ForensikerInnen (SpurensicherungsexpertInnen) arbeiten im Kriminaldienst im Bereich der Spurensicherung und sind damit für die Sicherstellung und Auswertung von Beweismaterialien („Spuren“) von Verbrechen oder Unfällen zuständig.
Gemeinsam mit der Bundes- und Landespolizei untersuchen und sichern sie Spuren, z. B. Fuß- und Fingerabdrücke und andere Beweismittel, rekonstruieren den Tathergang und erstellen Analysen und Berichte. Die Ergebnisse der forensischen Arbeit spielen bei der Überführung von TäterInnen und in der Beweisaufnahme in (Straf-)Rechtsprozessen eine entscheidende Rolle.
ForensikerInnen sind in der Regel auf ihr Fachgebiet spezialisierte ChemikerInnen, PhysikerInnen, MedizinerInnen, WaffentechnikerInnen usw. und arbeiten eng mit KollegInnen aus anderen Fachbereichen zusammen. Sie arbeiten an Tatorten und in kriminaltechnischen Labors und Büros.
Arbeits- und Tätigkeitsbereiche
ForensikerInnen (SpurensicherungsexpertInnen) sind mit der kriminaltechnisch wichtigen Aufgabe der Spuren- bzw. Beweissicherung befasst. Die unmittelbare Spurensicherung am Tatort oder Unfallort wird in der Regel von den Exekutivbediensteten der Landeskriminalämter vorgenommen. Bei schwierigen Fällen werden aber ForensikerInnen auch direkt am Tat- bzw. Unfallort hinzugezogen, wo sie zu aller erst Spuren wie Finger- und Fußabdrücke, zurückgelassene Tatwaffen und -werkzeuge, Handschuhe, Textilfasern sowie Blut-, Speichel-, Haar- oder Haut- und Gewebespuren suchen und sichern.
Bei der Spurenerfassung wenden sie verschiedene Methoden und Verfahren an, wie z. B. Daktyloskopie (Aufnahme und Auswertung von Fingerabdrücken), Abnahme von Körperzellen und DNA-Analyse, Nachweis von Blutspuren mit Luminol und dergleichen mehr. Sie nummerieren die Spuren am Tatort und fertigen Fotografien an.
Die so sichergestellten Spuren bzw. Beweismittel werden zur Analyse und Auswertung ins Labor weitergeleitet, wo die eigentliche Arbeit der ForensikerInnen beginnt: Auswertung von Blut-, Gewebe/Haut- oder Haarproben, aber auch von Schriftproben, Analyse der Zusammensetzung von chemischen Substanzen (z. B. Tabletten, Drogen), Textilfasern etc., Untersuchung von Dokumenten auf Echtheit, Untersuchung von Computerfestplatten oder anderer Speichermedien zur Beweissicherung usw. Zur Rekonstruktion von Verbrechen mit Schusswaffen arbeiten ForensikerInnen mit BallistikerInnen zusammen.
Nach Erfassung und Auswertung aller Spuren, Beweismaterialien, Laborberichten und gerichtsmedizinischen Gutachten werden abschließend Tathergang und Tatzeitpunkt so genau wie möglich rekonstruiert. Alle Beweismaterialien, Berichte und Analysen werden zusammengestellt und für (Straf-)Prozesse vorbereitet, wo sie vor Gericht in der Beweisführung der Staatsanwaltschaft verwendet werden. Vor allem im Rahmen von Indizienprozessen (wenn kein Geständnis des/der Tatverdächtigen vorliegt, sondern der Prozess rein aufgrund der Beweislage geführt wird) spielen diese forensischen Berichte eine entscheidende Rolle. Bei ihrer Arbeit müssen ForensikerInnen besonders darauf achten, dass keine neuen Spuren gesetzt werden. Sie arbeiten daher streng hygienisch und steril um frische Spuren nicht zu verwischen oder zu beeinträchtigen, tragen Schutzkleidung und sperren den Tatort vor allem für Schaulustige ab.
Bedanke mich für jede Antwort!