Uli - Aussprache

Einen fröhlichen Gründonnerstagmorgen wünsche ich Euch.

Nachdem ich gestern meine Ostergrüße verschickt hatte, kam mir folgende Frage in den Sinn, da unter den Empfängern auch jemand mit Namen Ulrike war:

Ulrike hat den Spitznamen „Uli“ [wer hätte das gedacht :wink:]

Uli spreche ich (spricht man?) mit kurzem „U“, also wie „Ulli“.
Da ich aber nur ein „L“ habe, müsste es doch eigentlich wie „Uhli“ gesprochen werden.
Hat sich die Aussprache mit kurzem „U“ nur eingebürgert oder gibt unsere deutsche Sprache dafür eine logische Erklärung her?

Danke vorab für die Antworten.
Wünsche nochmals Frohe Ostern und melde mich hiermit ab in selbigen Urlaub.

R.

Guten Morgen, Reiner!

Uli spreche ich (spricht man?) mit kurzem „U“, also wie
„Ulli“.
Da ich aber nur ein „L“ habe, müsste es doch eigentlich wie
„Uhli“ gesprochen werden.
Hat sich die Aussprache mit kurzem „U“ nur eingebürgert oder
gibt unsere deutsche Sprache dafür eine logische Erklärung
her?

Es gibt für die lange und kurze Aussprache von Vokalen eine Reihe von Regeln:

Längung oder Dehnung wird durch Verdopplung (Meer), durch nachgestelltes „h“ (mehr), nur beim „i“ durch „e“ (Bier), durch „i“ (wie bei Voigt) signalisiert. Lang ist auch ein Vokal, wenn danach nur ein Konsonant und gleich drauf wieder ein Vokal steht(fragen, vage).

Kürze von Vokalen wird durch nachgestellte, verdoppelte Konsonanten (stellen, doppeln) signalisiert. Aber auch wenn zwei verschiedene Konsonanten einem Vokal folgen, wird dieser kurz gesprochen.

Ferner gilt die Regel: So wie das Wort in der Grundform gesprochen wird, wird es in allen Ableitungsformen gesprochen („fragen“ = lang, also ist auch „er fragt“ lang). Da gibt es Ausnahmen bei unregelmäßigen Verben (nehmen = lang, aber er nimmt = kurz)

Das kannst du jetzt auf „Uli“ anwenden!

Uli ist die Abkürzung von Ulrike. Das „U“ von Ulrike ist kurz, da zwei verschiedene Konsonanten folgen,

  • die Herkunft von „uadalrika = reiche Erbin“ spiel dabei keine Rolle mehr,
    also wird auch die abgeleitete Kurzform kurz ausgesprochen.

In der Schweiz wäre das anders; da gibt es z. B. das bekannte Buch „U(e)li, der Knecht“.

Gruß Fritz

R e iner

Autsch, das tut mir immer weh. :wink:

Guten Morgen und danke, Fritz.

Das kannst du jetzt auf „Uli“ anwenden!

Uli ist die Abkürzung von Ulrike. Das „U“ von Ulrike ist kurz,
da zwei verschiedene Konsonanten folgen,

Prima, wieder etwas Allgemeingültiges gelernt.

  • die Herkunft von „uadalrika = reiche Erbin“ spiel dabei
    keine Rolle mehr,

Das habe ich ja noch nie gehört. Sag mir bitte, dass Du das auch nachgelesen hast. :wink:

Gruß
R a iner

ich habe noch eine einfachere erklärung für dich :wink:

spitznamen werden nicht schriftlich, sondern mündlich gebildet. man sagt nun mal „ulli“, und wie man es schreibt, ist eine andere sache. die ullis, die ich kenne, schreiben sich zb. mit zwei l.

in diesem fall ist also nicht die aussprache nicht konsequent (obwohl sie es nach den wissenschaftlichen ausführungen unter mir sogar ist), sondern die schreibweise „uli“.

Auch Dir ein Dankeschön.

die ullis, die ich kenne, schreiben sich zb. mit zwei l.

/Scherz: Da Du Student bist und daher vmtl. über 20 Jahre solltest Du den hier aber auch kennen, auch wenn er schon etwas älter als Du und selbst ich ist: Uli Hoeneß. :wink:

Gruß
R.

  • die Herkunft von „uadalrika = reiche Erbin“ spiel dabei keine Rolle mehr,

Würde es wie „Uhlricke“ ausgesprochen, wäre das ein deutlicher Hinweis auf Vorfahren auf der Nachtvogel- und Rotwildseite …

Frohe Ogtern,
kw

Ist heute wirklich schon Gründonnerstag? Tatsächlich.
Ebenfalls guten Tag,
In meinem Bekanntenkreis gibt es Ullis und Ulis, wobei die mit den zwei „l“ weiblich sind und die mit dem einem „l“ männlich.
Vielleicht Zufall? Vielleicht hat es sich so eingebürgert? Vielleicht sagt es aber auch gar nichts aus.

lg, Irene

Uli Hoeneß. :wink:

da ich den deutschen fußball nicht so genau verfolge, kenne ich zwar den namen, aber ich hätte dir nicht sagen können, wie man ihn schreibt. aber ich vermute, er heißt nicht ulrike… oder? :wink:

Hallo Rainer,

meine Hypothese (als Laie) dazu ist, dass unsere körpereigenen Funktionen möglichst energiesparend operieren. Bei normalem Abstand zwischen zwei Personen ist „Ulli“ effizient, wenn aber jemand laut gerufen werden muss, dann „Uhli“.

Die gleiche Hypothese würde erklären, warum überhaupt dieses „Kürzel“ bei Namen wie Ulrike oder Ulrich verwendet wird. Es ist kurz, knapp und jeder weiß, wer gemeint ist.

Mit freundlichem Gruß,
Uli

R e iner

Autsch, das tut mir immer weh. :wink:

Verzeih, soll nicht wieder vorkommen! :frowning:

  • die Herkunft von „uadalrika = reiche Erbin“ spiel dabei
    keine Rolle mehr,

Das habe ich ja noch nie gehört. Sag mir bitte, dass Du das
auch nachgelesen hast. :wink:

Namenslexika.
Ich nehme meist den Bahlow, der in der Literaturliste hier auf dem Brett genannt ist.

Hans Bahlow, Deutsches Namenslexikon
Suhrkamp Taschenbuch ISBN 3-518-36565-7 Buch anschauen

Na, um ehrlich zu sein. Ich weiß es aus der Zeit, da ich an der Uni mich jahrelang mit Mittelhochdeutsch und nicht ganz so intensiv mit dem Althochdeutschen herumgeschlagen habe.

Gruß Fritz

Danke Euch *owT*

und Frohe Ostern