstmal einach nur von der Ukraine unabhängig sein, in manchen Fällen wollen sie dann Bürgermeister/Ministerpräsident/Staatsoberhaupt sein. Alles weitere interessiert sie nicht die Bohne.
Ralph
hi,
Die Leute dort haben sehr viel Angst vor der Westukraine,
nicht nur wegen irgendwelcher Faschisten.Wieso?
das steht doch hier
Der Ostukrainer hingegen sieht in der Westukraine das, was sie
ist: instabil, kaputt, schwach, arm, unfähig, mit einer
unklaren und unsicheren Zukunft, stillstehend, pöpelnd und
völlig abhängig vom Gebrülle der Westwölfe. Deshalb möchte er
die Abspaltung hin zu einem geringerem Übel.
- Alle Attribute, die Du der Westukraine zusprichst gelten
auch für die Ostukraine. Mit gewissen Abstrichen in puncto
wirtschaftl. Schwäche und Armut.
Aber die Westukraine stellt die Regierung.
Es wird lediglich mit Ost-West-Probaganda geschossen.
Das ist Unsinn. Aber es fehlt - das räume ich gerne ein -
neben den Tagesschlagzeilen an tiefergehenden Reportagen und
Analysen.
Genau das meine ich. Es besteht wenig Interesse an Aufklärung.
Hallo,
- Alle Attribute, die Du der Westukraine zusprichst gelten
auch für die Ostukraine. Mit gewissen Abstrichen in puncto
wirtschaftl. Schwäche und Armut.Aber die Westukraine stellt die Regierung.
Woher hast Du diese Information? Die Regierung wurde vom Parlament gewählt. Die Zusammensetzung der Sitze im Parlament hat sich nicht geändert. Im Parlament ist die Ostukraine (übrigens ist der Begriff gar nicht genau definiert) repräsentativ vertreten. Hier hatte die Partei der Regionen (Die Partei des Ex-Präsidenten) ihre Hauptanhängerschaft. Jetzt lies doch bitte einmal den Appell der parlamentarischen Fraktion der Partei der Regionen vom 23.02.14 (Ein Tag nach dem Sturz/der Flucht/der Amtsenthebung des Ex-Präsidenten): http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAn… Seite 3.
Die Partei, die am meisten die Bewohner der Ostukraine repräsentierte, ruft hier nicht dazu auf, sich abzuspalten, sondern weiter an der gemeinsamen staatlichen Souveränität festzuhalten. Das Problem der russischstämmigen Ostukrainer ist vor allem, dass die von Russlands Medien (die gleichgeschaltet und staatlich gelenkt sind) verbreiteten Berichte tendenziell falsch, aber vor allem weit übertrieben waren. In einem Mitte 04/14 veröffentlichten Bericht der offiziellen OSZE Monitoring Mission kommen die Beobachter genau zu diesem Schluss, dass die Fehlinformation die Destabilisierung mitverursacht habe. Im Gegensatz zu irgendwelchen Behauptungen gabe es keine Verfolgung oder Unterdrückung von Ostukrainern (russischstämmigen), die Kiew angelastet werden könne.
Es wird lediglich mit Ost-West-Probaganda geschossen.
Das ist Unsinn. Aber es fehlt - das räume ich gerne ein -
neben den Tagesschlagzeilen an tiefergehenden Reportagen und
Analysen.Genau das meine ich. Es besteht wenig Interesse an Aufklärung.
Dann lies u.a. die Länderanalysen zur Ukraine sowie den OSZE-Bericht (ich glaub vom 15.04.14. Irgendwo hier hatte ich ihn auch verlinkt). Was ich bspw. noch vermisse sind Berichte über die aktuelle Lage auf dem Euromaidan oder in Kiew. Was ist mit dem Rechten Sektor? Noch eins: Es waren ja gleich nach Absetzung des Präsidenten Wahlen angekündigt worden. Wer hier bislang stetig „dagegengeschossen“ hat, waren Russland und die mehr oder weniger von Moskau beeinflussbaren Separatisten.
Gruß
vdmaster