Um welches Insekt handelt es sich bei dieser Larve?

Guten Tag,

seit ein paar Tagen finde ich diese 1-2 cm langen Larven (s. Foto) an der Küchendecke. Ich habe sie nur dort und niemals zuvor im Haus gesehen. Was finden die auf einmal so attraktiv an der Küchendecke und wie kommen die dorthin?

Gruß
Pontius

Made3

Hi,

das Foto ist recht unscharf, aber ich tippe auf Mottenlarven. In der Küche wahrscheinlicher Lebensmittelmotten: https://www.erasio.de/motten/mottenlarven/
Aber 2 cm wären eigentlich zu lang.

@Kudo???

Gruß
Christa

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Puh, ich würde auf eine Dörrobstmotte tippen…
Hast du vielleicht ein etwas schärferes Photo?

Gruss, kudo

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Vielen Dank für eure Hinweise. Ich habe darauf hin mal meine Lebensmittelvorräte überprüft, konnte aber keine Auffälligkeiten feststellen.

Hast du vielleicht ein etwas schärferes Photo?

Das war schon das schärfste Foto, das ich hatte. :rofl: Inzwischen wurde die Larve entsorgt, aber ich habe ein ähnlich unscharfes Foto, das vielleicht zur Aufklärung beitragen könnte. Ich habe gerade die vermutlichen Täter auf frischer Tat an der Küchenwand erwischt. Sieht doch ganz danach aus, dass du richtig getippt hast oder?
Motten

Die sorgen wohl gerade für neue Larven! :rofl:

Servus,

ja, das sind Dörrobstmotten.

Wenn Du eine Larve von denen siehst, gibt es gleichzeitig mindestens zwanzig, die Du nicht siehst.

Auch für große Tierfreunde ist es kein pures Vergnügen, die in der Küche zu haben - sie sind, wenn man nicht mit sehr fiesen Mitteln (Pyrrethroiden oder sowas) arbeiten möchte, nur sehr, sehr zäh wieder loszukriegen, wenn sie mal da sind.

Ein nicht sehr schnell, aber ohne Kollateralschäden wirkendes Mittel sind Leimfallen mit einem Pheromon-Lockstoff, den die männlichen Motten für ein begattbares Weibchen halten und dann wie die meisten Männer in dieser Situation völlig kopflos darauf zu steuern und an der Leimtafel kleben bleiben, so dass der Mottenbestand sich nach und nach auf eine nicht mehr vermehrungs- und erhaltungsfähige rein weibliche Population reduziert.

Schöne Grüße

MM

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Moin,

vielen Dank für deinen Hinweis. Die Dörrobstmotten und die Buchsbaumzünsler haben mich 2024 das erste Mal in 25 Jahren heimgesucht, während meinen Garten leider immer weniger Bienen, Admirale und Tagpfauenaugen besuchen, obwohl ich keinen „Steingarten“ habe und für reichhaltige Necktarquellen sorge. Offensichtlich beteiligen sich die beiden erstgenannten Insekten nicht am Insektensterben. Auch bin ich darüber erstaunt, dass ich die Dörrobstmotte und deren Eier/Larven zwar in der Küche vorfinde, aber auch nach gründlicher Suche nicht in dem angrenzenden Vorratsraum, in dem auch schon mal überreifes Obst lagert.

Gruß
Pontius

Servus,

der Begriff ist ein bisselchen zu allgemein - es gibt für das Wenigerwerden verschiedener Arten verschiedene Ursachen und nicht alle werden weniger. Einen regelrechten Siegeszug hat z.B. im Lauf der vergangenen etwa zwanzig Jahre der Asiatische Marienkäfer Harmonia Axyridis angetreten, und seine schwungvolle Vermehrung ging auf Kosten (u.a.) von Schwebfliegen und den einheimischen Marienkäferarten: Die Larven dieses Randalebruders fressen einfach alles, was sie finden können. Wenn im Garten ein Marienkäfer auf Deinem Unterarm landet und vorsichtshalber erstmal reinbeißt, weil ihm doch vielleicht etwas zu Fressen entgehen könnte, ist es garantiert Harmonia.

Das Perverseste an dieser traurigen Entwicklung ist, dass Harmonia ursprünglich für „biologische“ Insektenbekämpfung in Treibhäusern eingeschleppt wurde - es gab tatsächlich Leute, die naiv genug waren, zu glauben, dass so ein Käferchen aus so einem Treibhaus nicht rauskommt, wenn es raus will.

Schöne Grüße

MM

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Die Viehcher mögen eher warme Orte, und fressen am liebsten möglichst trockene Lebensmittel, also kein frisches, auch gammelndes Obst. Trockenes, also gedörrtes(!) Obst dagehen mögen sie.

Die Raupen schlüpfen schnell und fressen sich über lange Zeit durch, vom Ei bis zur Motte braucht es bis zu 6 Wochen, teils länger.

Die Raupen und Puppen sind sehr unauffällig, man sieht eher irgendwann mal ne einzelne Motte durch den Raum flattern.

Im Vorratsschrank hat man dann Spaß, denn die kommen fast überall dran, bei mir haben sie es selbst in verschweißte, dünne Kunstoffpackungen geschafft. In Einmachgläser schaffen sie es natürlich nicht, aber der Spalt zwischen Glas und Deckel ist sehr beliebt.
Auch gern genommen: Die Löcher für die Nippel der Einlegeböden - ich ziehe da mittlerweile immer nen Streifen Tesafilm drüber.

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Die Raupen und Puppen sind sehr unauffällig,

Auf meiner weißen Rauhfasertapete sind sogar die Raupen ganz gut zu sehen.

Im Vorratsschrank hat man dann Spaß,

Ich habe gerade eine Motte auf der Türinnenseite eines Küchenschrankes gesichtet. Das kann ja noch heiter werden.

Ja, wenn die schon außerhalb der Schränke sind, dann siehst du die schnell - und dann hast du schon ein paar mehr davon.

Und ja, das wird heiter werden. Die sitzen überall. Wie gesagt, an Einmachglästern sitzen die besonders gern, auch wenn sie nicht rein kommen. Offene Lebensmittel… wenn du sie nicht siehst, sind sie vermutlich trotzdem drin.
Dinge, von denen du ausgehst, dass sie noch gut sind, kannste über Nacht in die Gefriertruhe packen - dann kannst du zumindest sicher sein, dass die Viehcher tot sind, falls doch welche drin waren. Man muss sehr radikal vorgehen - wenn nicht, bleiben ggf. welche übrig, und es beginnt von vorn…