Um die Hand anhalten bei Bruder oder bei Mutter?

Hallo!
Ich möchte meiner Freundin einen Heiratsantrag machen.
Und dabei auch den klassischen Weg gehen, bei der Familie vorher „um die Hand anzuhalten“.
Jetzt ist es bloß so, dass ihr Vater verstorben ist - und ich nicht weiß, ob ich stattdessen die Mutter, meine Schwiegermutter also, frage oder den „Mann im Haus“, ihren Bruder, meinen Schwager in spe also.
Was ratet ihr mir?

Danke und viele Grüße

Hallo,

Sollte man nicht voher die zukünftige fragen? Schließlich geht sie doch den Bund der Ehe mit Dir ein und nicht ihr Bruder oder ihre Mutter…

Grüße

Edit: Es mag ja sein, dass einige Menschen das für ganz hohe Schule der Erziehung halten. Für mich ist das aber ein Relikt aus Zeiten, da man die Ehefrau nicht als vollwertiges, zu eigenen Entscheidungen fähiges menschliches Wesen ansah.

macht er ja, was man hieran erkennt:

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Vielleicht findet er es einfach romantisch.

Früher war es ja auch so, dass die Beziehung begann, nachdem um die Hand angehalten wurde und erstmal geheiratet wurde.

Hier gibt es ja bereits eine Beziehung und er kann und wird wohl davon ausgehen, dass seine Freundin nicht nein sagt. Dann ist das „um die Hand anhalten“ eher so ein verspielt-romantisches Relikt, mit dem er vielleicht zeigen möchte, dass er bereit ist, die Familie mitzuheiraten.

Man muss nicht immer alles so hoch hängen.

Gruß

Der entscheidende Punkt ist für mich das voher. Er möchte vorher das „Familienoberhaupt“ um Zustimmung zur Hochzeit bitten und erst anschließend erst die zukünftige Braut befragen.

Das ich das so ernst nehme hängt dann wohl mit meiner Erziehung und der gelebten Gleichberechtigung in meiner Umgebung zusammen.

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Hallo und danke für eure Antworten. Stell dir mal vor, ich mache meiner Freundin den Antrag. In einer gleichgestellten und emanzipierten Welt ist das dann auch gar keine Selbstverständlichkeit, oder?

Eine Grundsatzdiskussion anzufangen kann wohl nicht euer Ernst sein.
Ich denke dass ich sehr wohl gleichberechtigte Beziehungen bevorzuge - UND dennoch alte, antiquierte Bräuche nicht verdamme. Unfassbar, oder?

Also nochmal die Fakten:
Ich möchte meine Freundin heiraten und werde sie vor allen anderen fragen.

Ich möchte den Brauch befolgen, nach dem man den Schwiegervater in spe darüber informiert / ihn „um Erlaubnis fragt“ etc. - es gibt aber nur keinen Schwiegervater. Wen fragt man diesem alten Brauch zu folge denn stattdessen? Die Schwiegermutter oder den Schwager?

Wäre super wenn ich eine wertfreie Antwort dazu bekäme. Ohne eine Grundsatzdiskussion anzuzetteln. Danke.

Hallo,

selbe Situation bei mir, ich fragte die Mutter, allerdings noch im letzten Jahrtausend. Da die Familie grundsätzlich miteinander redete war der Bruder auch informiert. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen den Bruder zu informieren.
Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich nie um die Hand angehalten sondern informiert, dass ich meine Frau gerne heiraten möchte. Die Antwort war ganz einfach, dass sie (die Mutter) das ja überhaupt nicht verhindern könne.

Gruß

Beim Bruder nur wenn es einen Migrationshintergrund gibt und die Integration misslungen ist.

:smile:

Hi

Die Mutter musst du dann fragen - sie ist das verbleibende der beiden Familienoberhäupter - kein Vater der noch alle Sinne beisammen hat, würde die Zustimmung geben/verweigern wenn die Mutter anderer Meinung wäre… Tod und Verdammnis wären ihm sicher :wink:

Das ist übrigens in den meisten Kulturkreisen so, auch wenn es nach außen anders aussieht :wink: und der Schein gewahrt wird

Die Geschwister haben da erst einen ‚Stellenwert‘, wenn auch die Mutter verstirbt …

Gruß h.

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Man wird sich doch noch äußern dürfen, dasss man antiquierte Bräuche (= veraltet; altmodisch, überholt - du hast das Wort gebraucht) für tatsächlich überholt hält.

Informieren ja klar, kann man auch zusammen machen, aber „um die Hand anhalten“ finde ich, genau wie Pierre, in unserer heutigen Zeit nicht angebracht. Um ehrlich zu sein: affig.

Grüße
Siboniwe

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Hallo

Es gibt nicht nur den Schwiegervater, sondern auch diesen Brauch nicht mehr.

Den gab es noch im 19. Jahrhundert, und wenn da der Vater der Familie verstorben war, kriegte die Witwe irgendeinen Vormund vor die Nase gesetzt, der dann das Familienoberhaupt zumindest in geschäftlichen Angelegenheiten vertrat. Vermutlich musste bei dem dann um die Hand der Braut angehalten werden, besonders wenn es ein männlicher näherer Verwandter war. Einen solchen Vormund gibt es aber nicht mehr.

So war es jedenfalls in Deutschland. Wenn du dich an einer anderen Kultur orientieren willst, geht vielleicht auch der Bruder. Bei einer deutschen Familie würdest du vermutlich entschiedenes Befremden hervorrufen.

Wenn du die Braut aber im Kreise der Familie fragen willst, solltest du erstens dir sehr sicher sein, dass die Braut sich freuen und ja sagen wird, und zweitens alle näheren Verwandten fragen, wenn du verhindern willst, dass da eventuell irgendjemand befremdet reagieren könnte.

Viele Grüße

Hallo

immer schon, auch früher - hat man in den allermeisten Fällen als allererstes die Braut gefragt, ob sie überhaupt will, bevor man bei den Eltern um die Hand anhält.

Das man nachher noch gezwungenermassen beim Vater angefragt hat, hat nur damit zu tun, dass er die Erlaubnis verweigern konnte. Da inzwischen Frauen selber bestimmen können, wen sie heiraten, hat sich dieser Brauch mangels Sinn einfach verflüchtigt - er ist nicht mehr notwendig.

Beim Tod des Vaters wurde irgendjemand anderes, männliches der Familienvorstand, den es dann zu fragen gilt - aber um zumindest halbwegs in der Modernität zu bleiben würde ich empfehlen, den Antrag bei der Mutter zu machen.

Aber wie schon aus den Reaktionen angedeutet - der Schuss könnte auch nach hinten losgehen - wenn die Mutter kein Verständnis für altbackene Riten hat und in dem Moment keinen Humor aufbringen kann, wird sie es gar nicht lustig finden…und wie gesagt: Es ist üblich, die Braut vorher zu fragen. (Und ich würde meinem Zukünftigen was husten, wenn er mir einen Heiratantrag in Anwesenheit meiner Eltern machen würde - das ist alles andere als romantsich)

Gruss, Sama

Servus ich meine wenn du schon den klassischen weg gehen möchtest, dann gehe als erstes zu deiner schwiegermutter. Denn deine zukünftige hat deine schwiegermutter geboren und nicht ihr bruder. Auch wenn es heißt zum mann im haus zu gehen.

Hallo,

bei wem hält denn deine Frau in Spe um Deine Hand an?

Gruß, Paran

Danke für ein paar hilfreiche Antworten. Einige andere Antworten sind auf eine völlig falsche Ebene abgedriftet. Ich habe bei der Mutter um die Hand angehalten. Die war übrigens sehr gerührt und: NATÜRLICH ist es nicht mehr zeitgemäß - aber das wollte ich ja auch überhaupt nicht. Es hat Tradition und ich persönlich war und bin der Auffassung dass Traditionen gewahrt werden sollen. Das hat nix mit Migrationshintergrund oder sonst womit was zu tun. Wir sind Deutsche. Und machen es trotzdem so. Der Mann macht übrigens auch den Heiratsantrag. Nicht die Frau. Ist das auch nicht mehr zeitgemäß? Eurer Meinung nach bestimmt. Also was ich hier lesen musste, ist echt unter aller Kanone.

Bei meinem Hamster