Liebe www-Wissenden
Kürzlich wurde in Deutschland eine Kaserne nach einem in
Afghanistan ums Leben gekommenen jungen Mann benannt. Die Verteidigungsministerin
möchte eine „eine neue Tradition begründen“. Die Tradition, dass es „süß und ehrenvoll
sei, fürs Vaterland zu sterben?“
Setzt man da nicht ein falsches Signal? Obwohl es gut ist,
die Namen der Leute abzuwählen, die tw. das dritte Reich zumindest zeitweise
unterstützt haben, wäre jetzt die Gelegenheit da, hier einen eher neutralen Weg
zu gehen. Wer zur Bundeswehr geht, soll das tun. Aber er/sie ist sich des
Risikos doch vorher voll bewusst., oder? Ist es nicht richtiger, eine Kaserne
nach z. B. einer Stadt oder einem Politiker zu benennen?
Mit der Namensbenennung verbindet man ja auch eine
Wertung. Da soll etwas beispielhaft dargestellt werden. Was soll denn daran
beispielhaft sein, sich unter Bezahlung in eine Gefahrensituation zu begeben
und dann zu sterben? Das soll nachahmenswert sein? Ich zweifle nicht am
militärischen Mut des betreffenden jungen Mannes. Ich hätte nur Zivilcourage
als viel, viel wichtiger erachtet.
Ist ein militärischer Beruf ein Beruf wie jeder andere? Wenn
dieser Beruf einer wie jeder andere auch wäre, warum dann die Heroisierung des
Restrisikos? Warum muss der Tod dieses jungen Mannes glorifiziert werden?
Das Wort „gefallen“ ist vor einigen Jahren, erst
verschämt, dann offen, benutzt worden. Wird damit wird die Brutalität dieses
sinnlosen Todes verschleiert?
Militärische „Lösungen“ sind sehr oft keine. Das zeigt
sich mehr und mehr vor allem in Afghanistan, wo die Einsatzzeit zum
wiederholten Male verlängert wurde. Die Argumente für die Verlängerung sind
immer die gleichen (1. Es dauert noch, bis die Afghanen gelernt haben, sich
selbst zu verwalten und zu verteidigen und 2. Die Taliban stehen parat, sofort wiederzuerstarken,
sobald die Deutschen weg sind).
Zusammenfassende Frage hierzu:
Warum ist es in euren Augen richtig, eine Kaserne nach
einem im Jahre 2011 getöteten Mann zu benennen?
Viele Grüße
TopKapitalist